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Gamescom 2010 – Das hatten die Verlage zu bieten

Ganz viele Zocker, ganz viele Publisher und ganz viel Platz. Auch auf der Gamescom 2010 waren zahlreiche Verlage aus dem Segment der Spielepresse. Wie haben sich die Stände – am Herz der Zielgruppe – geschlagen? Ein Überblick:

Axel Springer

Ums kurz und bündig zu machen: Hardcoregamer sind weiterhin nicht die Zielgruppe der CBS. Zwar wurde die Vollversionsschleuder groß auf Plakaten beworben und hatte gleich mehrere Stände, diese dienten jedoch lediglich dazu Abos an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Infos, Redis, irgendwas Heftrelevantes – komplette Fehlanzeige.

Airmotion Games

Der Verlag um die Richy Löwenstein-Hefte tat sich, wie auch schon im vergangenem Jahr mit einem Energydrink-Hersteller zusammen. Neben Zeitschriftenabos konnte man also auch koffeinhaltige Erfrischungsgetränke abstauben. Auf dem Stand konnte man auch in entspannter Runde sitzen und mit den Redakteuren plauschen. Sofern ich das richtig gesehen hab, gab’s auch einen Treff der Onlinecommunities von PS3M und 360 Live.

Computec

Computec ist sich ihrer Standstrategie nicht schlüssig. Gab’s zu beginn der Games Covention-Zeiten nichts zu sehen, dafür haufenweise recht aufwendige Sonderdrucke, wechselte das Programm dann jährlich. Showbühne, Abo-Lounge, einfacher bedruckter Klotz und nun wieder ein begehbarer Stand. Wie auch schon im vergangenen Jahr, konnte man Coupons der Abohefte gegen eine kleine Tüte eintauschen. Inhalt diesmal: Ne Cap von Titus, eine 16-Seiten-Leseprobe diverser Computec-Publikationen und verschiedene Werbeprospekte. Groß angelegte Fragestunden auf einer Bühne gab’s nicht mehr, trotz dessen waren immer wieder Redakteure anzutreffen und konnte man z. B. ein nettes Pläuschen mit den Szedlak-Zwillingen führen.

IDG

Was IDG von Print hält, hat der GamePro-Relaunch in meinen Augen kürzlich gezeigt, nur noch Mittel zum Zweck. Was IDG von der Gamescom hält nun auch: Nichts
Der Stand ist eh eine Art Running-Gag, er fing gigantisch überdimensioniert an und wurde jedes Jahr immer kleiner und kleiner und kleiner. Zu sagen, er wäre nicht existent gewesen, wäre gelogen, er ist eigentlich sogar recht groß gewesen. Eigentlich. Denn das ganze firmierte unter dem Deckmantel der Making Games und Jobs in der Branche. Für die GameStar und GamePro gab’s demzufolge auch ein kleines „Büro-Kästchen“ auf dem Stand, in dem man sich zum Traineeprogramm informieren konnte. Mehr war allerdings nicht zu sehen, nicht mal der Versuch Abos loszuwerden wurde gestartet. Redakteurstreffen und die traditionellen Fragestunden waren damit Geschichte. Ich meine einen Bernd Fischer mit der Kamera rumrennen gesehen zu haben, bin mir da aber auch nicht sicher. Insgesamt sehr enttäuschend. Wäre schon lustig gewesen, eine Diskussion außerhalb des Forums über die neuen Heftkonzepte führen zu können.

SIGN SET Werbegrafiken

Der Herausgeber des Retro-Magazins Return war ebenfalls mit einem recht großen Stand vertreten. Hier in gelungener Kombination mit Ausstellungsstücken aus der Kostenbarkeitensammlung von René Meyer. Chefredakteur Frank Erstling nahm sich viel Zeit zur Beantwortung der Leserfragen und versuchte nebenbei noch ein paar Hefte abzusetzen. Ehrensache, dass auch das Exemplar von Ausgabe #4 für Magaziniac bezahlt wurde.

Sonstiges

Cybermedia sprich M! Games hab ich dieses Jahr nicht entdeckt, ebenso hab ich von Consol.media nichts gesehen, auch nicht von der Gamers free2play, die auf der Messe wohl verteilt werden sollte – vielleicht war ich am Samstag auch schon zu spät. Panini hatte auch einen Stand. Wie nach der Trennung nicht anders zu erwarten, war dort aber nichts mehr von ConsolPlus und GamersPlus zu sehen.

Die Messe wird jedes Jahr größer und die Stände der Verlage, deren Zielgruppe dort theoretisch in Massen rumrennen müsste, werden immer kleiner und unspektakulärer. Besonders bitter finde ich diese Entwicklung bei IDG, schrieb der Verlag Leserkontakt auf allen Ebenen sonst wirklich groß, ist es dieses Jahr wirklich eine Enttäuschung gewesen. Lediglich die Abonnentenparty am Freitag in der Nachtschicht blieb übrig. Sollte es mir Sorgen machen, wenn sich am Computec-Stand jemand bei mir mit den Worten „Hi, ich bin der Obi-Twice aus dem GamePro-Forum“ vorstellt?

Level 1 – Das Phantom-Spieleheft

Zwei Jahre ist es inzwischen her, dass ich über Level 1 „Das nicht erhältliche Spielemagazin“ schrieb. An der Grundsituation nichts geändert, das Heft ist weiterhin nirgends zu bekommen, der Verlag klatscht aber alle paar Monate ein weiteres, zufälliger Weise vergriffenes Heft in seinen Onlineshop. Zeit Level 1 von Raptor Publishing noch einmal zu beleuchten.

Ein Start mit Hindernissen

Level 1 wurde im September 2006 von Raptor Publishing zum Preis von € 1,99 an den Start geschickt. Problem schon damals, bis auf einen Teaser auf der Verlagswebseite gab es zum Heft keinerlei Infos – auch nicht für die Pressegrossos. Dies führte schon von Beginn an zu der bizarren Situation, dass Level 1 zwar problemlos im Bahnhofsbuchhandel zu finden war, am Kiosk, an der Tanke und im Supermarkt jedoch nicht auftauchte. Ebenfalls im Internet unter pressekatalog.de, wo sich die anderen Raptor-Titel, wie Koneko und Peach tummeln, gab es keine Level 1. Mit der monatlichen Erscheinungsweise hatte man es auch nicht so, weshalb man sich die Vorschau oder zumindest den Erstverkaufstag (EVT) von vornherein schenkte.

Die verlorene Nr. 9

Ein Jahr lang ging das Spiel immerhin gut, auch wenn statt der geplanten zwölf nur acht Hefte erschienen. Nr. 8 (August/September 2007) erschien noch ganz normal. Ausgabe Nr. 9 gibt es nicht oder doch?

Level 1

Das mit Nr. 10 betitelte Novemberheft konnte ich damals auch noch als Nr. 10 am Bremer Hauptbahnhof erwerben. Nr. 9 hingegen nicht; beim Versuch es nachzubestellen hieß es beim Verlag, das Heft sei vergriffen. Heute hingegen ist Ausgabe Nr. 9 wieder verfügbar, nennt sich allerdings Nr. 10.

Das Jahr 2008

Von Ausgabe Nr. 11 (Dezember 07/Januar 08) an waren für Level 1 nun € 2,90 fällig. Nr. 12 (Februar) erschien wieder ganz normal irgendwann im Februar, danach habe ich die Zeitschrift nie wieder im Handel gesehen – bis heute. Die Raptor-Webseite, eine seit Verlagsgründung bestehende und schlecht gepflegte Dauerbaustelle ging in der Zwischenzeit mal wieder auf Tauchstation. Durch einen glücklichen Zufall wurde mal wieder eine Mail beantwortet und so kam die 13. Ausgabe zu mir nach Hause. Eine Monatsangabe auf dem Heft hat man sich gespart, laut EAN-Code (der Preisstreifen, der auf den Heften drauf ist), handelt es sich dabei um die Mai-Ausgabe.

Danach war absolute Sendepause. Verlagswebseite offline, im Raptorshop, der in der Animezeitschrift Koneko abgedruckt ist, tauchten keine Level 1-Ausgaben mehr auf und das Eigenanzeigenmotiv von Level 1 wurde stets von der März 2007-Ausgabe geschmückt.

2009 – Wir wissen nicht, was wir tun

Im Januar war’s dann endlich soweit, Raptor hat die Webseite endlich wieder ansatzweise mit Inhalt befüllt und einen Shop eingerichtet. Allerdings waren dort nur die ersten fünf Level 1-Ausgaben aufgeführt. Bis Mai sollte es dauern, bis endlich weitere Ausgaben hinzukamen. Das Sammlerherz war allerdings wenig erfreut:

Level 1

Laut EAN-Code handelt es sich bei Nr. 14 um das Juli-Heft von 2008 – ausverkauft.
Nr. 15 trägt die Angabe „September 2008“, soweit, so nachvollziehbar. Ausgabe Nr. 16 allerdings… gibt es nicht. Laut Shop natürlich schon, dabei handelt es sich um die mit Nr. 17 betitelte Dezember 2008-Ausgabe. Ausgabe Nr. 18 ist inhaltlich mit Ausgabe 17 identisch, hat anstelle von Little Big Planet aber Tomb Raider Underworld als Titelthema und wird im Webshop mit Ausgabe Nr. 15 bezeichnet.

