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Neu im Handel: Games4Girls

Willkommen zum neusten Versuch ein Spielerinnenmagazin zu etablieren. Kandidat der aktuellen Runde ist Paninis weibliches Gegenstück zu Game Master. Kurz um, es geht um ein Magazin für Mädchen im Alter von acht bis 14 Jahren.

Das Cover mit Hannah Montana in rosa-neongrün ist natürlich eine Zumutung, wird aber glücklicher Weise vom beigelegten Extra (drei Harry Potter Sticker für den DS Lite und zwei Touchpens) weitestgehend verdeckt.

Hallo! Du hältst gerade die allererste Ausgabe von Games4Girls in den Händen, dem ersten Magazin rund ums Thema Videospiele nur für dich! […] Und nun viel Lesevergnügen, deine Ginger

Games4Girls 01/2009 Hallo lieber Ginger,
ich bin der Evil und du bist hier im Magaziniac.Blog. Ich denke, dir wird es hier nicht gefallen (kein Rosa, kein Bling-Bling und Glitzer), aber du darfst dich hier trotzdem gerne umschauen. Während du damit beschäftigt bist, schaue ich mich mal in deinem Reich um. Ich bin mir jedoch sicher, unsere Meinung übereinander wird auf Gegenseitigkeit beruhen.

Ich persönlich finde zum Beispiel diesen Psychotest, wie viel „Hannah Montana“ ich bin, mit diesen allgemeinen Fragen, die auch zu jedem anderen Star/Thema/was auch immer passen würden, völlig scheiße.

Natürlich mag ich modische Klamotten, die teuer sind, ich gehe jedoch davon aus, dass meine Mode dir eher missfallen wird. Natürlich „style“ ich mich auch, meine Definition von Styling ist aber nicht mein Gesicht mit Makeup bis zur Unkenntlichkeit zu entstellen – obwohl, frag mich noch mal kurz vor dem nächsten „Wave Gothic Treffen“, vielleicht habe ich dann meine Meinung geändert. Ach, und natürlich verreise ich auch gerne, im Gegensatz zu „Hannah“ wird mir die Kohle nicht in den Arsch geschoben, folglich kann ich nicht mal eben in einen Privatjet steigen. Vielleicht legt aber auch bald der Leipziger Hauptbahnhof einen roten Teppich aus, wenn ich zu meinem wöchentlichen Einkauf vorbeischaue.

Ginger, du scheinst mir wirklich eine Klischeefrau zu sein, erst erzählst du mir was von Videospielen und Ruck-Zuck verlierst du dich in irgendwelchen Nebengeschichten. Vielleicht haben wir von Videospielen auch nur eine etwas andere Definition oder nennst du den Bildschirm in eine Karaokebar auch Videospiel? Dann kann ich natürlich verstehen, warum du dich lang und breit über „High School Musical“ auslässt. Toll finde ich auch deine Rätselseite, vor allem hat es mir dieses Gitterrätsel angetan. Welches Wort ist nicht drin versteckt? Hannah, Twilight, Topmodel? Du versteht, auf was ich hinaus möchte?

Äußerst geschickt ist es übrigens, wie du direkt neben dem Harry Potter-Artikel eine Anzeige für die dazugehörige Stickercollection platziert hast. Vielleicht hättest du das noch in Advertorialform machen müssen. Aber wahrscheinlich kennst du das Wort gar nicht und zum Anderen hätte der Evil dann auch mit dir geschimpft.

Gerade hat der Evil allerdings einen Fuß auf dem Schlauch stehen und fragt sich, was das Nonsensgelaber einiger Sternchen, pardon, die Fun-Star-Sprüche mit Videospielen zu tun haben. Die Idee mit den Mii-Stars auf der selben Seite finde ich toll, ich bin sicher, dass deine Leser alle auf Anhieb dir sagen können, wer dieser Nicolas Sarkozy sein soll.

Eigentlich wollte ich gerade mit dem Nörgeln aufhören, schließlich bist du dann doch irgendwann zum Punkt gekommen und präsentierst mir eine Doppelseite mit kurzen News zu ganzen fünf Spielen und einer Wii-Erweiterung. Nur eine Seite später geht aber auch schon zu einem Gewinnspiel. Aber was lange währt und so weiter… irgendwann kommst du dann ja doch noch zu mehreren Spieltests am Stück. Okay, der Infogehalt tendiert gegen 0 und die Wertung mit den bis zu fünf Sternen interessiert wohl auch keine Sau, aber da sind wir doch schon bei dem interessantesten Punkt angekommen: Braucht es für diese Mädchenspiele wirklich eine Kaufberatung? Wenn du nun sagst, das nächste Spiel in dem irgendwie eine High School Musical-Tussi drin vorkommt wird scheiße, würde es deine Zielgruppe wirklich vom Kauf abhalten? Ich denke eher, dass so lange gequengelt wird, bis die Rotze im Einkaufswagen landet und Mama und Papa endlich ruhe haben.

