Magaziniac-History: Handheld
Eine neue Konsole erscheint und wie selbstverständlich erscheinen früher oder später die entsprechenden Singleformat-Hefte, die ausführlich über „ihr“ System berichten. Bei den tragbaren Konsolen „Handhelds“, und mögen sie noch so erfolgreich sein, gaben und geben sich die deutschen Verlage immer äußerst zurückhaltend. Zeit zu schauen, was es an Magazinen in den deutschen Blätterwald schaffte.
1998: Die Reise beginnt
Acht Jahre nach dem Europastart des Gameboys und mit Erscheinen des Gameboy Colors schafft es mit „Pocket Power Color“ das erste Gameboy-Magazin auf den deutschen Markt. Die Ehre gebührt dem BriStein Verlag, der sich Ende 1998 dazu entschließt das DM 5,90 teure Magazin zu publizieren. Auf dem Titel macht sich in typischer Nintendo-Magazin-Manier ein Mario breit, eines der Titelthemen ist in prophetischer Voraussicht das „Pocket Monster-Phänomen“.
1999: Das Erwachen
Wie üblich lässt sich über alle Dinge, die hübsch, jedoch erfolglos waren eines sagen: Sie waren ihrer Zeit voraus. Im Frühjahr 1999 erscheint die zweite Ausgabe von „Pocket Power Color“ bereits zum reduzierten Preis von DM 3,90. Damit ist es auch schon um das erste deutsche Handheld-Magazin geschehen. Die Idee ist gut und lobenswert, die Umsetzung ebenfalls annehmbar, der Zeitpunkt jedoch zu früh.
Am 8.10.1999 erschienen Pokémon Rot & Blau in Deutschland und verhelfen dem Gameboy zu einem unglaublichen Popularitätsschub. Der Pro Verlag beglückt sein schwächelndes Nintendo Magazin „Nintendo Fun Vision“ mit einer Schwester Namens „Fun Color“. DM 4,90 kostete das gute Stück. Auch wenn sich natürlich quer durch die bunte Spielewelt getestet wird, liegt der Schwerpunkt doch mehr oder weniger auf der Pokémon-Berichterstattung. Die Erscheinungsweise wird zweimonatlich angesetzt.
2000: Willkommen Pokémon
Offizielle Verkaufszahlen gab und gibt’s es zu keinem Handheldmagazin, wenn jedoch weitere Hefte erscheinen, muss zumindest ein gewisses Marktpotenzial vorhanden sein. Allerdings wird dieses nicht von den deutschen Verlagen gesehen. So erscheint im April mit der DM 9,90 „Gameboy Bible“ ein Tipps-Heft von CyberPress Publishing, d. h. die Redaktion sitzt in Frankreich. Mit wahrscheinlich drei erschienenen Ausgaben bei vierteljährlichem Erscheinen ist das Vergnügen auch eher kurz. Mit „Game – The Gameboy Color Mag“ kommt der erste monatliche Titel zum Preis von DM 4,90. Getestet wird auch hier eine bunte Mischung an Spielen, das Thema Pokémon schwebt jedoch über allem. Herausgeber ist Quay Magazine Publishing – Massive Poster und komplette Solution, die Übersetzung aus dem Englischen zeigt nur wenig liebe zur deutschen Sprache. Sechs Ausgaben erscheinen, mit dem Novemberheft ist der Spuck bereits zu Ende. Mit Gameboy Power erscheint jedoch im Dezember bereits ein Nachfolgeheft mit „Neuem Fokus“, wo auch immer dieser liegen mag. Weiterhin werden Spiele verschiedenen Genres getestet und weiterhin ist Pokémon sehr dominant.
Des Weiteren erscheint in diesem Jahr noch mehr englische Massenware, auch wenn die Begriffe „Gameboy“ oder „Color“ im Titel auftauchen, so berichten die kurzlebigen und schlecht übersetzten Hefte hauptsächlich über Pokémon und nur am Rande über andere Gameboyspiele.
