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Neu im Handel: c’t Special Spielkonsolen

Auch in der Institution der PC-Zeitschriften gibt es Spielkinder und denen haben wir zum zweiten Mal ein Konsolen-Special zu verdanken. „c’t Medien 01/2009 – Spielkonsolen“ hat einen Umfang von 164 Seiten und kostet € 8,50 inkl. DVD mit Yellowdog-Linux für PS3.

Konzeption:
c’t Special Spielkonsolen Das Heft besticht durch das c’t-typische zweckmäßige Layout. Bunte Hintergründe gibt es keine, Bilder nur als Artikelaufmacher oder wenn sie von nutzen sind. Bei Überschriften wird als Stilmittel Kleinschreibung genutzt und die Schriftart wurde 1998 auch schon von PlayStation Games und später der GamePro genutzt.

Konzeptioniert ist das Special als eine Art Übersicht über den Konsolenmarkt, weswegen Artikel wie „Kultur der Videospiele“ oder eine Konsolenübersicht unvermeidlich sind. Letztere ist recht technisch gehalten und erzählt z. B. etwas über die Transferrate der Grafikchip-Anbindung von Microsofts Xbox 360, die Leistungsaufnahme im Ruhezustand und den Lautstärkepegel in Sone bei verschiedenen Situationen. Auch Schwächen wie die lang dauernde Zwangsinstallationen vieler PS3-Titel bleiben nicht außen vor. Ähnlich konzeptioniert ist auch die „Mobilkonsolen“-Übersicht von PSP, DS Lite und iPod Touch.

Den Hard- bzw. Zubehörteil, den man im Normalfall ganz hinten bei Konsolenheften findet, hat man kurzerhand nach vorne gezogen. Unter anderem werden LCD-Fernseher und Lenkräder auf insgesamt 18 Seiten vorgestellt.

Durchgängig im ganzen Heft werden mehr oder minder lustige Wortspielüberschriften verwendet. Ein Forcefeedback-Lenkrad wird zum Schoßvibrator, Assassin’s Creed zum „Schläfer in Jerusalem“, Bully: Die Ehrenrunde zu „Wir Kinder aus bullybü“ und Final Fantasy X zum „Sündenfall im Paradies“, um einige Beispiele zu geben. Das erinnert Zeitweilen an die PC Action, zum Glück gibt es mit „Kirschblütenfest“ bei Okami oder Fliegender Zirkus“ bei Little Big Planet auch ausnahmen.

Inhaltliches:
Der Testteil deckt 100 Meisterwerke aus sechs Genres ab. Weil sich z. B. Little Big Planet, Rez HD, GTA IV und Okami aber nur bedingt miteinander vergleichen lassen, gibt es keine Top 100.

Untypisch für die c’t gibt „zur leichteren Orientierung“ ein 10er Bewertungssystem, gut so! Von dem dürfen sich alle Prozentfetischisten nun erstmal 87,375 von 100 Scheibchen abschneiden. Alle vorgestellten Titel bekommen zwischen 0,5 und einer Seite Platz eingeräumt, die einen Absatz zuvor erwähnten 10/10-Spiele, sowie die weiteren „Aufmacher“ Spiele der jeweiligen Genres bekommen eine Doppelseite. Stören müssen einen die vermeintlichen Kurztests allerdings nicht, auch auf einer halben Seite wird ein guter Eindruck vom Spiel vermittelt und Spaß zu lesen machen die Artikel allemal, wenn zuckersüße japanische Kinderlieder bei Loco Roco 2 die Gehörgänge verkleben.

Dass das hochpreisige Sonderheft eher eine ältere Leserschaft anvisiert, wird auch durch den Elterntipp am Ende jedes Tests deutlich. Zudem gibt’s neben der USK-Freigabe noch eine Altersempfehlung der Redaktion mit auf den Weg.

Nicht fehlen darf auch nicht eines der Lieblingsthemen der c’t – Netzwerkeinrichtung. Weitere Reportagen und Artikel gibt es außerdem zu „Video on Demand vs. Blu-ray Disc“, „Filme kodieren“, „Verkabelung“ ein PS3-Festplattenwechsel, ein neues Gehäuse für die Xbox 360, wie Linux auf der PS3 läuft, die Wii-Fernbedienung am PC und zu guter letzt ein Einblick in die Hacker- und Homebrew-Szene.

