Blätterwald #28 vom 18. April 2010

Computec:

Weitere Auflagenzahlen I/2010 nach Verlagsangaben

  • Games and More 56.000 (-9.000 gegenüber IV/2009)
  • N-Zone 21.000 (+2.000 gegenüber IV/2009)
  • PC Games Mmore 67.000 (-2.000 gegenüber IV/2009)
  • PC Games: Runes of Magic 23.000 (-2.000 gegenüber IV/2009)
  • X3 17.000 (-2.000 gegenüber IV/2009)

Interessante Punkte aus dem Geschäftsbericht 2009

  • Der Erfolg von Zeitschriften rund um Onlinerollenspiele zeigt, dass es auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten möglich sei Käuferschichten zu erreichen. Die Publikationen, sowohl Print als auch Online müssen das wachsende Interesse der Konsumenten an Online, Mobile und Browserspielen daher aufgreifen. (Seite 8)
  • Computec hält es eher für wahrscheinlich, dass innerhalb der kommenden 18 Monate kleinere Wettbewerber ihre Aktivitäten einstellen werden, als dass es zu Neueintritten in den Markt kommt (Seite 9)
  • Die Profitabilität konnte gesteigert werden, zum einen durch Personalmaßnahmen, zum anderen durch die Einstellung unrentabler Objekte, sowohl Print als auch online. (Seite 9)
  • Die Printanzeigenerlöse gingen um 23% zurück. Weniger Anzeigen gab es vor allen Dingen aus dem Non-Games-Bereich. Die Onlinewerbeerlöse konnten hingegen um 16% zulegen und liegen nun bei 3,7 Mio Euro. (Seite 10)
  • Das Konzernergebnis verbesserte sich von -1 Mio. auf + 2,4 Mio. EUR. Das Eigenkapital liegt jetzt bei 1,1 Mio Euro, im Vorjahr lag es noch mit 1,2 Mio Euro im Minus. Computec verdient also endlich wieder Geld.

Weitere Verlage

Consol Media startet neues Heft „Gamers free2play“
Das kostenlose DIN-A5-Heft über free2play-Games erscheint ab dem 30. Juni. Gedruckt werden 150.000 Exemplare. Consol Media will das Magazin auf Spielemessen (GC Online, Games Com, GameCity) verteilen, sowie den Heften Gamers.AT und GamersPlus beilegen.

Linkstipps

IGM und GEE
Wer sich die Kohle für ein IGM-Abo sparen möchte, kann das ganze Heft (mit einer Ausgabe Rückstand) auch als ePaper durchlesen. Hier sei Ausgabe 3/2010 empfohlen. Harald Fränkl hat GEE-Chefredakteur Heiko Gogolin interviewt.

Spielehefte in Europa
Es fällt mir eigentlich ziemlich schwer das als Linktipp zu verkaufen: Wer mal einen kleinen Überblick über die europäischen Spielehefte haben möchte, kann sich bei IGM einen Artikel zum Thema durchlesen.

Der Artikel von Jörg Langer taugt allerdings nur als grober Überblick, denn er strotzt nur so von inhaltlichen Fehlern. Beispiele gefällig?

Das fängt mit der konsequenten Falschschreibung des Future Publishing-Konkurrenten Imagine Publishing an und setzt sich beim gleichen Verlag mit weiteren Aussetzern fort. So gibt Imagine auch nach der Einstellung der Total PC Gaming noch sechs Spielehefte heraus (360, gamesTM, Play, PowerStation, Retro Gamer und X360), nicht vier. Bezieht sich die Aussage auf die ABC-Listung der Hefte, ist sie zwar korrekt, dann ist es allerdings falsch die Total PC Gaming in Zusammenhang mit den ABC-Zahlen zu setzen, da das Heft nicht ABC-Mitglied war. Die süffisante Behauptung, keines der Imagine-Konsolenhefte würde mehr die Marke von 25.000 knacken, ist schlicht nicht richtig, letzte Zahlen für X360 (Jul-Dez 2009) besagen 26.532 verkaufte Exemplare.