Die glücklichen Vertreter sind: Color Club (3 Ausgaben), Color Gamer (4 Ausgaben), Gameboy Fun (5 Ausgaben), Gameboy Power Pokémon (9 Ausgaben)
2001: Die nächste Generation
Der Pokémon-Hype flaut langsam ab oder normalisiert sich. „Fun Color“ hat zwar die Große Schwester „Fun Vision“ überlebt, muss jedoch Mitte des Jahres die Segel streichen. Am 22. Juni erscheint in Europa des Gameboy Advance. Das erste Heft lässt nicht lange auf sich warten, es ist die zweimonatliche GBX aus dem Hause Thin Ice Media. Das Hochglanz-Magazin ist mit DM 9,90 nicht ganz billig, hat jedoch jede Ausgabe eine Videokassette beiliegen. Auch wenn man nicht um das Thema Pokémon herumkommt, so nimmt es doch einen deutlich geringeren Stellenwert ein, als bei den bisher erschienenen Heften. Von „voller Solution“, „massiver Review“ und ähnlichen Stilblüten verschont einen natürlich auch diese Übersetzung nicht. Im gleichen Preissegment mit gleichwertiger Übersetzung präsentiert Paragon Publishing „Games Guide… to Gameboy Advance“ ein „einmaliges“ Vergnügen.
Ende des Jahres versucht es BriStein noch mal mit einem Handheldmagazin – diesmal ernsthaft. „Advance“ kommt vierteljährlich zum Preis von DM 9,80 und umfasst großzügige 132 Seiten. Die Optik ist an das weiße Standard-Layout der Schwesterhefte angelehnt.
2002
Mit der Ausgabe März/April erscheint die letzte Ausgabe von GBX, es folgt die Degradierung zur Beilage im neuen Gamecube Schwesterheft „G-Force“, von dem jedoch nur zwei Ausgaben erscheinen. Advance erscheint weiterhin regelmäßig.
2003
Die fünfte Ausgabe von Advance erscheint, die Sommerpause verlängert sich jedoch bis zum St. Nimmerleinstag.
2004
Es gibt kein Kaufmagazin für Mobile Spielkonsolen am Kiosk
2005: Ein neuer Anfang
Der Nintendo DS erscheint, die PSP soll kommen, was liegt näher als ein neues Handheldmagazin zu beiden tragbaren Konsolen zu machen? Das denkt man sich auch beim Prime Verlag (bekannt durch das Cube Magazin von Richard Löwenstein) und werkelt an einem Heft namens „Mobile Player“. Dazu schaltet man auch fleißig Anzeigen im Cube Magazin. Dummerweise halten es die Anzeigenkunden für nicht sehr naheliegend in einem Heft für tragbare Konsolen zu werben und nachdem der Start mehrmals verschoben wird, kommt es letztlich nicht auf den Markt.
Ernst hingegen macht CyPress zum PSP-Launch am 1. September mit dem Titel „PSP – Das offizielle Magazin“. Wobei man ernst auch gerne in Anführungszeichen setzen kann, denn das extremst auf Lifestyle getrimmte und € 4,99 teure Heftchen besticht vor allem durch seine komplett inhaltsleeren Testtexte, sodass man zwangweise auf die Wertung angewiesen ist, um ein Spiel überhaupt einordnen zu können.
Dass man es auch richtig machen kann, zeigte Cybermedia mit der zum Start € 3,30 teuren Mobile Gamer. Fast perfektes Layout, eine gute Themenauswahl, interessante Tests und eine zweimonatliche Erscheinungsweise lassen hoffen.
2006
Sony hätte gerne das PSP-Magazin monatlich, was die Verkaufszahlen jedoch nicht hergeben. Stattdessen labelt CyPress das Heft nach einer Pause zu „Play Portable“ um, reduziert den Lifestylerotz ein wenig und lässt das Heft von nun an drei Mal pro Jahr erscheinen.
