Zahlenspiele 2008 – Jahresrückblick Teil 1

Ob Zeitschriften, Fernsehsender oder Internetseiten, im Dezember gibt es Jahr für Jahr ein Thema, welches unter Garantie kommt. Nein, nicht der ganze Weihnachtskitsch, sondern der obligatorische Jahresrückblick.

An dieser Stelle wünsche ich euch viel Spaß mit jeder Menge Zahlen und viel unnützem Wissen.

Vorabhinweise:

Die Jahrgänge entsprechen nicht zwangsläufig dem Heftaufdruck. Ich pflege für gewöhnlich nicht im Oktober Neujahr zu feiern. Zudem ist keine Vergleichbarkeit gewährleistet, wenn ich die Februar-Ausgabe von Ende Dezember mit der Februar-Ausgabe von Ende Januar vergleichen würde.

Es werden weder alle Spielehefte behandelt, noch alle im selben Umfang.

360 Live Jahrgang 2008 (01/2008-12/2008)

360 Live 01/2008-06/2008

Das Xbox-Magazin von Richard Löwenstein brachte es 2008 im Durchschnitt auf 86 Seiten Heftumfang. Im Schnitt gab es 74 1/3 redaktionelle Seiten, 9 1/3 Seiten Werbung und 2 1/3 Seiten Eigenwerbung pro Ausgabe.

Zehn Ausgaben hatten jeweils 84 Seiten Heftumfang. Die einzigen Ausnahmen sind 10/2008 mit 92 und 11/2008 mit 100 Seiten. Mit 81,75 redaktionellen Seiten enthält Nr. 11/2008 die meisten redaktionellen Seiten, genauso wie mit 15,25 Seiten die meiste Werbung. Heft 12/2008 darf den unrühmlichen Jahresrekord mit den wenigsten redaktionellen Seiten tragen, gerade einmal 66,5 gibt es – gleichzeitig enthält die Ausgabe vier Seiten Eigenwerbung, bis einschließlich 09/2008 gab es nur zwei. Drei Ausgaben (04/2008, 05/2008, 08/2008) dürfen sich mit je 5,5 Seiten den niedrigsten Anzeigenstand teilen. Alle Ausgaben umfassen insgesamt 1032 Seiten.

Pro Ausgaben wurden in etwa neun Xbox 360 Spiele getestet. Insgesamt gab es 111 Tests, bei zwei Spielen (Viking und Fallout 3) wurde die Wertung in der darauffolgenden Ausgabe in einem erneuten Test nachgereicht.

Nur vier Tests gibt es in 05/2008. In 12/2008 gibt es zwar satte 18 Tests, aber dafür null Previews.

Die drei am höchsten bewerteten Spiele sind:
1. *Indiziert* mit 9,7/10 (Ausgabe 12/2008)
2. Ikura mit 9,5/10 (Ausgabe 05/2008)
3. GTA IV mit 9,3/10 (Ausgabe 06/2008)

In Ausgabe 01/2008 und 04/2008 haben Dark Messiah of Might and Magic: Elements bzw. Viking die höchste Wertung mit 8,7/10. Im Gegenzug hat das schlechteste Spiel in Heft 02/2008 eine Wertung von 7,2 Punkten – Crash of the Titans.

Die „Goldene Himbeere“ dürfen sich gleich vier Spiele teilen. ACME Arsenal (01/2008), World Championship Poker 2 (03/2008), Iron Man (06/2008) und Wall-e (09/2008) – sie alle haben jeweils nur 4,7/10 bekommen.

Die beliebteste Farbe für den hässlichen bunten Rand auf dem Cover ist orange, vier Mal war der Balken in dieser Farbe. Seit 04/2008 ist er aufs Cover aufgedruckt und lässt sich nicht mehr entfernen, Ausnahme ist 06/2008. Die Sonderfarbe Silber kam nur ein mal zum Einsatz.

360 Live 07/2008-12/2008


Bravo Screenfun Jahrgang 2008 (01/2008-12/2008)

Bravo Screenfun 01/2008-06/2008

Langsam, aber sicher wird die Luft für das Spiele-Magazin aus dem Bauerverlag dünn, sehr dünn. Im dritten Quartal 2008 sank die Auflage um rekordverdächtige 71% auf klägliche 14.604 Exemplare. Den erneuten Relaunch durch den neuen Chefredakteur Holger Reher, der seit 05/2008 das Heft führt, kann man als völlige Pleite bezeichnen.

