Archiv für ‘Todesanzeigen’ Kategorie

Life- und Nekrolog Spielehefte 2011

Willkommen zum Magaziniac-Jahresrückblick 2011. Auch in diesem Jahr ist die Ausbeute an neuen Spieleheften gering, es sind nur zwei neue Titel auf den Markt gekommen. Zum einen ein hochwertiger Klon der Multimania unter Leitung des ehemaligen Chefredakteurs selbigen Heftes. Zum anderen die Gameplay, welches das Wii Magazin ersetzt. IDG schoss den PS3-Magazin-Versuch Inside PS3 nach nur fünf Ausgaben wieder ab. Auch Future Publishing setzte sein recht unregelmäßig erscheinendes offizielles World of Warcraft-Magazin nicht fort.

An dieser Stelle nun die bekannte Heftübersicht mit den wichtigsten Kurzinfos, weiter unten, was 2011 noch im Bereich der Spielehefte geschah.

 

Lifelog 2011

 

AGM – Area Games Magazin

AGM 04/2011Chefredakteur: Mikis Wesensbitter
Segment: Multiformat-Magazin
Verlag: Areagames GmbH
Preis: € 5,00
Erscheinungsweise: 6x jährlich
Erstausgabe: 01/2011 (10.06.2011)
Ausgaben derzeit: #4

 

Gameplay

Gameplay 01/2012Redaktionsdirektor: Martin Mirbach
Segment: Multiformat-Magazin
Verlag: LiveEmotion GmbH
Preis: € 3,80
Erscheinungsweise: 6x jährlich
Erstausgabe: 1/2012 (14.12.2011)
Ausgaben derzeit: #1

 

Nekrolog 2011

 

Inside PS3

Projektleitung: Dirk Steiger
Segment: PlayStation-Magazin
Verlag: IDG Entertainment Media
Preis: € 4,50
Erscheinungsweise: vierwöchentlich
Erstausgabe: 11/2010 (05.11.2010)
Finalausgabe: 03/2011 (25.02.2011)
Ausgaben gesamt: #5

 

Wii Magazin

Redaktionsdirektor: Martin Mirbach
Segment: Nintendo-Magazin
Verlag: LiveEmotion GmbH
Preis: € 3,50
Erscheinungsweise: 7x jährlich
Erstausgabe: 01/2007 (08.12.2006)
Finalausgabe: 07/2011 (26.10.2011)
Ausgaben gesamt: #34

 

World of Warcraft – Das offizielle Magazin

Chefredakteur: ?
Segment: WoW-Magazin
Verlag: Future Publishing Ltd.
Preis: € 10,49
Erscheinungsweise: vierteljährlich
Erstausgabe: 01/2009
Finalausgabe: 01/2011
Ausgaben gesamt: #5

Nachzügler:
Bereits am 10. November 2010 erschien die letzte Ausgabe der PC Games PowerPlayer. Die Themenlage hätten keine weiteren Ausgaben gerechtfertig.