Vorhin bei der Auswertung des Psychotests hast du mir noch was davon erzählt, dass ich aufpassen soll, nicht zu oberflächlich zu werden. Gut, das ist schon ein paar Seiten her, aber ich möchte dich trotzdem bei den Mode-Spielen noch mal dran erinnern, vor allem bei dem Interview mit einem der Topmodels. Du hast sie fragt, was sie an dem neuen Top-Models-Spiel so toll findet – Nägel lackieren war da unter anderem eine Antwort. Vielleicht hättest du der guten Dame auch noch mal ein paar Tipps mit auf den Weg geben sollen.

Konsequenz ist wohl eher nicht so deine Stärke. Im Test zu „Sophies Freunde: Mein Shopping-Paradies“ erzählst du mir noch, dass die Minispiele keine Herausforderung sind, der Shop langweilig aussieht und das Spielprinzip immer das gleiche ist. Sprich das Spiel ist nach wenigen Minuten langweilig und die 30 Euro landen dafür schnell in der Tonne. Warum gibst du also noch 3/5 Punkten?

Es freut mich aber dennoch, dass du mit „Another Code: R“ wenigstens auch noch mal was weniger casuallastiges ins Heft gelassen hast. Aber diese Horoskopseite mit Tokio Hotel-Illustration hätte nun wirklich nicht sein müssen. Ich bin übrigens sehr Diskussionsfreudig und werde keinem Streit aus dem Weg gehen, auch wenn mich jemand so richtig ärgert. 😉

Fehlen darf in einem Spieleheft natürlich auch nicht die Filmseite, genauso wenig, wie Internetsurftipps. Als müsstest du das SchülerVZ noch irgendwem empfehlen…

Insgesamt würde ich sagen, Ginger, du bist ein ziemlich oberflächliches und aussehensorientiertes Mädel. Ich spiele lieber mit deinem Bruder „Game Master“. Mit ihm kann ich wenigstens etwas tiefgreifendere Gespräche führen und wenn ich mal nicht weiter weiß, kann er mir auch weiterhelfen. Dennoch bin gespannt, wie du dich bis zur zweiten Ausgabe am 18. November entwickeln wirst, vielleicht ist die Hannah-Phase dann schon vorüber.

Bis dahin viel Erfolg,
dein Evil

Daten und Fakten:

Start: 5. August 2009
Erstausgabe: 1/2009
Verlag: Panini Verlags GmbH
Segment: Multiformat-Magazin
Erscheinungsweise: vierteljährlich
Copy-Preis: € 3,50
Chefredakteur: Jo Löffler / Leitung: Fabian Käufer, Peer Kröger
Druckauflage: 80.000 Exemplare (Verlagsangabe)

Neu im Handel: Lissy DS Magazin

»DS Magazin«, das gab’s doch schon mal. Richtig. Und da es das Kinderheft »Neox« nicht mehr gibt, könnte es einem auch relativ Schnuppe sein, dass Ausgabe 01/2009 unter dem Label der Zeitschrift »Lissy« läuft. Könnte.

Leider hat das neue »DS Magazin« von »Lissy« nicht mehr viel mit dem von »Neox« am Hut. Letzteres war zwar auch schon nicht der Weisheit letzter Schluss, man konnte es aber immerhin als männliches Wesen noch ohne größere Schamattacken in den Einkaufswagen legen. Nun heißt es: „Augen zu und durch!“

Mädels, ran an die Geräte!

Lissy DS Magazin 01/2009 Rollenklischees müssen einfach aufrecht erhalten werden und so verwundert es kaum, dass Rosa und Pink die dominierenden Farben sind. Auch das beigelegte Plastikextra schlägt in diese Kerbe. In einem rosa Karton befinden sich drei Touchpens. Einmal in glitzergrün, einmal mit Einhornkopf und einmal in pink – nachtleuchtend.

