Archiv für November 2008

Blätterwald #12 vom 27. November 2008

Computec:
Entlassungen?
Wie sicheren Quellen zu entnehmen ist, sind Joachim Hesse (stellv. Chefredakteur) und Harald Fränkel nicht mehr Mitglied der PC Action-Redaktion.

Update 28.11.08: Die Meldung wurde von Petra Fröhlich um 7.44h im PC Action-Forum bestätigt.

DVD Vision Sonderheft?
Für den 10. Dezember ist ein DVD Vision Sonderheft angekündigt. Es soll zum Preis von € 3,50 in den Handel kommen. Weitere Infos folgen sobald sie verfügbar sind.

Kinder ihr müsst tiefer in die Tasche greifen
Kids Gamer kostet zukünftig € 3,50 statt € 2,99.

N-Zone Premium wird abermals teurer
Was macht man, wenn die Auflage fällt, man aber trotzdem mehr Umsatz machen möchte? Richtig, man zieht den Preis der vierteljährlichen Premium-Ausgaben an. Von € 7,90 geht es nun auf € 8,90 hoch. Fragt sich, wer das alles bezahlen soll.

PC Action Package – Bundles sind in
PC Games Magazin gibt’s seit Ewigkeiten im Doppelpack mit dem WoW-Sonderheft und aktuell gibt es auch PC Action DVD im Pack mit dem GTA IV-Sonderheft. Der Preis liegt bei € 9,90, einen Preisvorteil gegenüber Einzelkauf gibt es nicht.

IDG:
GameStar-Karriere-Package
Auch bei IDG lässt man es sich nicht nehmen GameStar Magazin und GameStar WoW für € 9,98 zu verkaufen. Nun gibt es inzwischen auch GameStar Magazin und Making Games Magazin für € 6,99. Man bekommt GameStar Magazin also rechnerisch für 9 Cent.

Weitere Verlage:
Airmotion – Weniger gamesTM im Handel
In den Mediadaten für 2009 für die Druckauflage der gamesTM nun nur noch mit 40.000 Exemplaren angeben. Das entspricht einer Reduzierung von 20.000 Exemplaren. Scheinbar hat gamesTM demzufolge bislang weniger Käufer als erhofft gefunden.

Update 29.11.08: Außerdem wurde die Klebebindung durch eine Klammerheftung ersetzt. Zudem macht das Heft eine „Winterpause“ und kommt auch im Februar mit einer Doppelnummer (3+4) wieder…

Devil Inc. erhöht bei Multimania Heftumfang
Ab sofort gibt es 100 statt bisher 76 bis 84 Seiten, im Gegenzug steigt der Preis von € 2,90 auf € 3,50.

Falke Media – Spielen auf dem Mac
Seit kurzem liegt das zweite Mac Life Spielesonderheft „Mac Games“ im Handel. Der Preis liegt bei € 9,90 für 116 Seiten inkl. DVD.

Auerbach Verlag zieht Preis des Blu-ray-Magazins an
Das Blu-ray-Magazin geht mit Ausgabe #2 mit regulärem Heftumfang und einem normalen Preis von € 3,60 an den Start.

Auerbach Verlag – Infamily kommt seltener
Statt wie angekündigt zweimonatlich kommt infamily nur noch vierteljährlich an den Kiosk.

Game Master Special
Am 3. Dezember erscheint ein Jahresrückblick-Sonderheft zum Preis von € 2,99.

Neues Blu-ray-Heft: Blu-ray-Welt
Das Heft soll € 2,80 kosten und im Michael E. Brieden Verlag erscheinen. Der Verlag hatte bereits in den vergangenen Jahren unter dem Titel „DVD Welt“ Testjahrbücher veröffentlicht.

Neu im Handel: PlayBlu

„Comin’ Home“

Jeden Monat landen unzählige Hefte im Briefkasten, vom Hocker gehauen hat mich aber schon seit einer ganzen Weile keines mehr. Wie soll man auch Vorfreude auf ein Heft haben, wenn man 50% des Inhalts bereits online gelesen hat und man nach dem ersten Durchblättern sich die Frage stellt, ob man die € 3,60 oder € 5,30 dafür bezahlt hat, um verlagseigene Werbung bestaunen zu dürfen. Den heutigen Briefumschlag habe ich zum ersten Mal seit dem Tod des guten OPM2s (08/2005) mit einem leuchten in den Augen geöffnet.

