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M! Games – The Last Man Standing

Wenn mir vor 15 Jahren jemand erzählt hätte, was im Jahr 2020 mal mein Lieblingsheft wird, den hätte ich vermutlich mehr als nur dezent seltsam angeschaut. Umso mehr freut es mich, dass es das „Gallische Dorf“ Cybermedia in Mering noch immer gibt.

Der Ist-Zustand
Machen wir uns nichts vor: Der Sektor der Spielehefte ist mausetot – und das nicht erst seit Corona. Die Gründe dafür mögen vielfältig sein, lassen sich am Ende jedoch auf eine einfache Aussage herunterbrechen „Es lohnt nicht mehr wirklich“. Denn auch wenn die Produktionskosten sinken (kleinere Redaktionen, weniger Layouter, Inhalte zwischen verschiedenen Kanälen und Heften tauschen, geringere Druckkosten) – den Schwund an Käufern und Anzeigen ausgleichen können sie nicht. Im Gegensatz zu den Technik-Heften und Testportalen hat sich bei den Spielemagazinen auch kein großer Markt mit Logo-Lizenzen etabliert. Hinzu kommt, dass E-Paper-Verkäufe sehr überschaubar ausfallen und Flatrate-Angebote wie „Readly“ nur Centbeträge pro Leser abwerfen und in Deutschland meinem Geschmack nach nur die GameStar ein richtig gutes Bezahlangebot im Netz hat.

Auch wenn ich immer noch diverse „Zombie“-Hefte kaufe, wirklich Spaß zu lesen bereiten sie mir nicht mehr. Die Optik reißt mich nur noch selten vom Hocker und wenn ich fix mal ein Heft durchblättere, hab ich eigentlich die meisten Inhalte schon online gesehen. Die Datenträger, sofern noch vorhanden, kann man sich auch sparen. In der „guten alten Zeit (TM)“ war die DVD der „GamePro“ ein absolutes Highlight. In der aktuellen Ausgabe gibt es noch 6 Vorschauen, 2 Tests und 3 Specials, darunter eine Folge GameStar TV – immerhin Plus-Content. Keine News, kein Testcheck oder sonst irgendwas, was die DVD legendär machte oder für Archivierungszwecke rechtfertigen würde. Das Videoarchiv heißt heute Youtube.

Damals…
Zur Hochzeit meiner Spielemagazinsammelleidenschaft zogen auch die Klassiker „Mega Fun“, „Fun Generation“, „Video Games“, „Next Level“ in mein Regal und natürlich auch die alten Jahrgänge der „Man!ac“. Die „M!“ mochte ich neben der „XL“ am wenigsten. Die „Fun Generation“ war mein ungeschlagener Favorit, gerade in ihrer letzten Inkarnation (ab 11/99). Nach mittlerweile 11 Jahren als Printmediengestalter muss ich mein Fanboysein doch ein wenig revidieren. Meine Fresse, haben die zwischendrin eine Scheiße zusammenlayoutet. Quarkxpress als DTP-Software war die Hölle [und alternativlos] und bei ständig wechselnden Layoutern ist es auch kein Wunder, dass permanent etwas schief geht. Weil es in den Kommentaren neulich aufgegriffen wurde „Computec spart sich das Lektorat“ – mag sein, der Schaden dürfte sich in Grenzen halten. Denn auch in den 90er und 2000ern wurden die Magazine Korrekturgelesen und die Ergebnisse dazu waren eher mäßig…

Heute…
Die „Man!ac“ bzw. heute „M! Games“ hat den Vorteil, dass sie sich in die moderne Zeit retten konnte und so von den heutigen Entwicklungen profitieren kann.

Gedruckt wird in Deutschland, bei Dierichs Druck in Kassel. Man mag es kaum glauben, aber wenn man die Transportkosten von Ungarn oder Polen nach Deutschland wieder draufschlägt, nimmt sich das preislich kaum noch was – trotz besserer Papierqualität. Hinzu kommt der unschätzbare Vorteil Ansprechpartner zu haben, die verstehen, was man von ihnen möchte, mit ihrem System zur Druckdatenverwaltung umgehen können und Abo- und Variantcover durchaus ohne Mehrkosten anbieten können. Oh und der Versand der Aboexemplare läuft ohne Zwischendienstleister und auf Wunsch in Schutzfolie. Etwas, was Computec und Vertriebs- und Abodienstleister DPV leider nicht mehr gewillt sind zu tun. Deswegen ist dort nur noch mein Abo der „Making Games“ erhalten geblieben, da es das Heft nicht mehr im Bahnhofsbuchhandel gibt – und jede Lieferung ist ein einziges Ärgernis.