Fazit:
Unter der Leitung von Hartmut Gieselmann ist ein teures, aber hervorragendes Konsolenspecial entstanden. Die Zielgruppenausrichtung ist dabei interessant, weil einerseits durch die „Best of“-Funktion „Coregamer“ nur bedingt angesprochen werden, für Casualgamer aber wiederum zu viel technisches Verständnis vorausgesetzt wird. Kurzum, man findet ein Spieleheft, welches es in der Form kein zweites Mal zurzeit am Kiosk ist.

Nach dem fast vollständigen Lesen dieses Magazins bleibt eigentlich nur folgendes zurück: Ich will mehr! Jeden Monat! Gebt mir eine c’v – magazin für computer und videospiele!

Daten und Fakten:
Start: 03. November 2008
Erstausgabe: 01/2009
Verlag: Heise Zeitschriften Verlag
Segment: Multiformat-Magazin
Erscheinungsweise: einmalig
Copy-Preis: € 8,50
Leitung: Hartmut Gieselmann
Druckauflage: 50.000 Exemplare (Verlagsangabe)

Neu im Handel: PS3M

Endlich, mehr als ein Jahr hat das Warten gedauert, bis es wieder ein PlayStation-Magazin ohne Computec’sche Beteiligung gibt. Hat sich die lange Zeit gelohnt?

PS3M 11/2008PS3M erscheint in der Airmotion Games Verlags GmbH und hat demzufolge zwei Schwesterhefte, 360 Live und gamesTM. Im Gegensatz zu diesen setzt PS3M nicht auf eine Layoutlizenz auf, sondern ist eine Eigenentwicklung. Allerdings hat man sich sehr stark bei der Xbox-Schwester inspirieren lassen. Logogestaltung, Coverdesign, Heftformat. Alles ist irgendwo ähnlich, der Unterschied liegt in erster Linie bei PlayStation-Blau statt Xbox-Grün und einer etwas runderen Schriftart. Bedingt durch verhältnismäßig viel Werbung (13 bzw. 15 Seiten) liegt der Heftumfang bei beiden Heften derzeit bei 100 Seiten.

Der Aktuell-Teil beginnt mit einem großen Screenshot als Aufmacher, der „5 in 5 Sekunden“ Kasten wurde übernommen und mit neuem Inhalt gefüllt. Die „Das haut rein“-Spalte wurde in der „PS3-Version“ gespiegelt, enthält aber den gleichen Inhalt.

Für Überschriften verwendet PS3M im Gegensatz zu 360 Live eine sehr filigrane Schrift. Diese wirkt allerdings etwas kraftlos und eignet sich eher weniger zur Blickorientierung. Ansonsten erinnert das Heft sehr stark an englische Vorbilder mit ihren riesengroßen Screenshots, schmalen Extrakästen und einem recht bunten Layout.

Um es vorweg zu nehmen: Wer eine Xbox 360 sein eigen nennt und bereits 360 Live liest, muss sich den Kauf von PS3M sehr genau überlegen. Denn von den Exklusiv-Spielen abgesehen sind die Artikel in beiden Heften mehr oder weniger gleich. Natürlich sind mal ein paar Absätze umgeschrieben, was sich auch kaum vermeiden lässt, wenn der eine Tomb Raider Artikel sechs, der andere vier Seiten hat. Manchmal sind sie dann aber auch so gleich, dass ein PlayStation-Pad eine A-Taste bekommt.

Vorschauartikel enthalten einen Wertungstipp im 10er System mit 0,5er Einstufungen. Das ist mir entschieden zu genau und befeuert letztlich nur den Prozentfetischismus, den man sich dann einige Monate später in den Foren antun darf. Ob im Test nun eine 8,6 oder 8,7 herausspringt, spürt man als Spieler eh nicht und hilft in Glaubenskriegen „FIFA oder PES“ auch nicht weiter. Immerhin, die Einzelwertungen für Grafik, Sound und Steuerung erfolgen im 10er System, dazu bekommen ganz lesefaule Menschen noch ein paar Stichwörter geliefert. Wer sich aufgrund der Anfangs erwähnten sehr großen Screenshots nun um die Textmenge sorgt sei beruhigt, die kleine Schriftgröße gleicht es wieder aus.