PlayBlu 01/2009PlayBlu bringt alle Stärken und Schwächen eines LiveEmotion-Magazins mit und genau das macht es eben so liebenswürdig. Schwächen, weil das Logodesign mal wieder wenig ausdrucksstark ist und Tests, wie der von Need for Speed: Undercover mit einer Seite komplett voller Screenshots beginnen und einen klaren Layout-Aufbau vermissen lassen. Stärken, weil der Schreibstil einfach angenehm frisch ist und € 3,50 für 108 redaktionelle Seiten auf edlem, weißen Papier mehr als fair sind (Gesamtumfang 124 Seiten, davon: Poster 8, Werbung 4, Eigenwerbung 4).

Der Heftaufbau ist im Prinzip identisch mit den Schwesterheften: News, Feature, ein viel zu kurzer Previewteil, jede Menge Tests, Handheld, Poster, Technik, Filme, Leserbriefe, Bestenlisten. Was ist nicht mehr gibt sind Tipps und Lösungen, stattdessen sind mehr Hardwaretests vorhanden.

Ein absolutes Highlight ist die „Dekadenz des Monats“. Auf einer ganzen Seite wird ein 120.000-Euro-Fernseher von Sharp „humorvoll“ bearbeitet.

Zeit um sich auf die Faule Haut zu legen, gibt es dennoch nicht. Die Rubriküberschriften sind nur unwesentlich größer als die Fließtextschrift, Schriftformatierungen sind teilweise fehlerhaft und stellenweise ist der eigentlich schöne Blocksatz so gequetscht, dass kaum noch ein Zeichenabstand zu erkennen ist. Leider sind auch einige böse Rechtschreibschnitzer durch die Korrektur gerutscht, wodurch der positive Gesamteindruck leider ein wenig getrübt wird (Idiotenapostroph – Das tat echt weh!).

Wo wir gerade beim Thema viel zu tun sind, die Anzeigenabteilung sollte dringend ein paar Überstunden schieben. Ob Michel Kieselstein nun weg ist oder nicht, gerade mal vier Anzeigenseiten haben es ins Heft geschafft, davon vermutlich zwei auch noch aus einer Anzeigenkooperation. Diese Leistung ist im November schlicht indiskutabel, wo z. B. der Mitbewerber play3 knapp 25 Seiten aufweisen kann. Von den lieben Grüßen der PR-Manager auf der Leserbriefseite kann man sich nicht wirklich was kaufen.

Rein aus purem Eigennutz, damit Spielraum für Investitionen in die Heftausstattung geschaffen werden kann und das Heft ein solides Fundament bekommt, muss hier dringend etwas getan werden. Dass PlayBlu, wie einst Play Games aus der Sommerpause nicht zurückkommt, würde ich nur schwerlich verkraften. Apropos Sommerpause, so sehr der Redaktion auch ihr Urlaub gegönnt sei: Laut Terminplan dreieinhalb Monate Sommerpause gehen gar nicht. Insofern hoffe ich, dass die Verkaufszahlen sich in eine Richtung bewegen, dass man häufiger in den Genuss von PlayBlu kommt.

Trotz all der Kritik:
Willkommen zu Hause – schön, dass es euch gibt.

P.S.: Dies hier ist der 100. Eintrag im Magaziniac.Blog.

PlayBlu – Interview mit Martin Mirbach zum Heftlaunch

Die Familie ist wieder komplett. Am 19. November erscheint bei LiveEmotion wieder ein PlayStation-Magazin. Zum bevorstehenden Heftlaunch hat sich Redaktionsdirektor Martin Mirbach für ein Interview zur Verfügung gestellt.

Evil:
Hallo Martin,
freut mich, dass du dich bereit erklärt hast für ein kleines Interview zur Verfügung zu stehen.