Das Heft hat einen, sagen wir mal ganz entscheidenden Vorteil: Man erfährt von DS-Spielen, von deren Existenz man außerhalb von Werbeprospekten großer Elektronikmärkten, sonst nichts mitbekommen würde. Ob „Abenteuer auf dem Reiterhof: Das Schwarze Wildpferd“, „Horse Life: Freunde für immer“ oder „My Boyfriend: Meine erste große Liebe“, die ausgewählten Spiele sind allesamt nur für eine Zielgruppe tauglich.

Die Artikel sind, wie für ein Kinderheft üblich, extrem kurz und dünn, dafür aber schön bunt bebildert. Bewertet wird in Schulnoten. Fehlen dürfen natürlich auch nicht die obligatorischen Poster in der Heftmitte. Ansonsten gibt’s noch ein paar Cheats, ein DSi-Feature auf immerhin vier Seiten, eine Hand voll Downloadspiele und Vorschauen zu weiteren Mädchenspielen, wie „Baby Wildkatzen“ oder dem 100. „Sophies Freunde“-Teil.

Fazit:

»Lissy DS Magazin« reiht sich nahtlos in die Versuchsreihe ein, junge und weibliche Leser zu erreichen. Vielleicht klappt das mit dem Mädel auf dem Einhorn als Covermotiv diesmal sogar. Anzeigenkunden sehen das Unterfangen eher kritisch – darauf lässt zumindest nur eine vorhandene Anzeige schließen. Für den normalen Leser ist das Heft nichts, wer dringend neue Touchpens braucht, investiert die € 2,95 und bekommt obendrauf noch 52 Seiten zur Belustigung, ein faires Angebot. Mitgeschrieben am Heft hat übrigens auch der freie M! Games/Man!ac-Redakteur Oliver Ehrle.

Daten und Fakten:

Start: 3. Juli 2009
Erstausgabe: 1/2009
Verlag: VPM Young Media
Segment: Nintendo-Magazin
Erscheinungsweise: sporadisch
Copy-Preis: € 2,95
Chefredakteur: Thomas Hartmann, Jürgen Winzer
Druckauflage: 80.000 Exemplare (Verlagsangabe)

Neu im Handel: Games Total

Willkommen zum ersten „Neu im Handel“ im Jahre 2009. Objekt der „Begierde“ ist »Games Total«. Wem das jetzt englisch vorkommt, der sei gleich gewarnt: Es ist nicht Papercut, sondern LCD Publishing – das macht es nicht besser, sondern eher schlimmer.

Die Katze im Sack

Games Total 01/2009Damit potenzielle Käufer nicht gleich am Kiosk verschreckt werden, ist das Heft feinsäuberlich in eine Plastiktüte verpackt. Nach öffnen der selbigen ist man allerdings kurz davor umzukippen. Nicht so sehr wegen des Inhaltes, der sich ja erst noch offenbaren muss, sondern aufgrund des abscheulichen Gestanks, den das matte und farbuntreue Inhaltspapier von sich gibt.

Sonderlich viel gibt es über die Macher nicht zu erfahren, weder ist die Verlagsadresse, noch die Druckerei oder der Vertrieb vollständig angegeben. Von Menschen, die dieses Heft erstellt haben, will ich gar nicht erst anfangen, vermutlich ist es computergeneriert.

Die Mär vom Editorial

„Hi Jungs! Wir begrüßen euch zur ersten Ausgabe von Games Total!

Dieses Heft bringt euch News, Berichte und Infos über die neuesten Spiele. Dazu gibt’s ein paar kniffelige Rätsel und coole Poster.

Und außerdem haben wir ein tolles Geschenk für dich!

Bist du soweit? Na dann schau dir an, was es Neues gibt in der Welt der Gamer!“

Schön, dass es bei einem Heft dieser Gattung überhaupt ein Editorial gibt. Dumm nur, wenn es nicht einen Satz von den Versprechungen halten kann.

News gibt es keine, Berichte kann man die gefühlte Abschrift der Packungstexte nicht nennen, Bloom Box und Pure sind alles, aber nicht aktuell, „eins von sechs Bildern sieht anders aus“ ist kein anspruchsvolles Rätsel, verpixelte Poster sind nicht cool und ein Geschenk hab ich auch nicht gefunden.

Der Reihe nach…

»Games Total« weist keinerlei Heftstruktur auf, deswegen hat man sich ein Inhaltsverzeichnis gleich gespart und beginnt mit einem „Rätsel“. Eine der Little Big Planet-Figürchen sieht anders, welche kann das nur sein? Selbst siebenjährige, die zur Zielgruppe des Heftes noch gerade so gehören dürften, werden hier hoffnungslos unterfordert.