PS3- und PSP-Teil sind im Heft separat, in der Rubrik Community wird der gesamte Onlinebereich inkl. Networkgames, sowie der Leserteil abgedeckt. Ein kleines DinA3-Poster gibt es auch, allerdings befindet sich der Rockband-Test auf der Rückseite – hoffentlich nur eine kleine Produktionspanne.

Fazit:
PS3M ist nett anzuschauen, liest sich gut und liefert insgesamt eine solide Leistung ab. Der Gesamteindruck wird leider durch starkes Artikelrecycling gedrückt, sollte der Umfang nach Weihnachten auf 84 Seiten zurückgehen, ist das Heft mit seinen € 3,90 leider auch nicht ganz günstig. Wer keine beigelegte DVD brauch und nur im Besitz von Sony-Konsolen ist, sollte dennoch mal reinschauen – Abwechslung beim Lesen schadet nicht.

Daten und Fakten:
Start: 22. Oktober 2008
Erstausgabe: 11/2008
Verlag: Airmotion Games Verlags GmbH
Segment: PlayStation-Magazin
Erscheinungsweise: monatlich
Copy-Preis: € 3,90
Chefredakteur: Richard Löwenstein
Druckauflage: 60.000 Exemplare (Verlagsangabe)

Neu im Handel: Games and More

Alle Systeme ein Heft, gigantische Druckauflage und das alles zum konkurrenzlosgünstigen Mitnahmepreis von nur einem Euro. Mit dem Heft wird der stätig wachsende Kreis von Casualgamern erschlossen.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Nein, ich habe nicht die Pressemitteilung der Video Games Aktuell aus dem Jahre 2003 recycelt. Bei dem beschriebenen Heft „Games and More“ handelt es sich um Computecs neusten Versuch mal wieder unter anderem einige der Millionen von Wii- und Nintendo-DS-Käufer zu erreichen, die beharrlich einen Bogen um „Wii Player – Das Magazin“ machen.

Missglückter Einstieg
Was erwartet man, wenn man ein neues Heft aufschlägt und auf die dritte Seite blickt? Genau, ein „Hallo hier sind wir und wir wollen dieses und jenes“. Was zum guten Ton eines Heftes gehört, fehlt bei Games and More völlig – das Editorial. Völlig ohne Vorbereitung bekommt der geneigte Käufer das Inhaltsverzeichnis präsentiert und kann sich sofort vom Nichtinhalt des Heftes überzeugen.

Newshighlights
Erwartungsgemäß beginnt Games and More auch wie jedes andere Spieleheft zu erst mit den News. Abgedruckt werden hierbei höchst spannende Meldungen wie „GTA IV: Erfolgreichstes Spiel“, Computecs BÄM-Award, Auszeichnungen für Britney und Tokio Hotel, sowie Harry Potter lässt in New York die Hüllen fallen.

Games: Alle Highlights aus der Spielewelt
Games and More 11/2008Der Rubrikname lässt ein wenig hoffen, wobei – Singstar wurde ja schon auf dem Cover angedroht. Die Titelstory erstreckt sich dann doch über ganze vier Seiten und stellt einige Spiele vor, die von der Redaktionsleitung der play3 sonst großzügig aussortiert werden. Die optische Aufmachung ist in der Theorie sogar ganz ansehnlich, problematisch wird’s dann, wenn die dünne, weiße Schrift im rot-braunen Farbverlauf versinkt.

Eingeschoben werden Hits für die Weihnachtszeit, wobei es sich hier um nichts Anderes als um eine auf vier Seiten aufgeblasene Releaseliste handelt, nett bebildert und mit ein paar kurzen Texten aufgelockert.

Tatsächlich haben es auch noch ein paar Artikel in den Vorschauteil geschafft – Need for Speed: Undercover, Tomb Raider: Underworld und Litte Big Planet sind sogar ganz hübsch aufgemacht und sind inhaltlich auch in Ordnung.