Sowohl 1998 mit PowerStation als auch Ende 2003 mit Play Games – ihr habt nicht vom Start weg ein Heft für die Sony-Konsolen gemacht. Nun betretet ihr quasi wieder als letztes den Ring. Ist die Gefahr nicht groß, dass sich die Mitbewerber schon etabliert haben und für euch kein Platz mehr ist?

Martin Mirbach:
PlayBlu 01/2009Bei nur einem etablierten Mitbewerber im Marktsegment halte ich dieses Risiko für sehr vertretbar. Richard Löwensteins PS3M ist ja ebenfalls ganz frisch geschlüpft und wird sich ihre Leserschaft ebenso wie PlayBlu erst noch verdienen müssen. Als verhältnismäßig kleines Verlagshaus können wir es uns einfach nicht leisten, möglichst früh in den Markt einzusteigen und mit großen Expektanzen zu leben, sondern müssen abwarten, bis die installierte Hardwarebasis unsere Neuerscheinung zu tragen verspricht. Die PlayBlu-Schwesterzeitschrift Xbox Games hatten wir ja ebenfalls deutlich nach dem Launch der Konsole gebracht und das Magazin läuft nun schon seit fast sechs Jahren sehr gut.

Evil:
In den Anfangsjahren waren eure Hefte ziemlich bunt und haben auf englische Lizenzen aufgebaut. Im Laufe der Zeit seid ihr nicht nur eigene Wege bei den Layouts gegangen, sondern habt euch auch vom farblichen Konzept in eine ganz andere Richtung bewegt. Hat sich eure Zielgruppe verändert oder aus welchem Grund setzt ihr mittlerweile auf komplett weiße Hintergründe und eine blassere Farbwahl?

Martin Mirbach:
Die englischen Lizenzen von Paragon Publishing haben wir schon Ende der 90er Jahre nicht mehr genutzt, das ist also sehr lange her. Damals waren sie für uns ein verhältnismäßig leichter und natürlich kostengünstiger Start. Wir haben aber einsehen müssen, dass der deutsche Markt ganz anders tickt und die Leser andere Vorlieben pflegen. Die weißen Hintergründe sind dafür ein Paradebeispiel. In dieser Hinsicht sind unsere Leser erstaunlich konservativ, ihnen geht Lesbarkeit über alles. Das erfährst du aber erst nach einigen Leserbefragungen und Fokusgruppenstudien. Oder durch Aktionen wie „Pimp your XBG!“, bei denen die Leser direkten Einfluss auf das Heftkonzept haben. Gerade in der aktuellen Xbox Games haben wir ja wieder die meist genannten Änderungswünsche umgesetzt. Man könnte also sagen, dass wir ständig versuchen, unsere Magazine am Leser zu justieren.

Evil:
Erzähl mir ein bisschen was zum Heftkonzept der PlayBlu. Hab ich bei dem Untertitel „Das Magazin für PlayStation 3 und Blu-ray“ eine Art Hybrid-Heft zu erwarten, also in etwa zu gleichen Teilen PlayStation 3-Magazin und Blu-ray-Magazin oder wie darf ich mir die Gewichtung vorstellen? Wie viel Platz bekommt außerdem Sonys PSP eingeräumt?

Martin Mirbach:
Die PlayStation 3 ist ein sehr guter Blu-ray-Player, in zahlreichen Audio-/Video-Zeitschriften führt sie als solcher sogar die Referenzlisten an. Viele PS3-Besitzer nutzen ihre Konsole intensiv für klassisches Home Entertainment oder zur Medienverwaltung. Und wer die Ressourcen seiner PS3 wirklich ausschöpfen will, braucht ganz einfach das ordentliche Boxenset und das FullHD-TV. Das sind Tatsachen, an denen wir nicht vorbei können und ich wundere mich schon etwas, dass sie von unseren Mitbewerbern kaum oder gar nicht berücksichtigt werden. Den in Deiner Frage formulierten Widerspruch zwischen „PlayStation 3-Magazin“ und „Blu-ray-Magazin“ finde ich seltsam konstruiert. Die PS3 ist ein Blu-ray-Player, deswegen muss ein PS3-Magazin auch ein Blu-ray-Magazin sein.