Die Berichte, die ihren Namen eigentlich nicht verdient haben, sind nur wenige Sätze kurz und erwecken den Eindruck, man habe versucht die bunten Hintergründe möglichst nicht mit Beschriftung zu verunstalten. Dabei sind diese noch nicht mal sonderlich hübsch, denn die Artworks wurden so groß gezogen, dass die Kanten ausfransen und teilweise haben die Motive weiße Ränder, weil man nicht mehr Zeit als nötig in Photoshop investieren wollte, um die Bilder von ihrem Originalhintergrund zu befreien.

Qualitätsjournalismus

Abgesehen davon, dass die Texte viel zur kurz sind, fällt vor allen eines auf: Sie sind in einem viel zu guten Deutsch für ein Heft aus England verfasst. Bis auf eine versaute Pluralbildung „Skaters“ sind mir keine groben Schnitzer aufgefallen.

Des Rätsels Lösung ist einfach, wie schlecht: Die Beschreibung der Spiel-„Features“ von Boom Blox findet man wortwörtlich auch auf der Amazonseite. Gleiches gilt auch für die Spielbeschreibung, alles was im Heft steht, lässt ggf. in etwas länger auch bei Amazon ablesen. Einziger Unterschied: Um die Produktbeschreibung bei Amazon lesen zu können, muss ich kein Geld bezahlen und die Webseite ist im Gegensatz zum Heft absolut geruchsneutral.

Bunte Mischung

Damit man die Poster, zumindest Lara und Killzone 2 nicht nutzen kann, befinden sie sich vorausschauender Weise auf der Rückseite eines PR-Textes bzw. eines Fehlersuchbildes und nicht in der Mitte des Heftes. Drei Poster sind dann doch an der Stelle, an der sie sein sollten. Nur, was sagt uns die Zahl drei? Richtig, die eine Posterrückseite ist wieder mit einem „Artikel“ belegt.

Es folgen noch ein paar Weitere belanglose Rätsel (Neunteiliges Puzzle und ein Doppelgänger-Suchspiel) und weiteres PR-Material, wie zu Tom Clancy’s Hawx und FIFA 09. Abgeschlossen wird das Heft mit einem Malbild und damit hat man dann endlich die 36 Seiten hinter sich gebracht, für die immerhin € 2,99 verlangt werden.

Angedroht ist eine zweimonatlich Erscheinungsweise, hoffen wir, dass es dazu nicht kommt.

Daten und Fakten:

Start: 17. April 2009
Erstausgabe: #1/2009
Verlag: LCD Publishing Ltd.
Segment: Multiformat-Magazin
Erscheinungsweise: zweimonatlich
Copy-Preis: € 2,99
Chefredakteur: Nicht vorhanden
Druckauflage: Nicht bekannt

Lifelog Spielehefte 2008 – Jahresrückblick Teil 4

Fallenden Auflagen zum Trotz: 2008 haben verhältnismäßig viele Spielehefte einen Fuß auf den deutschen Markt gesetzt, mehr als noch ein Jahr zuvor. Wirklich neu sind etliche Titel allerdings nicht.

gamesTM gab es 2003/2004 schon mal, ConsolPlus und GamersPlus sind an den deutschen Markt angepasste Versionen ihrer österreichischen Schwesterhefte. GameStar WoW wird seit Anfang 2008 lediglich als eigenständige Sonderheftreihe geführt. X3 ist praktisch der direkte Nachfolger zum OXM. Cheat Commander macht dort weiter, wo der Softsale Cheat Checker Pro aufgehört hat. Infamily, ein Film- und Spielemagazin für Eltern aus dem Auerbach Verlag, ersetzt mehr oder weniger die Zeitschrift Nemo, die in ähnlichen Zielgruppengewässern fischt und aus dem gleichen Verlag stammt.

Die österreichische GamingXP ist das Heft zu einer seit Jahren existierenden Webseite. Gamers.de Print ist auch nur der gedruckte Ableger einer Webseite.

„Echte“ Neustarts sind die PlayStation-Magazine PS3M und PlayBlu, sowie Computecs Casualheft Games and More.