Wer an dieser Stelle noch den Durchblick hat, möge sich bitte melden.

Heft Nr. 18 (im Shop Nr. 17) soll wohl die erste Ausgabe des Jahres 2009 darstellen. Daraufhin folgen zwei Märzausgaben (einmal Killzone 2, einmal Fear 2 als Covermotiv), die als Nr. 18 und 19. bezeichnet werden. Ausgabe Nr. 20 mit Ghostbusters als Coverstory soll irgendwann im Mai/Juni im Handel gewesen sein, zumindest lässt der EAN-Code drauf schließen. Nachbestellen war allerdings nicht möglich, die freundliche Person, die mir kurz auf eine Mail antwortete, weigerte sich allerdings mir eine Bestellbestätigung zu schicken und nur weniger Tage später wurde auch diese Ausgabe von meinem Lieblingsaufdruck geziert: Sold Out

Inzwischen muss man auch bei Raptor Publishing gemerkt haben, dass man eine selten dämliche Verkaufspolitik fährt, wenn man ein Heft hat, welches nur im Onlinehshop zu existieren scheint, in den eigenen Heften jedoch nicht beworben wird und auch sonst irgendwie nicht zu kaufen ist. Deswegen taucht im Dezember Level 1 auch wieder in den Eigenanzeigen auf: Titelstory „Wet“. Die Ausgabe wird am 4. Dezember 2009 in den Onlineshop aufgenommen, wie erwartet, kann man Nr. 21 – 10/2009 nicht nachbestellen, natürlich ausverkauft.

Wohnort: Arsch der Welt?

Nun möchte man vielleicht meinen, der Blogautor wohnt irgendwo in einem kleinen Dörflein, wenn er sich jetzt schon seit mehr als 4.000 Zeichen darüber aufregt, dass er ein Spieleheft trotz zahlreicher Versuche nicht im Handel kaufen kann. Die Suche nach dem Heft am Kiosk trieb den Autor durch vier Bundesländer und namentlich durch die „kleinen“ Städte Bremen, Hannover, Magdeburg und Leipzig, ohne jedoch fündig zu werden.

2010 – Weg frei zu zwölf neuen Ausgaben?

Raptor Publishing ist derweil dabei, sich weiterhin sehr gut in die eigene Tasche zu lügen. Dieses Jahr ist noch keine Ausgabe von Level 1 erschienen, in der Facebook-Gruppe des Verlags heißt es jedoch:

Level 1

Was meint die Verlagswebseite dazu (seit Januar 2009)?

Level 1

(Da wird keine Werbung geblockt, das Bild fehlt wirklich)

Und die Mediadaten?
Die gibt es zwar nicht zum freien Download, ein paar Angaben spuckt mediadaten-online.com allerdings auch ohne Bezahlung aus: Erscheinungsweise 9x jährlich, Preis € 3,90, Druckauflage 45.000.

Na dann, eigentlich ist das Heft nun so teuer, dass sich das Anbieten eines Abos lohnen würde. Ansonsten versuch ich am 12. März wieder mein Glück, denn dann soll laut einer Newsmeldung auf Raptor.de die nächste Ausgabe erscheinen und wer weiß, vielleicht kann ich mir den Running-Gag beim Nekrolog-Spielehefte in diesem Jahr schenken.

Sachdienliche Hinweise zu Aufenthaltsorten des Heftes am Kiosk und/oder die Ausgaben 14 bis 21 werden gerne angenommen.

Elektrospieler – Interview mit Robert Bannert zum Heftlaunch

In Kürze startet mit dem gedruckten Elektrospieler ein neues Multiformat-Magazin. Chefredakteur Robert Bannert war so gut für das Magaziniac.Blog ein paar Fragen zu beantworten.

Evil:
Moin, moin Robert! Schwierige Zeiten für Gedrucktes dieser Tage, wie war es möglich, gerade jetzt einen Verleger davon zu überzeugen, ein neues Videospielmagazin herauszugeben?

Robert Bannert:
Das war nicht weiter schwer, weil der Verleger Enno Coners und ich sehr ähnliche Anforderungen an Print-Medien stellen und so ziemlich die selbe Vorstellung davon haben, wie ein ambitioniertes Magazin-Projekt auszusehen hat. Hinzu kam natürlich der Wunsch des Verlegers, neben der „Retro“ noch ein zweites Magazin zu verlegen – und der „elektrospieler“ ist durch die PDF-Ausgabe immerhin schon eine halbwegs bekannte Marke … zumindest bei den Core-Gamern. Und die wollen wir ja auch mit der Print-Ausgabe erreichen.

Evil:
Ich fall gleich mit der Tür ins Haus: Ist der Anzeigenmarkt gänzlich tot? € 6,90 für ein etwa 90seitiges Heft wirken auf mich ein kleines bisschen sehr ambitioniert, lässt sich eine Videospielzeitschrift heute nicht mehr über Anzeigen-, sondern nur noch über Kioskerlöse finanzieren und vor allem, wodurch soll sich dieser vergleichsweise hohe Heftpreis rechtfertigen?

Robert Bannert:
Der Anzeigenmarkt ist sicher (noch) schwieriger geworden, aber tatsächlich haben uns bereits einige Hersteller ihr Vertrauen ausgesprochen, indem sie bei der Startausgabe gebucht haben. Wer bei uns bucht, dem geht es natürlich auch nicht in erster Linie darum, die breite Masse, sondern die Gruppe der Opinion-Leader zu erreichen und sein Produkt in einem Prestige-Objekt zu platzieren. Denn genau das solle der gedruckte elektrospieler sein. Entsprechend sind unsere Anzeigenpreise sehr erschwinglich – wer bei uns bucht, der läuft wirklich keine Gefahr, sein Budget zu strapazieren. Und was den Heftpreis angeht: Unser Magazin kommt mit einer Ausstattung, auf die so manches Comic-Album neidisch wäre – wir werden ein sehr hochwertiges Produkt bieten. Die Print-Ausgabe soll kein Magazin im herkömmlichen Sinne, sondern ein Sammler- und Liebhaber-Objekt sein – mit großformatigen Artworks und hohem ästhetischen Anspruch, das man sich gerne ins Regal stellt. Klebebindung, Papier mit 1,1fachem Volumen und starker Karton als Einband – ich denke, das spricht für sich. Vergleichst Du diese Ausstattung und Verarbeitung mit der von Szene-Magazinen aus den Bereichen Manga, Anime oder Schwarze Szene bzw. deren Preisen, dann sind 6,90 sicher nicht zu hoch gegriffen. Ein Comic-Album mit 40 bis 50 Seiten kostet bei ähnlicher Verarbeitung elf oder zwölf Euro.

Evil:
Elektrospieler wird vom CSW-Verlag herausgegeben, bei dem nun eine ganze Weile bereits Retro erscheint. Bei Retro hab ich allerdings das Problem, dass ich sie nur im Onlineshop des Verlags bekomme oder an größeren Bahnhöfen. Wie wird das beim Elektrospieler gelöst sein, normaler Kioskvertrieb oder nur Direktbezug und Bahnhofsbuchhandel? Mit welcher Auflage werdet ihr an den Start gehen?

Robert Bannert:
Wir starten mit einer für unser Segment recht stattlichen Auflage von 20.000 gedruckten Exemplaren. Natürlich greift der Verleger auf die durch die „Retro“ bewährten und etablierten Vertriebsstrukturen zurück, aber letztlich wird erst die Zeit zeigen, wo das Magazin am besten platziert ist – so was dauert einfach seine Zeit. Unsere Druckauflage ist sicher nicht hoch genug, um sämtliche Kioske zu bedienen – aber das wäre ja auch gar nicht sinnvoll. Viele große bis mittelgroße Publikationen werden unglaublich weit (und dabei teilweise sehr wahllos) gestreut. Das Ergebnis: Da werden Ausgabe für Ausgabe tonnenweise kostbare Hefte vernichtet – und das häufig, ohne dass der Verlag eigentlich so recht weiß, was der Vertrieb genau tut. Enno Coners vertreibt seine Publikationen selber und bedient sich einer sehr cleveren Misch-Kalkulation mit den unterschiedlichsten Outlet-Gattungen. Dabei setzt er sich so sehr für die bestmögliche Platzierung seiner Magazine und Bücher ein, wie es ein großer Vertriebs-Moloch niemals tun würde. Da bist Du nur eines von vielen, vielen, vielen Produkten – und schlimmstenfalls werden Deine Magazine an Grossisten geliefert, die sie buchstäblich in die Tonne treten. Das wollen wir unbedingt vermeiden.

Evil:
Du hast über Twitter verlauten lassen, dass im gedrucktem Elektrospieler eher Reportagen, Interviews, Bildstrecken und ähnliches zu finden sein sollen und der Schwerpunkt nicht so sehr auf „zeitsensiblen“ Themen, wie Tests und Previews liegen sollen. Dazu fallen mir zweierlei Dinge ein: 1. Reportagen, Interviews und großformatige Bilder bekomm ich auch in der GEE. Abgesehen davon, dass es natürlich immer schön ist, mehrere Meinungen zu einem Thema zu bekommen, aber wozu braucht es noch ein weiteres Heft, welches in die Richtung schlägt? Was unterscheidet euch von einer GEE, was setzt euch ab?