Ebenfalls falsch ist die Aussage, Play Gamer, das PlayStation-Magazin von Uncooked Media sei nicht mehr bei der ABC gelistet. Die britische ABC ist das, was bei uns die IVW ist. Die Verkaufszahlen gibt’s dort in der Regel allerdings halbjährlich oder jährlich. Folglich kann’s von Play Gamer noch keine Zahlen geben, da das Heft erst seit Ende 2009 erscheint und es für den Zeitraum Januar bis Juni 2010 noch keine Zahlen geben kann.

Nicht ganz unabhängig wirkt auch die Beschreibung des deutschen Markts. So wird GamePro als Marktführer der Konsolenhefte beschrieben, aber keine Zahl genannt, Computecs Konsolen-Magazine werden gleich ganz unter den Tisch fallen gelassen, obwohl sie im vierten Quartal nur wenige Hundert Exemplare hinter der GamePro lagen (play3/Games Aktuell).

Jörgs Gedankengängen zu Italien kann ich gar nicht folgen. Dass man den Herausgeber des ältesten PlayStation-Magazins Italiens, Play Media Company, vergisst, geschenkt. Woher die Dominanz von Future kommen soll, ist mir rätselhaft, hat sich der Verlag doch 2007 aus dem italienischen Markt (und auch aus dem französischen) zurückgezogen, siehe die Geschichtsseite von Future Publishing. Besagtes italienisches Heft Play Generation erscheint bei Edizioni Master als Lizenztitel von Axel Springer España und verkauft nach eigenen Angaben 70.618 (englische Mediadaten) bzw. 66.102 Exemplare (italienische Mediadaten) jeden Monat und nicht 105.739 Exemplare.

Ich befürchte, wenn ich mich noch länger mit dem Magazin IGM beschäftige, mach ich mich unbeliebt. Bei einem 50-Seiten-Heft, das im Jahresabo 85 Euro+MwSt. kostet, könnte man etwas mehr Sorgfalt erwarten. Oder zumindest einen Lektor, der die ganzen Deppenapostrophe entfernt, die der Chefredakteur Marius Hopp in seine Artikel knallt. „DVD’s“ sind echt peinlich…

15 Antworten zu „Blätterwald #28 vom 18. April 2010“

  1. Konrad sagt:

    Guter Artikel, super Zusammenfassung. Das Jörg Langer aber eigentlich wenig Ahnung von Journalismus hat, sieht man auch ganz gut an seinem aktuellen Projekt GamersGlobal.

  2. Gabumon sagt:

    Welche kleineren Mitbewerber eigentlich? Das Feld ist schon so extrem ausgedünnt viel geht da nicht mehr..

    Natürlich könnten die auch selbst nochn paar Hefte einstellen ..

  3. Ninja7 sagt:

    „Kill Screen“ Ein intelligentes US-Games-Magazin fürs Bücherregal.
    Interview mir den Machern (plus Analyse der Fehler deutscher Hefte)
    http://futurezone.orf.at/stories/1643306/

    „Kill Screen“ Arikel im lesenswerten Blog von Robert Glashüttner, dem „Beauftragten für Videospielkultur“ beim österreichischen Jugendradio fm4
    http://fm4.orf.at/stories/1643363/

  4. Jan sagt:

    Das völlige Ausblenden der Retro Gamer im IGM Artikel ist mir auch sauer aufgestoßen, allgemein schien Future vs. Imagine nicht ganz fair dargestellt.

  5. Blah sagt:

    Nicht nur die Printauflistung ist zum Haare raufen, auch die Online-Analyse ist völliger Käse.

