Gamescom 2010 – Das hatten die Verlage zu bieten

Ganz viele Zocker, ganz viele Publisher und ganz viel Platz. Auch auf der Gamescom 2010 waren zahlreiche Verlage aus dem Segment der Spielepresse. Wie haben sich die Stände – am Herz der Zielgruppe – geschlagen? Ein Überblick:

Axel Springer

Ums kurz und bündig zu machen: Hardcoregamer sind weiterhin nicht die Zielgruppe der CBS. Zwar wurde die Vollversionsschleuder groß auf Plakaten beworben und hatte gleich mehrere Stände, diese dienten jedoch lediglich dazu Abos an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Infos, Redis, irgendwas Heftrelevantes – komplette Fehlanzeige.

Airmotion Games

Der Verlag um die Richy Löwenstein-Hefte tat sich, wie auch schon im vergangenem Jahr mit einem Energydrink-Hersteller zusammen. Neben Zeitschriftenabos konnte man also auch koffeinhaltige Erfrischungsgetränke abstauben. Auf dem Stand konnte man auch in entspannter Runde sitzen und mit den Redakteuren plauschen. Sofern ich das richtig gesehen hab, gab’s auch einen Treff der Onlinecommunities von PS3M und 360 Live.

Computec

Computec ist sich ihrer Standstrategie nicht schlüssig. Gab’s zu beginn der Games Covention-Zeiten nichts zu sehen, dafür haufenweise recht aufwendige Sonderdrucke, wechselte das Programm dann jährlich. Showbühne, Abo-Lounge, einfacher bedruckter Klotz und nun wieder ein begehbarer Stand. Wie auch schon im vergangenen Jahr, konnte man Coupons der Abohefte gegen eine kleine Tüte eintauschen. Inhalt diesmal: Ne Cap von Titus, eine 16-Seiten-Leseprobe diverser Computec-Publikationen und verschiedene Werbeprospekte. Groß angelegte Fragestunden auf einer Bühne gab’s nicht mehr, trotz dessen waren immer wieder Redakteure anzutreffen und konnte man z. B. ein nettes Pläuschen mit den Szedlak-Zwillingen führen.

IDG

Was IDG von Print hält, hat der GamePro-Relaunch in meinen Augen kürzlich gezeigt, nur noch Mittel zum Zweck. Was IDG von der Gamescom hält nun auch: Nichts
Der Stand ist eh eine Art Running-Gag, er fing gigantisch überdimensioniert an und wurde jedes Jahr immer kleiner und kleiner und kleiner. Zu sagen, er wäre nicht existent gewesen, wäre gelogen, er ist eigentlich sogar recht groß gewesen. Eigentlich. Denn das ganze firmierte unter dem Deckmantel der Making Games und Jobs in der Branche. Für die GameStar und GamePro gab’s demzufolge auch ein kleines „Büro-Kästchen“ auf dem Stand, in dem man sich zum Traineeprogramm informieren konnte. Mehr war allerdings nicht zu sehen, nicht mal der Versuch Abos loszuwerden wurde gestartet. Redakteurstreffen und die traditionellen Fragestunden waren damit Geschichte. Ich meine einen Bernd Fischer mit der Kamera rumrennen gesehen zu haben, bin mir da aber auch nicht sicher. Insgesamt sehr enttäuschend. Wäre schon lustig gewesen, eine Diskussion außerhalb des Forums über die neuen Heftkonzepte führen zu können.

SIGN SET Werbegrafiken

Der Herausgeber des Retro-Magazins Return war ebenfalls mit einem recht großen Stand vertreten. Hier in gelungener Kombination mit Ausstellungsstücken aus der Kostenbarkeitensammlung von René Meyer. Chefredakteur Frank Erstling nahm sich viel Zeit zur Beantwortung der Leserfragen und versuchte nebenbei noch ein paar Hefte abzusetzen. Ehrensache, dass auch das Exemplar von Ausgabe #4 für Magaziniac bezahlt wurde.

Sonstiges

Cybermedia sprich M! Games hab ich dieses Jahr nicht entdeckt, ebenso hab ich von Consol.media nichts gesehen, auch nicht von der Gamers free2play, die auf der Messe wohl verteilt werden sollte – vielleicht war ich am Samstag auch schon zu spät. Panini hatte auch einen Stand. Wie nach der Trennung nicht anders zu erwarten, war dort aber nichts mehr von ConsolPlus und GamersPlus zu sehen.