Die Freunde über ein zweimonatliches Handheldmagazin wärt nicht lang, Mobile Gamer wird in eine fünfmonatige Sommerpause geschickt und erscheint fortan vier Mal pro Jahr
2007
Play Portable kann weder inhaltlich, noch von den Verkaufszahlen einen Blumentopf gewinnen. So ist die Ausgabe 01/2007 die letzte, Computec Media führt das Magazin nach der Übernahme der CyPress-Überreste nicht fort.
Papercut spendiert mit „A-Z der Nintendo DS Cheats, Codes & Secrets“ noch ein Tippsbuch, von dem in Deutschland nach der ersten Auflage auch keine weiteren Ausgaben erscheinen.
2008
Mobile Gamer erscheint vier Mal, ansonsten passiert nichts.
2009
Keine Anzeigen, kein Heft. Cybermedia lässt im November die einzige Mobile Gamer-Ausgabe des Jahres 2009 erscheinen. Gleichzeitig verabschiedet man sich von der Monatsangabe und nummeriert die Ausgaben fortlaufend durch.
2010
Keine Mobile Gamer in diesem Jahr.
2011
Zum Nintendo 3DS-Launch erscheint eine Mobile Gamer. Man gibt sich gleich realistisch und kündigt an nicht genau zu wissen, wann eine weitere Ausgabe erscheint. Immerhin, aber sehr schade.
Sonderhefte
Im Laufe der Jahre brachte die N-Zone mehrere Sonderhefte zum GBA, NDS und 3DS in den Handel. Ebenfalls erschienen als Sonderheft der Kinderzeitschrift Neox ein DS Magazin, sowieso vom Mädchenheft Lissy. CyPress brachte einmalig ein NDS-Sonderheft auf den Markt, das an die Play Portable angelehnt war. IDGs GamePro versuchte sich auch einmal an einem Nintendo DS-Sonderheft. Zu guter letzt erscheint seit 2007 1x jährlich, meist in der Mitte des Jahres, ein Nintendo DS-Sonderheft von Game Master.
Ich hoffe, euch hat die kleine Zeitreise gefallen, Feedback ist gerne gesehen. 🙂
Heftübersicht (unvollständig)
Leider fehlen die Chefredakteursangaben, da ich momentan keinen Zugriff auf meine Hefte habe und entgegen anders lautender Behauptungen nicht jede Zeitschrift komplett im Kopf habe:
A-Z der Nintendo DS Cheats, Codes & Secrets
Chefredakteur: ?
Segment: Tipps-Buch
Verlag: Papercut Publishing
Preis: € 7,99
Erscheinungsweise: sporadisch
Erstausgabe: 01/2007
Finalausgabe: 01/2007
Ausgaben gesamt: #1
Advance
Chefredakteur: ?
Segment: Gameboy Advance-Magazin
Verlag: BriStein Verlag
Preis: € 4,90
Erscheinungsweise: vierteljährlich
Erstausgabe: 01/2001
Finalausgabe: 01/2003
Ausgaben gesamt: #5
Fun Color
Chefredakteur: ?
Segment: Gameboy-Magazin
Verlag: Pro Verlag Gesellschaft für Publikationen mbH
Preis: DM 4,90
Erscheinungsweise: zweimonatlich
Erstausgabe: 06/1999
Finalausgabe: 03/2001 (vermutlich)
Ausgaben gesamt: #10 (vermutlich)
Game – The Gameboy Color Mag
Chefredakteur: ?
Segment: Gameboy-Magazin
Verlag: Quay Magazine Publishing
Preis: DM 4,90
Erscheinungsweise: monatlich
Erstausgabe: 05/2000
Finalausgabe: 11/2000
Ausgaben gesamt: #6
Gameboy Bible
Chefredakteur: ?