Was heißt das für unsere Leser? Neben dem klassischen Konsolenzubehör testen wir in jeder Ausgabe auch ausgewählte Home-Entertainment-Produkte, die in preislich und funktioneller Hinsicht für unsere Leser interessant sind. Das können FullHD-LCDs sein oder AV-Receiver, 5.1-Lautsprechersets oder Surroundkopfhörer. Und wir sagen ganz konkret warum wir ein vorgestelltes Produkt für Spieler empfehlen bzw. bei welchen Spielen es seine Stärken ganz besonders ausspielen und das Spielerlebnis vertiefen kann. Von der Gewichtung bleiben wir aber eindeutig ein Games-Magazin. Die „Bluware“-Strecke ist mit unter 20 Prozent Heftanteil ein interessantes Extra – ebenso wie der PSP-Testteil, den wir je nach Anzahl der Neuerscheinungen mit maximal zehn Seiten gewichten.

Evil:
Play3 hat eine DVD, PS3M wirbt mit emotionalen Schreibstil und einem großen Community-Bereich für sich. Was zeichnet PlayBlu aus, warum sollte ich gerade zu eurem Heft greifen, wenn ich schon ein anderes PlayStation-Magazin lese?

Martin Mirbach:
Gegen ein Magazinkonzept mit Datenträger hatten wir uns schon beim Start von Xbox Games entschieden. Zu Recht, wie die Zeit gezeigt hat. Hier sind ja sämtliche ehemaligen Mitbewerber mit Heft-DVD längst wieder verschwunden. Wie kann ich die Produktions- und Distributionskosten einer DVD an den Leser weitergeben, wenn er die Inhalte früher und/oder kostenlos online findet? Und einen „emotionalen Schreibstil“ halte ich für eine ganz schwache USP. Hey, wir schreiben über Games, über unser Hobby und unsere Leidenschaft. Dass wir das emotional und mit Herzblut machen, ist doch wohl klar. Wir möchten uns durch unsere Themenauswahl unterscheiden, durch die Kompetenz der Redaktion und durch unseren Stallgeruch. Wer das Wii Magazin oder Xbox Games mag, wird auch PlayBlu mögen. Das ist ja immer auch ein Frage des (guten) Geschmacks 😉 Und das beste Preisleistungsverhältnis haben wir mit 3,50 Euro für 124 Seiten auch noch!

Evil:
Kommen wir zu einem Punkt, der mir auf dem Cover sauer aufgestoßen ist: 01/2009 Dezember/Januar. Nein, mir geht es nicht um die falsche Ausgabennummerierung. PlayBlu kommt also nur sechs mal im Jahr und soweit ich die Terminliste im Kopf hab, auch noch in unregelmäßigen Abständen. Wie wollt ihr unter solchen Bedingungen mit der Aktualität der Mitbewerber mithalten? Euer letztes monatliches Magazin kam 2003 – besteht da überhaupt eine Chance, dass ihr wieder ein Heft im monatlichen Rhythmus produziert?

Martin Mirbach:
Die Ausgabennummerierung ist schon korrekt so, außerdem wird sie ja vertrieblich vorgegeben. PlayBlu wird sechs Mal jährlich erscheinen und zwar nicht ganz in regelmäßigen Abständen, also zum Beispiel nicht immer am ersten Mittwoch eines ungeraden Monats. Das ist kein Problem, wir halten es mit Xbox Games und Wii Magazin seit Jahren genauso. Und was die Aktualität betrifft, mit wem konkurrieren wir denn in dieser Hinsicht überhaupt? Mit anderen Printmagazinen oder mit Online-Publikationen? Letztlich bestimmen nur unsere Leser, in welchem Rhythmus ein Heft erscheint. Würden die Abverkäufe im zweiten Angebotsmonat spürbar absacken, müssten wir natürlich reagieren. Das ist aber ganz und gar nicht der Fall, also scheint die Aktualität zumindest für die meisten Leser nicht das entscheidende Kaufkriterium zu sein.