Cheat Commander

Cheat Commander 05/2008Chefredakteur: ?
Segment: Tipps & Tricks-Magazin
Verlag: Softsale GmbH
Preis: € 3,99
Erscheinungsweise: zweimonatlich
Erstausgabe: 05/2008 (26.08.2008)
Ausgaben derzeit: #2

Mutig oder einfach nur trotzig? Wirklich vom Hocker reißen kann man dieser Tage nur noch eine Hand voll Leute mit Tipps- und Tricks-Heften, außer es dreht sich um World of Warcraft. Trotzdem hält die Softsale GmbH seit Jahren an ihrer Cheatsammlung fest. Wenn’s scheinbar zu schlecht läuft, bekommt das Heft eben einen neuen Namen verpasst. Aktuell hat man sich vom zu sperrigen Namen „Softsale Cheat Checker Pro“ getrennt und nennt das Heft Cheat Commander. Der EVT wurde von Freitag auf Dienstag verlegt und die Erscheinungsweise wieder auf zweimonatlich erhöht. Ob’s das Heft retten kann? Vielleicht sollte man auch mal WoW als Auflagendoping testen, Computec und IDG sind damit jedenfalls sehr zufrieden.

ConsolPlus

ConsolPlus 01/2008Chefredakteure: Alexander Amon / Jo Löffler
Segment: Multiformat-Magazin
Verlag: Consol.media / Panini Verlag
Preis: € 2,95
Erscheinungsweise: 8x jährlich
Erstausgabe: 01/2008 (12.09.2008)
Ausgaben derzeit: #3

Dieses Jahr entschied man sich beim Panini Verlag die österreichische Ausnahmeerscheinung von Spielemagazin auch nach Deutschland zu bringen. Die Druckauflage zu beginn mit 150.000 Exemplare ist äußerst mutig gewesen. Aktuell werden 35.261 verkaufte Exemplare und eine Druckauflage von 120.000 Exemplaren angegeben. Spannend wäre zu erfahren, auf welchem Niveau die Auflage sich letztlich einpendelt und ob es für Panini genug sind, um das sehr gut ausgestattete und sehr günstige Heft auf Dauer zu halten.

Die deutsche Ausgabe muss im Vergleich zu ihrer AT-Version bei den Covermotiven zurückstecken und natürlich aufgrund unseres Jugendschutzgesetzes auf ein paar Artikel oder auf die Nennung einiger Spiele verzichten. Posterbeilagen gab’s bei uns bisher auch keine.

GamersPlus

GamersPlus 01/2008Chefredakteure: Thomas Cap, Johannes Posch, Jo Löffler
Segment: PC-Spiele-Magazin
Verlag: Consol.media / Panini Verlag
Preis: € 2,95
Erscheinungsweise: 6x jährlich
Erstausgabe: 01/2008 (24.10.2008)
Ausgaben derzeit: #2

GamersPlus ist die deutsche Version der Gamers.AT. Alles was für die ConsolPlus gilt, kann man auch auf die GamersPlus übertragen. Die Druckauflage ist von 150.000 inzwischen auf 120.000 runter. Eine Meldung zu den Verkaufszahlen gibt es noch keine, lässt aber darauf schließen, dass es keine 70.000 Exemplare sind. Problematisch ist bei der GamerPlus vor allem die Erscheinungsweise mit sechs unregelmäßig erscheinenden Ausgaben pro Jahr. Das sind angesichts der übermächtigen Konkurrenz durch GameStar und PC Games viel zu wenig. Die Erscheinungsweise mag ein Alleinstellungsmerkmal sein, allerdings eines, auf das man gut verzichten kann. Im Vergleich zu den Mitbewerber unterscheidet sich GamerPlus vor allem in zwei Punkten: Leseranrede ihr/euch statt Sie und es gibt nur eine datenträgerlose Version, keine zehn Heftvarianten mit unterschiedlichen vielen Seiten, DVDs und Gimmicks.

Gamers.de

Gamers.de 09/2008Chefredakteur: Martin Weber
Segment: Multiformatmagazin
Verlag: Jink Verlag OHG
Preis: kostenlos
Erscheinungsweise: monatlich
Erstausgabe: 09/2008 (??.09.2008)
Ausgaben derzeit: #4

Ein Gratisspielehefte, gab’s ja schon lange nicht mehr… Die Druckauflage soll bei 100.000 Exemplaren liegen, die an Deutschlands Schulen verteilt werden sollen. Nun überlegt man kurz, wie viele Mitglieder eigentlich das SchülerVZ hat und kommt schnell darauf, wie viele Schüler das Heft in natura zu Gesicht bekommen. Die von mir besuchte Schule gehört natürlich nicht zum Verteilungsgebiet, was bei der geringen Auflage allerdings nicht wirklich überrascht. Wer’s trotzdem lesen möchte, hat zwei Möglichkeiten: Entweder man lädt sich das PDF von der Webseite herunter oder man lässt sich das Heft im Abo zum Selbstkostenpreis schicken. Schön bunt die Gestaltung ja, bei den Texten merkt man allerdings, dass es nichts kostet.