Bedingt durch die Tatsache, dass die „M! Games“ sich ihre Inhalte nicht mit anderen Heften teilen muss, konnte sie sich ihr eigenständiges Layout erhalten. Es ist übersichtlich, zeitlos (überwiegend weiße Hintergründe), enthält verspielte Elemente (Infografiken, Freisteller) und noch die Original-Wertungsgesichter der Multiformat-Magazine. Durch Routine und seit Jahren dieselbe Layouterin (Cynthia Grieff) ist es auch wenig fehleranfällig.

Warum mag ich „M! Games“ noch?
Im Heft steht einfach noch eine ganze Menge drin. Egal ob „GamePro“ oder „Games Aktuell“ – bei beiden hab ich eher das Gefühl ein Best-Of der Webseite zu bekommen. In der „GamePro“ 9/20 sind gerade mal 5 Tests, in der „Games Aktuell“ 8/20 sind es 9. Auch die Vorschauen oder Hintergrundberichte sind nicht allzu interessant für mich – kennt man eben schon. Die „M! Games“ 8/20 hat ganze 18 Titel im Test. Dazu noch 26 Download-only-Spiele. Es gibt eben auch ein Leben neben Triple A und Blockbuster. Im Newsteil gibt es Nerdkram, zusätzlich noch eine Importecke. Klar, die Doppelseiten machen den Bock auch nicht fett, sorgen aber dafür, dass man abseits des Mainstreams noch ein bisschen was mitbekommt ohne sich in spezialisierten Youtube-Kanälen verlieren zu müssen.

Cybermedia schafft mit der „M! Games“ etwas, was ihre Mitbewerber bei mir nicht mehr hervorrufen: Das Gefühl in einem Monatsheft rundum informiert zu sein. Dafür gebe ich gerne 5 Euro im Monat aus und hoffe es auch noch lange tun zu können.

Relaunch 09/2016 – Heise fährt c’t ohne Not gegen die Wand (Update)

Zeitschriften-Relaunches sind eine ganz schön gefährliche Sache, denn die Erfahrung hat gezeigt: Nur selten ist ein Heft danach optisch und inhaltlich auch wirklich besser. Egal ob GamePro, PC Action, PC Powerplay oder Computer Bild Spiele – nach jeder Komplettüberarbeitung wurden die Hefte entkernt und ihrer Seele beraubt. Unter dem Deckmantel der Modernisierung wurden vor allem der Arbeits- und Produktionsaufwand an den Magazinen so drastisch reduziert, dass auch der letzte Käufer wusste, es handelt sich bloß um Sparmaßnamen. Das hat den weiteren Niedergang der Hefte dann nur noch beschleunigt.

Bisherige leuchtende Ausnahme in diesem Zirkus: Die c’t aus dem Heise Verlag. Die letzte optische Überarbeitung der c’t ist 13 Jahre her – damit wirkte das Magazin zwar vielleicht ein wenig angestaubt und wie aus der Zeit gefallen, lief damit aber erstaunlich gut.

Marktentwicklung
Das gesamte Segment der Computerzeitschriften ist stark schrumpfend. Innerhalb von nur fünf Jahren verlor beispielweise die Chip 46%, PC Magazin und PC Go 65% und die PC Welt sogar 71% ihrer Auflage. Der vergleichsweise geringe Verlust der Chip bzw. der große der übrigen Mitbewerber beruht darauf, dass erstere immer noch die Auflagenzahlen mit Bordexemplaren schönt, wohingegen sich der Rest davon verabschiedet hat.

