GamersPLUS – Interview mit Thomas Cap zum Heftlaunch

Am 24. Oktober kommt GamersPLUS auch in die deutschen Läden. Kurz vor Erscheinen der Erstausgabe hier zu Lande habe ich für euch ein Interview mit Chefredakteur Thomas Cap geführt.

Evil:
GamersPLUS 11/2008Hallo Thomas,
freut mich, dass du dich freiwillig für ein Interview zur Verfügung gestellt hast.

Thomas Cap:
Kein Problem, in Deutschland kennt uns ja noch nicht jeder und das ändere ich nur zu gerne.

Evil:
Das Cover der Gamers.at 10/2008 erinnert von der Gestaltung her ein wenig an das Abo-Cover eines Mitbewerbers. Traut ihr euch mit denselben Gestaltungs- prinzipien auch an unsere deutschen Kioske oder muss da mit Neonfarben bzw. Gold und Silber nachgeholfen werden?

Thomas:
Dass ein Cover wie eine Abo-Edition aussieht, scheint in Deutschland inzwischen ein großes Kompliment zu sein, darum verstehe ich es mal als solches und sage danke! Natürlich kämpfen wir, wie alle Magazine, mit dem häufigen Problem: „So viele interessante Themen, aber so wenig Platz“ – und auch wir möchten natürlich dem potentiellen Leser schon am Cover viele Highlights der aktuellen Ausgabe verraten. Ganz prinzipiell sind wir aber keine Freunde überladener Covers und möchten dieses Konzept soweit möglich auch beibehalten.

Evil:
Von unseren PC-Spieleheften gibt es zahlreiche Varianten mit einer unterschiedlichen Anzahl an DVDs, Extraseiten und Gimmicks wie Schlüsselbändern. „Pure“ Magazin-Ausgaben sind entweder gar nicht vorhanden oder lassen sich nicht abonnieren. Von euch hingegen gibt es nur eine Version „ohne alles“. Seid ihr damit nicht für einen großen Käuferkreis unattraktiv?

Thomas:
Ich bewundere die Mühe und Arbeit, die viele Kollegen anderer Verlage in ihre DVDs, Sonderausgaben, Beilagen und Extrahefte stecken, und auch der organisatorische Aufwand, der in der Produktion dreier oder mehr unterschiedlicher Ausgaben eines ansonsten identischen Hefts steckt, verlangt Respekt, doch wir denken uns irgendwie: „Kann der Leser nicht all das auch einfacher bekommen?“. Wir leben in einer Zeit, in der das Web allgegenwärtig ist. Wenn sich etwas auf den zur Verfügung stehenden Heftseiten nicht ausgeht, dann gibt es immer noch unsere Websites, unser Forum usw.; gleiches gilt für Downloads und Specials – und was „Goodies“ betrifft: Jeder bekommt gern Geschenke, aber wir bleiben lieber bei einem möglichst günstigen Preis, denn um 2,95 Euro gibt es derzeit nicht viele 116 Seiten starke Hochglanzmagazine. Die Euros, die sich unser Leser dadurch spart, kann er dann natürlich in Goodies investieren – vorzugsweise welche, die nicht gleich in der Ecke landen und verstauben.

Evil:
Ihr seid seit vielen Jahren das erste reine PC-Spielemagazin, das seine Leser duzt. Ist eure Zielgruppe so viel jünger oder wie kommt es zu dieser Entscheidung?

Thomas:
Auch wenn mich mein Marketing für diese Aussage nicht lieben wird, aber ich möchte hier einmal festhalten, dass ich unsere Leserschaft nicht zuallererst als Vertreter ganz spezifischer Alters- und/oder Einkommensstufen sehe. Wir machen ein Magazin für Spieler – wenn sich jemand selbst als solcher versteht, ist er für mich ein potentieller Leser – und da wir im Verlag auch alle Spieler sind, also verdammt viel gemeinsam mit unseren Lesern haben, würde es uns im Gegenteil sogar komisch vorkommen, sie zu siezen. Denn wie reden Spieler untereinander? Siezen sich – auch wildfremde – Leute, wenn sie das erste Mal ein Multiplayer-Spiel miteinander zocken? Mir wäre das nicht aufgefallen und im Heft machen wir es daher auch nicht anders, also sofort per du zu sein.

Evil:
Im News-Teil befasst sich eine Seite mit Spielen auf dem Mac bzw. iPhone. Apple verbinde ich mit Lifestyle und Layout-Abteilungen, nicht mit Spielen. Was für ein Interesse hat ein gewöhnlicher PC-Spieler daran?