Evil:
Im Internet seid ihr nur sehr zögerlich vertreten. Ok, ich sehe den Vorteil, dass nicht schon die Hälfte der Artikel umsonst auf der Webseite verschleudert werden, bevor man das Heft überhaupt am Kiosk erwerben kann. Aber entgehen euch nicht dadurch zahlreiche potenzielle Käufer?

Martin Mirbach:
Du weißt ja aus unserem angeregten Mailwechsel, dass ich auf dieses Thema sehr gern anspringe. Hier will ich es aber ganz kurz machen. Es gibt einige Games-Portale da draußen, die ich richtig gut finde. Die Online-Auftritte unsere Mitbewerber im Printmarkt können da meiner Meinung nach nicht mithalten. Und wir könnten es auch nicht. Also konzentrieren wir uns auf das, was wir besser können, unsere Hefte. Ob uns dadurch Einnahmen in einem anderen Geschäftsfeld entgehen? Sehr gut möglich. Ob wir dadurch ein einziges Heft im Einzelhandel weniger verkaufen? Sicher nicht, allenfalls Abos lassen sich online recht gut generieren.

Evil:
Zum Abschluss würden mich noch zwei Dinge interessieren.
1. Wie wollt ihr PlayBlu bekannt machen? Ein paar Eigenanzeigen in Wii Magazin und Xbox Games werden da kaum reichen. Sind zur Einführung an den Bahnhöfen Sonderplatzierungen gebucht, wird das Heft im Umfeld von Giga Games beworben, gibt es Kooperationen mit Spielehändlern oder hofft ihr schlicht, dass die Mund zu Mund-Propaganda der LiveEmotion-Fans es richten wird?
2. Ich sehe in euren Heften häufig kaum klassische Anzeigen. Muss ich mich vor „redaktionelle Specials“ (Advertorials) fürchten oder liegt es schlicht am geringen Werbeanteil eurer Magazine?

Martin Mirbach:
1.) Die Erstausgabe wird im Regal auffallen, dafür haben wir natürlich gesorgt. Anzeigen-Koops wird es mit einigen auflagenstarken und zielgruppenrelevanten Magazinen etwa aus dem Tuning- oder Sportbereich geben. Handelskooperationen und Sonderplatzierung laufen mit dem EVT der zweiten Ausgabe Mitte Januar richtig an. Mehr möchte ich aber noch nicht rauslassen.
2.) Natürlich, wenn du die Vorjahresausgaben mit den aktuellen Ausgaben vergleichst, ist der Anzeigenanteil deutlich zurückgegangen. Das liegt ganz einfach daran, dass Michel Kieselstein, unser früherer Geschäftsführer und Anzeigenleiter, endgültig ausgeschieden ist, nachdem er uns so lange wie möglich konsultarisch unterstützt hat. Seine neue Tätigkeit lässt ihm dazu leider keine Zeit mehr. Und sein in über 15 Branchenjahren aufgebautes Netzwerk lässt sich nun mal nicht ad hoc übertragen oder ersetzen. Wir sehen aber bereits eine positive Entwicklung und haben weitere Maßnahmen eingeleitet, die diesen Trend nachhaltig stabilisieren werden. Du wirst sicher an dieser Stelle darüber berichten, wenn es soweit ist. Vor redaktionellen Specials oder Advertorials brauchst du dich nicht zu fürchten, warum auch? Muss ja nicht unbedingt schlecht sein, manchmal kommt man dadurch sogar an Hintergrundinformationen, die sonst nicht zugänglich wären. Wir machen so etwas aber sehr selten. Und wenn, dann macht es Sinn und ist natürlich entsprechend kenntlich gemacht.

Daten und Fakten:
Start: 19. November 2008
Erstausgabe: 01/2009
Verlag: LiveEmotion
Segment: PlayStation-Magazin
Erscheinungsweise: 6x jährlich
Copy-Preis: EUR 3,50
Redaktionsdirektor: Martin Mirbach
Druckauflage: 70.000 Exemplare (Verlagsangabe)

Neues aus dem Hause Computec

Bei Computec stehen in Kürze einige drastische Änderungen an. Darüber möchte ich euch einen kurzen Überblick geben.