Axel Springers Computer Bild verlor hingegen echte 54% an Auflage, während es bei Heises c’t bloß 21% waren – bei beiden findet Auflagendoping nur im sehr geringem Maße oder gar nicht statt. Im 4. IVW-Quartal 2015 kam es nun zu folgender Situation: Die c’t verlor wieder ihre gewohnten 3% an Käufern, während die Computer Bild mit fast 20% wieder ordentlich Federn lassen musste.
Damit hatte man auf einmal das Kuriosum, dass die c’t mehr Hefte verkauft als die Computer Bild, rechnet man nur die harten Auflagenzahlen Abo+Kioskverkauf zusammen: 253.934 verkaufte Exemplare bei der c’t gegen 253.114 Exemplare bei der Computer Bild. Ohne nur einen einziger Käufer zu gewinnen hat man es mit stringenter Heftlinie geschafft, Europas größtes Computermagazin zu werden. Eigentlich eine ganz schön komfortable Situation.

Ohne Not Probleme geschaffen
Letztendlich hätte man mit der Situation gut leben können, trotz der Auflagenverluste. Mit c’t Fotografie, Mac&i, und c’t Make stellte man dem Hauptheft in den letzten Jahre drei 9,90 Euro teure Schwesterpublikationen zur Seite. Gleichzeitig hat Heise eine so gute Reputation, dass sie sich es leisten können Anzeigenkunden ans Bein zu pinkeln und nur für ihre Leser zu schreiben. Herz, was willst du mehr?

Für das, was die beiden Chefredakteure zusammen mit der Hamburger Hipster-Agentur „zmyk“ verbrochen haben, braucht man eigentlich nicht viele Worte. „Strg+Z“ oder „Zurück zur letzten Version“ genügen. Aber wo bliebe denn da der Spaß?

Das Relaunch-Desaster
Stilistisch hat sich der Titel nicht verändert, eine bunte Farbe plus ein typisches c’t-Motiv. Allerdings gibt es neue Schriften. Egal wie lange man das Titelthema „Weg von Windows 10“ auch betrachtet, man kommt einfach nicht darüber hinweg zu glauben, die Schrift wäre in der Höhe ordentlich zusammengestaucht worden.

Das Editorial ist seit jeher in einer Monospace-Schriftart verfasst, als hätte man den Text auf einer Schreibmaschine verfasst. Bereits hier kam man nicht drum herum einen neuen Font zu nehmen. Dieser ist jetzt serifenlos und wenn man so möchte, das Gegenteil von dem, was man im Rest des Heftes abgezogen hat. Vor allem ist er eines: Dünner und noch schlechter lesbar.

Wenn sich das Inhaltsverzeichnis nicht bereits auf dem Cover befindet, sollte man dieses schön sauber auf einer Doppelseite gestalten, sämtliche Themen sauber auflisten und zusätzliche noch die Topthemen anfeaturen, damit man Lust auf mehr bekommt. Also genauso machen, wie es bis Ausgabe 08/2016 der Fall war. In der äußeren Spalte auf beiden Seiten die Gesamtauflistung, in den mittleren zusätzlich die Hauptthemen. Jetzt ist alles hintereinander weg aufgelistet und man hat das Gefühl, die drei angeteaserten Hauptthemen sind nur noch irgendwie mit reingestopft worden, um irgendwie den Platz zu füllen. Es lädt jedenfalls nicht mehr zum Stöbern ein, sondern will nur noch überblättert werden – leisten wir dem Drang doch mal Folge.

Beim Newsteil angekommen drängt sich sofort die brennende Frage auf, was denn zur Hölle hier passiert ist. Dass er ein wenig stärker bebildert ist, lässt sich durchaus verschmerzen, auch wenn dadurch natürlich ein wenig Text flöten geht. Allerdings möchte man beim neuen Artikeleinstiegsdesign gleich selbst Hand anlegen und als allererstes den Rahmen des Einstiegsbildes aufziehen. Das ist ein wenig nach Innen eingerückt, was irgendwie falsch und nicht nach gewolltem Designelement aussieht. Blättert man weiter im Heft, verhärtet sich dieser Gedanke, da kein System existiert wie weit die Bilder vom Rand entfernt sind und permanent Springen. Man könnte fast meinen, man hätte ohne Musterseiten gearbeitet. Anfängerfehler.