Die Messe wird jedes Jahr größer und die Stände der Verlage, deren Zielgruppe dort theoretisch in Massen rumrennen müsste, werden immer kleiner und unspektakulärer. Besonders bitter finde ich diese Entwicklung bei IDG, schrieb der Verlag Leserkontakt auf allen Ebenen sonst wirklich groß, ist es dieses Jahr wirklich eine Enttäuschung gewesen. Lediglich die Abonnentenparty am Freitag in der Nachtschicht blieb übrig. Sollte es mir Sorgen machen, wenn sich am Computec-Stand jemand bei mir mit den Worten „Hi, ich bin der Obi-Twice aus dem GamePro-Forum“ vorstellt?

25 Antworten zu „Gamescom 2010 – Das hatten die Verlage zu bieten“

  1. Balthier9999 sagt:

    Das klingt gar nicht gut.^^ Aber ich kann es z.T. nachvollziehen, war bis zur letzten GC in Leipzig mit dabei und ja: Schon dort zeichnete sich mit den Jahren eine Abwärtskurve ab. Bei meiner ersten GC war ich froh, ein kostenloses Exemplar der neuen PLAY mitsamt Autogrammen von Andre Steinert und Wolf bekommen zu haben (backstage^^), hingegen hab ich in den folgenden Jahren Stände und Redakteure suchen müssen. Immerhin der Maniac-Stand blieb von Jahr zu Jahr der gleiche und auch, trotz seiner Größe, der beste von den Verlagsständen.
    Schade, dass er offenbar nicht mehr dabei ist. 🙁

  2. Gabumon sagt:

    Hehe ich würd ja zu gerne Evils gesicht sehen wenn er die Gamestar auspackt.. obwohl ich es mir eigentlich schon Bildlich vorstellen kann :ugly:

    ist wirklich kein wunder das niemand von Gamestar da gewesen ist

  3. Evil sagt:

    Vielleicht mach ich ein Foto davon, mal schauen. Kamera-Akku ist aufgeladen. 😀

  4. Collector sagt:

    IDG hat mit Print abgeschlossen. Sie haben jetzt die häßlichsten Spielemagazine aller Zeiten. Nur noch eine Frage der Zeit bis GameStar und GamePro eingestellt werden, aber vermissen wird sie dann sowieso niemand.

    • Gabumon sagt:

      Naja es scheint so das IDG nurnoch Webdesigner beschäftigt, danach sieht das Heft nämlich auch aus, als wär es eine Ausgedruckte Webseite die nicht so recht aufs Papier passen will

      Selbst die PCAction sieht besser aus und die ist im grunde schon eine Katastrophe

  5. HomiSite sagt:

    Hm, laut Ausstellersuche war Cybermedia echt nicht vor Ort… Fand es in den Jahren zuvor aber immer etwas traurig, dieses kleine Kabuff zu sehen – was aber wenigstens von Lesern besucht war.

    Nicht dass ich GameStar- oder GamePro-Apologet bin, aber wird nicht etwas doll auf sie eingedroschen (ohne GS-Relaunch zu kennen)? GamePro sieht nach Relaunch doch insg. deutlich besser aus als früher, aber inhaltlich (Tests) ist es natürlich eine ungute Richtung (ich hoffe Ausgabe 9/10 war dem Sommerloch geschuldet). Und zumindest bei GP kann dort der Fokus wohl nicht auf Online liegen, denn GamePro.de ist sicher eine des hässlichsten und unübersichtlichsten Gamingsites.

    Der Hochpunkt bei IDGs Messeauftritt war ja vor paar Jahren mit der „gläsernen Redaktion“, danach hieß es immer in den Heften sinngemäß: Wir sind nun primär auf Presseterminen unterwegs, deswegen selten am Stand.

    • Gabumon sagt:

      es sind gerade mal 6 Reviews in der aktuellen Gamestar, das wurde von Ausgabe zu Ausgabe weniger weil man einfach alle kleineren titel weggelassen hat..

      Hier ist man auch beim Gamepro umfang angekommen, genauso sind Kurzpreviews weggefallen, auch hier ist man beim Gamepro stand..