Core:
Zunächst einmal informiert Computec über eine etwas kryptische und mit Anglizismen verstopfte Pressemitteilung vom 3.11, dass PC Games, PC Action, play3, N-Zone, X3 und Wii Player – Das Magazin zur so genannten Games Group zusammengelegt werden.

Der Inhalt ist schnell und simpel zusammengefasst. Zwar machen jetzt schon einige Redakteure einen Redaktionsspagat, in dem sie für N-Zone und play3 oder play3 und X3 schreiben, aber eben nicht alle. Um doppelte Arbeit zu vermeiden, also dass ein Redakteur FIFA bei play3, ein Redakteur FIFA bei PC Games und ein Redakteur FIFA bei PC Action testet, gibt es zukünftig wohl nur noch einen, der für alle Hefte testet „größtmöglicher Ausnutzung von natürlichen Synergien“. Das bedeutet höchstwahrscheinlich, dass es keine klassischen Redaktionen mehr geben wird.

Damit nicht gilt PC Games = PC Action, soll jedes Objekt so genannte Markenverantwortliche geben, die drauf aufpassen, dass PC Games sich weiterhin wie PC Games liest und PC Action sich weiterhin wie eine PC Action anfühlt.

Die „Unit“ wird geleitet von Petra Fröhlich (u. a. Chefredakteurin PCG, PCA) und Florian Brich (Objektleiter Konsolenmagazine) als „Publishing Director Computec Games Group“.

So weit, so gut.

Die Sache ist im Prinzip nicht neu und ist bei kleinen Verlagen (Airmotion Games, LiveEmotion) gang und gebe. IDG macht es zuweilen bei GameStar und GamePro auch, CyPress hat es auch schon gemacht, was vor allem deren PlayStation-Magazinen massiv schadete und auch Computec hat damit lange, vor allem erfolglose, Erfahrung. Der Unterschied bei Xbox-Zone und PlayZone lag beispielsweise bei zwei Euro mehr und dafür 32 Seiten weniger Umfang. Auch PC Action und PC Games hatten schon mal die „vereinte“ Kraft angewendet, was laut Lesermeinung ein einziges Desaster war und auch nicht lange durchgehalten wurde.

Warum diesmal also der Aufschrei, wenn’s nichts neues ist? Zum einen, weil Verlage solche für die Leser meist unschönen Sparmaßnahmen nicht groß per Pressemitteilung ankündigen und diese dann noch als Qualitätsverbesserung verkaufen. Zum anderen, weil diesmal nicht nur die Redaktionen eines Segments „Konsole“, „PC“ oder einer Familie „Zone“ oder „3“ zusammengeschmissen werden, sondern alle, die sich im Segment der „Core-Gaming-Magazine“ bewegen.

Wie sich die geplanten Maßnahmen auf die Hefte auswirken, lässt sich wohl erst ab Januar 2009, sprich der März-Ausgabe der PC Action beurteilen. Solange gilt: Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird!

Casual:
Computec besteht nun aber nicht nur aus dem „Core-Gaming-Segment“, sondern bedient noch weitere Zielgruppen. Die Casual-Gamer. Für die gab es am 4.11 eine weitere Pressemitteilung. Diese werden in einer nicht näher bezeichneten „zweiten Säule“ bedient. Games Aktuell und Cynamite.de sollen die breite Masse der erwachsenen Spieler mit wenig Zeit und viel Interesse am Thema bedienen und Games and More die Menschen, die gelegentlich unterhalten werden wollen und für die Games and More ein Mitnahmeprodukt sein soll.

Interessant ist der folgende Punkt:

„Da sich die Identität der Marken in Print und Online deutlich von den Core-Gaming-Produkten unterscheidet, wurde die Redaktion bewusst nicht der neuen Computec Games Group angeschlossen, um die besondere Ausrichtung nicht zu gefährden.“

Fragt sich allerdings, ob in der Games-Group dann nicht auch die besondere Ausrichtung der PC Action gefährdet ist, denn schließlich soll doch durch Markenverantwortliche die Identität der jeweiligen Hefte gewahrt bleiben.

Verantwortet wird das Segment von Thomas Szedlak, dem Chefredakteur von Games Aktuell und Games and More.