Je weiter man durchs Heft blättert, desto mehr drängt sich die Frage auf, ob die Gestalter des Layouts jemals etwas von „Absatzformaten“ gehört hat. Headline und Subline-Texte ändern sich permanent in der Größe, jedoch ohne den Eindruck zu erwecken, es wäre ein gewolltes Gestaltungsmittel. Der Platz bestimmt, wie etwas aussieht. Artikelgestaltung aus einem Guss ist ja so spießig.

Das Prozessorgeflüster ist hat einen gefühlt in 10% Cyan getauchten Hintergrund bekommen, der voll nach 90er Jahren aussieht – nur noch ein Verlauf nach Weiß fehlt. Nebenbei gibt es wieder eine völlig sinnfrei ins Heft eingerückte Headline und darunter einen fast faustgroßen Weiß… ähm Blauraum zum Atmen, bevor der Artikel anfängt.

Bisher wechselten sich im Newsteil ein drei- und vierspaltiges Layout ab. Das hatte den Vorteil, dass man relativ problemlos jedes Anzeigenformat unter bekam. Jeder der schon mal das „Vergnügen“ hatte ein zweispaltiges Layout zu setzen, weiß wie das aussieht, wenn eine drei Spalten breite Anzeige reinkommt – richtig scheiße. Auf Seite 27 und 39 findet man solche Lehrbuchbeispiele.

Dass man jetzt auf ein zwei bzw. dreispaltiges Newslayout setzt, führt neben dem negativen optischen Aspekt leider auch zu einem Inhaltlichen. Es passen schlicht weniger Artikel auf die Seite, die dezent größere Schrift tragen ihr Übriges dazu bei. Die großen Weißräume zwischen den Meldungen, ich vergaß – die Luft zum Atmen, sorgen ebenfalls für Informationsverlust. Gleichzeitig ist es optisch so schlecht gemacht, dass man neuerdings Trennlinien einsetzen muss, da die Meldungen sonst trotz der gigantischen Abstände ineinander verfließen.

Die Kurztests, die bisher informativer waren als bei so manchem Heft das Titelthema verdienen nun endlich ihren Namen – sie sind viel kürzer. Endlich mehr Platz für Bilder und nicht für diesen doofen Text.

Eine Frage des Einstiegsbildes
Bei Produkttests setzte man bisher auf freigestellte, d.h. von ihrem Hintergrund befreite, Produktfotos. Das war ansehnlich und einheitlich. Was man jetzt gemacht hat, entspricht keiner klaren Linie mehr. Mal sieht man den hellgrauen Original-Fotohintergrund, mal hat man wiederum sich die Mühe gemacht ein Produkt freizustellen, um es dann vor dunkelgrau, Windows 95 grün oder Windows 95 grün, Farbton 30% zu setzen.

Gipfel von Hässlichkeit und Platzverschwendung ist allerdings Seite 76-77. Einen zweiseitigen Artikeleinstieg, auf dem lediglich Headline, Subline und die Themen der kommenden Seiten aufgelistet sind, hat man in der c’t noch nicht gesehen. Und vor allen Dingen nicht gewollt. Nebenbei kommt hier auch richtig das neue Einstiegsbilddesign zum Tragen. Bisher gab es leicht trashig aussehende, aber stets liebevoll und individuell gestaltete 3D-Renderings im unverwechselbaren c’t-Design. Diese waren sogar so erfolgreich, dass sie ganze Kalender zierten.
Jetzt sind die Artikelaufmacher im Look der verhassten Windows 8-Kacheloptik gestaltet. Das sieht nicht nur scheiße aus, sondern ist auch eine enorme Zeitersparnis. So lässt sich ein Einstiegsbild für einen Artikel in weniger als fünf Minuten gestalten – es dauert nicht mehr Stunden.