Was 2011 sonst noch passierte:
Das aktuelle GameStar MMO-Magazin ist ein Doppelheft mit 212 Seiten und behandelt neben WoW auch Star Wars: The Old Republic, zusätzlich gibt es deutlich besseres Papier. Das kommt ein wenig überraschend, da es erst mit 10/2011 mal wieder einen Relaunch erhielt, der letzte war erst mit Ausgabe 02/2011 erfolgt +++ GameStar Hardware erscheint nur sporadisch statt des geplanten Vierteljahresrhythmus +++ GameStar Magazin wurde 49 Cent teurer +++ Der Preis von consolPlus und GamersPlus stieg von € 3,50 auf € 4,99 +++ Die Gold Version von Computer Bild Spiele wurde 51 Cent teurer +++ Im Februar gab Axel Springer auf eine Magazin-Version der CBS heraus zum Preis von € 2,70. Diese brachte es jedoch nur auf 4 Ausgaben +++ PC Action trat mit Wirkung zum 31.12. aus der IVW aus, nachdem bereits die Zahlen fürs 3. Quartal geschwänzt wurden. Seit 2011 gibt es also nur noch Verlagsangaben zur Auflagenhöhe +++ Von der Games and More fiel das für Februar geplante Heft aus, die Ausgabe für August kam erst im September +++ play³ erhielt ein neues Layout +++ GEE halbierte nicht nur die Erscheinungsfrequenz von acht- auf viermal jährlich, sondern auch das Heftformat. Die letzte große Ausgabe war für € 6,90 zu haben, die kleinen kosten € 3,99 +++ Elektrospieler erhöhte den Preis auf von € 6,95 auf € 9,95 um ihn anschließend auf € 5,00 zu senken +++ von Multimania sind letztlich gerade noch vier statt der geplanten sechs Hefte erschienen, was der Tatsache geschuldet ist, dass die alte Redaktion nun AGM produziert und so zu monatelangen Verspätungen führte +++ Von Gamefront erschien 2011 keine Ausgabe +++ Cybermedias Handhelheft Mobile Gamer erschien 2011 immerhin 1x +++ Es gibt von MMO Pro keine Ausgabe 07/2011, man verschob den EVT um eine Woche nach hinten vom letzten Freitag des Monats auf den 1. Mittwoch und kaschierte eine Ausgabennummer +++ Von M! Games erschien dieses Jahr eine 13. Ausgabe, um das Nummerchaos hier zu beenden +++ Game Master wird im kommenden Jahr nicht nur 51 Cent teurer, sondern kommt auch nur noch acht- statt zwölfmal +++

Sonderhefte 2011 – Auswahl:
PC Games Extra Tipps & Tricks Rollenspiele, Gratis online spielen, Testjahrbuch 2011, Tipps Battlefield 3, Star Wars The Old Republic +++ play³ Testjahrbuch 2011 +++ N-Zone Nintendo 3DS, Zelda Skyward Sword +++ Game Master Nintendo DS, 3DS, Jahresrückblick +++ Computer Bild Spiele Best-off 2011 +++ Buffed WoW Cataclysm, Rift, WoW Tipps +++ GameStar Skyrim +++

GEE – Eine langjährige Geschichte ohne Happy-End

Zunächst einmal, es ist eine reife Leistung ein Heft acht Jahre lang 8x jährlich an den Kiosk zu bringen. Diese Zeitspanne haben viele Spielemagazine mal mit mehr (Inside PS3, Wii Player), mal mit weniger ([ple:], gamesTM, deutsche Edge) massentauglicher Ausrichtung nicht geschafft. Dafür meinen vollen Respekt.

„Es kann passieren, was will. Es gibt immer einen, der es kommen sah.“
(Fernandel)

Und doch, so plötzlich und überraschend kommt das GEE-Aus nicht, wie einige vielleicht vermuten. Ein Anfang davon könnte schon die bereits vor einiger Zeit erfolgte IVW-Austritt und die anschließende „Ausgründung“ aus der Redaktionswerft in einen eigenen Verlag gewesen sein. Geprüfte Auflagenzahlen gab’s schon seit Mitte 2008 nicht mehr, die offiziellen aus den Mediadaten 2011 besagen 21.380 verkaufte Exemplare, was angesichts der letzten IVW-Zahlen von II/2008 (17.331 inkl. 8.254 sonstigen Verkäufen) sehr optimistisch erscheint.
Verkaufte Auflage ist nicht alles, ein entsprechender Heftpreis, wie z. B. € 6,95 für eine Ausgabe der Retro oder viele Anzeigen können durchaus reichen, um auch bei kleiner Auflage ein Heft am Leben zu erhalten. Und genau das dürfte der Grund sein, warum die GEE-Einstellung für die meisten so „plötzlich und unerwartet“ kommt – es waren doch stets viele Anzeigen drin.
Viele Anzeigenseiten schon, aber eben wohl keine bezahlten. Gegengeschäfte/Anzeigentausch mit z. B. GamingXP, Big Picture, Retro, MGM Channel, iPhone Bibel, iMusicTV, 13th Street, dazu Eigenwerbung auf den Umschlagsseiten.