Thomas:
Ähnlich wie die vorige Frage: Ich verstehe einfach nicht, warum man immer noch versucht, die Spieler in eine ganz kleine, ganz bestimmte Schublade zu quetschen. Viele vertreten scheinbar immer noch die Ansicht, dass „der Video-/Computer-Spieler“ in der Früh aufsteht, den PC/die Konsole anwirft und dann zockt, bis ihm die Augen zufallen. Aber gerade „wir Spieler“ sollten es eigentlich besser wissen. Spieler haben auch andere, aber sehr wohl gemeinsame Interessen – zum Beispiel Tech Gadgets, bestimmte Bücher, Comics und Filme – solange es in Maßen und in passenden Zusammenhängen passiert, werden wir diese Themen daher am Rande auch durchaus anschneiden.

Evil:
Mit ist aufgefallen, dass ihr einen „Creative Sound Award“ vergebt und damit geworben wird, von welchem Hersteller eure Test-PCs stammen. Führt so was nicht zwangsläufig zu Interessenkonflikten im Hardware-Teil?

Thomas:
Jeder erwartet jetzt von mir wahrscheinlich eine Abhandlung darüber, dass Marketing/Sponsoring und die Redaktion bei uns nichts miteinander zu tun haben. Obwohl das natürlich stimmt, würde es im Fall der Hardware sowieso nichts ändern, weil wir für Hardware und Software getrennte Redaktion haben. Unsere Hardware-Seiten werden vom Team o.v.e.r.clockers betreut, deren große Online-Community auch in Deutschland vielen ein Begriff sein dürfte. Vor jeder Ausgabe machen wir uns nur die Themen und die geplante Seitenzahl aus, den Rest erledigt das Team alleine. Ob unsere Awards gebrandet sind oder nicht oder auf welchen Systemen wir die Spiele testen ist ihnen daher ziemlich egal.

Evil:
Generell bin ich kein Freund von Wertungsdiskussionen und kein Liebhaber des Prozentsystems, fragen muss ich dennoch: Eine große deutsche Spielseite hat in ihrem Test am 11.09. Stalker: Clear Sky ziemlich „abgewatscht“ (39%), mit der Begründung, es sei praktisch unspielbar gewesen. In eurem am 12.09. erschienenem Heft hab ich kein Wort dazu gelesen und der Titel hat 85% bekommen. Fließen Bugs bei euch nicht mit in die Wertung ein?

Thomas:
Hier schneiden wir eigentlich gleich drei nicht ganz einfache Themen an. Wie du bin ich kein Freund von Wertungsdiskussionen – obwohl diese zu meinem Job regelmäßig dazugehören – und das Prozentwertungssystem hat sicher seine Mängel, aber unterm Strich ist es momentan einfach das generell am weitesten akzeptierte. Jetzt zur eigentlichen Frage: Fließen Bugs bei uns nicht in die Wertung ein? Kurze Antwort: Natürlich tun sie das. Wir testen jedes Spiel auf drei grundverschiedenen Testrechnern und im Falle von S.T.A.L.K.E.R. hatten wir mit keinen nennenswerten Problemen zu kämpfen. Dass es den Kollegen anders ging, ist natürlich bedauerlich; dass es gelegentlich auf die richtigen und aktuellsten Treiber oder einfach nur „Glück“ ankommt, ist eine der Schwachstellen des PC-Gamings, die man nicht bestreiten kann.
An dieser Stelle möchte ich aber noch etwas anderes ansprechen: Die anscheinend vorherrschende Meinung, dass ein Magazin/eine Website regelmäßig ein Spiel „vernichten“ muss, da es sonst nicht kompetent/streng/kritisch genug ist. Gerade in den letzten Jahren beschleicht mich immer wieder das Gefühl, dass hinter mancher besonders schlechten Wertung mehr Inszenierung als Tatsache steckt. Da wird mit Klagen und Gegenklagen gedroht, in den Foren kochen die Emotionen über, es wir zu weitgreifenden Boykotten aufgerufen – ein „GZSZ“-Autor könnte es nicht besser machen. Hier sollten manche Kollegen vielleicht besser aufpassen: Am Ende des Tages sind unsere journalistische Kompetenz und Ehrlichkeit oft das einzige, was uns von einem Werbemenschen unterscheidet, und man darf das Vertrauen der Leser nicht missbrauchen – weder in die eine noch die andere (Wertungs-)Richtung.

