Computec dreht kräftig an der Preisschraube

Heimlich, still und leise hat Computec seine am 5.11 veröffentlichten Mediadaten bei einigen Heften nun noch mal überarbeitet. Dass dabei der Grundpreis für eine 1/4 Seite Werbung in der PC Games um 100 Euro angehoben wurde, ist für Leser eher uninteressant.

Interessant sind eher die folgenden Infos. Der Termin für die Preiserhöhung ist noch nicht bekannt, die Umsetzung dürfte aber zügig von statten gehen. So sind die neuen Konditionen für das N-Zone-Abo auf der Abo-Webseite bereits eingepflegt.

N-Zone
Der Preis der Magazin-Ausgabe wird von € 3,30 auf € 3,50 angehoben. Die Kosten des Plusabos steigen von € 4,30 auf € 4,56. Die silberne Plastiktüte (Premium) mit Poster und 32 Seiten Extraheft kostet von nun an € 7,90 statt der bisherigen € 6,99.

Wii Player Magazin
Das 68-seitige, meist nur im völlig ramponierten Zustand am Kiosk vorfindbare Heft, soll zukünftig € 3,30 statt € 2,99 kosten.

play3
Man kann nur hoffen, dass die gestrichenen 30 redaktionellen Seiten (16 Seiten weniger Heftumfang bei drei Mal so hohem Werbeaufkommen) der 12er Ausgabe ein ganz böser Ausrutscher waren. Ansonsten kann ich Computec leider nur noch vorwerfen den Hals nicht voll genug bekommen zu können. In den Mediadaten 2008 (Stand: 20.11.07) wird der Heftpreis von nun an mit € 5,30 statt der bisherigen € 4,99 angegeben.

play vanilla
Vom Dumpingtitel zum Hochpreisheft. Der Preis steigt mit Ausgabe 01+02/2008 von derzeit € 2,50 auf € 3,90.

Nicht grundsätzlich gegen Preiserhöhungen, aber…
Ich spreche mich nicht gegen Preiserhöhungen aus, nach teils mehr als 5 Jahren gleich bleibender Preise ist der aktuelle Schritt durchaus legitim, gäbe es da nicht einen winzigkleinen Haken: Die Hefte wurden bereits kaputt gespart und aus den Preiserhöhungen bei PC Action und PC Games von € 4,99 auf 5,30, sowie Widescreen von € 4,99 auf € 5,90 wissen wir bereits, dass der Leser rein gar nichts davon abbekommt.

Da werden bei den PC-Spiele-Heften die Umfänge runtergefahren und aus „oh, diesen Monat 16 Seiten mehr Umfang“ werden lediglich „oh, diesen Monat 16 Seiten mehr Werbung“. Ein OXM wird von drei Redakteuren gemacht, der Umfang ist egal ob 5 Seiten Werbung oder 30, auf 100 Seiten gedeckelt. Momentan dürfen die vier gleichen Redakteure zwei hundertseitige PlayStation-Magazine machen, ggf. steuert mal ein Freier oder eine Hand voll Praktikanten noch ein paar Beiträge mit ein.

Im Laufe der Zeit hat man mit „Änderungen im Sinne der Leser“ viele Käufer vertrieben. Die z. B. ach so tollen Testübersichten von PlayZone und N-Zone sind genauso schnell verschwunden, wie sie gekommen sind. Der Abgang erfolgte im Gegensatz zur Einführung ohne großes Trara. Auch sägte man jahrelang an der Glaubwürdigkeit seines PlayStation-Flagschiffes, in dem man den Leser jeden Monat aufs neue mit Advertorials (redaktionell aufgemachte Anzeigen) beglückte. Diese waren teilweise nicht als solche gekennzeichnet und tauchten auch im damals noch vorhandenen Inserentenverzeichnis nicht auf. Bei vermeintlichen Tests, wie bei Playboy: The Mansion (PZ 5/05), wirkt das natürlich ein wenig seltsam, wenn die Seiten auf denen der „Artikel“ gedruckt ist, gar nicht existieren.

Dass von den meisten Heften verrissene EA Playground bekam in der aktuellen N-Zone auch eine dieser zweifelhaften Werbeformen, hier in hauchdünner Schrift „Promotion“ genannt.

Angesichts solcher Tatsachen, wo die Glaubwürdigkeit einer Redaktion mit Füßen getreten wird, Hefte von drei Redakteuren + Praktikanten gemacht werden, die Umfänge teilweise um ein drittel eingeschmolzen werden und nun auch die Preise steigen, müsst ihr euch folgende Frage gefallen lassen:

Ist das Internet wirklich schuld daran, dass eure Auflagen ins Bodenlose fallen oder meint ihr nicht auch, das Problem ist zum größten Teil hausgemacht?

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