Die Auflagenzahlen der großen Spielehefte gehen kontinuierlich bergab, doch von ganz oben ist der Weg deutlich weiter, als wenn man schon fast ganz unten ist und dann weiterfällt. Hier beginnt auch leider ein Teufelskreis. Es hat wenig Sinn die Druckauflage in astronomische Höhen zu schießen, wenn ein Großteil der Hefte unverkauft in der Tonne landet. Also müsste man die Druckauflage auf ein Niveau absenken, dass es in einem gesunden Verhältnis zu den Verkäufen steht. Doch hier gibt es nach unten eben Grenzen. Eine Retro mit ihren 10.000 Exemplaren ist nur im Direktbezug und in den Presseläden an großen Bahnhöfen erhältlich, nicht am normalen Kiosk. Wenn die GEE am Kiosk präsent sein möchte, muss eben eine gewisse Anzahl an Heften gedruckt werden (etwa 30.000 Exemplare), um zumindest eine Grundabdeckung zu bekommen, auch auf die Gefahr hin, dass nur ein Bruchteil der Hefte verkauft wird.

Am Mittwoch den 4. Mai kommt die 61. und (vorerst) letzte Ausgabe in den Handel. 132 Seiten stark, im Gegenzug jedoch zum Preis von € 6,90 statt 4,50. Leider auch nicht mit vielen frischen Inhalten, denn bereits ab Seite 28 geht es mit einem „Best-of GEE“ los, welches sich auch bis zur letzten Seite hinzieht.

Weitergehen soll’s gedruckt 2-4x jährlich mit Specials und monatlich als iPad- und Tablet-Ausgabe. Ohne den Teufel gleich an die Wand malen zu wollen kommen da Erinnerungen an die gescheiterten PDF-Magazine zweier ehemaliger CyPress-Redakteure hoch, denen bereits nach wenigen Monaten die Puste ausging.
Ebenfalls wenig ermutigend sind die ePaper-Zahlen großer Computer-Zeitschriften: Die c’t mit ihrer extrem technikaffinen Leserschaft schafft es immerhin noch 1.239 verkaufte digitale Hefte pro Ausgabe, bei der Computerbild sind es bloß noch 299, bei der Computerbild Spiele kaum noch erwähnenswerte 44 Exemplare.

GEE ist und war ein Liebhaberobjekt und auch ein Liebling vieler Blogger.
Mit Einstellung der regulären Ausgabe haben sich unter anderem Grindthatauthority, Zockworkorange, HomiSite und die Astronautenbar beschäftigt. Zu guter Letzt hat auch das GEE-Forum einen eher ungewohnten Besucheransturm erfahren.

Nekrolog Spielehefte 2009

Die letzten Tage des Jahres 2009 brechen an – Zeit um zu schauen, welche Spielemagazine uns dieses Jahr verlassen mussten. Fünf sind es an der Zahl, darunter auch ein ehemaliges Schwergewicht, Bauers Bravo Screenfun.

Bravo Screenfun

Bravo Screenfun 06/2009Chefredakteur: Holger Reher
Segment: Multiformat-Magazin
Verlag: Bauer Verlag
Preis: € 4,50
Erscheinungsweise: monatlich
Erstausgabe: 04/1997 (Testausgabe) bzw. 11/1997
Finalausgabe: 06/2009 (20.05.2009)
Ausgaben gesamt: #141