Evil:
Von euch kommen nur sechs Ausgaben im Jahr, dazu werden auch noch drei Monate Sommerpause gemacht. Als Einkaufsberater fällt GamersPLUS damit wohl flach und so gigantisch groß ist euer Testteil nicht. Aus welchem Grund sollte ich mir euer Heft also zulegen?

Thomas:
Die Sache mit den sechs Ausgaben ist zwar korrekt, gegen die anderen Behauptungen muss ich mich allerdings etwas wehren. „Nur“ sechs Ausgaben bedeutet bei uns ja keine zweimonatige Erscheinungsweise – stattdessen versuchen wir, unsere Termine so zu legen, dass wir genau während der „heißen Phasen“ erscheinen, also wenn besonders viele interessante Titel anstehen. Wir kommen also eigentlich GENAU dann, wenn Kaufentscheidungen anstehen. Auch die Kritik am Umfang ist, finde ich, nicht gerechtfertigt (höre ich zugegebenermaßen auch zum ersten Mal). Sowohl Anzahl als auch Umfang der Tests sind bewusst gewählt. Eines stimmt allerdings: Ja, wir testen nicht jeden Kaffeemaschinen-Simulator, und ja, wir strecken Titel, die man genauso gut auf zwei oder vier Seiten ausgiebig und intensiv testen kann, nicht auf 15 Seiten, nur weil sich die Zahl auf dem Cover gut macht und die Publisher sich sowieso immer viele Seiten wünschen.
Diese beiden Punkte könnten für viele Leser durchaus auch zwei der von dir gesuchten Kaufargumente darstellen. Hinzu kommen der günstige Preis von nur 2,95 Euro und natürlich der Hinweis, den ich mir als Chefredakteur nicht verkneifen darf/kann: Das Heft wird einfach immer so gut wie nur möglich!

Evil:
Wenn ich momentan ans Zeitschriftenregal schreite, werde ich von World of Warcraft-Sonderheften nahezu erschlagen – es liegen aktuell sechs verschiedene aus. Es scheint da also durchaus ein Markt vorhanden zu sein. Auf Anhieb hab ich davon bei euch nichts gesehen. Sind MMORPGs im Heft kein Thema für euch?

Thomas:
Wir sind kein Magazin mit MMORPG-Schwerpunkt, das ist gewiss, aber wir berichten regelmäßig über die wichtigsten Titel und Neuankündigungen. World of WarCraft: Wrath of the Lich King war Cover-Story unserer Nullausgabe auf der GC, in der Erstausgabe von GamersPLUS wird sich außerdem ein ausführliches Tagebuch zu unserer ersten Rundreise durch das neue Add-on finden und dann gibt es auch noch einen Test von Warhammer Online: Age of Reckoning. Ich glaube, das beantwortet die Frage 🙂

Evil:
Danke fürs Gespräch – wir lesen uns sicherlich zum Launch von GamersPlus am 24.10. wieder.

Thomas:
Gern geschehen! Ich bin gespannt auf dein Feedback und das deiner Leser!

Daten und Fakten:
Start: 24. Oktober 2008
Erstausgabe: 11/2008
Verlag: consol.media / Panini
Segment: PC-Spiele-Magazin
Erscheinungsweise: 6x jährlich
Copy-Preis: EUR 2,95
Chefredakteur: Thomas Cap
Druckauflage: 150.000 Exemplare (Verlagsangabe)
Webseite: GamersPlus

25 Antworten zu „GamersPLUS – Interview mit Thomas Cap zum Heftlaunch“

  1. Falconer sagt:

    Evil, großes Kompliment an Dich! Deine beiden PLUS-Interviews sind super. Nicht anbiedernd, tiefgehend und voller interessanter Aussagen. Das findet man so nirgendwo anders.

    Ich würde mich freuen, wenn Du diesen Part Deiner Berichterstattung noch weiter ausbaust. D.h. noch viele weitere Interviewanfragen startest. Dass Zusagen bei den in Deutschland etablierten Branchengrößen sehr viel schwieriger zu erhalten sind, ist mir natürlich bewusst. Aber Fragen schadet ja nicht. Eine Idee wäre vielleicht auch, aus der Szene ausgeschiedene leute zu interviewen. Ex-CyPressler zum Beispiel…

    Gruß, Falconer

  2. Evil sagt:

    Danke 🙂

    Eine Fortsetzung wird es dahingehend geben, dass auch Richard Löwenstein zu PS3M Fragen beantwortet hat und auch dieses Interview in den nächsten Tagen online geht.

