Archiv für April 2009

Neu im Handel: Games Total

Willkommen zum ersten „Neu im Handel“ im Jahre 2009. Objekt der „Begierde“ ist »Games Total«. Wem das jetzt englisch vorkommt, der sei gleich gewarnt: Es ist nicht Papercut, sondern LCD Publishing – das macht es nicht besser, sondern eher schlimmer.

Die Katze im Sack

Games Total 01/2009Damit potenzielle Käufer nicht gleich am Kiosk verschreckt werden, ist das Heft feinsäuberlich in eine Plastiktüte verpackt. Nach öffnen der selbigen ist man allerdings kurz davor umzukippen. Nicht so sehr wegen des Inhaltes, der sich ja erst noch offenbaren muss, sondern aufgrund des abscheulichen Gestanks, den das matte und farbuntreue Inhaltspapier von sich gibt.

Sonderlich viel gibt es über die Macher nicht zu erfahren, weder ist die Verlagsadresse, noch die Druckerei oder der Vertrieb vollständig angegeben. Von Menschen, die dieses Heft erstellt haben, will ich gar nicht erst anfangen, vermutlich ist es computergeneriert.

Die Mär vom Editorial

„Hi Jungs! Wir begrüßen euch zur ersten Ausgabe von Games Total!

Dieses Heft bringt euch News, Berichte und Infos über die neuesten Spiele. Dazu gibt’s ein paar kniffelige Rätsel und coole Poster.

Und außerdem haben wir ein tolles Geschenk für dich!

Bist du soweit? Na dann schau dir an, was es Neues gibt in der Welt der Gamer!“

Schön, dass es bei einem Heft dieser Gattung überhaupt ein Editorial gibt. Dumm nur, wenn es nicht einen Satz von den Versprechungen halten kann.

News gibt es keine, Berichte kann man die gefühlte Abschrift der Packungstexte nicht nennen, Bloom Box und Pure sind alles, aber nicht aktuell, „eins von sechs Bildern sieht anders aus“ ist kein anspruchsvolles Rätsel, verpixelte Poster sind nicht cool und ein Geschenk hab ich auch nicht gefunden.

Der Reihe nach…

»Games Total« weist keinerlei Heftstruktur auf, deswegen hat man sich ein Inhaltsverzeichnis gleich gespart und beginnt mit einem „Rätsel“. Eine der Little Big Planet-Figürchen sieht anders, welche kann das nur sein? Selbst siebenjährige, die zur Zielgruppe des Heftes noch gerade so gehören dürften, werden hier hoffnungslos unterfordert.

Die Berichte, die ihren Namen eigentlich nicht verdient haben, sind nur wenige Sätze kurz und erwecken den Eindruck, man habe versucht die bunten Hintergründe möglichst nicht mit Beschriftung zu verunstalten. Dabei sind diese noch nicht mal sonderlich hübsch, denn die Artworks wurden so groß gezogen, dass die Kanten ausfransen und teilweise haben die Motive weiße Ränder, weil man nicht mehr Zeit als nötig in Photoshop investieren wollte, um die Bilder von ihrem Originalhintergrund zu befreien.

Qualitätsjournalismus

Abgesehen davon, dass die Texte viel zur kurz sind, fällt vor allen eines auf: Sie sind in einem viel zu guten Deutsch für ein Heft aus England verfasst. Bis auf eine versaute Pluralbildung „Skaters“ sind mir keine groben Schnitzer aufgefallen.

Des Rätsels Lösung ist einfach, wie schlecht: Die Beschreibung der Spiel-„Features“ von Boom Blox findet man wortwörtlich auch auf der Amazonseite. Gleiches gilt auch für die Spielbeschreibung, alles was im Heft steht, lässt ggf. in etwas länger auch bei Amazon ablesen. Einziger Unterschied: Um die Produktbeschreibung bei Amazon lesen zu können, muss ich kein Geld bezahlen und die Webseite ist im Gegensatz zum Heft absolut geruchsneutral.