    1.) Dass Eurogamer.net um 22% gewachsen ist, liegt nicht am englischen Markt – es werden mittlerweile schlicht die internationalen Tochterseiten mitgezählt (was prinzipiell okay ist, aber eben eine nichtssagende Analyse des englischen Markts darstellt).
    2.) Dass Jeuxvideo.com nur 250.000 Unique Visitors hat, halte ich für ein Gerücht. Ein Blick in den Doubleclick Adplanner zeigt da ganz andere Werte.
    3.) Dass pcgames.de und gamestar.de gewachsen sind, liegt schlicht am mittlerweile angehängen und sich stetig erweiterten Netzwerk, nicht aber an den Portalen selbst. Dass der Abstand zu spieletipps mehr als eklatant ist, wird völlig unter den Tisch fallen gelassen.
    4.) Dass die von der ABCe gemessenen „Unique User“ den deutschen „Visits“ (IVW) entsprechen, wird auch gekonnt ignoriert – wenn man es schon thematisiert (was wünschenswert ist), kann man diese Information auch noch an die Hand geben.

    Und ich frage mich, warum weder der spanische, noch der italienische Onlinemarkt beleuchtet werden – nicht interessant genug? Wenn man sowas behandelt, dann doch bitte vollständig und nicht so halbgar und schlecht recherchiert.

  6. Gabumon sagt:

    wenn man mal sieht wieviele Websites alleine an PCGames hängen und dahin umleiten, die bei prominennter stelle bei Google auftauchen ist auch kein wunder das da so zahlen zusammen kommen.

    Wenn ich nach sowas suchen oder gar hilfe brauchen würde bei irgendwas brauchen würde hätte allerdings immer das gefühl „schon wieder diese scheiss seite.. „

  7. gamesgroup sagt:

    Ja, die haben etwa 5% Anteil…laut AGOF…

  8. Tris sagt:

    Gibt es überhaupt schon einen neue Ausgabe von Computecs X3?

  9. Evil sagt:

    Nein. Die neue X3 soll im Mai kommen.

  10. Gabumon sagt:

    von wegen PCAction und PCGames mit Kernreadaktionen und „Gastartikeln“ ist genauso wie seit einführung der Gamesgroup

  11. Sicarius sagt:

    Gleicher Artikel, allerdings visuell aufbereitet und auch inhaltlich leicht angepasst inkl. den zugrundeliegenden Tabellen:

    http://www.gamersglobal.de/report/europaeische-spielemagazine

  12. Evil sagt:

    Angepasst ja, aber immer noch nicht vollständig richtig. Langsam tut’s weh.

  13. Calvero sagt:

    Leider hat IGM jetzt das freie Archiv geschlossen. Zugriff haben nur noch Abonennten.

  14. Tris sagt:

    Habe gerade gesehen, dass die neue GameStar nur noch 132 Seiten hat, meine noch nie so eine dünne GS in der Hand gehabt zu haben, selbst die PCGames ist noch knapp 20 Seiten dicker….

  15. blub sagt:

    naja das liegt aber vlt. auch daran, dass das medium „pc-spiel“ mehr und mehr stirbt. die gamestar testet schon wirklich alles, was zu testen ist und trotzdem sind es oft weniger als 10 tests, und davon dann 8–9 spiele durchschnittlich bis mies. previews und reportagen sind ja ohnehin auch drin, also fehlen tut mir nichts, allerdings stelle ich bei mir auch mehr und mehr fest, dass ich die tests fast gar nicht mehr lese, so kompetent und umfangreich sie sind, weil die spiele nunmal uninteressant sind. es leigt also eher am fehlen von material als an kürzungen.

    die konsolen werden dafür monat für monat mit spielen überschwemmt, die qualität stimmt bei vielen spielen allerdings auch. da ahben die magazine riesenprobleme alles zu testen, das geht auch nur, wenn man die ganzen casual sachen weglässt. es gibt ja dazu auch noch viele downlaod und handheld spiele.

    fakt ist, deutschland ist eines der letzten länder, wo der pc noch einen großen anteil am spielemarkt hat, der trend lässt sich nicht mehr umkehren. allein schon weil raubkopien und technikärger auf konsolen ehr kein problem sind.

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