Eine Frage der Details
Neu ist z. B. eine kleine Spielerei unter den Seitenzahlen. Bei langen Artikel hat man hier kleine Fortschrittkästchen, die Anzeigen, wie viele Doppelseiten man noch vor sich hat. Ganz nett die Idee, wenn’s auch nicht wirklich was bringt und fehleranfällig ist. Furchtbar sind auch bei Produktvergleichstests die neuerdings mit grau hinterlegten Kästen, die dem Auge wohl als Orientierung dienen sollten. Davon ab, dass es altbacken wirkt: Vor dem neuen Layout hat das Auge keine Orientierungshilfe benötigt, da es sich optisch von alleine ergeben hat.
„Hübsch“ sind auch die Buchkritik-Seiten geworden. Statt drei einspaltiger Kritiken befinden sich nun nur noch zwei im dreispaltigen Layout auf einer Seite. Man hat also das Kunststück fertig gebracht trotz kleinerer Bilder durch die neue Anordnung 33% weniger Inhalt auf einer Seite unterzubringen – Respekt, das muss man erstmal hinbekommen.

Ich habe immer sehr bedauert, dass Heise nie eine „c’v“ – Magazin für Computer und Videospiele gemacht hat. Jetzt im neuen Layout bekommen die Spieletests endlich etwas mehr Platz eingeräumt. Zumindest in der Theorie, denn statt Halbseiter gibt es jetzt Einseiter. In der Praxis gibt es neuerdings eine fast halbe Seite Einstiegsbild, sodass am Ende vielleicht drei Sätze gewonnen wurden.

Selbst die Vorschauseite hat man in der optischen Gestaltung vergeigt – hier ist der Text noch breiter als bei den zweispaltigen Standardseiten – von komfortablem Lesen keine Spur.

Fazit
Was die c’t-Chefredakteure und die Agentur „zmyk“ hier an „Arbeit“ abgeliefert haben ist an Stümperhaftigkeit kaum zu überbieten – das bekommen selbst Mediengestalter Lehrlinge im ersten Lehrjahr besser hin. Das Feedback in den Heise-Foren ist ähnlich vernichtend. Bis auf einen einzigen Beitrag sind allen anderen ausschließlich negativ. Und obwohl das Heft statt zuletzt 196 nun 212 Seiten hat, steht viel weniger drin – fleißige Leser haben das mit PDF2TXT bereits auszählen lassen.

Setzen, 6.

Update
Ich erhielt am 20.04. um 17.18Uhr eine E-Mail von c’t-Chefredakteur Johannes Endres. Dieser nimmt seine Artdirectorin ausdrücklich in Schutz. Sie habe das Konzept nicht entwickelt. Es sei in Zusammenarbeit der beiden Chefredakteure mit der Agentur zmyk entstanden. Für die Darstellung als „Verantwortliche“ möchte ich mich an dieser Stelle ausdrücklich entschuldigen.

ABC-Zahlen 2014 – Blick auf die britischen Spielehefte

Nach einem langen Jahr gibt es wieder neue Verkaufszahlen der britischen Spielehefte. Wobei, ganz korrekt ist die Aussage nicht, denn einzig die Titel von Future Publishing sind in der ABC geblieben. Der Mitbewerber Imagine Publishing hat es vorgezogen keine Verkaufszahlen mehr zu veröffentlichen und ist aus der ABC ausgetreten.

Damit es dennoch ein wenig Abwechslung gibt, gebe ich euch an dieser Stelle einen Überblick über (fast) alle aktuellen britischen Spielehefte, ob mit ABC-Zahlen oder ohne. Den britischen Heften geht es ähnlich schlecht, wie den deutschen. So wurden auch hier Umfänge zusammengestrichen, die Preise erhöht und Future Publishing hat auch die eigenen Webauftritte eingedampft und überwiegend die Hefte in Games Radar integriert.

 

Nintendo-Magazine

Mit Einstellung der „Nintendo Official Magazine“ existiert dieses Segment nicht mehr.