      Problem ist das das jetzige Gamestar Layout nach mehr Seiten schreit, aber es nicht bekommt, daher sind die Tests jetzt trotz gleicher Seitenzahl deutlich kürzer

    • HomiSite sagt:

      Hm, das hört sich ja nicht gut an. Was macht denn die GS stattdessen, sie haben ja doch ein sehr großes Team? Oder soll hier ein Ausrichtungswechsel versucht werden: Weg vom Testheft, hin zum Reportagenmagazin?

      PS: So, hoffe, dass landet unter Gabumons GS-Beitrag

    • Tigerheli sagt:

      Also so sehr ich die Ausrichtung der Gamepro kritisiere ( des Print – Magazins ), die Homepage mag ich eigentlich ganz gerne. Die macht das aus, was früher mal die Print – Ausgabe ausgemacht hat, inklusive Kais Trashcorner, Videos, Specials usw.

  6. Gabumon sagt:

    der Magazinteil (also reports etc) ist auch kleiner und weniger umfangreich so wie ich das überblicken könnte, hab bei nem Freund bisher nur reingeguckt und nicht gleich alles durchgelesen

    Bei nem anderen Freund hatte ich heute die aktuelle PCGames in der Hand, diese haben auch etwas dezent an ihrem Design geschraubt (neue Meinungskästchen) und das gefällt mir 100% besser als die Gamestar..

    welche Ironie, vor 2 Jahren war die PCGames absolut unlesbar, selbst noch hinter der PCAction und heute ist sie wieder ganz vorne (also bei den PC Only magazinen) trotz das ich die Halbe redaktion sehr Unsympatisch finde..

  7. Kluzta sagt:

    Ist zwar nicht Print, aber Gameswelt.de hatte ja mal eine megafette Bühne mit Show usw. Wenn man das mit den „großen“ Verlagen vergleicht, selbst mit der CBS, fand ich das schon echt beeindruckend. Vor allem, weil’s halt Online-only ist.

    • Fossil sagt:

      auch wenn ich das nicht beurteilen kann ist die massage doch sehr deutlich. Die Print Magazine werden in absehbarer Zeit keine Rolle mehr spielen. IDG reagiert darauf weil sie genau wissen das sie gegen die VV´s von Springer keine Chance haben. Andere Verlage fahren weiterhin stur gegen eine Wand die sie gerne einreissen würden, aber genau wissen das dies nicht möglich ist.
      Ich hoffe inständig das kleine Verlage die Zeitschriften wie GEE oder #Return rausbringen diese Nummer überleben. Für Randgruppen scheint immer ein Markt zu bestehen.
      Hach ich erinnere mich noch immer daran als meine Mutter mir die Amiga Games mitgebracht hat und ich sie wegen der Diskette auf dem Cover geiler fand als den Joker. Hat aber nur wenige Monate gedauert und ich war wieder beim Joker… Sowas funktioniert heute leider nicht mehr.

    • Gabumon sagt:

      naja so kann man das aber auch nicht sagen

      PCGames hatte nach den letzten IVW Zahlen Plus, genauso wie die CBS, einige andere hatten ebenso leichtes Plus, bzw nur geringes Minus (mit ausnahme der PCA)

      nur IDG hat mit Gamepro und Gamestar (mal wieder) eine Riesenklatsche bekommen, und ich zweifel das der Relaunch der Gamestar gut tun wird (abgesehen davon das die schon zum xten mal in Folge Vollversions Recycling haben, Fahrenheit war auf der CBS und Gothic auf auf PCG, PCA und PCGH…) Kein Wunder das da auch die Kioskkäufer wegfallen

  8. Thomas Cap sagt:

    Hallo Evil,

    also GamersFree2Play wurde auf den Ständen von Frogster, BigPoint, Panini und paysafecard verteilt.

    Unsere kostenlose GamesCom Leseprobe von GamersPLUS (16 Seiten, 20.000 Stk.) hat THQ an alle Besucher ihres Trailer-Theaters verteilt.

    Habe von beiden noch ein paar hier, wenn du sie für dein Archiv haben möchtest einfach melden!

    LG, Thomas aka Onkel Tom

    • Antidote sagt:

      Hi Thomas,
      hätte ich da auch ne Chance gegen Porto oder so, an die GamersFree2Play und GamesCom Leseprobe von GamersPLUS zu kommen?
      Konnte dieses Jahr Dank Bänderriss leider nicht zur GC.

