Angesehen: PlayBlu 01/2010
LiveEmotions PlayBlu ist am heutigen Tage ein Jahr alt geworden, Zeit dem Heft einen Kontrollbesuch abzustatten.
Dieser Tage gibt es eigentlich nur zwei Themen, Modern Warfare 2 und Assassin’s Creed 2. Letzteres zierte bereits einige Titel (gamesTM, Games and More, PC Games), wird noch weitere zieren (Play3 Sonderheft 01/2010) und ist auch auf der aktuellen PlayBlu vertreten. Damit fällt die Titelstory zwar nicht sonderlich innovativ aus, ist aber zumindest ansehnlich und zieht nach zwei völligen Griffen ins Klo zumindest wieder die Coverbilanz wieder ins Positive. Denn bei LiveEmotion scheint es nur zwei Extreme zu geben: Entweder ist das Cover ganz hübsch und vorzeigbar in der Öffentlichkeit oder es ist so abgrundtief hässlich, dass man es selbst Mitte der 90er gut vor Zuschauern versteckt hätte. Ob hübsch oder hässlich, als Posterbeilage gibt es immer zufällig das Spiel, das auch Covermotiv ist.
Wenig Anzeigen…
Als Grafiker möchte man in der Weihnachtszeit im Normalfall das Anzeigenteam zum Mond schießen, sei es aufgrund irgendwelcher Sonderformate, die eigentlich jedes Layout sprengen oder einfach nur aufgrund der Tatsache, dass es für viel zu viele Anzeigen viel zu wenig Seiten gibt. Dieses Luxusproblem hat die Grafik bei LiveEmotion wahrlich nicht. Während die play3 diesen Monat unter 28 Anzeigenseiten geradezu zusammenbricht, herrscht bei der PlayBlu gähnende Leere. Eine Drittelseite von einem Gameshop, zwei Viertelseiten Namco-Bandai-Gewinnspiel und eine ganze Seite Tekken (auch Namco-Bandai), das ist alles, was sich an Werbung im Heft befindet. Dazu kommt dann noch Sacred 2 auf der letzten Umschlagsseite und die vermutlich auf einem Gegengeschäft beruhende Panini-Books-Anzeige auf der U3. Da mag der im Interview von Martin Mirbach erwähnte Abgang des ehemaligen Anzeigenleiters Michel Kieselstein noch so schmerzhaft sein, irgendwann muss diese Phase auch mal überwunden sein. Zumindest für Außenstehende drängt sich hier die Frage auf, was die Anzeigenabteilung eigentlich so den lieben langen Tag treibt und wie eigentlich Kohle reinkommt, denn zumindest sichtbar ist an Werbung kaum etwas da und der niedrige Heftpreis von € 3,50, der im Jahre 2002 eingeführt und seit dem im Prinzip nicht mehr verändert wurde, kann es auch nicht sein.
Wenig „Aktuelles“…
Der Heftaufbau der PlayBlu bleibt klassisch. Drittelseite Editorial + 3 Doppelseiten „Heißmacher“ aufs Heft. Es folgen Newsschnipsel, Erscheinungstermine und ein Alibi-Feature, bevor ein paar Previews kommen. Aufgrund der Erscheinungsweise nimmt PlayBlu leider kaum an der Vorberichterstattung teil, längere Previews sind eher die Ausnahme, als die Regel.
Wenig Augenschmaus…
Jeden Monat steht man in der Grafik, zumindest bei den Toptiteln, vor der schweren Aufgabe, mit welchen schönen Artworks die Artikel ausgeschmückt werden sollen. Normalerweise, denn bei PlayBlu bzw. LiveEmotion im allgemeinen, hält man nicht viel von pompösen Artikeleinstiegsseiten, selbst die Titelstorys bleiben trist und viele Gestaltungsoptionen verstreichen ungenutzt. Wovon man allerdings viel hält, ist das Auge des Lesers mit Füßen zu treten. Gewiss, es ist bestimmt nicht leicht eine Heft, wie die PlayBlu zu setzen. Denn Extrakästen, Bilder und Fließtext alle zwei Monate so Konsequent entgegen jedem ästhetischen Empfinden anzuordnen bedarf einer Menge Übung. Es auch nicht die Ausnahme, dass eine Zeile so stark zusammengestaucht aussieht, dass kaum noch Wortabstand vorhanden ist oder Löcher von der Größe eines Fußballfeldes im Blocksatz sind, es ist die Regel.