 

PlayStation-Magazine

Play #253Play
Verlag: Imagine Publishing
Preis: £ 4,99
Ausstattung: 100 Seiten
Erscheinungsweise: 13x jährlich
Erstausgabe: 11/1995
Ausgaben derzeit: #253
Webseite: play-mag.co.uk
Facebook: PlayMagazineUK
Twitter: @PlayMag_UK

Playstation Official Magazine UK #107Playstation Official Magazine UK
Verlag: Future Publishing
Preis: £ 5,99
Ausstattung: 116 Seiten + Beilagen
Erscheinungsweise: 13x jährlich
Erstausgabe: 13/2006
Ausgaben derzeit: #107
Webseite: gamesradar.com/opm
Facebook: OfficialPlayStationMagazine
Twitter: @OPM_UK
Verkaufte Auflage 2014: 24.317 Exemplare
(-12,4%/-3.441 Exemplare) //zzgl. 3.265 E-Paper

 

Xbox-Magazine

XOne #121XOne
Verlag: Imagine Publishing
Preis: £ 4,99
Ausstattung: 100 Seiten
Erscheinungsweise: 13x jährlich
Erstausgabe: 09/2005
Ausgaben derzeit: #121
Webseite: xb1.co.uk
Facebook: XONEmagazine
Twitter: @XONE_Magazine

Xbox – The official Magazine #122Xbox – The Official Magazine
Verlag: Future Publishing
Preis: £ 5,99
Ausstattung: 116 Seiten
Erscheinungsweise: 13x jährlich
Erstausgabe: 09/2005
Ausgaben derzeit: #122
Webseite: gamesradar.com/oxm
Facebook: oxmuk
Twitter: @OXMUK
Verkaufte Auflage 2014: 25.337 Exemplare
(-29,5%/-10.624 Exemplare) //zzgl. 1.707 E-Paper

 

PC-Spiele-Magazine

PC Gamer #276PC Gamer
Verlag: Future Publishing
Preis: £ 5,99
Ausstattung: 132 Seiten + Beilagen
Erscheinungsweise: 13x jährlich
Erstausgabe: 12/1993
Ausgaben derzeit: #276
Webseite: pcgamer.com/uk
Facebook: pcgamermagazine
Twitter: @pcgamer
Verkaufte Auflage 2014: 16.450 Exemplare
(-14,0%/-2.675 Exemplare) //zzgl. 2.826 E-Paper

 

Multiformat-Magazine

EDGE #277EDGE
Verlag: Future Publishing
Preis: £ 5,50
Ausstattung: 148 Seiten
Erscheinungsweise: 13x jährlich
Erstausgabe: 10/1993
Ausgaben derzeit: #277
Webseite: gamesradar.com/edge
Facebook: edgeonline
Twitter: @edgeonline
Verkaufte Auflage 2014: 11.735 Exemplare
(-18,2%/-2.616 Exemplare) //zzgl. 6.347 E-Paper

gamesTM #157gamesTM
Verlag: Imagine Publishing
Preis: £ 5,00
Ausstattung: 164 Seiten
Erscheinungsweise: 13x jährlich
Erstausgabe: 12/2002
Ausgaben derzeit: #157
Webseite: gamestm.co.uk
Facebook: gamesTM
Twitter: @gamesTMmag

Games Master #288Games Master
Verlag: Future Publishing
Preis: £ 4,99
Ausstattung: 100 Seiten
Erscheinungsweise: 13x jährlich
Erstausgabe: 01/1993
Ausgaben derzeit: #288
Webseite: gamesradar.com/gamesmaster
Facebook: officialgamesmaster
Twitter: @GamesMaster
Verkaufte Auflage 2014: 11.719 Exemplare
(-29,7%/-4.941 Exemplare) //zzgl. 1.130 E-Paper

Retro Gamer #138Retro Gamer
Verlag: Imagine Publishing
Preis: £ 4,99
Ausstattung: 116 Seiten
Erscheinungsweise: 13x jährlich
Erstausgabe: 1/2004
Ausgaben derzeit: #138
Webseite: retrogamer.net
Facebook: RetroGamerUK
Twitter: @RetroGamer_Mag

 

Kinder

110% Gaming #5110% Gaming
Verlag: DC Thomson & Co.
Preis: £ 3,99
Ausstattung: 52 Seiten
Erscheinungsweise: 13x jährlich
Erstausgabe: 11/2014
Ausgaben derzeit: #5
Webseite: 110gaming.com
Facebook: 110gaming
Twitter: @110Gaming

Pocket World #165Pocket World
Verlag: Imagine Publishing
Preis: £ 4,99
Ausstattung: ??? Seiten
Erscheinungsweise: 13x jährlich
Erstausgabe: 01/2000
Ausgaben derzeit: #165
Webseite: pocket-world.co.uk
Facebook: pocketworldmag
Twitter: @PocketWorldMag

Robot
Ich konnte keinen Hinweis darauf finden, dass die Mitte 2014 gestartete UK-Ausgabe noch existiert.