Die Leidensgeschichte der Bravo Screenfun ist lang und von zahllosen verlegerischen Fehlentscheidungen geprägt. Alles begann damit, als dem Heft eine zweite CD beigelegt wurde und der Heftpreis von € 3,00 auf € 3,99 stieg. Mutig so einen Preis bei der jungen Zielgruppe des Heftes zu verlangen. Noch mutiger war es allerdings, ab 2004 den Begleit-CDs oft eine Alterfreigabe von 16 Jahren zu verpassen. Ohne die Waffe Personalausweis musste der damals 16jährige Autor dieses Blogs gelegentlich ohne Bravo Screenfun vom Kiosk ziehen. Es ging weiter, die DVD wurde eingeführt, der Heftpreis stieg abermals auf nun € 4,50 und die Auflage fiel munter weiter. Ein verkorkstes Redesign und zahlreiche 16er und 18er Coverthemen später wurde die Redaktion um Anatol Locker im April 2007 direkt nach dem zehnten Heftgeburtstag vor die Tür gesetzt. Ran durften dann ein paar Jungs um Stephan Freundorfer und Thorsten Küchler, die versuchten ihrer Zielgruppe gerechte Spiele zu servieren. Der Relaunch plante auch, dass die Bravo Screenfun von nun an statt bei den Spieleheften bei den Kinderzeitschriften platziert werden sollte. Die wenigstens Kioskbesitzer folgten der Aufforderung.

Pubertären Jungs mundet es ganz und gar nicht, wenn man ihnen ihr liebstes Spielzeug (Ballerspiele ab 16, besser ab 18) vorenthält und so setzte die Auflagenentwicklung ihre Talfahrt fort. Nur ein Jahr später (ab 05/2008) wurde die Screenfun von Holger Reher Redaktionsteam erstellt oder passender beschrieben: abgewickelt. Der einstmals schicke DVD-Inhalt, geprägt von RPG-Maker-Spielen, verkam zur Trailershow, das ganz hübsche Layout des zweiten Teams wurde durch Marke „Eigenkreation und zwei Minuten“ ersetzt und von Heftinhalt konnte man auch nicht mehr sprechen. Buntbedrucktes Papier mit ein paar versehentlich draufgeklecksten Buchstaben trifft es eher. Die Rückkehr der Coverstorys um Call of Duty, Tenchu, Call of Juarez, Far Cry, Killzone und allem, was sonst für kleine Kinder nicht geeignet ist, brachte keinen Aufschwung mehr. Mit kläglichen 11.616 verkauften Exemplaren aus dem ersten Quartal 2009 und den Worten „die nächste Ausgabe erscheint am…“ verabschiedete sich die Bravo Screenfun am 20.05.2009.

Games4Girls

Games4Girls 02/2009Chefredakteur: Jo Löffler
Segment: Multiformat-Magazin
Verlag: Panini Verlags GmbH
Preis: € 3,50
Erscheinungsweise: sporadisch
Erstausgabe: 01/2009 (05.08.2009)
Finalausgabe: 02/2009 (18.11.2009)
Ausgaben gesamt: #2

Panini versuchte sein Glück im Bereich der Kinderspielehefte und wollte eine Game Master für Mädchen machen. Schön bunt, aber wer soll’s kaufen? Kinder in dem Alter wissen ganz genau, was sie wollen und sind dort auch beratungsresistent. Der Versuch war mutig, die zweite Ausgabe, die aktuell noch am Kiosk liegt, verkauft sich aber wohl so schlecht, dass bereits zwei Wochen nach erscheinen von Ausgabe #2 die Hefteinstellung bekannt gegeben wurde. Ein wenig überraschend ist es dennoch, da Panini an anderen Stellen bereits einen deutlich längeren Atem bewies und Ausgabe #3 erst im Mai 2010 erscheinen sollte.

gamesTM

gamesTM 01/2010Chefredakteur: Richard Löwenstein
Segment: Multiformat-Magazin
Verlag: Airmotion Games GmbH
Preis: € 3,90
Erscheinungsweise: zuletzt monatlich
Erstausgabe: 04/2008 (05.03.2008)
Finalausgabe: 01/2010 (02.12.2009)
Ausgaben gesamt: #18