Robert Bannert:
Da könnte ich Dich genauso gut fragen: Wer braucht noch ein Magazin, dass schwerpunktmäßig Testberichte und Previews bringt? Die gibt es bereits wie Sand am Meer, aber ein ordentlich geschriebenes, kompetent recherchiertes und visuell anspruchsvolles Objekt, das sich vor allem den Hintergründen und den Abbildungen widmet – das kann der Markt sicher noch vertragen. Ich mag die „GEE“ – und sie hat einige mutige Schritte getan, aber wir möchten noch weiter gehen und ‚noch mutiger‘ sein. Ob uns das gelingt, das wird sich zeigen – wir arbeiten jedenfalls mit Herzblut daran. Es wird kaum zu umgehen sein, dass wir dabei auch etwas ‚herumexperimentieren‘ müssen und vielleicht nicht jedes dieser Experimente gleich gut ankommen wird, aber das bringt Pioniersarbeit eben so mit sich. Wir werden kein Mainstream-Produkt abliefern – und ich weiß, dass es da draußen jede Menge Leute gibt, die auf genau so etwas warten. Jetzt müssen wir sie nur noch erreichen bzw. müssen sie uns finden. 😉

Evil:
2. Bei solchen Themenschwerpunkten fühle ich mich unweigerlich auch an deine fun.generation-Zeit mit Titelstorys wie „Vom Pixel zum Polygon“ u. ä. zurückerinnert. Das Konzept hat damals nicht funktioniert und war bereits nach einem halben Jahr wieder Geschichte. Gut, das ist mittlerweile auch zehn Jahre her und seit dem hat sich viel geändert, später wurde mit [ple:] (Slogan: Computer- und Videospielkultur) in einem kleinen Rahmen versucht das Feld zu beackern, auch das hat leider nicht funktioniert. Da mir Print sehr am Herzen liegt, male ich nur ungerne schwarz, aber soll bzw. läuft dieses Mal anders, damit es dann auch hoffentlich klappt?

Robert Bannert:
Wer glaubt, die fun.generation wäre verschwunden, weil wir uns darum bemüht haben, ein anspruchsvolles Heft abzuliefern, der irrt. Zu einem Erfolg oder Misserfolg gehören außer der Redaktion und Heftqualität noch viele andere Faktoren. Die Annahme, dass sich Qualität zwangsläufig durchsetzt, ist ebenso großer Blödsinn wie die gegenteilige These, dass die Masse blöd ist und nur Schrott will. Entscheidend ist, ob ein Produkt zur richtigen Zeit kommt, von den richtigen Leute auf die richtige Weise verteilt wird und Liebhaber findet. Marketing-Generäle glauben häufig, sie könnten eine Niederlage vermeiden, wenn sie erst nach ausgiebiger Befragung ihrer Marktforschungs-Berater zum Angriff blasen. Aber das ist Unsinn. Die Etablierung und das ‚Finden von Fans‘ sind organische und kaum planbare Prozesse. Letztlich muss man als ‚Macher‘ einfach das durchziehen, was man für richtig hält und hoffen, dass es klappt. Im Übrigen lief die ‚anspruchsvolle‘ fun.generation auch nicht schlechter als kurz zuvor mit dem vorangegangenen Konzept. Ein Problem war, dass damals bei CyPress zu viele Köche den Brei verdorben haben, jeder schlau mitreden und im Konzept rumfuhrwerken wollte. Lief etwas nicht sofort wie erhofft, dann wurde sofort verändert und hektisch geändert. Klüger wäre es gewesen, ein neues Konzept reifen und sich etablieren zu lassen – aber stattdessen wurde das Magazin schlicht um Opfer von internem Macht-Gerangel und Kompetenz-Streitigkeiten, auf die ich als Chefredakteur und Angestellter keinerlei Einfluss hatte. Außerdem hat das Heft niemals so ausgesehen, wie ich es eigentlich habe wollte. Es ging zwar in die richtige Richtung, aber letztlich war es ein einziger großer, fauler Kompromiss voller Zugeständnisse an alle Beteiligten auf jeder Ebene. Davon abgesehen habe ich mich natürlich auch selber weiter entwickelt: Sowohl als Chefredakteur und Journalist wie auch als Grafiker kann ich heute sicher das sehr viel bessere und reifere Produkt abliefern. Davon abgesehen ist der Vergleich vermutlich nicht mal allzu angebracht, weil sich elektrospieler ja nicht nur auf die Berichte, sondern vor allem die schönen, großen Grafiken stützt. Welche Philosophie dahinter steckt, das kann man übrigens im Editorial nachlesen, das bereits jetzt in der Leseprobe auf elektrospieler.de zu finden ist.

Evil:
Gerade bei den „Big Playern“ auf dem hiesigen Markt stelle ich immer wieder fest, dass die Magazine doch sehr stark durch die Onlineauftritte kannibalisiert werden. Da steht häufig schon das halbe Heft zum Abruf bereit, noch bevor es überhaupt bei den Abonnenten liegt. Wenn das Elektrospieler-PDF weiterhin erscheint, besteht nicht die Gefahr, dass auch hier dien Inhalte zwischen den Medien (Print und PDF) hin- und hergeschoben werden?

Robert Bannert:
Winnie und Boris haben hierzu in den entsprechenden Interviews auf elektrospieler.de sehr interessante Kommentare abgegeben. Winnie glaubt, dass hierzulande generell der Fehler begangen wird, dass Online- und Print-Auftritte zu asynchron behandelt werden, Boris wiederum hat betont, wie wichtig es ist, eine eigene Richtung zu finden und etwas Neues zu machen. Sicher haben beide Recht. Mal ehrlich: Wer braucht heutzutage das x-te Heft voller Tests und Previews, also mit dem Schwerpunkt auf Aktuell-Themen, wenn er das alles schon umsonst im Netz findet? Darum wollen wir versuchen, die Aktuell-Themen künftig schwerpunktmäßig auf der Seite bzw. im PDF-Magazin zu behandeln, während wir in der Print-Ausgabe Specials, Artwork-Galerien und ähnliches zelebrieren … Dinge, die man in der Form nirgendwo im Netz findet… vor allem nicht so hochwertig präsentiert. Aber letztlich wird sich auch das mit der Zeit finden und von den Lesern mitentschieden werden. Aktuell planen wir, viermal im Jahr eine Druckausgabe zu bringen und dazwischen jeweils ein PDF. Das sollen zwei völlig unterschiedliche Objekte mit eigenständigen Beiträgen werden.

Evil:
Wie der digitale Elektrospieler ausschaut, kann sich jeder ansehen. Um auf der Lesbarkeit einen Gefallen zu tun, ist er auf dem Bildschirm im Querformat gestaltet. Ich kann mir nicht so recht vorstellen, wie man das Layout ins Hochformat übertragen kann, damit es „printgerecht“ ist. Muss das Layout für die Zeitschrift komplett neu aufgebaut werden oder ließen sich Teile der PDF-Optik übernehmen? Generell sind mit dem Kioskverkauf einige Eigenheiten verbunden, das „Schrei-Cover“ gehört zum Beispiel mit dazu. Inwieweit müsst ihr diesem Zwang nachgeben, gibt es bei der Gestaltung Dinge, die ihr im PDF machen könnt, bei denen der Verleger aber sagt „das könnt ihr gedruckt nicht machen“?