Zum Abschluss gibt es noch mal eine knappe Übersicht über DS-Software, wie Gehirn-Jogging, Kochkurs und English Training. Die Beschreibung der Titel fällt dabei immer sehr dürftig aus.

Auf in die Testschlacht!
Ausführlich wird das Testsystem erklärt, wobei dazu gar nicht viele Worte verloren werden müssen. Spiele können entweder „mies“, „ok“, „gut“, „sehr gut“ oder „super“ sein – das ist im Prinzip alles. Die fünf Test-Gebote sind obligatorisch.

Die Tests sind zielgruppengerecht geschrieben und Heftoptik überrascht dadurch, dass relativ viel Text vorhanden ist, Bilder nicht dazu genutzt werden, um die Seite irgendwie zu füllen und sämtliche Hintergründe weiß sind.

Von der Auswahl der Spiele darf man keine großen Überraschungen erwarten, Star Wars, Spore, Buzz!, Sims und ähnliche Titel warten.

and more: Alle Entertainment-Highlights.
Wirkliche Überraschungen darf man hier nicht erwarten. Die Filme sind „powered by“ Widescreen-Vision, die Musiktests von SFT und die Redaktions-Charts natürlich von Nowdio. Tiefgang sollte bei den Techniktests nicht erwarten, bei den Produktabbildungen wurde tief in die Photoshop-Kiste gegriffen.

Spaß mit Excel
Die letzten Seiten des Heftes sind mit haufenweise Tabellen gefüllt. Eine Doppelseite über Budgetspiele und -filme, Toplisten für alles und jeden: Action- und Partyspiele, Smartphones, Heimkinoanlagen und Flachbildfernseher für 1.400 bis 5.200 Euro, die alle durchgängig „super“ abgeschnitten haben.

Leserbriefe oder auch FAQ
Was im Editorial fehlt (da nicht vorhanden) muss halt wo anders nachgeholt werden.
Kann ich ein Abo haben? Nein
Bleibt der Preis bei 1 Euro? Ja (schlechte Witze spare ich mir an dieser Stelle)
Welche Spiele kommen ins Heft? Eine kleine Auswahl, was Anderes ist bei 68 Seiten ja auch gar nicht möglich.
DVD, Film, Vollversion? Nein. Aber das haben viele vor uns auch schon gesagt.

Was war vor 10 Jahren?
Oh Gott, ich werde alt. Erster MP3-Player, Nokia 5110 und Gran Turismo. Man hätte den Platz auch schlimmer verschwenden können.

Was will Games and More eigentlich?
Darüber bin ich mir wie bei Computecs bisherigen Versuchen im Casualgefilde zu wildern nicht ganz im klaren. Die Optik ist von ein paar kleinen Fehlgriffen abgesehen sehr ruhig und ansprechend und wirkt durchaus erwachsen. Die Spieleauswahl passt wie „Faust aufs Auge“, ist unterm Strich aber nicht allzu umfangreich.

Viel zu lesen gibt es nicht, mit 68 Seiten ist das Heft nicht nur sehr kurz, es enthält auch nur 53,5 redaktionelle Seiten, von denen auch noch vier in Tabellen verschwinden. Die Anzeigen sind nicht immer sehr zielgruppenspezifisch und auch von der Klingelton-Pest wird man nicht verschont. Ebenso wie zu erwarten, dadurch aber auch nicht besser werdend, wird das verlagseigene Crossmarketing fast bis auf die Spitze getrieben – lediglich ein vierseitiges Lobgehudel auf Sqoops fehlt – aber was nicht ist kann noch immer werden…

Neu im Handel: X3 – Das Beste für deine Box

X3 09/2008Was gibt es schöneres als am Samstagmorgen die erste Ausgabe eines neuen Heftes aus dem Postkasten zu ziehen, bevor sie der Kioskkäufer in der Hand hält? Eine heile Ausgabe dem Postkasten nehmen zu können – denn Computecs ausgelagerte Billigdruckerei verschickt mal wieder ramponierte Hefte.