  3. Anbei sagt:

    Da werde ich mir das Heft kaufen und ansehen

  4. Rodon sagt:

    Hm, das Heft könnte ganz interessant werden, aber der Gedanke, dass das ganze Heft in der Du-Form geschrieben ist, lässt erschreckende Erinnerungen an die Screenfun wiederauferstehen. Kann die Redaktion nicht auf das „ihr“ umsteigen? Sechs Ausgaben pro Jahr… hm, zwölf würden mir erstmal besser gefallen.
    Ansonsten kann ich nur sagen: Wenn der Rest in etwa wie die consolPLUS wird, dann ist es sicher von der Idee her ein hübsches Begleitheft. In einer Woche wird man dann sehen, was die Texte und Wertungen taugen.

  5. Evil sagt:

    Die Anrede ist ihr/euer, das ist auch duzen — ihrzt klingt so komisch 😉

  6. Rodon sagt:

    Ach gut, da fällt mir ja doch ein kleiner Stein vom Herzen… ^^ Und vielen Dank nochmal für das gute Interview! 🙂

  7. Tim sagt:

    Hat die Zeitschrift jetzt was mit Console-Plus zu tun? Weil die ist ja auch ziemlich neu hier in DE und die Namen sind schon ähnlich…

  8. Evil sagt:

    Ist das Schwesterheft.
    ConsolPlus bzw. consol.AT sind für Konsole+Handhelds, GamersPlus bzw. Gamers.AT sind für PC-Spiele.

  9. blub sagt:

    Ich hab sie gelauft und gelesn und find sie im gegensatz zur consolplus echt schwach, hardware themen sind kaum im heft, dazu noch ein höchst unseriöser fallout 3 test (es gab keine testversion, für keine zeitschrift auf der welt, nur eine einladung 15 h unter aufsicht zu testen. das reicht aber kaum um ein drittel vom spiel zu spielen, eine 91er wertung ist nichts weiter als ne schätzung!)

  10. Thomas Cap sagt:

    Lieber Blub,

    da wir kein Hardware-Magazin sind, können wir nicht beliebig viel Seiten für Hardware-Artikel verwenden – der Platz reicht eben nur für einige interessante Ausschnitte. Für weitere Dosen Hardware besuch doch unsere Seite http://www.overclockers.at. Wie schon im Interview gesagt greifen bei uns Online&Print ineinander und Online ist nicht nur eine Werbeplattform und Ablage für Reste.

    Bezüglich Fallout stimmt zwar der Einladungs-Teil, die 15 Stunden sind aber viel zu niedrig angesetzt. Außerdem darf ich dir – da ich den Test selbst verfasst habe – versichern, dass ich die Enden des Spiels sehr wohl gesehen habe und zu 100% hinter dieser Wertung stehe. Du kannst mir gerne Fragen zu den verschiedenen Enden stellen – natürlich nur, falls dich massive Spoiler nicht stören …

    LG, Thomas

  11. blub sagt:

    nein, man brauch mir keine fragen zu dem spiel stellen oder beantworten, ich hab es nicht gespielt. es sollen ja nur 2 tage gewesen sein, die man testen durfte. ein magazin wie gamestar hat auf die wertung verzichtet, was mir lieber ist, als ein übers knie gebrochener test mit wertung. wenn man ne weretung gibt, dann sollte man wenigstens auf die testbedingungen hinweisen, danach suche ich vergeblich (auper eine kürze erwähnung des testevents im vorwort zum test).
    so finde ich das wenig seriös, weil ich selbst auch nach kurzem spielen auf ne sehr hohe wertung getippt hätte, weil das spiel sicher genial ist, aber es zählt ja wohl auch zu den pflichten eines magagzins eben komplett zu testen und auf ggf instablitäten und bugs hinzuweisen.
    da kann ich nur auf stalker und den test in der gamersplus verweisen. die behauptung, dass es bei euch ohne probleme lief, kann ich ehrlich gesagt nicht glauben, vile bugs waren alles andere als systemabhängig.
    laut gamestar ist fallout auch alels andere als bugfrei gewesen, es vom entwickler aber das übliche „haben wir schon gefixt, im handel ist das spiel fehlerfrei“ zu hören gab.
    sowas muss eben erwähnt werden, sonst zweifle ich eben an der seriösität, tut mir leid. die spieleplattform pc krankt ja eben gerade an dieser veröffentlichungspolititk, die meienr meinung nach nicht genug abgestraft wird. auch weil sicher die publisher die daumenschrauben anziehen, dann gibts eben keine testversionen mehr und man ist als magagzin im vergelich zum internet komplett im hintertreffen, weil ein spiel dann einen monat nach erscheinen erst getestet wird. ich verstehe das schon, aber pc spiele wird es nicht mehr lange geben, wenn weiterhin so viele verbuggte spiele erscheinen und es diese heftigen kopierschutz-restriktionen überhand nehmen, auf die raubkopierer ja verzichten können, da diese eben auch schon nach 2 tagen geknackt sind (oder wie bei spore 2 tage vor erscheinen ;)).