Robert Bannert:
Elektrospieler 01/2009Dass die Fans nicht alle ein ‚Schrei-Cover‘ wollen, das hat die Abo-Ausgabe der „M! Games“ eindrucksvoll bewiesen, denn die verzichtet ja auf jeglichen Text-Ballast. Das ist auch die einzig richtige Entscheidung. Spieler sind Grafik-geil – und wollen auf bzw. in ihrem Magazin schöne große Motive sehen … und keine Katalog-Optik oder Marktschreier-Schlagzeilen. Wer am Kiosk ein Magazin sieht, das ihm optisch gefällt und interessant erscheint, dann greift er zu und blättert es durch. Diese These, dass zwischen diesem ‚Erkennen‘ und dem eigentlichen Griff noch eine Phase existiert, in der einzig und allein die Schlagzeilen studiert werden, die halte ich seit jeher für ausgemachten Blödsinn. Wenn meine Magazine jemals mit Schlagzeilen zugepflastert waren, dann nur, weil der Verlag oder vielmehr dessen Vertriebspartner darauf bestand. Ich halte diese Ansichten für überholt – und darum ziehen wir da auch nicht mit. Ein Schrei-Cover wird es beim gedruckten elektrospieler nicht geben. Auch hier geht es uns darum, die Sammler zu erreichen. Glücklicherweise trägt Enno Coners diese Entscheidung. Er gehört wohl zu den wenigen Verlegern, die das verstanden haben. Und was die Anpassung des grafischen Konzepts angeht: Natürlich lässt sich das nicht eins zu eins auf das Print-Medium übertragen. Aber es war auch nicht all zu schwer, die wichtigsten Elemente und Prämissen der Gestaltung zu retten. So bleibt die Rubrizierung am oberen Rand in der bekannten Form erhalten – wohingegen die Navigationsleiste links natürlich wegfällt. Darüber hinaus mussten wir die Schriftgröße anpassen (verkleinern), ebenso die Abstände (vor allem innen am Bund) wurden der Druckform entsprechend verändert. Außerdem ist die Grafik insgesamt einen Tick filigraner geworden. Eine zentrale Rolle spielen aber nach wie vor übergroße Motive – ein Stilmittel, dass die Leser schon in der PDF-Ausgabe sehr geschätzt haben. Der „elektrospieler“ ist also immer noch der „elektrospieler“. Bei den meisten Magazinen ist die Redaktion quasi der ‚Auftraggeber‘ der Grafik. Letztere ist dann mehr oder weniger kreativ damit beschäftigt, den Inhalt ins grafische Korsett zu quetschen und sich dabei mit der Redaktion herumzuärgern. Aber die Grafik einer Zeitschrift sollte weit mehr sein als nur ein Vehikel, um die Inhalte zu transportieren. Gerade in einem Spieleheft gibt es nichts Wichtigeres als das Bild – immerhin ist unser Medium in erster Linie ein visuelles. Gamer wollen Grafik, Gamer wollen große Bilder und vor allem wollen sie statt der üblichen Screenshots Artworks sehen – diejenigen Motive, die sonst nur Artbooks füllen, die von den Zeitschriften aber nach wie vor weitestgehend ignoriert werden, weil ihnen dafür vor lauter Tests, Previews und klaustrophobisch eng gesetzter Informations-Textwüsten einfach der Platz fehlt. Die Publisher und Entwickler überhäufen die Magazine teils geradezu mit hochkarätigem Artwork – aber dann vergammelt es weitgehend ungenutzt auf deren Platten, weil sie einfach keinen Platz dafür haben. Dieses Problem haben wir nicht, denn wir erheben nicht den Anspruch der Vollständigkeit: uns geht es nicht darum, alle Spiele vorzustellen. Haben wir ein Thema auf dem Tisch, aus dem sich eine wunderschöne Seitenstrecke und Galerie stricken lässt, dann nehmen wir uns dafür einfach den Platz. Ich habe lieber fünf oder sechs starke Leitthemen im Heft als über dutzende Seiten verteilten, hässlichen Schrott. Dafür gibt es das Internet, denn das ist noch deutlich geduldiger als Papier. Das Videospielmagazin von heute muss wie die Medien, die es behandelt, vor allem eines sein: Ein Kunstwerk, das zum Entdecken und Bestaunen einlädt … ein Bild- und Themen-Band für Fans und kein verkrampftes Durchhecheln der Neuerscheinungen. Dafür gibt es – wie gesagt – das Internet. Ob uns das gelingt, wird sich zeigen – wir tun unser Bestes. Sobald die erste Print-Ausgabe am Kiosk liegt, werden wir uns auch wieder intensiver um die Aktualisierung der Website und den Aufbau der Community kümmern. Hier soll es auch um Inhalte mit mehr Aktualitäts-Bezug gehen, in der Druckausgabe dagegen in erster Linie um ‚schöne Inhalte‘.

Daten und Fakten:

Start: 18. November 2009
Erstausgabe: 1/2009
Herausgeber: CSW-Verlag
Segment: Multiformat-Magazin
Erscheinungsweise: vierteljährlich
Copy-Preis: € 6,95
Chefredakteur: Robert Bannert
Druckauflage: 20.000 Exemplare (Verlagsangabe)

Spielehefte am Kiosk 2009 – Eine Sichtung des Bestandes

Aufgrund zahlreicher Nachfragen und des großen Interesses gibt es dieses Jahr erneut eine Sichtung vom Bestand der deutschen Spielepresse. Recycling im Magaziniac.Blog? Nein. Seit der Erstauflage von vor ziemlich genau einem Jahr hat sich etliches getan. So sind nicht nur zahlreiche Hefte neu auf den Markt gekommen, sondern es gab beispielsweise durch die Einführung der Games Group bei Computec oder den Relaunch der Man!ac zur M! Games tiefgreifende Änderungen.

Jedes Heft hat eine neue Beschreibung bekommen, es wird also nichts aus dem Vorjahr wiederverwertet. Ich wünsche eine angenehme Lektüre.

Multiformat:

Bravo Screenfun

Bravo ScreenfunDas Heft ist am Ende, inhaltlich, wie wirtschaftlich. Man mag es kaum glauben, aber die »Bravo Screenfun«, die heute am Kiosk vor sich hin vegetiert, hat mal über 300.000 Exemplare pro Monat am Kiosk verkauft. Vom Schatten seiner selbst zu sprechen wäre noch eine gnadenlose Übertreibung. Klägliche 11.616 Exemplare gingen pro Monat im ersten Quartal 2009 laut IVW noch über den Ladentresen und an die Abonnenten.

Der zweite Redaktionsaustausch versetzte dem Heft den Genickschuss. Leser und Anzeigenkunden nahmen schneller Reißaus als der Bauer Verlag „Kostensenkung“ rufen konnte. Das von der neuen Redaktion erdachte Konzept hat mit Informationsvermittlung nicht mehr viel am Hut. Es erweckt lediglich den Anschein 100 Seiten möglichst schnell und möglichst unübersichtlich zu füllen.

Eine Heilung ist ausgeschlossen, eine Abschaltung der lebenserhaltenden Maßnahmen „Geldhahn zudrehen“ wird mit jedem Monat wahrscheinlicher.

»Bravo Screenfun« ist monatlich inkl. DVD für € 4,50 am Kiosk zu haben.

Nachtrag: Der Titel wird mit der am 20.05. erscheinenden Ausgabe 06/2009 eingestellt.

Computer Bild Spiele

Computer Bild SpieleEuropas größtes Spielemagazin ist sie noch immer, die »Computer Bild Spiele«. Sie ist auch weiterhin die Anlaufstelle für unerfahrene PC- und Konsolenspieler. Doch auch diese Entdecken das Internet immer stärker für sich. Und so verliert auch die »CBS« kontinuierlich Käufer. Zuletzt lag das Minus bei 50.000 Exemplaren. Für Liebhaber günstiger Vollversionen ist sie dennoch unverzichtbar.

»Computer Bild Spiele« DVD ist monatlich für € 2,99 erhältlich. Die Gold-Ausgabe mit 2 DVDs und Top-Vollversion kostet € 4,99 und erscheint ebenfalls monatlich.

ConsolPlus

ConsolPlusDer Österreichimport von Panini. »ConsolPlus« ist meist vom Cover und einigen Titeln ohne USK-Kennzeichnung abgesehen inhaltsgleich mit der »consol.AT«. Das Multiformatmagazin erscheint 8x jährlich und hat in der Regel 116 auf Hochglanzpapier gedruckte Seiten. Einen Retroteil gibt’s auch. Wer es bunt mag und sich online gerne mit „seinen“ Redakteuren austauscht, greift bedenkenlos zu.

»ConsolPlus« kostet € 2,95.

Game Master

Game MasterEs ist doch nur ein Kinderheft…“ Sicher ist es für eine junge Zielgruppe, man sollte sich davon jedoch nicht täuschen lassen. »Game Master« behandelt nicht nur Pokémon und Naruto-Spiele, sondern setzt sich auch gerne mit RPGs für Nintendos DS auseinander. Das Qualitätsniveau wird dabei seit Jahren gehalten. Abgerundet wird das Angebot mit mehr oder minder nützlichem Gimmick. Dies kann sinnloses Plastikspielzeug oder auch eine Aufbewahrungsbox für DS-Spiele sein.

»Game Master« kostet monatlich € 2,99 inkl. Extra.

GamePro

GameProVor kurzem hat man das Logo aufgefrischt, Covergestaltung und Innendesign hat man jedoch vergessen. Optisch wirkt die »GamePro« kalt und ein wenig angestaubt. Unter Alleinstellungsmerkmal lässt sich die DVD verbuchen, sie ist und bleibt unerreicht. Wie so ziemlich das gesamte Marktumfeld, hat die »GamePro« mit sinkenden Auflagenzahlen zu kämpfen und erlebte in den letzten Jahren eine starke Umfangs- und Redaktionsdiät. Ein weiteres Ärgernis: Man weigert sich standhaft eine Korrekturspalte einzuführen, wie sie beim Schwesterheft seit Jahren üblich ist. Nach so manchem Special wäre sie von Nöten gewesen…

Es wird Zeit, dass mal wieder ein frischer Wind durchs Heft weht.

»GamePro« kostet monatlich € 5,50 inkl. DVD.

Games Aktuell

Games AktuellDas Konsolenheft mit der PC-Note. Computec ist sich nach der Übernahme des Magazins von CyPress zunächst nicht so ganz mit der Fahrtrichtung im klaren gewesen. Inzwischen hat man sich trotz Sparens beim Heftumfang für eine hochwertige Ausstattung entschieden. Die Stärke der »Games Aktuell« liegt beim Systemvergleich, wenn ein Spiel für mehrere Plattformen erscheint.