X3 kommt nun doch günstiger auf den Markt, statt der Anfangs geplanten € 3,90 sind es € 3,60. Damit kostet man genauso viel, wie der Mitbewerber 360 Live, hat aber 16 Seiten mehr Umfang. Die 100 Seiten sind nach Computecstandard belegt, will heißen, satte 11,5 Seiten Eigenwerbung.

Für den Heftstart hat man einen ziemlichen Saure-Gurken-Monat erwischt, gerade mal sieben Vorschauen und zwei Tests gibt es. Anzeigenmäßig sieht es mit fünf Werbeseiten auch moderat aus, Klingeltöne müssen nicht gefürchtet werden.

Die ersten Seiten:
Das Cover ist mit der Titelstory beschriftet, ansonsten hat man freien Blick aufs große Artwork, vermeintliche Eyecatcher-Ränder in Neonorange am linken Heftrand gibt es nicht.

Beim Blick ins innere fällt sofort das verschwundene Glänzen des Altpapiers auf, im Gegensatz zum Direktvorgänger OXM hat X3 normales Papier der Sorte PC Games bekommen, dies kommt der Wertigkeit zu Gute.

Das Editorial ist im „Hallo hier sind wir“-Stil geschrieben, für die Erstausgabe kann man das aber durchgehen lassen und die Bildmontage mit „In den Mund geschoben“ von einer Pressekonferenz ist wirklich nett geworden.

Das Inhaltsverzeichnis ist schön übersichtlich geworden, allerdings alphabetisch sortiert und damit ein wenig sinnbefreit, vor allem, weil auf der zweite Seiten noch mal ein alphabetischer Spieleindex vorhanden ist.

Nach der Titelstory geht’s zum Aktuell-Teil, welcher im hübschen Xbox-Grün gehalten ist. Ticker, längere Meldungen, Tops & Flops – alle Standards sind vorhanden. Genau wie eine von Saturn gesponserte Chart-Rubrik, sowie eine übersichtliche Terminliste. Den individuellen Touch bekommen die Seiten durch die Kolumne „WTF?! Gedankenspiele von Maik B.“.

Vorschau und Co.
Herzstück dieser Ausgabe ist der große und ansehnlich gestaltete E3-Bericht auf 26 Seiten. Vorschau ist „Business as usual“, die Wertungstendenzen werden in 10er Schritten angegeben.

Greifen wir an dieser Stelle einen Kritikpunkt auf, der sich mal wieder durchs ganze Heft zieht. Warum in Herrgotts Namen muss ich bei einem dreispaltigen Layout immer wieder dazu übergehen auf zwei Spalten zu wechseln? Leider entsteht hierdurch ein etwas unrunder Eindruck.

Bildunterschriften „schneiden“ die betroffenen Bildteile einfach weg. Text auf transparenten Hintergrund oder die Bildunterschriften gleich unters statt aufs Bild zu schreiben wäre optisch deutlich ansprechender gewesen.

Erwähnenswert ist auch noch, dass die Seitenzahlen auf ihrem schwarzen Hintergrund in einer derart filigranen Schrift geschrieben sind, dass man sie an vielen Stellen kaum noch lesen kann und sie bei Seiten mit dunklem Hintergrund auch suchen muss.

Testteil:
Wertungserklärung und Teamseite sind sehr schön übersichtlich gestaltet und die Awards kann man gut abdrucken. Ab 80% gibt es Silber, 85% sind für Gold fällig und für Platin müssen es 90% sein. Zusätzlich gibt es noch einen Specialaward.

Womit ich nun auch das Wertungssystem verraten hab. Der Spielspaß wird in Prozent gemessen, Revolutionen gibt es erwartungsgemäß keine. Grafik, Sound und Multiplayer werden allerdings im 10er System bewertet.

Die Seite mit der Meinungsmache, wo jeder der Redakteure subjektiv seine Meinung zu den Spielen des Monats äußert, ist in ähnlicher Form auch im Schwesterheft „Games Aktuell“ zu finden.

Leitender Redakteur ist Maik Bütefür, der in gleicher Position die play3 betreut. Die Redaktion setzt sich des Weiteren aus einem normalen Redi, einem Volontär und einem Praktikanten zusammen. Lücken werden mit freien Redakteuren gestopft.

