Archiv für Februar 2012

Game Master 02/2012 – Der Weisheit letzter Schluss?

Dass die Auflagenzahlen vieler Print-Magazine stark rückläufig sind, ist nichts Neues. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass es Computer/Spielehefte und Kinderzeitschriften besonders hart trifft. Treffen beide Gattungen aufeinander, ist das Drama gleich vorprogrammiert. Mausklick dürfte mittlerweile aus den meisten Erinnerungen verschwunden sein und Bravo Screenfun läuft auch nur unter ferner liefen. Game Master ist nun auch auf dem besten weg dahin – Mittlerweile sind die Verkaufszahlen auf einem viertel von vor fünf Jahren angekommen.

 

Grandioser Rettungsversuch

Zunächst einmal wäre da die Reduzierung der Erscheinungsfrequenz. Gut, wenn weniger für die Zielgruppe interessante Titel erscheinen, mag das Sinn haben. Auch das irgendwann mal der Preis angehoben werden muss, ist verständlich, Inflation und so. Wobei häufigere kleine Schritte weniger wehtun als ein großer. Von € 2,99 auf € 3,50 ist durchaus spürbar und strategisch in diesem Segment eher unklug, sei’s drum.

Zu diesen Änderungen bekommt Game Master besseres Papier spendiert, das gefällt mir, dürfte der Zielgruppe jedoch schnuppe sein. Ein größeres Format (210x297mm statt 210x280mm) find ich auch schick, dürfte jedoch einfach der Tatsache geschuldet sein, dass sich so ein „grooooooßes“ Poster besser einheften lässt. Moment mal, Poster? Genau, Game Master kommt jetzt mit XXL-Poster (d.h. Din A2). Im Gegenzug muss man nur auf ein paar Seiten verzichten… und zwar nicht nur auf die acht vom Poster eingenommenen, sondern wenn man schon dabei ist, auch noch gleich acht weitere. Von den 52 Seiten Inhalt sind jetzt noch klägliche 36 Seiten übrig geblieben. DAS merkt man. Der Testteil umfasst alibimäßige vier Titel, das Konzept Marke Rasenmäher wurde konsequent durchs ganze Heft gezogen, sodass man in jeder Rubrik das Gefühl „wie, das war’s schon?“ bekommt.

Was man nicht verändert hat, ist das Logo. Und die Covergestaltung. Und das Layout. Und die mehr oder minder tolle Spielzeugbeilage.

Merke: Wenn die Auflage einbricht, dann ist es nur logisch und sinnig den Preis zu erhöhen, den Heftumfang um ein drittel zu reduzieren und das komplette Erscheinungsbild und die inhaltliche Ausrichtung unverändert zu lassen. Denn vom Konzept sind die Leser ja völlig überzeugt und vom Inhalt ebenfalls begeistert. Man muss es ihnen durch die kleinen Veränderungen nur wieder schmackhaft machen. Nicht.