»Games Aktuell« kostet inkl. DVD und Doppelposter € 3,90. Die nackte Heft ohne Beilagen, »Games Aktuell Magazin« genannt, ist für € 1,90. Damit gehört das Heft zu den günstigen am Markt. Beide Varianten erscheinen monatlich.

Games and More

Games and MoreVom Reißbrett an den Kiosk. »Games and More« sollte ein Entertainmentheft für alle sein, vor allem für Casualgamer. Die viel beschworene Zielgruppe weigert sich aber bereits seit Jahren standhaft die für die konzeptionierten Hefte zu kaufen. Das ist bei der »Games and More« nicht anders. Nach dem Anfangs noch etwa 100.000 Exemplare pro Ausgabe abgesetzt haben wollte, sollen es nun nur noch 65.000 sein. Dann kam noch die Wirtschaftskrise und das Zusammenbrechen des Anzeigenmarkts. Und so kostet »Games and More« nun 50 Cent mehr und kommt dieses Jahr von April bis Oktober nur zweimonatlich. Handwerklich ist sie mit Sicherheit nicht schlecht gemacht. Für gerade mal 40 Cent mehr bekommt man aber mit »Games Aktuell Magazin« bereits ein vollwertiges Spielemagazin, wozu also »Games and More« kaufen?

»Games and More« erscheint derzeit zweimonatlich zum Preis von € 1,50 für 68 Seiten, Beilagen gibt es keine.

gamesTM

gamesTMDie britische »gamesTM« ist ein tolles Heft. Deswegen versuchen Verlage rund um den Globus immer wieder das Magazin zu etablieren. Dabei müssen sie leider eine Erfahrung immer und immer wieder machen: Es geht scheinbar nur als Prestigeobjekt.

Und so verabschiedet sich die »gamesTM« immer wieder nach kurzer Zeit vom Markt. Der zweite Versuch auf dem deutschen Markt hält noch an. Allerdings ist das Heft schon ein bisschen teurer geworden, man hat die Klebebindung gestrichen und das Magazin kommt seit dem Jahreswechsel nur noch zweimonatlich. Wir werden sehen, ob sich die Situation im Herbst ändert. Aktuell ist das Anzeigenaufkommen von im Schnitt 20 Seiten pro Ausgabe auf vier klägliche Seiten gefallen – keine schönen Aussichten.

»gamesTM« bietet eine Mischung aus Previews, Tests und einem großem Retroteil, der in Zusammenarbeit mit der englischen Retro Gamer entsteht.

»gamesTM« erscheint derzeit zweimonatlich zum Preis von € 3,90.

GEE

GEEMan kann auch andere Wege gehen. GEE hält sich als „Außenseiter“ bei den Spielemagazinen nun schon seit mehr als fünf Jahren.

Tests haben keine Spielspaßwertung, aber eine GEE kauft man auch nicht wegen der Tests. Sondern aufgrund von Reportagen und Features, der Lust an Nerdstuff und Kolumnen.

Das bringt nicht unbedingt viele Käufer, aber scheinbar genug, um das Heft am leben zu halten und Anzeigenkunden, nach denen sich so manch anderes Magazin die Finger lecken würde.

»GEE« erscheint 8x jährlich zum Preis von € 4,50.

Kids Gamer

Kids GamerWieder ein Versuch eine äußerst kaufkräftige Zielgruppe anzusprechen und wieder klappt er nicht. »Kids Gamer« ist ein Spieleheft für die ganz Junge Spieler. Die Texte sind belanglos, die Erscheinungsweise ein Witz und das Layout eine optische Katastrophe. Was sich bei der Konzeption gedacht wurde, lässt sich für außenstehende nur schwerlich nachvollziehen, besitzt Computec mit seiner alten »Games and More« von 1998 bis 2000 doch Erfahrung im Kindersegment. Große Poster oder Plastikspielzeug zur Verkaufsförderung gibt es nicht. In dem Fall greift die Zielgruppe lieber zur »Game Master« und ist dort günstiger und deutlich besser aufgehoben.

»Kids Gamer« erscheint vierteljährlich. 68 Seiten kosten € 3,50.

M! Games

M! GamesEhemals »Man!ac«. Cybermedia hat die DVD über Bord geschmissen und aus der »Man!ac« das Premiummagazin »M! Games« gemacht. Der Heftumfang liegt bei 108 bis 132 Seiten Hochglanzpapier. Auch wenn das Heft zu weilen etwas chaotisch wirkt, gibt es doch einen hervorragenden Überblick über die Spielelandschaft und hat auch für Importzocker ein Herz.

Abonnenten erhalten ihr Heft zwar nicht unbedingt früher als die Kioskkäufer, dafür sparen sie satte 15% gegenüber Einzelkauf und bekommen noch ein extrem schickes Cover ohne lästige Textaufdrucke, die am Kiosk für die Verkaufsförderung notwendig sind.

»M! Games« erscheint monatlich zum Preis von € 4,50.

Mobile Gamer

Mobile GamerEs ist ein Jammer. Das Heft ist ein optischer Hochgenuss und bietet den besten Überblick über Handheldspiele am deutschen Markt, den man sich wünschen kann. Und dann gibt es nur vier Ausgaben pro Jahr. Aktuell sind’s sogar noch weniger. Aufgrund der schwierigen Marktsituation ist das für Frühjahr geplante Heft sogar ausgefallen. Drücken wir ganz fest die Daumen, dass wenigstens im September das geplante Heft erscheint. Ansonsten müssten wir einen herben Verlust am Kiosk beklagen.

»Mobile Gamer« erscheint eigentlich vier Mal im Jahr zum Preis von € 3,50.

Multimania

Multimania»Multimania« ist eine Art Fanzine für elektronische Unterhaltung und ist im Laufe seines nun schon recht langen Lebens immer dicker geworden. Damit kam leider auch etwas Trägheit, denn die Redaktion schafft es einfach nie ein Heft pünktlich an den Kiosk zu bringen. Das muss endlich besser werden!

»Multimania« erscheint eigentlich zweimonatlich zum Preis von € 3,50.

Nintendo:

N-Zone

N-ZoneDeutschlands „dienstältestes Singleformatmagazin“. Nicht mehr lange und die »N-Zone« ist 150 Ausgaben alt. Fragt sich, ob sie dabei ihren Zenit langsam überschritten hat. Gewiss, die Optik ist ansehnlich und die Redaktion kompetent, Nintendos Casualwahn macht dem Heft aber zu schaffen, das kostet Leser. Da sich auch Anzeigenkunden in vornehmer Zurückhaltung üben, hat Computec die Redaktion stark eingedampft und die Papierqualität auf ein Minimum reduziert. Die Marktführerschaft hat man auch verloren, durch einen kleinen Kunstgriff „monatlich“ ist man aber immer noch die Nr. 1. 😉

»N-Zone« erscheint monatlich am Kiosk zum Preis von € 3,50 bzw. für € 4,56 im Abo mit DVD. Zusätzlich gibt es vierteljährlich Premium-Ausgaben zum saftigen Preis von € 8,90.

Wii Magazin

Wii MagazinWir haben sie alle“. »Wii Magazin« testet und warnt auch vor den zahlreichen Casualgames, um die andere Magazine nur allzu gerne einen weiten Bogen machen. Das Ergebnis sind unterhaltsame Verrisse am laufenden Band. Der Schreibstil ist äußerst subjektiv und das Heft kann sich auf eine äußerst treue Stammleserschaft verlassen, die teils schon zu »64 Power«-Zeiten dabei war. Inzwischen hat man den ewigen Konkurrenten »N-Zone« geschlagen, »Wii Magazin« ist das meistgekaufte Nintendo-Magazin. Beste Ausstattung zum besten Preis bei hoher inhaltlicher Qualität machen sich bezahlt. Leider spielt die Optik nicht mit.

»Wii Magazin« erscheint sieben Mal im Jahr zum Preis von € 3,50. Dafür werden 124 Seiten inkl. großem Doppelposter geliefert.

Wii Player – Das Magazin

Wii PlayerComputec und Casualgamer, Part III:

Wohin will man mit dem Heft eigentlich? Die Frage scheint Computec sich bis heute nicht beantwortet zu haben. Zweimonatlich für € 2,99, zweimonatlich für € 3,30, vierteljährlich für € 3,90, vierteljährlich für 2,90. Das Ziel ist nach zwei Jahren „klar“ definiert.

Nach einem kleinen Hoch hat auch hier die Anzeigenkrise wieder voll durchgeschlagen. Inhaltlich wird ein bunter Mix über Casualthemen für Wii und NDS geboten. Wer’s braucht…

»Wii Player« erscheint vierteljährlich zum Preis von € 2,90 bei 68 Seiten Umfang.