    ansonsten finde ich hardware themen in pc zeitschriften essentiell, ich bin da von der alten schule und lese das nicht auf irgendwelchen webseiten, tut mir leid.
    außerdem fehlen mir bei GamersPlus eben die über den Telelrand rausgehenden Themen.

    aber egal, man muss es mir ja nciht rechtmachen, ich habs halt mal gekauft und gelesen und es ist nicht emins, fertig. Trotzdem würde ich dem Team erfolg gönnen.
    insofern viel glück!

  12. Thomas Cap sagt:

    Hallo,

    danke für die genauere Erklärung deiner Meinung. Ich bin ja niemandem „böse“, wenn er für sich feststellt, dass das Magazin nichts für ihn ist. Dafür sind die Geschmäcker (und das ist gut so) zu verschieden. Ein paar Beispiele:

    Du bemängelst „zu wenig HW“ – in einem anderen Leserbrief fragt mich ein Leser was er denn mit der Hardware anfangen soll, Computer baut doch der Händler zusammen. Dir ist der Blick über den Tellerrand zu schwach ausgefallen – etliche andere wünschen sich ein Heft das NUR aus Tests besteht – Previews z.B. sind ja unnötig und in jedem Fall eh nur Werbung und über was anderes als Spiele zu schreiben ist sowieso komisch …

    Manche Behauptungen/Anschuldigungen kann und will ich aber trotzdem halt nicht so stehen lassen. Wenn ein Tester (und das bezieht sich sowohl auf mich, wie auch auf die Kollegen anderer Publikationen) feststellt, dass er sich noch keine Meinung bilden konnte dann muss er natürlich auf eine Wertung verzichten. Vielleicht ist man nicht bis zum Schluss gekommen, vielleicht will man noch mehr ausprobieren. Der Zeitpunkt zudem man als Tester feststellt „ok, jetzt bin ich soweit eine Wertung abzugeben“ variert aber natürlich. Die Tatsache, dass der eine dabei schneller und der andere langsamer ist darf aber allein noch kein Vorwurf sein – das Ergebnis zählt. Ist der Test unvollständig, zeigt Fehler auf oder ist sonst wie schlecht dann ist dem Tester/Magazin (bei Wiederholung) natürlich das Vertrauen zu entziehen.

    Ich bzw. meine Tester können im Moment aber auf jeden Fall hinter jeder Wertung die wir im Heft abgedruckt haben stehen – dazu gehört auch S.T.A.L.K.E.R. CS. Wenn du mit dem/den Spiel/en andere Erfahrungen machst dann werden wir dich als Leser natürlich nicht halten können und DAS sollte uns zu denken geben. Die Begründung „die haben anders gewertet“ oder „die haben noch nicht gewertet“ kann ich aber nicht zählen lassen. Abschreiben gibt’s nicht – wenn anderswo so gewertet wird dann Gute Nacht …

    Und last but not least die Testbedingungen: wir versuchen unsere Tests kurz und prägnant zu halten – so lange wie nötig, so kurz wie vernünftig – Testbediengungen sollten (solange Sie die Testbarkeit nicht beeinflussen) keine Rolle spielen. Wenn mir ein Entwickler über die Schulter schaut und z.B. sagt: „dahin darfst du nicht“ – naja dann wird es natürlich keinen Test geben mit genau dieser Begründung. Auch wenn Fallout ein Einladungstest war konnte ich aber nach Belieben schalten und walten – und darauf kommt es an. Daher auch nur die kurze Erwähnung in der Einleitung – verschwiegen soll es ja trotzdem nicht werden.