Segment: Tipps-Magazin
Verlag: Cyber Press Publishing
Preis: DM 9,90
Erscheinungsweise: vierteljährlich
Erstausgabe: 04/2000
Finalausgabe: 12/2000 (vermutlich)
Ausgaben gesamt: #3 (vermutlich)
Gameboy Fun
Chefredakteur: ?
Segment: Gameboy-Magazin
Verlag: LCD Publishing
Preis: DM 6,90
Erscheinungsweise: monatlich
Erstausgabe: 1/2000
Finalausgabe: 05/2000 (vermutlich)
Ausgaben gesamt: #5 (vermutlich)
Gameboy Power
Chefredakteur: ?
Segment: Gameboy-Magazin
Verlag: Quay Magazine Publishing
Preis: DM 5,90
Erscheinungsweise: monatlich
Erstausgabe: 12/2000
Finalausgabe: 01/2001 (vermutlich)
Ausgaben gesamt: #2 (vermutlich)
Games Guide to… Gameboy Advance
Chefredakteur: ?
Segment: Gameboy Advance-Magazin
Verlag: Paragon Publishing
Preis: DM 9,90
Erscheinungsweise: einmalig
Erstausgabe: 01/2001
Finalausgabe: 01/2001
Ausgaben gesamt: #1
GBX – Gameboy Xtreme Magazine
Chefredakteur: ?
Segment: Gameboy Advance-Magazin
Verlag: Thin Ice Media
Preis: € 5,00
Erscheinungsweise: zweimonatlich
Erstausgabe: 7+8/2001
Finalausgabe: 3+4/2002
Ausgaben gesamt: #5
Mobile Gamer
Chefredakteur: Martin Gaksch
Segment: Multiformat-Handheldmagazin
Verlag: Cybermedia Verlag
Preis: € 3,50
Erscheinungsweise: sporadisch
Erstausgabe: 10+11/2005 (09.09.2005)
Ausgaben derzeit: #16
Mobile Player
Chefredakteur: Richard Löwenstein
Segment: Multiformat-Handheldmagazin
Verlag: Prime Verlag
Preis: € 3,80
Erscheinungsweise: geplant zweimonatlich
Erstausgabe: nie erschienen
Finalausgabe: nie erschienen
Ausgaben gesamt: #0
Play Portable/PSP – Das offizielle Magazin
Chefredakteur: ?
Segment: PSP-Magazin
Verlag: CyPress Verlag
Preis: € 4,99
Erscheinungsweise: 3x jährlich
Erstausgabe: 01/2005
Finalausgabe: 01/2007
Ausgaben gesamt: #6
Pocket Power Color
Chefredakteur: ?
Segment: Gameboy-Magazin
Verlag: BriStein Verlag
Preis: DM 3,90
Erscheinungsweise: sporadisch
Erstausgabe: 01/1999
Finalausgabe: 02/1999
Ausgaben gesamt: #2

Am 16.09. erscheint mit »Dreamcast – Das offizielle Magazin« das erste Dreamcast-only-Magzin in Deutschland. Die Zeiten, in der es nur eine Sega-Zeitschrift gab, sind nun endlich vorbei. Das Heft ist allerdings äußerst lifestylelastig ausgerichtet und mit dem viel zu großen Ego vom Future Verlag ausgestattet. Immerhin, der Preis von DM 12,00 (€ 6,14) ist inkl. Demo-GD für 132 Seiten in Ordnung. Beim Wertungssystem geht man ungewöhnliche Wege und entscheidet sich für ein 5er Sternchensystem.
Stichtag für das »Sega Magzin« ist der 04.10. An diesem Datum erscheint die runderneuerte Ausgabe 11/1999. Das Format ist wieder auf die Originalgröße geschrumpft, das ziemlich in die Jahre gekommene Layout wurde komplett überarbeitet und präsentiert sich nun in Bestform. Einmalig liegt die Ausgabe der gesamten »Mega Fun«-Auflage bei. Entgegen den in den Jahren bzw. Monaten zuvor geäußerten Plänen, wird das »Sega Magazin« leider eine 32seitige Beilage bleiben.