Bunte Mischung

Damit man die Poster, zumindest Lara und Killzone 2 nicht nutzen kann, befinden sie sich vorausschauender Weise auf der Rückseite eines PR-Textes bzw. eines Fehlersuchbildes und nicht in der Mitte des Heftes. Drei Poster sind dann doch an der Stelle, an der sie sein sollten. Nur, was sagt uns die Zahl drei? Richtig, die eine Posterrückseite ist wieder mit einem „Artikel“ belegt.

Es folgen noch ein paar Weitere belanglose Rätsel (Neunteiliges Puzzle und ein Doppelgänger-Suchspiel) und weiteres PR-Material, wie zu Tom Clancy’s Hawx und FIFA 09. Abgeschlossen wird das Heft mit einem Malbild und damit hat man dann endlich die 36 Seiten hinter sich gebracht, für die immerhin € 2,99 verlangt werden.

Angedroht ist eine zweimonatlich Erscheinungsweise, hoffen wir, dass es dazu nicht kommt.

Daten und Fakten:

Start: 17. April 2009
Erstausgabe: #1/2009
Verlag: LCD Publishing Ltd.
Segment: Multiformat-Magazin
Erscheinungsweise: zweimonatlich
Copy-Preis: € 2,99
Chefredakteur: Nicht vorhanden
Druckauflage: Nicht bekannt

IVW-Zahlen I/2009 – Xbox Games überzeugt

Heute sind die kompletten IVW-Zahlen erschienen. An dieser Stelle der Überblick über die Hefte, die nicht über den VDZ vorab melden:

Verkaufte Auflage I/2009:
(Vergleich mit I/2008)

360 Live: 15.011
(-27.16% / -5.596 Exemplare)

Buffed: 43.342
(kein Vorjahresquartal möglich)

Games Aktuell: 38.828
(-8,41% / -3.564Exemplare)

N-Zone: 17.720
(-24.75% / – 5.829 Exemplare)

play3: 41.955
(-4.14% / -1.812 Exemplare)

Wii Magazin: 24.530
(kein Vorjahresquartal möglich)

Xbox Games (XBG): 28.034
(kein Vorjahresquartal möglich)

Achtung: Unterschied Vorjahresquartal und Vorquartal beachten!

Auch hier geht im Vergleich zum Vorjahresquartal teils deutlich bergab. Vergleicht man jedoch die Quartale IV/08 und I/09 miteinander, lassen sich unter einigen dicken Minuszeichen auch nur noch geringe Verluste oder gar Pluszeichen finden.

Von IV/08 zu I/09 ist die Auflage von 360 Live gerade mal um etwa 100 Exemplare geschrumpft, die CBS verliert auch nur 2.000 Käufer. Für die Game Master geht es sogar um 3.000 nach oben, die GamePro kann 1.000 zulegen, die N-Zone 230.

Positive Ausreißer

Unterm Strich kommt die PC Games zwar gerade Mal auf 1055 verkaufte Exemplare mehr als in IV/08, dafür handelt es sich um echtes Wachstum. So half man in der Weihnachtszeit noch mit rund 13.000 Bordexemplaren nach, dieses Quartal hat man drauf verzichtet und am Kiosk fast 16.000 Exemplare mehr absetzen können.

Live Emotions Xbox Games konnte gegenüber dem Vorquartal 3.799 Hefte mehr am Kiosk absetzen, das entspricht einem satten Plus von 19 Prozent!

Negative Ausreißer

Der Abwärtstrend der Bravo Screenfun ist ungebrochen und so geht es von IV/08 zu I/09 um 28,4% nach unten. Böse erwischt hat es auch Buffed mit -27,6%. Verliererkönig ist die PC Action mit einem Verlust von mehr als 31 Prozent.

Die hübsche Gesamtübersicht inkl. Abonnentenzahl und Druckauflage, gibt es wie üblich auf evil.to bei den IVW-Zahlen. Die Quelle ist wie immer ivw.eu.

IVW-Zahlen I/2009 – Scherbenhaufen

Es ist soweit, die IVW-Zahlen vom ersten Quartal 2009 sind da. Wieder gibt es an der Verliererspitze einen klaren Sieger, Bauers »Bravo Screenfun«. Die Frage die sich hier weiterhin stellt: Versucht Bauer mit einem komplett Relaunch noch mal das Ruder herumzureißen oder lässt man es mit dem derzeitigen Konzept noch ein paar Monate weitergehen, bis auch der letzte Käufer vertrieben wurde und das Leiden ein Ende hat?