Games and More

Games and More 11/2008Chefredakteur: Thomas Szedlak
Segment: Multiformat-Magazin
Verlag: Computec Media AG
Preis: € 1,00
Erscheinungsweise: monatlich
Erstausgabe: 11/2008 (01.10.2008)
Ausgaben derzeit: #3

Ein Spieleheft für nur einen Euro, die Idee hat es ja noch nie vorher gegeben. 😉

Die Optik ist ganz in Ordnung, die Texte sind ebenfalls ok und wenn man nichts zum Lesen hat und eine Überbrückung bis zum nächsten Zug braucht, macht man auch nichts falsch. Gründe, warum man zum Stammleser werden sollte, hab ich allerdings keine griffbereit und für nur 99 Cent mehr gibt es mit Games Aktuell Magazin bereits ein vollwertiges Spiele-Magazin. Wozu also Games and More kaufen?

GamingXP

GamingXP 04/2008Chefredakteur: Peter Konhäusner
Segment: Multiformat-Magazin
Verlag: GamingXP
Preis: € 2,69 (Abo nach Deutschland)
Erscheinungsweise: monatlich (10x jährlich)
Erstausgabe: 04/2008 (28.03.2008)
Ausgaben derzeit: #8

Bei GamingXP handelt sich es um einen besonderen Härtefall. In Österreich wird das Heft zum Großteil gratis verteilt, es lässt sich dort aber auch für € 21,90 pro Jahr abonnieren. Nach Deutschland sind es € 26,90 für zehn Ausgaben. Das Layout wirkt, vom Cover abgesehen, eher zweckmäßig als schick, die Texte haben teilweise einen recht anstrengenden Schreibstil und Tests ohne Screenshots vom Spiel gehen gar nicht. So gibt es zum Beispiel beim Sonic-Test nur ein Sonic-Artwork zu sehen, optische Eindrücke von diesem Titel bekommt der Leser im Heft nicht zu sehen.

Gelegentlich liegt für Abonnenten auch mal eine Kleinigkeit bei, wie ein Kugelschreiber oder es klebt ein handgeschriebenes Zettelchen auf einer zweiten Ausgabe im Briefumschlag mit den Worten „zum Weiterreichen an Freunde“ dabei – das Heft aufwerten können solche Gesten letztlich nicht. Für umsonst ist das Magazin in Ordnung, für € 2,69 ist GamingXP angesichts vollwertiger Alternativen, die entweder weniger (Games Aktuell Magazin) oder nur unwesentlich mehr kosten (ConsolPlus), viel zu teuer.

gamesTM

gamesTM 04/2008Chefredakteur: Richard Löwenstein
Segment: Multiformat-Magazin
Verlag: Airmotion Games GmbH
Preis: € 3,90
Erscheinungsweise: derzeit zweimonatlich
Erstausgabe: 04/2008 (05.03.2008)
Ausgaben derzeit: #10

Ob je ein Verlag mit dem Prestigetitel gamesTM glücklich werden wird? Ich hab da so meine Zweifel. 2003/2004 war der Pro Verlag schon nicht erfolgreich und in den Niederlanden wurde auch gerade die erst im April gestartete Lizenzausgabe platt gemacht. Aktuell kommt gamesTM bei uns nur noch zweimonatlich, auch wenn sich das in naher Zukunft wieder ändern soll. Vom Traum das Heft langfristig auf den Umfang des Originals zu bringen, darf man sich wohl verabschieden, außer der Verlag gewinnt plötzlich im Lotto und kann sich das Prestigeobjekt schlechthin leisten. Schade drum, denn das britische Original ist ein wirklich hervorragendes Heft.

GameStar World of Warcraft-Magazin

GameStar World of Warcraft 01/2008Chefredakteur: Dirk Steiger
Segment: World of Warcraft-Magazin
Verlag: IDG Entertainment Media GmbH
Preis: € 6,99
Erscheinungsweise: zweimonatlich
Erstausgabe: 01/2008 (25.01.2008)
Ausgaben derzeit: #6

So weit nach unten die Auflagenkurven vieler Spielehefte auch zeigen, ein Segment gibt es, das den Verlagen Freude bereitet – die World of Warcraft-Hefte. Seit 2008 hat IDG seine WoW-Reihe komplett aus den normalen Sonderheften rausgegliedert und optisch überarbeitet. Verkaufszahlen werden zwar keine genannt, so schlecht können sie aber nicht sein – das GameStar WoW-Magazin bringt mit dem WoW-Kompendium bereits weitere Sonderhefte heraus.