    LG, Thomas

  13. blub sagt:

    naja geschmäcker sind wohl echt sehr verscheiden, mir fehlt die hardware wirklich, andere brauchen sie nicht. ich hab mir eure seiten mal angeschaut und find sie eigentlich gut, aber wie gesagt, ich brauch das halt auch zusammengefasst in heftform um auf dem klo oder im bett lesen zu können 🙂

    nochmal zu den test: ein spiel kann man meiner meinugn nach erst bewerten, wenn man wirklich alles gesehen hat, auch wenn sich die meinung sicher schon vorher bildet, zumindest zu großteilen. nun gibt es eben spiele, wo man nur schwer alles sehen kann, wie bei fallout, aber dann muss man zumidest viele nebenquests und mehrere chrakterklassen spielen. das muss sein, auch wenn ich mir sicher bin, dass es meine meinung nicht mehr groß ändert.
    wenn ich ein auto testen soll und schau es mir überall an und fahr ne runde in der stadt, dann weiß ich viel zu dem auto, aber trotzdem sollte man noch landstraße und autbahn fahren, das gehört zu nem kritischen test dazu.

    sicher tue ich euch auch unrecht, da euer magazin einfach anders gemacht ist, es geht wenige rum fakten, als um das psielgefühl, deshalb ist hardware auch bei euch kaum ein thema.
    oder ums mal auf das thema auto zu münzen: man kann ein auto auch mit „fährt sich gut und schaut gut aus beschreiben“, womit man bestimmt die meisten leute zufreiden stellt. andere wollen einzelheiten wie federungskomfort, kurvenlage oder geräuschkomfort.

    ein paar worte noch zu bugs: es ist einfach meine meinung, dass stalker cs einfach unspielbar war im rohzustand, und sowas dann 85% zu geben spricht von einiger frustresistenz. ich finde bugs halt schade, zumal immer mehr spiele im unfertigen zustand auf den markt kommen. ich will davor auch gewarnt werden, weil ich mir in den hintern beiße, wenn ich ein spiel zum start kaufe und 1-2 monate auf patches warten darf, da greif ich lieber zur budget-version ein halbes jahr später.
    aber gut wenn ich das kritischer als andere sehe, dann ist das mein problem, ich schau bei der nächsten ausgabe nochmal rein, weil ich mir nur anhand eines heftes keine meinung bilde, aber wie gesagt meins isses halt doch irgendwie nicht.

  14. Herr Karl sagt:

    Lieber blub, ich versteh ja deinen Ansatz aber die Magazine sind doch alle gleich. Das schreibt ein Mag „wir werten nicht weil …“ um sich selbst zu als großartig kompetent hinzustellen. Das steht ein vollständiger Test nur die Zahl schreiben sie nicht drunter – um im nächsten Heft dann die genau gleiche Zahl zu geben wie alle anderen. Scheinheilig hoch 3 für mich und viel schlimmer als wenn ein Mag gleich seine Wertung abgibt – zu der müssen Sie dann wenigstens stehen!

  15. blub sagt:

    also tut mir leid, aber das find ich reichlich albern! ne wertung rausfeuern findest du ok, wenn man dazu steht, egal wie falsch die wertung auch sein könnte? das kann ich nicht nachvollziehen.
    ich finde es keinesfalls scheinheilig, auf ne wertung zu verzichten, wenn man das spiel nicht ausreichend getestet hat! klar stehen alle wichtigen fakten in der gamestar, so dass leute, die das spiel zum start kaufen, beruhigt sein können, dass nichts groß im argen liegt. ein fallout 3 kann man anhand von 2 tagen zocken auch sicher nicht abschließend bewerten, das ist und bleibt meine meinung.

    aber ich verstehe eben auch die gründe warum man es bei der gamerplus getan hat! eben weil man auf technische dinge eh nicht so weert legt. die systemanforderungen sind aj auch nicht getestet, sondern aus der pressemappe des herstellers entnommen, was die GS eben nicht macht, und das fionde ich besser so.

    generell wird bei der gamersplus eher weniger wert auf allumfassendes testen als auf beschreibung des spielgefühls, das ist vollkommen ok, wenn man das eben gut findet.

    ich werd sie auf dauer eh nicht lesen, weil mir das eben alles zu wenig ist, was bei so wenig seiten im vergleich zu anderen pc-magazinen auch keine wunder ist. dazu kommt die sehr unregelmäßige erscheinungsweise, was glaube ich eher der grund sein wird, warum sich das magazin nicht durchsetzen wird.

  16. Herr Karl sagt:

    Eh, warum beziehst du eigentlich alles auf das neue Mag? Ich habe das ganz allgemein gemeint – wenn ich mir die Kioskauslage anschau haben eigentlich alle den Fallout Test gemacht. Ich kenn die GamesPlus noch nicht, werde sie mir noch anschauen müssen. Das du was gegen die hast merkt man, hab dich ja auch im PS3M noch einmal drüber schimpfen gehört.