    • Bluntman sagt:

      Tag,

      ich würde mich auch gern für eins dieser Exemplare anmelden. Natürlich gegen einen Unkostenbeitrag meinerseits. Wäre schön, wenn es klappt, das Heft könnte dann neben meiner signierten Jubiläums-consol.AT eingereiht werden 🙂

    • Fossil sagt:

      Was zum Henker ist die GamersFree2Play? habe ich noch nie was von gehört. Ist das ein Magazin für Gratisspiele? Oder ein Magazin für Vollpreisspiele das man gratis bekommt?
      und vor allem wo kann man das denn mal anlesen?

    • Evil sagt:

      Ich hab das Heft echt nirgends gesehen, genauso wenig, wie die Leseprobe. Würde von beiden natürlich gerne ein Exemplar nehmen 🙂

      Was zum Henker ist die GamersFree2Play?

      Schau mal in den Blätterwald #28 😉

    • Thomas Cap sagt:

      Gamers Free2Play ist ein kostenloses Heft über kostenlose (genauer free2play) Spiele. Die Print-Variante wurde auf der gamescom verteilt, außerdem wird sie auch auf der GameCity in Wien (die „österreichische“ gamescom) aufliegen und alle Abonnenten bekommen sie mit der nächsten Ausgabe zugeschickt.

      Aber man kann sie auch online lesen:
      http://free2play.gamers.at/documents/free2play/ausgabe1/lesen.html

      Wegen der gamescom-Leseproben muss ich mich noch schlau machen, ob wir noch genug haben (auch sonst recht viele Anfragen) und ob ich die verschicken darf!

  9. Gabumon sagt:

    Ironischerweise hab ich vor 2 Monaten schon Orakelt das die Gamestar ne Gamepro kopie wird und das scheiss „Mit Addition zur Wertung“ auch bleibt

    Damals wurd ich von nem Redakteur angepflaumt das die das ja selbst noch nicht wissen und bla

    :ugly:

    Naja jetzt ist es halt nicht mehr „Die Welt der PC Spiele“ sondern „Die Welt der großen Publisher“…

  10. Collector sagt:

    IDG sollte einen Verlagspreis bekommen. Kann mich nicht erinnern, daß es schon mal ein Verlag geschafft hat, innerhalb kürzester Zeit zwei Magazine so an die Wand zu fahren.

    • Gabumon sagt:

      am schlimmsten ist aber eigentlich das man aus dem Gamepro desaster nichts gelernt oder Rückschlüsse gezogen hat.. und den selben quatsch bei der Gamestar abzieht

      Naja macht halt 20000 leser weniger nächste IVW… dann ist die PCGames dran vorbei, zu recht wie man sagen muss

    • Fossil sagt:

      Ja aber wir haben doch hier jetzt schon des Öfteren durchdiskutiert das die Sache Methode hat. Ich treibe mich zwar nicht auf deren Onlineplattformen rum aber offenbar ist es nicht unabsichtlich das sie iher Printtitel verkacken.
      Da kann man doch nur andere Titel kaufen wenn man auf Print steht und IDG viel Erfolg im Netz wünschen…

    • Gabumon sagt:

      das wird auch auf kurz oder lang so sein, ist meiner ansicht nach nur eine Frage von Monaten wann die Gamepro eingestellt wird und eine frage von ca. 1-2 Jahren bis die gamestar eingestellt wird

      Aber dann wird IDG sehen das die Konkurenz im netz Wesentlich größer ist als gedacht, schade um das Magazin (jedenfalls im alten zustand) Aber man muss echt sagen das Computec aus den Fehlern lernt die sie machen, auch wenns manchmal etwas längert dauert

      Wenn da jetzt noch die PCAction wegrationalisiert wird hab ich in sachen PCGames nicht mal mehr was zu meckern, mir gefällt das dezent verbesserte Design dort mittlerweile

  11. Triforce sagt:

    IDG hatte keinen eigenen Stand, weil dafür einfach das Personal fehlte.
    Gamescom TV, der Jobs&Karriere Stand (Kudos dafür!) und die Berichterstattung von der Messe haben einfach zu viele Ressourcen verschluckt. Und einen Stand an dem nur Abos abgeschlossen werden können, wollte André (der Verlagsleiter) nicht.
    Das hat zumindest Markus Schwerdtel auf der Gamepro/Gamestar Party in der Kölner Nachtschicht gesagt.

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