Bliebe nur noch folgendes zu klären: Was wird aus den kleinen Redaktionen inkl. der schlecht laufenden Hefte Kids Zone und Widescreen-Vision?

Zwischenmitteilung:
Eine Antwort auf die Zukunft der beiden Titel hatte ich mir heute eine Antwort erhofft, die zweite Zwischenmitteilung von Computec zum 3. Quartal des Geschäftsjahres blieb dort leider eine Antwort schuldig.

Ein paar interessante Details:
Die Einzelhandelsumsätze gingen um 4% auf 13,2 Mio. Euro zurück. Scheinbar konnten Preiserhöhungen und der massive Einsatz sündhaft teurer Premium-Ausgaben nicht alle Auflagenrückgänge auffangen. Außerdem rechnet man mit weiterem Auflagenrückgang.

Es wurde mehr Geld mit Werbung gemacht, +16% auf 7,2 Mio. Euro

Sqoops läuft weiterhin sehr schlecht. Im ersten Halbjahr wurden die Anteile teilweise wertberichtigt und auch im dritten Quartal befand sich Sqoops deutlich in der Verlustzone. Dies dürfte auch erklären, warum mittlerweile dreiseitige Anzeigenstrecken des Spieleshops in nahezu allen Computec-Heften zu finden sind und Sonderhefte von play3 und Wii Player auf nahezu jeder Seite mit Sqoops-Preisschildern dicht gepflastert werden.

Ansonsten gibt sich Computec weiter pessimistisch. Die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen würden momentan zu einer Reduzierung der Werbeausgaben führen, was sich negativ auf die Ertragslage auswirken würde.

Die stagnierende Entwicklung der existierende Publikationen, würden auch zukünftig neue Investitionen in neue Zeitschriftentitel, neue Geschäftssegmente und Medien unabdingbar machen.

Das dürfte dann wohl heißen, man bindet sich noch mehr Verlustbringer wie Sqoops ans Bein und quetscht Objekte wie die play3 weiterhin aus, statt das Heft zu pflegen und vor neuen Mitbewerbern die sich seit kurzem auf dem Markt tummeln und er es in kürze tun werden zu schützen.

Ein kleiner Gag zum Abschluss:

„[…]Nein, das geht einfach nicht, also haben wir mit unseren Chefs so lange diskutiert, bis endlich die 16 Seiten mehr diesen Monat drin waren“

82,25 Inhalt + 24,75 Seiten Werbung + 9 Seiten Eigenwerbung = genauso viel Inhalt wie bei allen anderen Ausgaben diesen Jahres (+/- 1 bis Seiten).

Dafür ist der komplette Community-Teil und die Top-10 aus der aktuellen play3 geflogen. Aber Hauptsache, die Anzeigen für Gamesvote.de (zwei Seiten), Nowdio (eine Seite) und Sqoops (drei Seiten) haben genug platz im Heft. Schönen Dank.

Neu im Handel: c’t Special Spielkonsolen

Auch in der Institution der PC-Zeitschriften gibt es Spielkinder und denen haben wir zum zweiten Mal ein Konsolen-Special zu verdanken. „c’t Medien 01/2009 – Spielkonsolen“ hat einen Umfang von 164 Seiten und kostet € 8,50 inkl. DVD mit Yellowdog-Linux für PS3.

Konzeption:
c’t Special Spielkonsolen Das Heft besticht durch das c’t-typische zweckmäßige Layout. Bunte Hintergründe gibt es keine, Bilder nur als Artikelaufmacher oder wenn sie von nutzen sind. Bei Überschriften wird als Stilmittel Kleinschreibung genutzt und die Schriftart wurde 1998 auch schon von PlayStation Games und später der GamePro genutzt.

Konzeptioniert ist das Special als eine Art Übersicht über den Konsolenmarkt, weswegen Artikel wie „Kultur der Videospiele“ oder eine Konsolenübersicht unvermeidlich sind. Letztere ist recht technisch gehalten und erzählt z. B. etwas über die Transferrate der Grafikchip-Anbindung von Microsofts Xbox 360, die Leistungsaufnahme im Ruhezustand und den Lautstärkepegel in Sone bei verschiedenen Situationen. Auch Schwächen wie die lang dauernde Zwangsinstallationen vieler PS3-Titel bleiben nicht außen vor. Ähnlich konzeptioniert ist auch die „Mobilkonsolen“-Übersicht von PSP, DS Lite und iPod Touch.