    Ich finde es halt immer komisch wenn ein Magazin heiliger als der Papst sein will. Im Fall von Fallout mag es ja noch stimmen aber wenn man sich so umhört ist die „wir geben keine Wertung weil“ fast immer nur ne Ausrede weil sie nichts zum Testen haben oder wegen irgendwelchen Verträgen nicht testen dürfen. Auf die Art hat man aber trotzdem immer die aktuellsten Tests UND kann sich super ehrlich und kompetent nenen. Wow, toll :p

    Naja, streiten bringt’s nicht – bleib bei deiner GameStar, ist ein gutes Mag und in diesm Fall mögen sie sogar Recht haben. Aber ein anderes Heft deswegen so drastisch auszusondern wie du is seltsam.

  17. Thomas Cap sagt:

    Lieber Karl, lieber Blub!

    Die Emotionen müssen doch nicht überkochen.

    Ich kann nur wiederholen was ich schon an anderer Stelle geschrieben habe: jede Publikation muss ihren Inhalt selbst verantworten. Ich kenne die Kollegen der GameStar als verantwortungsvolle Redakteure und irgendwelche Verschwörungstheorien aufzustellen warum getestet oder eben nicht getestet wird halte ich für etwas übertrieben. blub hat seinen Standpunkt klargestellt, dass für ihn ein Test nach der genannten Spielzeit keine Relevanz haben kann und darf. Daher sind alle Magazine – außer eben den nicht wertenden – abzulehnen. Karl, ich glaube auch nicht, dass uns blub aussondern will – seinen Unmut über die für ihn nicht nachvollziehbare Wertung(en) hat er ja eben auch in anderen Threads kundgetan. Es hat sich einfach ergeben da das Thema in diesem Beitrag – der sich nun mal um unser neues Heft dreht – aufgekommen ist.

    LG, Thomas

  18. blub sagt:

    richtig. ich hab nichts spezielles gegen die gamersplus. klar, ich hatte mir schon etwas mehr erwartet, weil ich die consolplus klasse finde, aber daran solls nicht scheitern.

    ich find das ganz allgemein schade, ohne da ein bestimmtes magagzin oder gar einen bestimmten redakteur zu meinen.
    ich mach auch keine werbung für gamestar, ist einfach nur meine meinung.
    und ich finde es keinesfalls scheinheilig, wenn man bestimmte mindestanforderungen an testversionen setzt, dass man allzu verbuggte spiele nicht testet oder zumindest stark abwertet und wenn man keine testversion erhält eben nicht wertet oder als kompromiss eben eine vorläufige wertung abgibt.
    ich mache dass auhc nicht an fallout oder stalker fest, das sind halt nur die jüngsten beispiele, fallout wegen der meiner meinung nach nicht ausreichenden testzeit und fehlenden technischen einsicht, stalker weil es erst 2-3 patches später als spiel zu bezeichnen ist.

  19. Ring of Death sagt:

    Ein Magazin ohne DVD mag vielleicht halbwegs bei Konsolen funktionieren, bei einem PC-Magazin jedenfalls nicht. Das Internet immer vorzuschieben, nur weil der Verlag es sich nicht leisten kann, eine beizulegen finde ich ziemlich billig. Werde dieses Konzept auf jeden Fall nicht unterstützen, wenn man sieht was der IDG-Verlag in diesem Verlag für eine Arbeit abliefert. Sowohl GP als auch GS haben diesen Monat wieder eine prallgefüllte DVD, da gebe ich auf das Marketinggeblubbere von Herrn Cap nichts, daß man sich heutzutage alles im Internet ansehen oder downloaden kann. Das kann man mit Musik auch, aber es gibt immer noch Leute die sich CDs oder gar Vinyl-Schallplatten kaufen.

  20. Thomas Cap sagt:

    Hallo „Ring of Death“,

    „Das Internet immer vorzuschieben, nur weil der Verlag es sich nicht leisten kann, eine beizulegen finde ich ziemlich billig.“

    Naja „leisten können“ ist in dem Fall doch irgendwie falsch, oder? Mit DVD würde die Produktion einfach mehr kosten und der – soweit ich den Markt überblicke – ausgesprochen günstige Preis wäre dann nicht möglich. Oder kosten Magazine mit DVD auch nur €2.95? Bzw. wie viele Heft OHNE DVD die trotzdem gebunden & auf Hochglanzpapier gedruckt sind kosten so viel?