Neu im Handel: Mac Gamer

Mac Gamer 01/2015Das kam unerwartet – ein neues Spielemagazin in gedruckter Form erblick das Licht der Welt. Mehr oder weniger unter dem Radar der Öffentlichkeit, außer man ist gerade auf Seiten wie Pressebox oder LivePR unterwegs bzw. ist auf selbige beim Suchen nach mehr Infos zum Heft gestoßen. Erhältlich ist das Magazin offenbar seit dem 20. Februar nur im Bahnhofsbuchhandel oder im Direktbezug, auf den einschlägigen Grosso- und Presseseiten sucht man nach Mac Gamer vergeblich.

Wer macht’s?

Verantwortlich zeichnet sich Wolfgang Meck – zwischen 2002 und 2006 hat er bereits das gedruckte Retro Magazin herausgegeben. Zusätzlich beteiligt sich Enno Conners (bekannt durch GO64 und Retro) als Herausgeber.

 

Was ist drin?

News, Games, Tests und Retro werden als Themen versprochen – dass man davon allerdings nicht allzu geliefert bekommt, sieht man bereits, bevor man das Heft in die Hand nimmt. Für seine € 3,95 bekommt man gerade einmal 20 Seiten geliefert, weswegen auch schon fast gesamte Inhaltsverzeichnis auf dem Cover Platz findet.

Für die Retrofreunde gibt es ein Wiedersehen mit Tikwas Space-Rat-Comic (S. 2) und Maskottchen „Ziggy“ darf auch gleich für den Award herhalten. Auf den Seiten 4-5 folgt der obligatorische Newsteil mit Nachrichten, wie MS-Dos-Games jetzt im Browser spielen.

Danach folgt der Testteil, in dem eine Hand voll aktuellere Spiele (u.a. Football Manager 2015, Civilization Beyond Earth) vorgestellt werden. Gerade bei den Einseitern stören die nichtssagenden Einstiegsbilder, weitere Bilder, die mehr vom Spiel vermitteln gibt es leider nicht. Die Texte sind allenfalls Standardkost und die berühmte Phrase „Anhänger von XYZ können bedenkenlos zugreifen“ darf natürlich auch nicht fehlen.

Der zweite Teil der Testrubrik besteht aus einem Remake (Castle of Illusion), einer Neuauflage (Superfrog HD)… und einem C64-Spiel (Powerglove), welches sich auf dem Mac zocken lässt.

Auf Seite 17 wird dann schon analog und ohne Mac gespielt (Slotter, Tipp-Kick) und auf Seite 18 und 19 gibt es ein Retro Games-Lexikon von Christian Wirsing „Autor des ‚Großen Lexikons der Computerspiele’“ – dann ist das Heft auch schon wieder vorbei.

 

Wie gefällt’s?

Schwierige Frage, ehrliche Meinung: Mich hat’s nicht angesprochen, dafür bietet das Heft einfach viel zu wenig Inhalt. Für umsonst wären 20 gedruckten Seiten okay, bei einem Preis von € 3,95 muss schon ein wenig Mehrwert geboten werden. Das tun ein Tikwa-Comic, einige Newsschnipsel und eine sehr kleine Testauswahl eben nicht. So bekommt man tatsächlich den im Editorial erwähnten Eindruck, mit einem Mac könne man nicht spielen. Heft #2 soll am 22. Mai 2015 erscheinen, bis dahin gibt es eine Menge zu tun.

P.S.
Egal wie oft ihr „Deutschland erstes Spielemagazin für den Mac“ schreibt – für diesen Titel seid ihr ein paar Jahre zu spät dran. Falke Medias „Mac Games“ erschien bereits am 5.12.2006. Sorry Jungs.