Auch Versuch Nummer #2 die gamesTM in Deutschland zu etablieren scheiterte. Dabei wollte Richard Löwenstein doch alles besser machen, als die Vorgänger vom Pro Verlag. Geringerer Preis, bessere Ausstattung, kein übersetzter Eindruck etc. pp. Heftformat größer, anderes Coverdesign, zweimonatliches Erscheinen, Klammerheftung statt Klebebindung und wieder andere Covergestaltung – genützt hat das alles nichts. Die noch am Kiosk befindliche Ausgabe 01/2010 ist die letzte, wenigsten geht sie mit einer ordentlichen Verabschiedung von uns. Aber tröstest euch, auch in den Niederlanden ist bereits 2008 nach einem Dreivierteljahr der Versuch gescheitert das Magazin zu etablieren. GamesTM läuft wohl oder übel nur als Prestigeobjekt von Imagine Publishing in England.

Kids Gamer

Kids Gamer 04/2009Leitende Redakteurin: Silke Menne
Segment: Multiformat-Magazin
Verlag: Computec Media AG
Preis: € 3,50
Erscheinungsweise: vierteljährlich
Erstausgabe: 01/2007 (12.09.2007)
Finalausgabe: 04/2009 (09.09.2009)
Ausgaben gesamt: #9

Was das sollte, weiß Computec wohl selbst nicht, hatte man mit der alten Games and More (1998-2000) doch bereits Erfahrung im Segment der Kinderspielehefte und wusste, wie ein ansprechendes Heft aussehen kann. Kids Gamer hätte um 1995 herum aktuell ausgesehen, wäre aber auch schon damals zu der Zeit aufgrund der Erscheinungsweise absolut überflüssig gewesen. Die Artikel konnten zu keiner Zeit dem direkten Mitbewerber Game Master das Wasser reichen und so wurde Kids Gamer im Zuge der allgemeinen Portfoliobereinigung von Computec aussortiert.

Wii Player – Das Magazin

Wii Player 08-11/2009Leitender Redakteur: Christoph Kraus
Segment: Nintendo-Magazin
Verlag: Computec Media AG
Preis: € 2,90
Erscheinungsweise: vierteljährlich
Erstausgabe: 05+06/2007 (18.04.2007)
Finalausgabe: 08-11/2009 (15.07.2009)
Ausgaben gesamt: #12

Computec versuchte die Wii-Spieler zu erreichen, die man mit einem normalen Spieleheft nicht erreichen kann – und scheiterte. Wer nur Titel á la Wii Fit und Kochkurs für den DS zockt, kauft keine N-Zone, also bekommt er oder sie ein Heft, dass sich nur mit solchen Spielchen befasst. Nützt nur nichts, denn Wii Player lag stets bei den Spieleheften, also dort, wo eben beschriebene Zielgruppe nicht hinschaut. Als Beilage zu einer Fernsehzeitung oder Frauenzeitschrift wäre Wii Player sicherlich ein Renner gewesen, so verstaubte es bestenfalls am Kiosk. Das ewige Hin- und Her mit dem Heftpreis von € 2,99 über € 3,30 zu € 3,90 zu € 2,90 half letztlich auch nicht dem Heft einen klaren Kurs vorzugeben.

Aufmerksamen Lesern wird auffallen, dass noch einige Titel noch fehlen mögen:

  • „X3 – Das beste für deine Box“ war zwar schon offiziell eingestellt, erscheint aber nun als Zweimonatsmagazin zum Sonderheftpreis weiter
  • PC Games Hardware Extreme ist ein Hardware-Magazin und fehlt deswegen in der Liste
  • Games Total, ein Sondermüllprodukt des englischen Abfallproduzenten LCD Publishing, erschien als einzelnes Heft nur einmalig. Eine zweite Ausgabe wurde allerdings im Bundle mit einem weiteren nährwertlosen Kinderheft verkauft. Ob weitere Folgen ist nicht bekannt. Ich halte es wie mit den Papercut-Heften und nehme nur halbwegs ernste Magazine auf
  • Gamers.de Print wurde gratis verteilt, war also nicht normal am Kiosk erhältlich. Mir liegen auch keine Exemplare vor
  • Die Einstellung von Cheat Commander wurde nicht wirklich kommuniziert, die letzte Ausgabe erschien aber bereits 2008
  • Level 1. Der Running-Gag um das Spielemagazin von Raptor Publishing geht ins dritte Jahr. Anfang Januar folgt eine neue Episode über fruchtlose Versuche ein aktuelles Heft zu bekommen

Lifelog Spielehefte 2009 folgt in den kommenden Tagen.