    LG, Thomas

  21. Ring of Death sagt:

    Hochglanzpapier brauche ich nicht, obwohl ich auch das OPM aus UK abonniert habe und da bekomme ich eine Blu-ray-Demo-Disc dazu. Da zahle ich gerne etwas mehr, wenn die Ausstattung stimmt. Spielbares oder redaktionelle Videos sind mir wichtiger, als ein Magazin unter drei Euro. Wenn ich danach einen Fehlkauf getätigt habe, habe ich mehr verloren, als den Aufpreis für ein Magazin, daß mir das alles bietet, was ihren Magazinen leider fehlt.

  22. Thomas Cap sagt:

    Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele Leute lieber auf einen Datenträger verzichten und dafür „mehr Heft“ für weniger Geld bekommen. Wenn ihr einziger Kritikpunkt an unserem Heft also das Fehlen eines Datenträgers ist, dann kann ich – und das bitte nicht falsch zu verstehen – eigentlich froh sein. Tut mir natürlich leid, dass ich Sie dadurch aber automatisch nicht als Leser gewinnen kann.

  23. blub sagt:

    also ich finde eine dvd auch nicht notwendig, ABER:
    gamestar und pc games sind ebenfalls ohne dvd zu haben und das zu einem preis um 3 euro bei ungleich höherem umfang!
    hochglanzpapier ist etwas, auf das ebenfalls viele verzichten können (außer vlt gewisse herrenmagazine), wenn die alternative ein ordentliches papier ist, also nicht gerade altpapier. die qualität bei gamestar oder pc games ist absolut ausreichend so zumindest mein empfinden

  24. Evil sagt:

    Die Magazinversion der GS gab’s auch schon für € 1,50, das hat aber nichts mehr wirtschaftlicher Preisgestaltung zu tun. Ähnliches gibt es auch bei den Magazin-Versionen von PC-Heften wie Chip oder PC Welt, wo der Preis unter dem Niveau von 1980 liegt. Da wird der Markt nach unten abgesichtert, sodass neue Mitbewerber fast unüberwindbare Eintrittshürden haben. Aktuellstes Beispiel ist Games Aktuell-Magazin für € 1,99, Absicherung gegen die ConsolPlus.

    Bei GameStar und PC Games ist die Magazinversion auch nur eine Art „Abfallprodukt“, das man nebenbei produzieren kann. Gäbe es die größeren Versionen wie XL oder Extended nicht, würden die Magazin-Ausgaben deutlich teurer sein. Siehe z. B. Buffed, wo es keine große DVD-Version gibt und die „Magazin-Ausgabe“ dann auch ihre € 5,90 kosten muss.

    Hochglanzpapier ist ein Ausstattungsmerkmal, auf das ich nicht verzichten möchte. Wenn ich mir die PowerPlay-Hefte aus der Weka-Zeit anschaue, bekomme ich eine Gänsehaut. Natürlich, so schlecht ist das Papier der PC Games nicht, aber Spiele sind grafisch nun mal inzwischen so gut, dass auf normalem, leicht gräulichem Papier die Details einfach nicht mehr so gut wirken. Für Tetris mag die Papiersorte egal sein, für Crysis nicht mehr.

    Was ich als überflüssig empfinde und zum Glück von deutschen Spieleheften auch nicht allzu stark eingesetzt wird, ist ein lackiertes Cover — da sieht man immer so die Fingerpatscher drauf…

  25. blub sagt:

    Das bedeutet also, dass die sache nur funktioniert, wenn die mehr DVD-versionen verkaufen und sich eh kaum jemand die ohne-dvd-version kauft oder wie darf ich das verstehen?
    egal, trotzdem muss man ja feststellen, dass das für leute, die auf die dvd verzichten wollen, damit ja ne für rund 3 euro wenigstens das heft kriegen. somit konkurriert ja die gamersolus sehr wohl damit und ist nicht konkurrenzlos in dieser preisklasse.

    das mit hochglanzpapier scheint ne konfessionsfrage zu sein. mir isses nicht wichtig, ich kann aber verstehen, dass sich andere drüber freuen. aber genauso wenig ist mir grafik in spielen wichtig. ich fand crysis auch nur sehr durchschnittlich, weil mir die grafik eh nicht wichtig war, und ne tolle geschihcte erzählt das spiel nun wirklich nicht, von abgefahrenen missionen will ich gar nicht reden. für andere ist das halt der grafikporno, von dem sie sonst nur träumen durften und somit das spiel des jahres. alles halt ne ansichtssache.

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