Ring frei für den nächsten Mitbewerber: Am 13.10. erscheint »Dreamcast Kult« vom media Verlag zum ersten Mal. Der Preis liegt bei DM 6,50 (€ 3,32) für 100 Seiten Hochglanzpapier. Die Erscheinungsweise ist zweimonatlich. »Dreamcast Kult« sollte das erste und einzige Sega-Heft werden, welches seine Leser siezt. Die Erstausgabe hat mit Peter Weiß nur einen einzigen Redakteur im Impressum stehen. Alle Spiele werden im 10er System benotet, Einzelwertungen gibt es nicht.
Nächstes Dreamcast-Heft, nächstes Konzept. Eins muss man den Verlagen für ihre Dreamcast-Hefte lassen, sie haben sich wirklich Gedanken um ihre Zielgruppen gemacht und behaken sich erstaunlich wenig. Mit »Dreamcast Magic« geht der OZ-Verlag am 09.12.1999 ein weiteres Dreamcast-Magazin an den Start. »Dreamcast Magic« umfasst zweimonatlich 84 Seiten zum Preis von DM 5,90 (€ 3,02). Es gibt mit Lösung, Spiele, Hardware und Internet nur vier Rubriken. Tests gibt’s keine, »Dreamcast Magic« setzt auf Tipps, Lösungen und Previews.
Unruhig sollte es bei Futures »offiziellem Dreamcast Magazin« bleiben. Im Januar steigt der Preis auf DM 12,80 (€ 6,54). Das Heftformat schrumpft auf DinA4. Einen Monat später ist das bisherige Wertungssystem Geschichte und man setzt ebenfalls auf 10er System. Mit der Mai-Ausgabe sinkt der Heftumfang auf 100 Seiten. Mit der Juli-Ausgabe werden die Menschen durch Spieleartworks auf dem Cover ersetzt. Den gewünschten Erfolg brachte die Änderung nicht, bereits einen Monat später wird »Dreamcast – Das offizielle Magazin« eingestellt.
Für den media Verlag hingegen scheint es mit »Dreamcast Kult« nicht schlecht zu laufen. Ende September liegt das Magazin mit dem Titel »Dreamcast Kult – Das offizielle Magazin« am Kiosk. Es kommt von nun an monatlich mit GD-Rom. Der Preis ist dementsprechend natürlich auf DM 12,80 (€ 6,54) gestiegen. Selbstironie darf nicht fehlen und so wünscht das gesamte „KULT-Team“, welches mittlerweile mehr als einen Mitarbeiter umfasst, viel Spaß beim Leser und Zocken.
Am 10.11.2000 versucht sich der BriStein Verlag mit »Dreamcast Lösungen« an einem reinen Tipps-Magazin für Segas letzte Konsole. DM 9,80 (€ 5,01) werden für 132 Seiten verlangt. Ein Editorial gibt es nicht, vierteljährlich soll das Magazin auf den Markt kommen.
Dreamcast – Das offizielle Magazin
Dreamcast Lösungen
Dreamcast Kult – Das offizielle Magazin
Dreamcast Magic
Gamers
Gambler
Sega Magazin
SegaPro
Deutschland ist, was die Gründung von Singleplattform bzw. Konsolenzeitschriften, die nur einen Hersteller behandeln, ein wahrer Spätzünder. Erst im Januar 1992 wird die erste Sega-Zeitschrift gegründet. »Gamers« heißt das gute Stück, kostet fünf Mark (€ 2,56) und hat einen Umfang von 76 Seiten. Die Leitung übernimmt mit Heinrich Lehnhardt ein prominentes Gesicht.