Ring of Death: X3 wird eingestellt

Folgendes traurige Schreiben lag zusammen mit der X3 07/2009 im Postkasten:

Sehr geehrte Abonnentin, sehr geehrter Abonnent,

leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir das Magazin X3 DAS BESTE FÜR DEINE BOX nach dieser Ausgabe nicht als monatliches Magazin weiterführen. Als Alternative liefern wir Ihnen deshalb unser Magazin GAMES AKTUELL mit DVD pünktlich nach Hause.

Zwei Zitate aus dem Heft:

[…]Im Klartext: Die X3 wandelt sich vom monatlichen Geniestreich zu einem unregelmäßig erscheinenden Sonderheft-Geniestreich.[…]

Bis Bald! X3 erscheint ab sofort nicht mehr monatlich, sondern unregelmäßig.

Die X3-Story ist damit nach elf Ausgaben vorerst Geschichte. Das Heft litt bis auf im November und Dezember an massivem Anzeigenmangel. Auch eine Umfangsreduzierung von 100 auf 84 Seiten konnte nicht mehr helfen, die dazu noch sehr niedrigen Verkaufszahlen besiegelten dann das Aus.

X3-Sonderhefte würde ich mir wünschen. Wetten, dass welche erscheinen werden, werde ich jedoch nicht.

Nekrolog Spielehefte 2008 – Jahresrückblick Teil 3

Und wieder neigt sich ein Jahr seinem Ende zu. 2008 erschienen nur vier Spielehefte zum letzten Mal – zwei Traditionstitel und zwei Neustarter.

Das offizielle Xbox-Magazin

Das offizielle Xbox-Magazin 08/2008Leitender Redakteur: Jean-Reiner Jung
Segment: Xbox-Magazin
Verlag: Computec Media AG
Preis: € 7,99
Erscheinungsweise: monatlich
Erstausgabe: 01/2002 (17.07.2002)
Finalausgabe: 08/2008 (23.07.2008)
Ausgaben gesamt: #71

Manchmal überleben sich Konzepte einfach, so geschehen beim offiziellen Xbox-Magazin. Je mehr Breitbandanschlüsse es gibt, desto weniger werden noch Demos auf Datenträgern offizieller Konsolenhefte gebraucht. Wenn zu dem astronomisch hohen Preis noch das Computec’sche Sparkonzept von billigem Papier und minimaler redaktioneller Ausstattung hinzukommt, wird dem Heft leider jede Existenzgrundlage entzogen. Auf ein Xbox-Heft verzichten wollte Computec dennoch nicht und brachte mit X3 einen wirklich gelungenen Nachfolger an den Start.

NMag

NMag 02/2008Chefredakteure: Jonas Weiser, Matthias Heilig
Segment: Nintendo-Magazin
Verlag: IDG Entertainment Media GmbH
Preis: € 1,99
Erscheinungsweise: monatlich
Erstausgabe: 10/2007 (26.09.2007)
Finalausgabe: 02/2008 (25.01.2008)
Ausgaben gesamt: #5

Ein gescheiterter Versuch aus dem Bereich PDF to Print. IDG druckt auf 60 Seiten das Fan-Magazin und verkauft es für € 1,99. Leider ließen sich nicht genügend PDF-Downloader davon überzeugen das Heft auch in gedruckter Version zu kaufen und so endete das Projekt schneller als gedacht. Statt der zunächst sechs geplanten Ausgaben war dann schon nach fünf Schluss.