Infamily

Infamily 05/2008Chefredakteur: Uwe Funk
Segment: Multiformat-Magazin
Verlag: Auerbach Verlag
Preis: € 2,99
Erscheinungsweise: Vierteljährlich
Erstausgabe: 05/2008 (15.08.2008)
Ausgaben derzeit: #2

Ein Spieleheft für Erwachsene mit Kindern. Die Idee gefällt mir, um den Inhalt zu beurteilen bin ich allerdings nicht alt genug. 😉

Statt der Anfangs geplanten zweimonatlichen Erscheinungsweise kommt das Heft nun allerdings vierteljährlich – dürfte wie auch schon bei allen Versuchen diverser Verlage zuvor schwierig sein die angepeilte Zielgruppe zum Kauf des Heftes zu bewegen.

PlayBlu

PlayBlu 01/2009Redaktionsdirektor: Martin Mirbach
Segment: PlayStation-Magazin
Verlag: LiveEmotion GmbH
Preis: € 3,50
Erscheinungsweise: 6x jährlich
Erstausgabe: 01/2009 (19.11.2008)
Ausgaben derzeit: #1

PlayBlu ist mein persönlicher Favorit der 2008er-Neustarter. Der lockere Schreibstil und das Preisleistungsverhältnis sind im Segment der PlayStation-Hefte ungeschlagen. Leider sind für 2009 nur sechs Ausgaben veranschlagt, so dass man leider kaum drum herum kommen wird, fremd zu lesen.

PS3M

PS3M 11/2008Chefredakteur: Richard Löwenstein
Segment: PlayStation-Magazin
Verlag: Airmotion Games GmbH
Preis: € 3,90
Erscheinungsweise: monatlich
Erstausgabe: 11/2008 (22.10.2008)
Ausgaben derzeit: #3

Ein ungeschriebenes Naturgesetzt bei den deutschen Spielemagazinen lautet: PlayStation-Magazine laufen immer. Da gamesTM nicht gerade der Auflagenüberflieger ist und auch 360 Live kontinuierlich an Auflage verliert, versucht sich Richard Löwenstein nun an einem PlayStation-Magazin – diesmal ohne Lizenz aus England. € 3,90 für 84 Seiten sind allerdings auch nicht wirklich ein Schnäppchen. Wer keine DVD braucht, sollte trotzdem einen Blick riskieren, das Heft liest sich wirklich gut.

X3

X3 09/2008Leitender Redakteur: Manfred Reichl
Segment: Xbox-Magazin
Verlag: Computec Media AG
Preis: € 3,60
Erscheinungsweise: monatlich
Erstausgabe: 09/2008 (20.08.2008)
Ausgaben derzeit: #5

Oh wunder, oh wunder. Computec hat mit dem OXM-Nachfolger X3 ein wirklich klasse Heft gemacht. Das Layout ist ein Genuss für die Augen und € 3,60 für 100 Seiten normales Papier sind auch angemessen. Leider fehlen Reportagen und ob es wirklich sinnvoll ist, schon ab 80% Spielspaß einen Award rauszurücken, ist auch diskussionswürdig. Spannend wird 2009 zu sehen, wie sich das Heft unter der Games Group-Einheitsredaktion entwickeln wird.

Und sonst?

Natürlich steuerte VU Verlagsunion wieder einige Tippshefte und -bücher bei:
Online Gamer präsentiert: World of Warcraft, Total Gamer Cheats, Tipps & Secrets für PS3+ PS2, Mega Games Bible, Mega Gamer Extra

Und Heise ließ es sich nicht nehmen Konsoleros wieder den Mund wässrig zu machen:
c’t Special: Spielkonsolen

Ein Herz für Spieler hatte auch die MacLife mit ihrem zweiten „Mac Games“-Sonderheft.

Des Weiteren gab es wieder zusätzliche Heftvarianten, Games Aktuell und play3 erhielten Premium-Ausgaben, GameStar führte eine XXL-Version ein.