2008 gab es zwei verschiedene Layouts und drei unterschiedliche Coverdesigns. Von der Strategie keine Spiele groß anzupreisen, die die Zielgruppe eh nicht spielen darf, ist man wieder abgerückt. Seit der September-Ausgabe sind wieder Shooter auf dem Cover.

Miss Croft hat es zwei Mal auf den Titel geschafft. Seit Oktober tragen die Coverheadlines keine Spielenamen mehr – Den Einstieg macht Far Cry 2 mit der Headline „Feuer Frei“. Auf dem Cover der Dezember-Ausgabe ist ein Depppenapostroph.

Jede Bravo Screenfun des Jahres 2008 hat 100 Seiten, der komplette Jahrgang umfasst also 1200 Seiten. Alle „extreme“ sind in Ausgabe 01/2008 vereint. Die meisten Anzeigenseiten (11), die wenigste Eigenwerbung (1 Seite), die wenigsten redaktionellen Seiten (88). Ausgabe 10/2008 enthält nur klägliche zwei Anzeigenseiten und zwei Seiten Eigenwerbung, kommt also auf 96 redaktionelle Seiten. Jede Ausgabe von 2008 hat weniger Anzeigenseiten als die jeweilige Ausgabe im Jahr 2007.

Im Schnitt gab es 92 redaktionelle Seiten, 5 4/5 Anzeigenseiten und 2 1/5 Seiten Eigenwerbung pro Ausgabe. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Anzeigenaufkommen fast halbiert.

Bravo Screenfun 07/2008-12/2008


GamePro Jahrgang 2008 (02/2008-01/2009)

GamePro 02/2008-07/2008

Weder von der Auflage her noch von den Umfängen her kann man das Jahr 2008 als Glanzstück der GamePro-Geschichte beschreiben.

Die Ausgaben vom April, Mai und November haben den Sprung über die Marke von 100 Seiten geschafft. Die acht zusätzlichen Seiten im April und Mai sind 1:1 in ein Poster geflossen, im November gibt es ausschließlich mehr Werbung.

Klägliche 3 1/4 Seiten haben es in die Ausgabe vom September (10/2008) geschafft. Aufgrund dessen hat das Heft mit 92 3/4 die meisten redaktionellen Seiten. Zählt man die Poster mit, sind es April und Mai mit 95 bzw. 100 Seiten. Satte 27 1/8 Seiten Werbung gibt es im Novemberheft. Das Dezemberheft kommt auf ebenfalls auf beachtliche 24 1/8 Seiten, im Gegensatz zum Vormonat hat man den Heftumfang aber auf 100 Seiten gedeckelt. So bleiben gerade mal 72 1/8 Seiten für redaktionelle Seiten übrig – bei einem Multiformat-Heft.

Der komplette Jahrgang 2008 umfasst 1232 Seiten, pro Ausgabe also 102 2/3 Seiten. 88 2/3 Seiten sind für redaktionelle Inhalte im Schnitt reserviert, knapp 11 Seiten für Anzeigen und 3 1/4 Seiten für Eigenwerbung.

Little Big Planet hat es zwei Mal aufs Cover geschafft. Von Dezember 2002 bis April 2008 kostete eine Ausgabe je € 4,99. Seit Mai 2008 sind es € 5,50. Im Juli wurde die DVD-Hülle für Abonnenten gestrichen. Im 3. Quartal 2008 sackte die Aboauflage erstmals seit dem vierten Quartal 2004 unter die Marke von 10.000.

GamePro 08/2008-01/2009


Games Aktuell Jahrgang 2008 (01/2008-12/2008)

Games Aktuell 01/2008-06/2008

Computec hat das Heft in diesem Jahr wahrlich auf Achterbahnfahrt geschickt. Seit Februar ist das Magazin mit Doppel-DVD ausgestattet. Im Laufe diesen Jahres hatte das Heft vier verschiedene Papiersorten – die alte aus CyPress-Zeiten, billigstes Altpapier durch einen Fehler beim Druckereiwechsel, danach relativ normales Papier und anschließend eine dickere Sorte. Der Preis wurde zwei Mal angehoben, mit Ausgabe 02/2008 von € 2,99 auf € 3,50 und im Oktober auf € 3,90.