Verkaufte Auflage I/2009:
(Vergleich mit I/2008)

Bravo Screenfun: 11.616
(-60,9% / -18.088 Exemplare)

Computer Bild Spiele: 284.076
(-15,0% / -50.315 Exemplare)

Game Master: 45.901
(-8,1% / -4.025 Exemplare)

GamePro: 37.142
(-13,2% / -5.625 Exemplare)

GameStar: 152.671
(-18,5% / -34.610 Exemplare)

PC Action: 38.477
(-28,1% / -15.028 Exemplare)

PC Games: 123.210
(-14,7% / -21.154 Exemplare)

PC Games Hardware: 65.635
(-21,8% / -18.273 Exemplare)

SFT: 164.184
(-11,5% / -21.350 Exemplare)

Blätterwald #17 vom 06. April 2009

Computec:
Veränderung im Vorstand
Per Ad-hoc-Meldung wurde bekannt, dass Johannes S. Gözalan seit dem 31.03.2009 nicht mehr Mitglied im Computec-Vorstand ist. Mehr dazu unter anderem bei DWDL.de und Kress.

Preiserhöhung bei Games and More
Ab der aktuellen Ausgabe kostet das Heft 50 Cent mehr, der Heftpreis steigt somit von € 1 auf € 1,50.

Neue Termine bei der Games Aktuell
Das Heft erscheint von April bis Juli jeweils eine Woche später als zunächst geplant.

Preiserhöhung bei PC Games Hardware
Ebenfalls ab Ausgabe 05/2009 kostet die DVD-Ausgabe der PC Games Hardware mehr. Der Heftpreis steigt von € 4,99 auf € 5,30.

IVW-Austritt
Mein „Lieblingsopfer“ Widescreen Vision ist am 04.03. aus der IVW ausgetreten, neue Verkaufszahlen gibt es, wenn überhaupt, nur noch als Verlagsangabe. Zudem wurde die Coverlackierung eingespart.

Computec Geschäftsbericht 2008

„Gleichwohl sank die verkaufte Auflage (ohne Sonderhefte) 2008 gegenüber dem Vorjahr von 9,1 Mio. Exemplaren auf 8,1 Mio. Exemplare bzw. um 11%, wobei die Vertriebserlöse aufgrund erhöhter Copy-Preise lediglich um 3% sanken. […] Die verkaufte Auflage im margenstarken Abobereich blieb mit 1,3 Mio. Exemplaren nahezu konstant.“ (S. 11)

„Das Eigenkapital der Gesellschaft reduzierte sich im Geschäftsjahr gegenüber dem Vorjahr um rund Mio. EUR 0,5. Das Eigenkapital beträgt damit zum Berichtsstichtag ca. -9% der Bilanzsumme gegenüber -5% zum Bilanzstichtag des Vorjahres. Die Schulden der Gesellschaft stiegen von 105% der Bilanzsumme zum 31. Dezember 2007 auf 109% zum Bilanzstichtag des Geschäftsjahres 2008.“ (S. 46)

Bankschulden wurden jedoch abgebaut, der Titel „PC Games“ gehört wieder Computec. Der Unternehmenswert von Sqoops wurde zum 31.12.08 mit null bewertet (S. 33). Deswegen solle sich die Einstellung der Geschäftstätigkeit von Sqoops 2009 mit weniger als 0,2 Mio. Euro bemerkbar machen (S. 49)

IDG:
GamePro-Frühjahrsputz
Wirklich viel hat sich nicht getan, deswegen gibt’s keinen eigenen Eintrag. Die Änderungen im Einzelnen:
– Neues Logo, Neues Awarddesign
– Vorschaukästen haben nun Positiv- und Negativ-Kästen
– Seite mit Downloadgames überarbeitet
– Neuer Testpart für Downloadcontent
– Interaktiv heißt jetzt Magazin

Weitere Verlage:
GEE wird teurer
GEE hebt den Preis an, das Heft kostet zukünftig € 4,50 statt € 3,90.