Den Hard- bzw. Zubehörteil, den man im Normalfall ganz hinten bei Konsolenheften findet, hat man kurzerhand nach vorne gezogen. Unter anderem werden LCD-Fernseher und Lenkräder auf insgesamt 18 Seiten vorgestellt.

Durchgängig im ganzen Heft werden mehr oder minder lustige Wortspielüberschriften verwendet. Ein Forcefeedback-Lenkrad wird zum Schoßvibrator, Assassin’s Creed zum „Schläfer in Jerusalem“, Bully: Die Ehrenrunde zu „Wir Kinder aus bullybü“ und Final Fantasy X zum „Sündenfall im Paradies“, um einige Beispiele zu geben. Das erinnert Zeitweilen an die PC Action, zum Glück gibt es mit „Kirschblütenfest“ bei Okami oder Fliegender Zirkus“ bei Little Big Planet auch ausnahmen.

Inhaltliches:
Der Testteil deckt 100 Meisterwerke aus sechs Genres ab. Weil sich z. B. Little Big Planet, Rez HD, GTA IV und Okami aber nur bedingt miteinander vergleichen lassen, gibt es keine Top 100.

Untypisch für die c’t gibt „zur leichteren Orientierung“ ein 10er Bewertungssystem, gut so! Von dem dürfen sich alle Prozentfetischisten nun erstmal 87,375 von 100 Scheibchen abschneiden. Alle vorgestellten Titel bekommen zwischen 0,5 und einer Seite Platz eingeräumt, die einen Absatz zuvor erwähnten 10/10-Spiele, sowie die weiteren „Aufmacher“ Spiele der jeweiligen Genres bekommen eine Doppelseite. Stören müssen einen die vermeintlichen Kurztests allerdings nicht, auch auf einer halben Seite wird ein guter Eindruck vom Spiel vermittelt und Spaß zu lesen machen die Artikel allemal, wenn zuckersüße japanische Kinderlieder bei Loco Roco 2 die Gehörgänge verkleben.

Dass das hochpreisige Sonderheft eher eine ältere Leserschaft anvisiert, wird auch durch den Elterntipp am Ende jedes Tests deutlich. Zudem gibt’s neben der USK-Freigabe noch eine Altersempfehlung der Redaktion mit auf den Weg.

Nicht fehlen darf auch nicht eines der Lieblingsthemen der c’t – Netzwerkeinrichtung. Weitere Reportagen und Artikel gibt es außerdem zu „Video on Demand vs. Blu-ray Disc“, „Filme kodieren“, „Verkabelung“ ein PS3-Festplattenwechsel, ein neues Gehäuse für die Xbox 360, wie Linux auf der PS3 läuft, die Wii-Fernbedienung am PC und zu guter letzt ein Einblick in die Hacker- und Homebrew-Szene.

Fazit:
Unter der Leitung von Hartmut Gieselmann ist ein teures, aber hervorragendes Konsolenspecial entstanden. Die Zielgruppenausrichtung ist dabei interessant, weil einerseits durch die „Best of“-Funktion „Coregamer“ nur bedingt angesprochen werden, für Casualgamer aber wiederum zu viel technisches Verständnis vorausgesetzt wird. Kurzum, man findet ein Spieleheft, welches es in der Form kein zweites Mal zurzeit am Kiosk ist.

Nach dem fast vollständigen Lesen dieses Magazins bleibt eigentlich nur folgendes zurück: Ich will mehr! Jeden Monat! Gebt mir eine c’v – magazin für computer und videospiele!

Daten und Fakten:
Start: 03. November 2008
Erstausgabe: 01/2009
Verlag: Heise Zeitschriften Verlag
Segment: Multiformat-Magazin
Erscheinungsweise: einmalig
Copy-Preis: € 8,50
Leitung: Hartmut Gieselmann
Druckauflage: 50.000 Exemplare (Verlagsangabe)