„Warum nur?“ Diese Frage brennt mir schon seit langem auf der Seele. Bevor dieses vermeintlich tolle Einheitslayout kam, waren die Hefte zwar auch schon optisch keine Überflieger, aber zumindest konnte man sie sich anschauen, ohne völlig die Krise zu bekommen.
Sinn und Zweck eines Artikellayouts kann es doch nicht sein, dass ich die Seite so schnell, wie nur irgend möglich zu Ende gelesen bekommen, weil ich das Leiden nicht länger ertragen kann. Versteht mich nicht falsch, ich mag die Hefte vom Inhalt her, aber die Artikelaufmachung ist einfach unerträglich.
Wenig nachvollziehbare Neuerungen…
Es ist nun auch nicht so, als würde das Heft konsequent auf der Stelle treten und sich gegen jede Veränderung zur Wehr setzen, das ist keineswegs der Fall. Warum bestimmte Dinge aber eingeführt werden, lässt sich nicht nachvollziehen. Da wären z. B. die sporadisch auftretenden Tests des Monats, die auf der zweiten Umschlagsseite beginnen. Was soll ich mit einem Test als Hefteinstieg? Oder warum wird „auf vielfachen Leserwunsch“ ein Tipps und Tricks-Teil mit einem Umfang von neun Seiten eingeführt, wenn nach eigenen Angaben gerade mal 3% der Leser sich noch für diesen interessieren? In diesem Zusammenhang bedenken: Es erscheinen nur sechs Ausgaben pro Jahr, die Sommerausgabe liegt dreieinhalb Monate im Handel. Nach Abzug des Posters bleiben 116 Seiten übrig, von denen elf allein jede Ausgabe bereits schon mit Bestenliste, Testindex und Glossar belegt sind und an diesen Seiten knabbert jetzt eben auch noch ein umfangreicher Tipps- und Lösungsteil, der für nur 3% der Leser relevant sein soll. Warum?
Ein Jahr PlayBlu… und nu?
Ich muss gestehen, dass ich vor einem Jahr noch sehnlichst darauf gewartet habe, dass zu Computecs play3 endlich eine Alternative erscheint, weil die Monopolstellung dem Heft sichtlich geschadet hat. Vom Hocker hauen konnte mich letztlich aber weder die blaue 360 Live „PS3M“, noch LiveEmotions PlayBlu. Es ist schön, dass die PS3 wieder in Bochum beheimatet ist, nicht schön ist hingegen, dass sie, wie auch schon bei der letzten Konsolengeneration, im Verlag nur die zweite Geige spielt.
Was ist in diesem einen Jahr passiert? Nun, durch die neuen Mitbewerber wurde die play3 aus ihrem Dornröschenschlaf wachgeküsst und erfreut sich unter der Leitung von Thorsten Küchler bester Verfassung. Bleibt zu hoffen, dass auch bei LiveEmotion die PlayBlu wachgeküsst wird und endlich „life emotions“ zeigt. Das benötigte Herzblut bringt die Redaktion mit, es umsonst fließen zu lassen, wäre unverzeihlich.
Ich finde Artikel-Aufmachung und Layout auch schrecklich. Lesefluss ist kaum vorhanden, alles wirkt gequetscht – der Grund, warum ich mir lediglich Ausgabe 1 gekauft habe (zu mal mir ein zu großer Wert auf dem Technik-Kram gelegt wird, aber jedem das seine).
Nur damit bei so wenigen Kommentaren für dich nicht der Eindruck entsteht, es wird nicht wertgeschätzt:
Vielen Dank für den Artikel! 🙂
Live Emotion-Einträge erzielen genauso viel Resonanz bei mir im Blog, wie die Hefte bei den Anzeigenkunden, daran bin ich gewöhnt. :ugly:
Das haben die „Herzensangelegenheiten“ leider so ansich… Vielleicht etwas diskussionsgeeigneterer Stoff kommt am Wochenende. 😉
Zumindest beim WiiMagazin (welches ähnlich aufgebaut ist) geben aber die Auflagenzahlen Live Emotion recht… Wenn man die Nr1 ist kann man auch nicht alles falsch machen.