 

Daten und Fakten:

Start: 20. Februar 2015
Erstausgabe: 01/2015
Verlag: mc-arts Einzelfirma/CSW-Verlag
Segment: Mac-Spielemagazin
Erscheinungsweise: vierteljährlich
Copy-Preis: € 3,95
Ausstattung: 20 Seiten
Herausgeber: Wolfgang Meck, Enno Conners
Druckauflage: k.A.
Webseite: Mac Gamer
Facebook: MacGamerMagazin

Neu im Handel: 5! Games

Im „Wachstumssegment“ der Kinderhefte (Bravo Screenfun, K-Club, FOR, Kids Zone, Neox, Mega Hiro) gibt es seit einiger Zeit mit „5!“ einen noch am Markt befindlichen Mitspieler aus dem Hause „Blue Ocean“. Dieser hat mit „5! Games“ Anfang November eine Sonderheftreihe spendiert bekommen, Magaziniac hat sich das Ergebnis angesehen.

5! Games ist ein ganz klassischen Kinder-Magazin mit einer anvisierten Zielgruppe von 5-10jährigen Jungen und genau so ist es aufgebaut. Für € 3,99 bekommt man eine Plastiktüte mit einem Star War Rebels-Stickeralbum, einer Star War Rebels-Stickertüte, zwei Disney Infinity-Bonusmünzen und einer Lego Chima Online Touchcard. Ein Heft mit 36 Seiten befindet sich natürlich auch noch mit im Beutel.

 

Heftinhalt:

5! Games #1Auf den Teils in nicht optimaler Druckqualität bedruckten Seiten lässt sich folgender Inhalt finden: Ein Inhaltsverzeichnis, eine Doppelseite News, die Vorstellung der Star Wars Rebels-Figuren, 5 Tests zur Star Wars iOS-Spielen mit nahezu unlesbar kleiner Endwertung (10er-System im Tacho-Design mit rund 1mm hohen Wertungszahlen), die Vorstellung des neusten Smash Brothers, 5 Tipps für Pokemon Y, 5 Figuren aus Skylanders Trap Team im Kultcheck, die Marvelhelden in Disney Infinity 2.0, zwei Doppelseiten mit Postern, noch mal Skylanders, drei drittelseitige Spieletests ohne Wertung, eine Doppelseite Legospiele, eine Seite Pikachu, eine Seite Heftzeugnis mit Gewinnspiel, eine Doppelseite welche Spiele man sich zu Weihnachten wünschen könnte und zu guter letzt eine Seite mit drei schlechten Witzen, dem Impressum und Werbung fürs Hauptheft. Außerdem zwischen den Inhaltsseiten verteilt: drei Seiten mit Eigenwerbung.

 

Meinung:

Die Texte dürften die kürzesten sein, die sich am Markt finden lassen. Sowohl im Vergleich mit „Game Master“ als auch mit „Robot“ zieht „5! Games“ hier klar den kürzeren. Als mittlerweile 26jähriger den Inhalt eines Kinderheftes zu beurteilen ist natürlich auch ein wenig witzlos – gehe ich allerdings 16 Jahre zurück in meiner Magazingeschichte, habe ich in dem Alter bei meinem Nachbarn mit „Bravo Screenfun“ und „Word of PlayStation“ allerdings vollwertige Spielemagazine gelesen, die für einen deutlich geringeren Preis deutlich mehr Inhalt geboten haben – nicht nur auf die pure Seitenzahl bezogen.

Die Optik ist quietschbunt und passt zum Heft. Bei der Wahl von Logo-, Cover- und Headlineschrift teilt der Layouter meinen Geschmack – es handelt sich dabei um eine Schrift namens Crillee, die CyPress für das letzte Layout der „fun generation“ nutze und ebenfalls das Magaziniac-Logo ziert.

 

Daten und Fakten:

Start: 06. November 2014
Erstausgabe: 01/2014
Verlag: Blue Ocean Entertainment AG
Segment: Kinder-Multiformat-Magazin
Erscheinungsweise: sporadisch
Copy-Preis: € 3,99
Ausstattung: 36 Seiten + diverse Beilagen
Chefredakteur: Simon Peter
Druckauflage: 80.000 Exemplare (Verlagsangabe)
Webseite: 5! Games