Die Ausgaben 03/2008, 06/2008 und 11/2008 sind auch als € 7,99 teure Premium-Ausgaben erschienen. Vermutlich als Abwehrreaktion auf die consolPlus gibt es die Games Aktuell seit Ausgabe 10/2008 auch als Magazin-Ausgabe ohne DVD und Poster für € 1,99. Es sind dieses Jahr zwei Sonderhefte erschienen.

Need for Speed: Undercover hat zwei Coverstorys bekommen, GTA IV schmückt ebenfalls zwei Mal das Cover und darf sich sogar noch ein drittes mit MGS4 teilen.

Der komplette Jahrgang umfasst 1224 Seiten, im Schnitt also 102 Seiten pro Ausgabe. Durchschnittlich sind davon knapp 83 für redaktionelle Inhalte, ca. 12 1/3 für Anzeigen und ca. 6 2/3 Seiten für Eigenwerbung vergeben. Der Anteil an Eigenwerbung hat zugenommen, der Anteil an redaktionellen Seiten wurde reduziert.

Mit 33,5 Seiten Werbung markiert Ausgabe 11/2008 die Jahreshöchstmarke. Den Tiefststand an redaktionellen Seiten weist, wen mag das noch überraschen, natürlich wie es nicht sein sollte, das Dezemberheft auf. Gerade mal 73 1/5 Seiten sind es. Die Januar-Ausgabe hatte noch 88 Seiten für die Redaktion frei gehalten. Gerade einmal 5 1/3 Seiten Anzeigen gab es im Juni. Im September und Oktober hat Computec die Eigenwerbung auf rekordverdächtige 11 Seiten hochgefahren.

Die Games Aktuell ist dieses Jahr wieder in die IVW eingetreten.

Games Aktuell 07/2008-12/2008


GameStar (02/2008-01/2009)

GameStar 02/2008-07/2008

Das Zauberwort in diesem Jahr dürfte für die GameStar „Line extension” gewesen sein. So wurden die World of Warcraft-Hefte zu einer eigenen Reihe ausgebaut und optisch überarbeitet. Zusätzlich hat das Sonderheft ein Sonderheft bekommen, das WoW-Kompendium. Ansonsten hat man die Sonderheftproduktion außerhalb von WoW gegen null gefahren. Außer, dass die Spielebox noch ein zweites Mal für 5 Euro weniger in den Handel kam, ist dieses Jahr dort nichts Weiteres passiert.

Nach rund fünf Jahren der Preisstabilität müssen seit April 31 Cent mehr für die DVD-Ausgabe gezahlt werden. Die XL-Ausgabe wurde ebenfalls um diesen Betrag teurer. Zusätzlich sind dieses Jahr drei XXL-Ausgaben erschienen. Ganz nach Vorbild von Computecs Premium-Ausgaben verpackt auch IDG die GameStar gelegentlich in eine aufwändige Hülle und legte ein paar Gimmicks bei, sodass für Heft und Beilagen € 9,99 ausgegeben werden können.

Der komplette Jahrgang 2008 umfasst 2136 Seiten, eine Ausgabe ist somit im Durschnitt 178 Seiten stark. Davon sind 126 für Inhalte, 48,5 für Werbung und 3,5 Seiten für Eigenwerbung vorgesehen.

Von Januar bis Juni hatte jede Ausgabe 180 Seiten und Juli bis Oktober 172 Seiten. Durch fast 62 Anzeigenseiten erreichte die Novemberausgabe 196 Seiten Gesamtumfang. Das Dezemberheft enthält den Jahreshöchstwert an Werbung, satte 64 Seiten. Unverständlicher Weise wurde der Umfang auf 172 Seiten zurückgefahren, sodass am Ende nur 105 Seiten für redaktionelle Inhalte übrig blieben. Mit 39 1/4 Seiten gab es im September die wenigste Werbung, die März-Ausgabe hat mit 131 die meisten redaktionellen Seiten.