PlayStation 3:

play³

play³2009 wird nicht alles Schlechter. Auch wenn es weiterhin den Anschein erweckt, dass die »play3« weiterhin wie eine Zitrone ausgequatscht wird, ging es trotz Einführung der Zentralredaktion in den letzten Monaten wieder aufwärts mit dem Heft. Die neue Führung von Ex-CyPressler Thorsten Küchler tut dem Heft sichtlich gut. Leseranregungen werden endlich zügig umgesetzt und das Lesen macht wieder Spaß. Rollenspielerherzen schlagen höher, wenn Christian Schönleins RPG-Blut aufs Papier tropft. Möge sich dieser Aufwärtstrend fortsetzen und dafür sorgen, dass Computec Media endlich über den eigenen Schatten springt und den Heftumfang wieder auf 116 bis 132 Seiten zu erhöhen. Die bösen Erinnerungen, als redaktioneller Inhalt zu Gunsten von mehr Anzeigenseiten geopfert wurde, bei gleichzeitiger Preiserhöhung, sollen endlich verblassen.

»play3« erscheint monatlich mit DVD zum Preis von € 5,50, sowie vierteljährlich als Premium-Ausgabe zum Preis von € 9,99.

PlayBlu

PlayBluLang hat’s gedauert, bis sich LiveEmotion wieder an ein PlayStation-Magazin gewagt hat. Inhaltlich hat es sich durchaus gelohnt, denn »PlayBlu« bringt jede Menge Lesespaß. Alleinstellungsmerkmale, wie die Rubrik „Dekadenz des Monats“ überzeugen. Auch über die Heftausstattung lässt sich nicht klagen.

Leider hat man erneut auch alle Schwächen des LiveEmotion-Einheitslayout übernommen. Der Seitenaufbau ist katastrophal unübersichtlich, der Blocksatz teils viel zu stark zusammengetrieben. Und Späße, wie den Tests des Monats noch vors Editorial zu packen sind auch nicht der Weisheit letzter Schluss. All das wäre noch verzeihlich, wenn das Heft denn monatlich käme. Sechs Ausgaben pro Jahr sind für ein PlayStation-Magazin viel zu wenig, eine dreimonatige Sommerpause gar unverzeihlich.

»PlayBlu« erscheint sechsmal pro Jahr zum Preis von € 3,50 inkl. Poster bei 124 Seiten Umfang.

PS3M

PS3MEin schwieriges Kapitel, ein ganz schwieriges. »PS3M« hat vor allem damit zu kämpfen, dass sich viele PS3- und Xbox 360-Inhalte überschneiden. Und so recycelt man zahlreiche Beiträge aus dem Schwesterheft »360 Live«, welches zeitgleich am Kiosk liegt – sogar vor dem Editorial wird nicht halt gemacht. Dies hat zur Folge, dass man sich im Prinzip eins der beiden Hefte schenken kann, nämlich »PS3M«, da dieses 30 Cent teurer ist. PS3-only-user wird dies natürlich weniger tangieren, ein bitterer Beigeschmack bleibt dennoch.

»PS3M« erscheint monatlich mit 84 Seiten Heftumfang, verlangt werden dafür € 3,90. Aktuell gibt es ein 32 Seiten Heft in Heft als Beilage.

Xbox 360:

360 Live

360 LiveBei »360 Live« hat sich in letzter Zeit einiges getan. So wurden die Wertungen gestrafft, die Awardvergabe verändert, das Papier verbessert und aktuell das Layout überarbeitet. Die Optik ist jedoch weiterhin englisch, d. h. es wird viel auf XXL-Bilder gesetzt. Text zu lesen gibt’s dank der kleinen Schrift dennoch genug. Highlight fast jeder Ausgaben sind die Editorials von Richard Löwenstein. Leider gibt es dort ab und an Anfälle von akuter Eigenwerbung, Vorsicht ist daher immer geboten.

»360 Live« erscheint monatlich mit 84 Seiten Heftumfang, verlangt werden dafür € 3,60. Aktuell gibt es ein 32 Seiten Heft in Heft als Beilage.

X3

X3Irgendwie ist Computec glücklos in Sachen Xbox-Magazine. »Xbox Zone« gegen die Wand gefahren, »OXM« zu Tode gespart. Nun hat’s auch den Nachfolger des »offiziellen Xbox-Magazins« erwischt. Heftumfang von 100 auf 84 Seiten runter. Die ohnehin chronisch unterbesetzte und hohen Fluktuationen unterlegene Redaktion wurde kürzlich durch die Zentralredaktion der Computec Games Group ersetzt. Das klappt mal mehr mal weniger gut. »X3« ist optisch eine Bombe und inhaltlich schön strukturiert, der Funke will aber nicht so recht auf Leser und Anzeigenkunden übersprungen. Computec gibt an 19.000 Exemplare absetzen zu wollen, lässt dies aber wie gewohnt nicht durch die IVW bestätigen. Anzeigenkunden sind derzeit kaum bis gar nicht am Heft interessiert.

»X3« erscheint monatlich zum Preis von € 3,60. Der Umfang liegt bei 84 Seiten. Einmal gesenkt hebt Computec ihn nur selten wieder an.

Xbox Games

Xbox GamesDas einzig noch verbliebende Xbox-Magzin der ersten Generation. Verdient hat man sich’s, so setzte man von Beginn an auf eine umfangreiche Ausstattung und einen sehr fairen Preis.

»Xbox Games« hat das beste Preisleistungsverhältnis am Markt und überzeugt durch eine lockere Schreibe. Mittlerweile ist durch die IVW auch bestätigt, was lange geahnt und angenommen wurde: Qualität setzt sich langfristig durch und so verwundert es kaum, dass »Xbox Games« mit großem Abstand Marktführer ist.

Weniger Ruhmreich geht es hingeben beim Layout zu. Es ist das typische LiveEmotion-Chaos und bedürfte eigentlich bei Zeiten eine gründliche Frischzellenkur. Vor allem sollte man Heftnamen und Buchstabensalat im Logo endlich in Einklang bringen und endlich den grau-grünen Matsch entfernen. Ebenso möge man dem Verlag einen Kalender reichen und ihm klar machen, dass der Mai nicht der Monat Juni/Juli ist. Die Mitbewerber haben dies schließlich auch verstanden.

„Xbox Games? Hamm wa nicht!“
‚Na XBG 360 X Games’
„Ach so, hier bitte!“

»Xbox Games« erscheint sieben mal im Jahr zum Preis von € 3,50 bei 124 Seiten Umfang inkl. Poster.

PC-Spiele:

GamersPlus

GamersPlusDer Panini Verlag hat auch das österreichische PC-Spielemagazin »Gamers.AT« zu uns gebracht. Fragt sich angesichts der übermächtigen Konkurrenz ein wenig wozu. Im PC-Sektor ist eine zweimonatliche Erscheinungsweise ein absolutes No-Go, noch längere Sommerpausen erst recht. Das Heft ist schön bunt, wirkt aber etwas konsolig, was vielen PC-Spielern missfallen dürfte. Die Ausstattung ist mit 116 Seiten im Vergleich zu den Magazin-Ausgaben der GameStar oder PC Games auch nicht überragend.

Einen Pluspunkt darf man aber nicht unter den Tisch fallen lassen. Der Leser/Redaktionskontakt ist absolut vorbildlich.

»GamersPlus« erscheint sechs mal im Jahr zum Preis von € 2,95.

GameStar

GameStarSeit Jahren die Referenz für PC-Spieler – das größte und meistabonnierte PC-Spielemagazin in Europa. Abonnenten bekommen ein schickes Abo-Cover, Käufer der DVD-Ausgabe die beste DVD auf dem Markt. Das Wertungssystem „Mit Addition zum Spielspaß“ polarisiert seit langem, hält sich aber (leider) immer noch.

»GameStar« erscheint monatlich als Magazin für € 3,50, als DVD-Ausgabe für € 5,30 und als XL-Version mit 2 DVDs für € 6,30. Bundles und Beilagentüten gibt es derzeit nicht.

PC Action

PC ActionSie war schon immer etwas Anderes und wurde durch ihre Redakteure maßgeblich geprägt. Doch im letzten Jahr hat die »PC Action« ihre zentralen Figuren verloren und ist seit diesem Jahr auch an Zentralredaktion erkrankt.

An den Irrwitz, man ist noch aktueller, wenn man Neujahr bereits in der zweiten Novemberwoche feiert glaubt inzwischen auch niemand mehr. Die Auflage hat’s inzwischen auf unter 40.000 zerbröselt. Und da sage man noch, säge nicht auf dem Ast auf dem du sitzt…

»PC Action« kostet mit DVD € 5,50 bzw. DVD plus Film € 7,90. Vierteljährlich gibt es eine Premiumversion für € 9,99.

PC Games

PC GamesHoch gestiegen und tief gefallen. Einst Vorreiter in Sachen Ausstattung, inzwischen Vorreiter in Sachen Einsparungen. Durch permanente Layoutwechsel in den vergangenen Jahren erfand sich die »PC Games« keines Wegs neu, sondern irrte im Nebel durch die Gegend. Auch bevorzugte man es eher durch besonders dem Heftlayout nachempfundene Anzeigen oder durch das Vorziehen des EVTs aufzufallen als mit Innovationen zu punkten. Die DVD hat noch immer nicht die Qualität der Mitbewerber erreicht.

Derweil sucht man sein Glück eher in Sonderheften. Es wundert, dass dabei überhaupt noch Zeit fürs Hauptheft bleibt. Auch PC Games ist von Zentralredaktion befallen.