»SegaPro« stammt von Paragon Publishing, umfasst 84 Seiten, kostet DM 6,50 (€ 3,32) und erscheint monatlich. Die Übersetzung ist nicht immer ganz geglückt oder wurde schlicht vergessen und sich einheitlich für „du/dein“ oder „ihr/euch“ zu entscheiden, war auch nicht ganz einfach.
Bei der »Gamers« geht’s derweil auch nicht sehr geordnet zu. So ist die Februar/März-Ausgabe die letzte mit Heinrich Lehnhardt und auch sonst wird die Redaktion bunt durchgemischt. Ab März erscheinen vierteljährlich »Gamers« Special zum Preis von DM 9,80 (€ 5,01). Mit der Oktober/November-Ausgabe gibt es nun auch für Gameplay und Dauerspaß Einzelwertungen. Ab der Dezember/Januar-Ausgabe muss zusätzlich ein Award her.
Seit September ist mit dem »Sega Magazin« ein weiterer Mitbewerber am Start. Es kostet fünf Mark (€ 2,56) und umfasst 100 Seiten. Das Heftformat ist etwas kleiner als DinA4. Die Texte sind etwas kürzer als bei den Mitbewerbern, in Sachen Farbe und bunte Hintergründe steht das »Sega Magazin« der »SegaPro« in nichts nach. Genutzt wird ein Prozentsystem mit Einzelwertungen für Grafik und Sound, sowie einer Gesamtwertung.
Bei der »Gamers« gibt es mit der Ausgabe 03/1994 einen Wechsel in der Chefredaktion, Ulrich Mühl führt sie nun alleine, statt mit Matthias Siegk zusammen. Die Sonderheftreihe »Gamers Special« wird eingestellt. In Ausgabe 04/1994 werden die Pro- und Kontrapunkte aus dem Wertungskasten ausgegliedert. Ab September kommt »Gamers« monatlich, es gibt Sammelkarten und die Zeiten des glänzenden Papiers sind vorbei. Der Award bekommt ein Facelifting.
Im Januar erscheint das »Sega Magazin« monatlich und legt zu beginn eine überdimensionale Sonic 3-Story bei. Der Heftumfang ist stets mit 100 oder mehr Seiten ordentlich, allerdings sind satte 32 Seiten für Tipps und Tricks vorgesehen und auch ein Poster nagt an der Seitenzahl. Am 27. April erscheint das erste Tipps und Tricks-Sonderheft. In Ausgabe 06/1994 wird in den Leserbriefen auf die zweimonatliche Konkurrenz hingewiesen, die auch nicht mehr Seiten hat. Am 29. Juni erscheint das zweite Tipps und Tricks-Sonderheft – es sollte gleichzeitig das letzte werden. Im November ist es dann auch beim »Sega Magazin« soweit, die erste Preiserhöhung von fünf Markt auf DM 5,80 steht an. Hans Ippisch freut sich in der Dezember-Ausgabe, dass die Leser die Preiserhöhung so gut weggesteckt haben. Computec geht einen uns allen bekannten Weg und reduziert erstmal die Papierqualität.
Im März sieht sich »Gamers« dazu gezwungen den EVT „anzupassen“ und so bekommt auch das Sega-Segment seine falsche Heftnummerierung. Mitte Juni übernimmt Reza Abdolali die Chefredaktion der »Gamers« von Ulrich Mühl.
Mehr oder weniger zum 1. Geburtstag ohne Mitbewerber vergrößert das »Sega Magzin« sein Format auf DinA4.
Zudem werden aufgrund der geänderten Produktsituation weitere Änderungen für Ausgabe 05/1998 angekündigt. Diese werden dann auch schon in Ausgabe 03/1998 bekannt gegeben. Der Paukenschlag: Das »Sega Magazin« erscheint ab Ausgabe 05/1998 nur noch im Abo zusammen mit Computecs Multiformatmagazin »Mega Fun«.
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