Ich stimme dir in einigen Punkten zu, aber scheinbar hat das leere Layout auch seine Freunde, sonst würden die Hefte nicht laufen.
(Natürlich muss man auch sagen, dass die Afulagenzahlen, die man haben muss um nr1 zu sein lächerlich sind zum vergleich zu denen, die man früher gebraucht hat.)
Aufgrund der Erscheinungsweise nimmt PlayBlu leider kaum an der Vorberichterstattung teil, längere Previews sind eher die Ausnahme, als die Regel.
und das ist auch gut so, ich will TESTS von spielen, wie sie im handel sind. und keine ellen lange previews wie ein spiel VLL mal sein könnte. GÄHN!
Wenn es die Playblu erst ein Jahr gibt, wie kann der Heftpreis dann seit 2002 unverändert sein?!
Das war nicht auf die PlayBlu, sondern auf die Heftpreispolitik des Verlages bezogen.
Heft mit 124 Seiten für 3,50. Was hat sich 2002 verändert? Es gibt besseres Papier und in den Heften ist weniger Werbung drin. Aber sämtliche kosten sind seit 2002 unverändert geblieben?!
Was nützt dir ein Test, wenn das Spiel seit mehr als drei Monaten im Handel erhältlich ist?
Es geht mir ja noch nicht mal so sehr darum, dass es weiß ist — das fiele ja unter Geschmacksfrage, sondern darum, dass es auch handwerklich schlecht gemacht ist.
Das mit den Test-Des Monats verwundert mich auch, könnte mir vorstellen, dass dafür Geld fließt. Denn besonders der Platz am Anfang des Heftes sind doch im Normal fall sehr begehrte Anzeigen Bereiche.
Auch könnte ich mir vorstellen, dass die Poster nicht kostenlos im Heft landen 😉
Das wird sich Live-Emotion gut was kosten lassen.
Wegen dem Layout.. kann ich nix zusagen, kenne nur WiiMagazin und das Xbox Pendant.
Ich kann da nun wirklcih nicht sagen, dass ich das Layout zum kotzen finde. Klar extravagant oder „stylisch“ ist anders.
Aber ich finds nicht annhähernd störend ^^´
hm im normalfall werden die äusseren seiten zuletzt gedruckt, deswegen steht da ja auch das Editorial und auf der anderen seite die Vorschau
kann also sein das der Test quasi in der letzten Minute reingekommen ist, weil es erst kurz vor knapp freigegeben wurde oder so
kann natürlich auch ne gekaufte sache sein, das kann ich so auch nicht sagen, kommt eben auf den titel an
Und der Umschlag als erstes. Ein Test des Monats beginnt also auf einer Seite (U2), die als erstes fertig sein muss und endet auf einer, die eigentlich als letztes abgegeben wird. Eine etwas schräge Kombination.
achso, auf der U2
na da wird sich wohl in der tat wer seine „position“ erkauft haben
Etwas was überhaupt gar nicht zum Thema passt: Evil (du bist dort ja selber angemeldet) kannste mir evtl sagen wielange die Freischaltung im GEE-Forum dauert? Hab mich dort vor 9 Tagen angemeldet, mein Account ist aber noch immer inaktiv.
(Kannst den Beitrag übrigens gerne löschen wenn du ihn hier verständlicherweise nicht stehen haben magst)
Als ich mich dort angemeldet hab, gab’s die moderierte Freischaltung da noch nicht. Evtl. kannst es mal mit einer Mail an Moritz versuchen. Was anderes wüsste ich auch nicht.
Evil, wo bleibt „Neu im Handel: elektrospieler“? 😉
Hab sie bei uns noch nirgends gesehen und würde mal gern lesen, was du über Bannerts Baby denkst.
Der muss leider ein bisschen warten, hatte recht viel zu tun die letzten Wochen. 😉