»PC Games« erscheint als Magazinausgabe für € 3,50. Die DVD-Version kostet € 5,50. Wer eine zweite DVD und 32 Tipps möchte, kann Extended für € 6,99 erwerben. Alle drei Monate gibt es noch Premium für € 9,99. Außerdem gibt es im monatlichen Wechsel PC Games Magazin + PC Games World of Warcraft bzw. PC Games Magazin + PC Games WoW-Klassenbuch.

Sonstige:

Buffed – Das Magazin

Buffed - Das MagazinSpielemagazinveteran Heinricht Lenhardt schaffte es sich für das »Buffed«-Heft tatsächlich eine gute Ausstattung zu erkämpfen, inzwischen selten für ein Computecmagazin.

»Buffed« zielt in erster Linie auf WoW-Spieler, deckt aber auch die Bedürfnisse anderer Onlinerollenspieler ab und ist einzigartig auf dem deutschen Markt. Es weiß außerdem durch eine liebevolle Gestaltung zu gefallen.

»Buffed« erscheint zweimonatlich mit 132 Seiten zum Preis von € 5,90. Gelegentlich ist eine DVD mit MMO-Client beigelegt.

Die Sims – Das offizielle Magazin

Die Sims - Das offizielle MagazinDie Sims sind zurück und damit bekommen sie auch ein neues Magazin. Und zwar gleich von Anfang an. Wir werden sehen, ob IDGs Strategie Erfolg haben wird.

»Die Sims – Das offizielle Magazin« erscheint ab Juni zweimonatlich zum Preis von € 6,99 inkl. DVD.

GameStar Sonderheft: World of Warcraft

GameStar: World of WarcraftIDG auf dem WoW-Trip. Seit diesem Jahr erscheint das »GameStar WoW-Sonderheft« sogar monatlich. Die Beurteilung der inhaltlichen Qualität überlasse ich WoW-Spielern.

»GameStar Sonderheft: World of Warcraft« erscheint monatlich zum Preis von € 6,99. Inbegriffen sind ein 132seitiges Magazin und ein Poster.

Making Games Magazin

Making Games Magazin»GameStar/dev« hat einen neuen Namen. Das »Making Games« beschäftig sich mit den Hintergründen in der Spielebranche. Besucht Entwickler, spricht übers Programmieren und behandelt Schwerpunkte wie Communitymanagement oder Humor in Spielen.

»Making Games Magazin« erscheint vierteljährlich zum Preis von € 6,90 für 84 Seiten. Erhältlich ist das Magazin ausschließlich am Bahnhofskiosk und im Abo.

PC Games Sonderheft: World of Warcraft

PC Games: World of WarcraftUnd es geht weiter aufwärts, inzwischen 75.000 Exemplare will Computec pro Ausgabe von seinem »PC Games«-Spinoff absetzen. Und das, obwohl das 100seitige Heft fast sieben Euro kostet. WoW ist und bleibt für Nichtspieler ein Rätsel und so überlasse ich WoW-Spielern die Beurteilung des Hefts.

»PC Games Sonderheft: World of Warcraft« erscheint zweimonatlich zum Preis von € 6,99.

Retro

RetroFür alle, die gerne mehr über die Spiele der „guten alten Zeit“ erfahren müssen, sei die »Retro« ans Herz gelegt. Jede Ausgabe setzt sich zudem einen thematischen Schwerpunkt wie Rollenspiele oder Ego-Shooter.

»Retro« erscheint vierteljährlich für 6,95 inkl. CD und ist ausschließlich am Bahnhofskiosk und im Abonnent erhältlich.

Tipps & Tricks:

Dieses Segment ist tot! Es gibt keine regelmäßigen Tippshefte mehr, die sich NICHT um World of Warcraft drehen.

Papercut-Hefte:

Games MagicIn unregelmäßigen Abständen veröffentlicht Papercut in Deutschland verschiedene Tipps und Tricks-Hefte, Tipps-Bücher und Poster mit den Schwerpunkten PlayStation, WoW und Pokémon. Da die Teile häufig nach nur ein bis zwei Ausgaben eingestellt werden oder unter neuem Namen auftauchen, spare ich mir eine genaue Auflistung. Aktuell erhältlich ist zum Beispiel »Games Magic«, ein WoW-Postermagazin.

Abo-only:

Deutschsprachige Magazine, die hier zu Lande nur im Abo erhältlich sind:
consol.AT, Gamers.at, Gamefront, Gaming XP

Vermisst:

»Cheat Commander«. Der letzte verzweifelte Versuch »Softsales Cheat Checker« unter neuem Namen am Leben zu halten dürfte gescheitert sein. Am 28.10.08 erschien die letzte Ausgabe, eine offizielle Meldung zur Einstellung gibt es nicht, dennoch lässt sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen, dass der Titel tot ist.

»Gamers.de«. Im Januar erschien die wahrscheinlich letzte Ausgabe des kostenlosen Spielemagazins. Mit nur fünf Ausgaben ein wahrlich kurzes Zwischenspiel.

»Infamily Film & Spiel«. Nach der zweiten Ausgabe verschwunden. Ursprünglich waren vier Ausgaben für dieses Jahr angesetzt, bislang ist jedoch keine davon erschienen. Es heißt so schön, „Der Titel ruht“.

»Level 1«. Wie auch schon im vergangenen Jahr. Das Heft ist nicht tot, aber ich kann einfach keine Ausgaben auftreiben, obwohl nachweislich welche erscheinen.

Zukunft:

Es erwartet uns 2009 noch offizielles Sims 3-Magazin, wie bereits oben kurz vorgestellt. Natürlich weitere 36-Seiten-Hefte von Papercut, ggf. auch von LCD Publishing, bestimmt auch erneut „Postermagazine“ und jede Menge Abschusskandidaten. Denn davon, dass die Anzeigenkrise spurlos an diesem Segment vorbeigeht, ist zu bezweifeln.

Genießt die schönen Tage und kauft mal wieder ein Spielemagazin, die Redakteure werden es euch danken. 😉

PlayBlu – Interview mit Martin Mirbach zum Heftlaunch

Die Familie ist wieder komplett. Am 19. November erscheint bei LiveEmotion wieder ein PlayStation-Magazin. Zum bevorstehenden Heftlaunch hat sich Redaktionsdirektor Martin Mirbach für ein Interview zur Verfügung gestellt.

Evil:
Hallo Martin,
freut mich, dass du dich bereit erklärt hast für ein kleines Interview zur Verfügung zu stehen.

Sowohl 1998 mit PowerStation als auch Ende 2003 mit Play Games – ihr habt nicht vom Start weg ein Heft für die Sony-Konsolen gemacht. Nun betretet ihr quasi wieder als letztes den Ring. Ist die Gefahr nicht groß, dass sich die Mitbewerber schon etabliert haben und für euch kein Platz mehr ist?

Martin Mirbach:
PlayBlu 01/2009Bei nur einem etablierten Mitbewerber im Marktsegment halte ich dieses Risiko für sehr vertretbar. Richard Löwensteins PS3M ist ja ebenfalls ganz frisch geschlüpft und wird sich ihre Leserschaft ebenso wie PlayBlu erst noch verdienen müssen. Als verhältnismäßig kleines Verlagshaus können wir es uns einfach nicht leisten, möglichst früh in den Markt einzusteigen und mit großen Expektanzen zu leben, sondern müssen abwarten, bis die installierte Hardwarebasis unsere Neuerscheinung zu tragen verspricht. Die PlayBlu-Schwesterzeitschrift Xbox Games hatten wir ja ebenfalls deutlich nach dem Launch der Konsole gebracht und das Magazin läuft nun schon seit fast sechs Jahren sehr gut.

Evil:
In den Anfangsjahren waren eure Hefte ziemlich bunt und haben auf englische Lizenzen aufgebaut. Im Laufe der Zeit seid ihr nicht nur eigene Wege bei den Layouts gegangen, sondern habt euch auch vom farblichen Konzept in eine ganz andere Richtung bewegt. Hat sich eure Zielgruppe verändert oder aus welchem Grund setzt ihr mittlerweile auf komplett weiße Hintergründe und eine blassere Farbwahl?

Martin Mirbach:
Die englischen Lizenzen von Paragon Publishing haben wir schon Ende der 90er Jahre nicht mehr genutzt, das ist also sehr lange her. Damals waren sie für uns ein verhältnismäßig leichter und natürlich kostengünstiger Start. Wir haben aber einsehen müssen, dass der deutsche Markt ganz anders tickt und die Leser andere Vorlieben pflegen. Die weißen Hintergründe sind dafür ein Paradebeispiel. In dieser Hinsicht sind unsere Leser erstaunlich konservativ, ihnen geht Lesbarkeit über alles. Das erfährst du aber erst nach einigen Leserbefragungen und Fokusgruppenstudien. Oder durch Aktionen wie „Pimp your XBG!“, bei denen die Leser direkten Einfluss auf das Heftkonzept haben. Gerade in der aktuellen Xbox Games haben wir ja wieder die meist genannten Änderungswünsche umgesetzt. Man könnte also sagen, dass wir ständig versuchen, unsere Magazine am Leser zu justieren.