Über die Masse der Sonderhefte der Spielemagazine 2008 kann sich auch niemand beklagen, eine Auswahl:

Games Aktuell GTA IV / Jahresrückblick; GameStar Vollversionen / WoW Kompendium; Game Master Nintendo DS Special / Jahresrückblick; Neox: DS Magazin; N-Zone Super Smash Bros. Brawl; PC Action Assassin’s Creed / Poster / GTA IV /Budgetspiele / Retro; PC Games Adventures / Rollenspiele / Windowstunig / WoW Einsteigerbibel / Sacred 2 / C & C AR2; play3 PS3-Einkaufsführer / PS2-Special; Wii Player Casual Games

Neu im Handel: PlayBlu

„Comin’ Home“

Jeden Monat landen unzählige Hefte im Briefkasten, vom Hocker gehauen hat mich aber schon seit einer ganzen Weile keines mehr. Wie soll man auch Vorfreude auf ein Heft haben, wenn man 50% des Inhalts bereits online gelesen hat und man nach dem ersten Durchblättern sich die Frage stellt, ob man die € 3,60 oder € 5,30 dafür bezahlt hat, um verlagseigene Werbung bestaunen zu dürfen. Den heutigen Briefumschlag habe ich zum ersten Mal seit dem Tod des guten OPM2s (08/2005) mit einem leuchten in den Augen geöffnet.

PlayBlu 01/2009PlayBlu bringt alle Stärken und Schwächen eines LiveEmotion-Magazins mit und genau das macht es eben so liebenswürdig. Schwächen, weil das Logodesign mal wieder wenig ausdrucksstark ist und Tests, wie der von Need for Speed: Undercover mit einer Seite komplett voller Screenshots beginnen und einen klaren Layout-Aufbau vermissen lassen. Stärken, weil der Schreibstil einfach angenehm frisch ist und € 3,50 für 108 redaktionelle Seiten auf edlem, weißen Papier mehr als fair sind (Gesamtumfang 124 Seiten, davon: Poster 8, Werbung 4, Eigenwerbung 4).

Der Heftaufbau ist im Prinzip identisch mit den Schwesterheften: News, Feature, ein viel zu kurzer Previewteil, jede Menge Tests, Handheld, Poster, Technik, Filme, Leserbriefe, Bestenlisten. Was ist nicht mehr gibt sind Tipps und Lösungen, stattdessen sind mehr Hardwaretests vorhanden.

Ein absolutes Highlight ist die „Dekadenz des Monats“. Auf einer ganzen Seite wird ein 120.000-Euro-Fernseher von Sharp „humorvoll“ bearbeitet.

Zeit um sich auf die Faule Haut zu legen, gibt es dennoch nicht. Die Rubriküberschriften sind nur unwesentlich größer als die Fließtextschrift, Schriftformatierungen sind teilweise fehlerhaft und stellenweise ist der eigentlich schöne Blocksatz so gequetscht, dass kaum noch ein Zeichenabstand zu erkennen ist. Leider sind auch einige böse Rechtschreibschnitzer durch die Korrektur gerutscht, wodurch der positive Gesamteindruck leider ein wenig getrübt wird (Idiotenapostroph – Das tat echt weh!).

Wo wir gerade beim Thema viel zu tun sind, die Anzeigenabteilung sollte dringend ein paar Überstunden schieben. Ob Michel Kieselstein nun weg ist oder nicht, gerade mal vier Anzeigenseiten haben es ins Heft geschafft, davon vermutlich zwei auch noch aus einer Anzeigenkooperation. Diese Leistung ist im November schlicht indiskutabel, wo z. B. der Mitbewerber play3 knapp 25 Seiten aufweisen kann. Von den lieben Grüßen der PR-Manager auf der Leserbriefseite kann man sich nicht wirklich was kaufen.

Rein aus purem Eigennutz, damit Spielraum für Investitionen in die Heftausstattung geschaffen werden kann und das Heft ein solides Fundament bekommt, muss hier dringend etwas getan werden. Dass PlayBlu, wie einst Play Games aus der Sommerpause nicht zurückkommt, würde ich nur schwerlich verkraften. Apropos Sommerpause, so sehr der Redaktion auch ihr Urlaub gegönnt sei: Laut Terminplan dreieinhalb Monate Sommerpause gehen gar nicht. Insofern hoffe ich, dass die Verkaufszahlen sich in eine Richtung bewegen, dass man häufiger in den Genuss von PlayBlu kommt.

Trotz all der Kritik:
Willkommen zu Hause – schön, dass es euch gibt.

P.S.: Dies hier ist der 100. Eintrag im Magaziniac.Blog.