Dafür, dass es nur zwei Spiele zum Testen in die Redaktion geschafft haben, können die Macher nichts. Soul Calibur IV bekommt auch seine vier Seiten.

Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian wird allerdings auf einer halben Seite in der Rubrik „Reste testen“ abgefertigt. Bei der Testteilgröße absolut unverständlich. Einzelwertungen gibt es nicht, die Endwertung gibt es im 10er System.

Besonders „gut“ kommt hierbei noch, dass die untere halbe Seite von Eigenwerbung für PC Games Hardware und die Seite daneben ebenfalls mit Eigenwerbung für Widescreen Advantgarde belegt ist.

Dieses ätzende Selektieren in Richtung „interessiert unsere Zielgruppe nicht“ ist bereits aus dem Schwesterheft play3 bekannt – Besserung ist hier keine zu Erwarten. Ein deutlicher Rückschritt gegenüber dem Vorgänger OXM.

Xbox Live:
Microsofts Online-Service bekommt eine nette ausführliche Rubrik. Arcade-News und Tests (jetzt im 10er statt im 5er System bewertet), Onlinenews samt Kolumne, sowie ein Test zu Xbox-Originals werden geboten.

Und der Rest:
Die letzten Seiten werden mit Hardware, Top 5-Listem, sowie Tipps und Tricks gefüllt. Auf Seite 97 gibt es in der Rubrik Finale noch den Screenshot des Monats, eine Gerüchteküche und eine Statistik für die Ausgabe.

Summa summarum ist X3 ein ganz hübsches Heft mit kleineren Detailfehlern geworden. Ob’s sich langfristig lohnt wird sich mit der Nutzung des Platzes nach der E3, also ab nächsten Monat zeigen. Reportagen fehlen doch ziemlich.

Lobenswert möchte ich an dieser Stelle noch mal hervorheben, dass man nicht das Gefühl hat die Kopie eines Schwesterheftes zu kaufen, vom Einheitslayout der „Zone-Familie“ hat man sich glücklicherweise entfernt.

Vorerst fühle ich mich bei 360 Live und Xbox Games jedoch besser aufgehoben, was ein gutes Editorial und eine bissige Schreibe nicht alles bewirken können…

Neu im Handel: Mega Gamer Extra

Vorurteile sind sicherlich nicht schön, trotzdem war eigentlich schon nach dem Hören des Titels „Mega Gamer Extra“ klar, was da auf uns zukommt – und, ich wurde nicht enttäuscht.Mega Gamer Extra

Zunächst einmal handelt es sich bei dem 36seitigem auf „Spiegelglanzpapier“ gedrucktem 3,50 teuren Heft nicht, wie zuerst angenommen, um ein Papercutheft, sondern wurde von Bromleigh House Ltd. verbrochen. Der Vertrieb ist aber wie erwartet VU Verlagsunion. Namen der Beteiligten, Anschrift oder Impressum sind nicht vorhanden, Ansprechpartner fehlen völlig.

100% Inoffiziell
Wie die Beibehaltung dieses „Slogans“ beweist, ist es um die deutsche Übersetzung nicht gerade gut bestellt. Beispiele gefällig?

Achtet auf eure Gesundheit
„Wenn ihr während einer Mission Schaden erleidet, werdet ihr so lange im geschwächten Zustand bleiben, bis ihr etwas dagegen unternehmt. Die einfachste Weise, Niko wieder zu voller Gesundheit zu verhelfen, besteht darin, ihn etwas essen zu lassen. Sucht einen Würstchenstand am Straßenrand oder begebt euch in einen Schnellimbiss oder ein Restaurant. Dort findet ihr diverse Nahrung, die Niko wieder zu Kräften kommen lässt. Wenn Niko regelmäßig etwas zu essen erhält, bleibt er das Spiel hindurch so gesund wie möglich.“

Es ist nett, nett zu sein
„Beziehungen aufzubauen ist ein Bestandteil von GTA IV. Wenn ihr keine Beziehungen zu den Leuten aufbaut, die ihr kennen lernt, verpasst ihr einen Großteil des Spiels. Erfüllt die Wünsche eurer Freunde, einige Zeit mit ihnen zu verbringen, und geht auf das ein, was sie tun möchten, um ihre Zuneigung zu erhalten.[…]“