Evil:
Erzähl mir ein bisschen was zum Heftkonzept der PlayBlu. Hab ich bei dem Untertitel „Das Magazin für PlayStation 3 und Blu-ray“ eine Art Hybrid-Heft zu erwarten, also in etwa zu gleichen Teilen PlayStation 3-Magazin und Blu-ray-Magazin oder wie darf ich mir die Gewichtung vorstellen? Wie viel Platz bekommt außerdem Sonys PSP eingeräumt?

Martin Mirbach:
Die PlayStation 3 ist ein sehr guter Blu-ray-Player, in zahlreichen Audio-/Video-Zeitschriften führt sie als solcher sogar die Referenzlisten an. Viele PS3-Besitzer nutzen ihre Konsole intensiv für klassisches Home Entertainment oder zur Medienverwaltung. Und wer die Ressourcen seiner PS3 wirklich ausschöpfen will, braucht ganz einfach das ordentliche Boxenset und das FullHD-TV. Das sind Tatsachen, an denen wir nicht vorbei können und ich wundere mich schon etwas, dass sie von unseren Mitbewerbern kaum oder gar nicht berücksichtigt werden. Den in Deiner Frage formulierten Widerspruch zwischen „PlayStation 3-Magazin“ und „Blu-ray-Magazin“ finde ich seltsam konstruiert. Die PS3 ist ein Blu-ray-Player, deswegen muss ein PS3-Magazin auch ein Blu-ray-Magazin sein.

Was heißt das für unsere Leser? Neben dem klassischen Konsolenzubehör testen wir in jeder Ausgabe auch ausgewählte Home-Entertainment-Produkte, die in preislich und funktioneller Hinsicht für unsere Leser interessant sind. Das können FullHD-LCDs sein oder AV-Receiver, 5.1-Lautsprechersets oder Surroundkopfhörer. Und wir sagen ganz konkret warum wir ein vorgestelltes Produkt für Spieler empfehlen bzw. bei welchen Spielen es seine Stärken ganz besonders ausspielen und das Spielerlebnis vertiefen kann. Von der Gewichtung bleiben wir aber eindeutig ein Games-Magazin. Die „Bluware“-Strecke ist mit unter 20 Prozent Heftanteil ein interessantes Extra – ebenso wie der PSP-Testteil, den wir je nach Anzahl der Neuerscheinungen mit maximal zehn Seiten gewichten.

Evil:
Play3 hat eine DVD, PS3M wirbt mit emotionalen Schreibstil und einem großen Community-Bereich für sich. Was zeichnet PlayBlu aus, warum sollte ich gerade zu eurem Heft greifen, wenn ich schon ein anderes PlayStation-Magazin lese?

Martin Mirbach:
Gegen ein Magazinkonzept mit Datenträger hatten wir uns schon beim Start von Xbox Games entschieden. Zu Recht, wie die Zeit gezeigt hat. Hier sind ja sämtliche ehemaligen Mitbewerber mit Heft-DVD längst wieder verschwunden. Wie kann ich die Produktions- und Distributionskosten einer DVD an den Leser weitergeben, wenn er die Inhalte früher und/oder kostenlos online findet? Und einen „emotionalen Schreibstil“ halte ich für eine ganz schwache USP. Hey, wir schreiben über Games, über unser Hobby und unsere Leidenschaft. Dass wir das emotional und mit Herzblut machen, ist doch wohl klar. Wir möchten uns durch unsere Themenauswahl unterscheiden, durch die Kompetenz der Redaktion und durch unseren Stallgeruch. Wer das Wii Magazin oder Xbox Games mag, wird auch PlayBlu mögen. Das ist ja immer auch ein Frage des (guten) Geschmacks 😉 Und das beste Preisleistungsverhältnis haben wir mit 3,50 Euro für 124 Seiten auch noch!

Evil:
Kommen wir zu einem Punkt, der mir auf dem Cover sauer aufgestoßen ist: 01/2009 Dezember/Januar. Nein, mir geht es nicht um die falsche Ausgabennummerierung. PlayBlu kommt also nur sechs mal im Jahr und soweit ich die Terminliste im Kopf hab, auch noch in unregelmäßigen Abständen. Wie wollt ihr unter solchen Bedingungen mit der Aktualität der Mitbewerber mithalten? Euer letztes monatliches Magazin kam 2003 – besteht da überhaupt eine Chance, dass ihr wieder ein Heft im monatlichen Rhythmus produziert?

Martin Mirbach:
Die Ausgabennummerierung ist schon korrekt so, außerdem wird sie ja vertrieblich vorgegeben. PlayBlu wird sechs Mal jährlich erscheinen und zwar nicht ganz in regelmäßigen Abständen, also zum Beispiel nicht immer am ersten Mittwoch eines ungeraden Monats. Das ist kein Problem, wir halten es mit Xbox Games und Wii Magazin seit Jahren genauso. Und was die Aktualität betrifft, mit wem konkurrieren wir denn in dieser Hinsicht überhaupt? Mit anderen Printmagazinen oder mit Online-Publikationen? Letztlich bestimmen nur unsere Leser, in welchem Rhythmus ein Heft erscheint. Würden die Abverkäufe im zweiten Angebotsmonat spürbar absacken, müssten wir natürlich reagieren. Das ist aber ganz und gar nicht der Fall, also scheint die Aktualität zumindest für die meisten Leser nicht das entscheidende Kaufkriterium zu sein.

Evil:
Im Internet seid ihr nur sehr zögerlich vertreten. Ok, ich sehe den Vorteil, dass nicht schon die Hälfte der Artikel umsonst auf der Webseite verschleudert werden, bevor man das Heft überhaupt am Kiosk erwerben kann. Aber entgehen euch nicht dadurch zahlreiche potenzielle Käufer?

Martin Mirbach:
Du weißt ja aus unserem angeregten Mailwechsel, dass ich auf dieses Thema sehr gern anspringe. Hier will ich es aber ganz kurz machen. Es gibt einige Games-Portale da draußen, die ich richtig gut finde. Die Online-Auftritte unsere Mitbewerber im Printmarkt können da meiner Meinung nach nicht mithalten. Und wir könnten es auch nicht. Also konzentrieren wir uns auf das, was wir besser können, unsere Hefte. Ob uns dadurch Einnahmen in einem anderen Geschäftsfeld entgehen? Sehr gut möglich. Ob wir dadurch ein einziges Heft im Einzelhandel weniger verkaufen? Sicher nicht, allenfalls Abos lassen sich online recht gut generieren.

Evil:
Zum Abschluss würden mich noch zwei Dinge interessieren.
1. Wie wollt ihr PlayBlu bekannt machen? Ein paar Eigenanzeigen in Wii Magazin und Xbox Games werden da kaum reichen. Sind zur Einführung an den Bahnhöfen Sonderplatzierungen gebucht, wird das Heft im Umfeld von Giga Games beworben, gibt es Kooperationen mit Spielehändlern oder hofft ihr schlicht, dass die Mund zu Mund-Propaganda der LiveEmotion-Fans es richten wird?
2. Ich sehe in euren Heften häufig kaum klassische Anzeigen. Muss ich mich vor „redaktionelle Specials“ (Advertorials) fürchten oder liegt es schlicht am geringen Werbeanteil eurer Magazine?

Martin Mirbach:
1.) Die Erstausgabe wird im Regal auffallen, dafür haben wir natürlich gesorgt. Anzeigen-Koops wird es mit einigen auflagenstarken und zielgruppenrelevanten Magazinen etwa aus dem Tuning- oder Sportbereich geben. Handelskooperationen und Sonderplatzierung laufen mit dem EVT der zweiten Ausgabe Mitte Januar richtig an. Mehr möchte ich aber noch nicht rauslassen.
2.) Natürlich, wenn du die Vorjahresausgaben mit den aktuellen Ausgaben vergleichst, ist der Anzeigenanteil deutlich zurückgegangen. Das liegt ganz einfach daran, dass Michel Kieselstein, unser früherer Geschäftsführer und Anzeigenleiter, endgültig ausgeschieden ist, nachdem er uns so lange wie möglich konsultarisch unterstützt hat. Seine neue Tätigkeit lässt ihm dazu leider keine Zeit mehr. Und sein in über 15 Branchenjahren aufgebautes Netzwerk lässt sich nun mal nicht ad hoc übertragen oder ersetzen. Wir sehen aber bereits eine positive Entwicklung und haben weitere Maßnahmen eingeleitet, die diesen Trend nachhaltig stabilisieren werden. Du wirst sicher an dieser Stelle darüber berichten, wenn es soweit ist. Vor redaktionellen Specials oder Advertorials brauchst du dich nicht zu fürchten, warum auch? Muss ja nicht unbedingt schlecht sein, manchmal kommt man dadurch sogar an Hintergrundinformationen, die sonst nicht zugänglich wären. Wir machen so etwas aber sehr selten. Und wenn, dann macht es Sinn und ist natürlich entsprechend kenntlich gemacht.

Daten und Fakten:
Start: 19. November 2008
Erstausgabe: 01/2009
Verlag: LiveEmotion
Segment: PlayStation-Magazin
Erscheinungsweise: 6x jährlich
Copy-Preis: EUR 3,50
Redaktionsdirektor: Martin Mirbach
Druckauflage: 70.000 Exemplare (Verlagsangabe)