SLM – Das Second Life Magazin

SLM – Das Second Life Magazin 06/2008Chefredakteur: Peter Vignold
Segment: PC-Spiele-Magazin
Verlag: Runway Verlag GmbH (Bendorf)
Preis: € 4,99
Erscheinungsweise: monatlich
Erstausgabe: 12/2007 (15.11.2007)
Finalausgabe: 06/2008 (06.06.2008)
Ausgaben gesamt: #7

Am Hype vorbei produziert. Im November 2007 war das große Interesse an Second Life bereits ein halbes Jahr abgeflaut und trotzdem wagte man einen Versuch mit einer eigenen Zeitschrift – und scheiterte. Das Mai-Heft kam schon arg verspätet in den Handel und danach gingen auch bereits die Meldungen über die Hefteinstellung raus. Ganz weg war das Heft noch nicht, man wollte sich lediglich vom normalen Kioskvertrieb abwenden und nur noch Bahnhöfe und Flughäfen beliefern. Das Juni-Heft kam mit erneut mit riesiger Verspätung in den Handel und nach dem lang und breit die Einstellung bestritten wurde, sorgte am 27. Juni der Insolvenzantrag des Verlages für Gewissheit.

Softsale Cheat Checker Pro

Softsale Cheat Checker Pro 03/2008Chefredakteur: ?
Segment: Tipps-Magazin
Verlag: Softsale GmbH
Preis: € 3,99
Erscheinungsweise: vierteljährlich
Erstausgabe: 02/2006* (27.01.2006)
Finalausgabe: 03/2008 (25.04.2008)
Ausgaben gesamt: #14*

*Unter diesem Titel.

Bäumchen wechsel dich… Aus „Softsale Cheat Checker PC“ wird „Softsale Cheat Checker Multi“ wird „Softsale Cheat Checker to Go!“ und zum Abschluss „Softsale Cheat Checker Pro“. Geändert hat sich seit 1999 eigentlich nicht viel am Heft, außer dass der Umfang von 100 auf zuletzt 68 Seiten fiel, das Heft gegen Ende nur noch vierteljährlich kam und zu den PC-Spiele-Cheats nach Einstellung der PlayStation-Version auch noch die übrigen Systeme ins Heft integriert wurden. Tot ist das Heft im Prinzip nicht, es lebt zweimonatlich weiter, heißt nun aber Cheat Commander.

„Nachzügler“

Zwei Titel erschienen 2007 zum letzten Mal, ihre Einstellung wurde aber erst 2008 bekannt gegeben:
– play vanilla, das erfolgsresistente Spieleheft für Frauen. 3 Mio. Euro hat’s laut Computec verschlungen, die Lebenszeit betrug nicht mal ein Jahr.
– Sims 2 – Das offizielle Magazin. Die GameStar hatte sich bereits gegen weitere Sims 2 Sonderhefte entschieden und so verwunderte es kaum, dass das erst nach dem Hypesterben gestartete Heft nach bereits einer Ausgabe wieder weg war.

Verschollen?

Vermisst wird zudem Level 1 von Raptor Publishing. Die letzte von mir entdeckte Ausgabe ist Nummer 13 (04+05/2008). Ob danach noch weitere Ausgaben erschienen, kann ich nicht sagen, da ich a) seit jeher extreme Schwierigkeiten hatte das Heft zu bekommen, b) die Raptor-Webseite nur sehr sporadisch aktualisiert wurde und c) der Verlag mir nicht auf Emails geantwortet hat. Aktuell ist sie mal wieder offline bzw. es ist nur ein Teaser zu sehen. Dort ist Level 1 ebenso aufgeführt, wie Raptors Entertainment Titel TNT, der 2008 eigentlich schon ein Revival erleben sollte.

Der letzte Teil des Jahresrückblicks „Lifelog Spielehefte 2008“ folgt in einigen Tagen.