Sprachgefühl für wohl geformte Sätze ist bei einem Übersetzungsprogramm nur bedingt vorhanden. Bei den auf Seite 6 folgenden Cheats haben die Würfel darüber entschieden, wie oft der Satz „Denkt daran, dass ihr durch die Verwendung von Cheats keine Erfolge mehr erzielen könnt“ auftaucht. Auch wenn ein Warnkasten sicherlich sinnvoller gewesen wäre, als die viermalige Erwähnung am Ende der jeweiligen Schummelei.

Weiter geht’s mit der Vorstellung der verschiedenen Transportmittel, die Auflistung der zu erreichenden Erfolge und schließlich „Willkommen in Liberty City“, wo dann gleich das nächste Highlight auf euch wartet.

„Laut dem offiziellen PlayStation-2-Magazin dauert es mindestens eine Stunde, um von einer Seite der neuen und verbesserten Liberty City zur anderen zu gelangen.“

Ich erinnere mich, dass auf dem Titel was von 100% inoffiziell prangt. Ihr verlasst euch also trotzdem auf die Informationen eines offiziellen Heftes? Und Moment mal… „laut“? Ihr wollt mir Tipps zu GTA IV geben, habt Liberty City aber noch gar nicht selbst erkundet?

Die Besten werden einfach besser!
Nun soll eine Doppelseite Lobpreisungen auf GTA IV folgen. Neben den faszinierenden Satzkonstruktionen steht auch folgendes geschrieben:

„Das Schusswaffensystem ist drastisch überarbeitet worden. Um noch natürlicher zu wirken, wurde ein Deckungssystem eingeführt, ähnlich wie in Gears of War und Uncharted: Drake’s Fortune.“

Drake’s Fortune hat einen deutschen Titel und vor allem sehe ich da eine Gears of War EU-Version auf dem Index stehen… Aber das kann ja ein kleiner Ausrutscher sein oder eben nicht.

10 Gründe, warum wir Rockstar-Spiele mögen
1. Max Payne (*)
[…]
4. Manhunt (**)
[…]
6. GTA Vice City (***) & San Andreas
7. The Warriors (****)
[…]

* Indiziert am 29.09.2001
** Indiziert am 31.03.2004 (PS2), Beschlagnahmt am 19.07.2004; Indiziert am 26.02.2005 (PC, Xbox), Eingezogen am 21.07.2005
*** Indiziert am 29.03.2003 (geschnittene und als dt. gekennzeichnete Version nicht betroffen)
**** Indiziert am 31.10.2006 (PS2), 31.01.2007 (Xbox)
(Quelle: bpjm.com)
Zudem wird ein fast halbseitiger Screenshot von einer Folterszene aus Manhunt gezeigt.

„Als eins der wohl am meisten missverstandenen Spiele aller Zeiten und sicherlich eins der kontroversesten ist Manhunt in Deutschland verboten worden.“

Danke für die ausführliche Berichterstattung. Übrigens ist „Stealth“ kein eingedeutschtes Wort 😉

Und wo ich schon beim Thema bin, auch beim einseitigen The Darkness-Artikel habt ihr „dt.“ vergessen, für die EU-Version gilt – na, ratet mal… Genau: Indiziert am 27.09.2007.

Jungs, was war das denn?
Mega Gamer Extra sammelt ein paar GTA IV-Infos und untermalt sie mit hübschen Artworks. Bis auf wenige Ausnahmen sind keine englischen Wörter mehr fälschlich durch die Übersetzung gerutscht. Lesespaß kommt trotz nicht auf, die deutschen Sätze wirken stets bemüht und unflüssig. Der hintere Teil des Heftes ist dank des deutschen Erwachsenenschutzgesetzes mit vielen Fallstricken versehen.

Trotz zahlreicher Mängel, ich bin sicher, wir haben uns nicht zum letzten Mal gelesen – auf ein Wiedersehen mit Ultra Gamer Extra Nr. #1 Mega Gamer Extra #2 😉