GameStar 08/2008-01/2009


gamesTM (04/2008-01/2009)

GamesTM 04/2008-08/2008

Gescheitert ist sie noch nicht, Erfolg sieht aber anders aus – der zweite Versuch, die gamesTM in Deutschland zu etablieren. Bereits mit Ausgabe drei wächst das Heftformat, mit Ausgabe fünf gibt es ein an das Schwesterheft angelegtes Coverdesign und mit Heft #10 geht es zurück zu den Wurzeln. Allerdings wird die Klebebindung weggespart und vorerst kommt das Heft nur noch zweimonatlich. Mit Heft #9 wurde der Preis moderat um 10 Cent angehoben.

Der komplette Jahrgang (10 Ausgaben) umfasst 1080 Seiten, das entspricht 108 Seiten pro Ausgabe. Einzig die Erstausgabe mit 100 und die Oktober-Ausgabe weichen mit 116 Seiten von diesem Wert ab. Im Schnitt gibt es knapp 86 redaktionelle Seiten, 19 Anzeigenseiten und drei Seiten Eigenwerbung. Die wenigste Werbung ist mit 9 1/3 Seiten in Heft #1, die meiste in Heft #9 mit 25 Seiten zu finden. Mit 90 2/3 Seiten gab es im Juli die meisten redaktionellen Inhalte, mit 79 1/5 Seiten im September die wenigsten.

Die höchste Wertung hat GTA IV mit 9,6/10 in Ausgabe #3 bekommen. Die niedrigste Wertung stammt aus dem Kurztestteil der gleichen Ausgabe, 2,4/10 für Germany’s Next Topmodel. In Ausgabe #8 hat kein Spiel im großen Testteil weniger als 8,1/10 erhalten.

GamesTM 09/2008-01/2009


Teil 2 folgt in den kommenden Tagen.

7 Antworten zu „Zahlenspiele 2008 – Jahresrückblick Teil 1“

  1. blub sagt:

    Super arbeit!

  2. Achzo sagt:

    Vielen Dank für die Informationen!

  3. kurious karl sagt:

    danke für den netten überblick – als fazit kann man daraus nur ziehen, das es in deutschland kein einziges gutes videospielemagazin mehr gibt, das sein geld auch wirklich wert ist.

  4. Masterron sagt:

    Hat mir leider nicht so gut gefallen wie letztes Jahr. Consol Plus, MAN!AC etc. haben gefehlt, aber mal sehen wie Teil 2 wird.

    PS: Wieso kommt bei mir sehr oft dieses „You Are Banned. Verpiss dich!“ wenn ich auf deine Seite komme? Was hab ich denn so schlimmes getan?

  5. Evil sagt:

    Mein lieber Masterron — wie lange gibt es die consolPlus in Deutschland? Genau, drei Ausgaben lang. Was ist das hier? Ein Jahresrückblick. Welche Namen haben die hier aufgeführten Hefte? 360 Live bis gamesTM. Mit was fängt Maniac an? Mit M!

    Was ist das hier? Teil 1.

    Ist das hier das Life-Log/Nekro-Log? Nein, also ist es logisch, dass dieser Eintrag anders aussieht.

    Was ist an „Verpiss dich!“ nicht zu verstehen?

    Du sollst verschwinden und dich hier nie wieder blicken lassen. Das hab ich dir nicht zum ersten Mal geschrieben und ich bin es langsam leid es immer wieder zu schreiben.

    Dir sollte es langsam mal zu denken geben, warum du in diversen Foren immer wieder gesperrt wirst und warum du hier so oft die Sperr-Meldung siehst. Du geht vielen Leuten ganz gewaltig auf den Zeiger und raffst es nicht!

    Ich dachte, langsam müsste bei dir der Groschen gefallen sein, scheinbar ist es aber nicht der Fall und ich werde ab sofort wieder hart durchgreifen, wenn ich dich hier noch mal lesen sollte.

  6. Rjinswand sagt:

    Laut einer Umfrage unter Mediaplanern, sehen diese Bravo Screenfun unter den Top3 der Titel, die wahrscheinlich das nächste Jahr nicht mehr überleben werden.
    Interessant ist auch die Reaktion auf die Umfrage, bzw. dem daraus entstandenen Artikel:
    http://www.stefan-niggemeier.de/blog/rueckrufaktion-fuer-journalismus/

  7. […] Zahlenspiele 2008 – Jahresrückblick Teil 1 […]

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