Es war einmal… playKULT
Irgendwo, tief in den Bergen Bayerns versteckt, sitzt ein kleines Verlagshaus, auch heute noch. Dieses machte sich durch ein besonders frisches und günstiges PlayStation-Magazin einen Namen. Doch es sollte die Zeit kommen, in der ein Generationswechsel anstand. Und so machten sich die Leser gespannt zum Kiosk ihrer Wahl auf und wollten sich überraschen lassen.
Eine Überraschung war dem Verlag gelungen, allerdings keine positive. »playKULT« trat die Nachfolge von »World of PSX« an und machte alles anders, aber nichts richtig.
Vorgeschichte
»World of PSX« war ein freakiges, preisgünstiges PlayStation-Magazin mit unglaublich unterhaltsamen Leserbriefen und einem Hang dazu außergewöhnliche Themen aufzugreifen, wie „Thrill Kill“ oder einem Programmierkurs für Net Yaroze. »playKULT« bot all dies nicht.
Beim media Verlag hatte man scheinbar kein sonderlich großes Interesse daran, die alte Leserschaft mitzunehmen, anders ist der völlige Inhaltswandel bei »playKULT« nicht zu erklären. Neue Redaktion, neue Anrede (Sie statt ihr), neue Zielgruppe (Einsteiger statt Freaks) und vor allem ein neuer Preis (DM 7,50 statt DM 4,95).
Zum Scheitern verurteilt
Die Gründe, warum »playKULT« nicht funktionieren konnte, waren einfach wie zahlreich.
Zunächst einmal wäre neben dem viel zu hohen Preis die furchtbare Covergestaltung anzuführen. Erfahren hat man über den Heftinhalt eigentlich nichts, in erster Linie ging es darum das Cover mit möglichst vielen Phrasen vollzustopfen „Kurz vorgestellt: Die besten PlayStation-Spiele“, „Aktuelle DVDs im Überblick“ waren die „Hightlights“ in Ausgabe eins.
Ausgabe zwei bemühte sich möglichst alles mit Ausrufezeichen zu versehen „Lückenlos! Neue PS2-Games im Härte-Test!“, „TOP-aktuell! Die besten PSone-Spiele!“ usw. usf.
Ebenfalls beliebt, Handys mit aufs Cover hieven. Sie stellten in der dritten und letzten Ausgabe sogar eine der Coverstorys.
Ein weiterer, wenn nicht sogar der wichtigste Grund zum Scheitern, war der grottenschlechte Schreibstil. Bereits nach der ersten Ausgabe durfte man das Phrasenschwein zur Gattung der bedrohten Tierarten zählen. Die Mischung von zwanghaft lustigen Wortspielen, Schenkelklopfern, seriös-nüchterner Ausdrucksweise, pseudo coolem Getue (Spiele haben Thrill, nicht Nervenkitzel) bei gleichzeitiger Erklärung von KI oder Multiplayer, wollte man einfach nicht freiwillig lesen.
Weitere Stolpersteine zum Glück
Die Erscheinungsweise ist mit zweimonatlich äußerst unglücklich gewählt und unterstreicht noch einmal das schlechte Preisleistungsverhältnis. Es gibt viel zu viele Kurztests bei nur 116 Seiten Umfang, zumal man mit PS2 und PSone beide Sony-Systeme abgedeckt hat und viel auf Gequetsche auf einer Viertelseite hinausläuft. Die Mitbewerber haben einfach mehr geboten.
Das Wertungssystem von 0 bis 10 Punkten in 0,5er Schritten war etwas unglücklich. Es ist seiner Leserschaft nur schwerlich zu vermitteln, warum man beim Vorgängerheft keine zwei Jahre zuvor vom 10er auf das Prozentsystem wechselte und nun wieder eine Rolle rückwärts macht.
Platzverschwendung und ebenfalls nervig: Die Wichtigtuerei auf den Tipps-Seiten vom zuständigen Redakteur.
Letzte Atemzüge
In der dritten Ausgabe versucht man noch ein paar Farbkorrekturen, hat aber schon mit 16 Seiten weniger Umfang zu kämpfen. Ein beigelegter Crazy Taxi-Aufkleber kann diesen Verlust nicht auffangen. Zudem ist beispielsweise die Teamseite der Sparaktion zum Opfer gefallen, ohne dass das Inhaltsverzeichnis davon Kenntnis genommen hat.
Und so verabschiedet man sich mit den Worten „Die nächste playKULT erscheint am 18.05.2001“.
Keine existente Zielgruppe, keine Käufer, kein Kult.
Daten und Fakten:
Erstausgabe: 01/2001 (08.12.2000)
Finalausgabe: 03/2001 (23.03.2001)
Ausgaben gesamt: #3
Verlag: medie Verlagsgesellschaft mbH
Segment: PlayStation 2-Magazin
Erscheinungsweise: zweimonatlich
Copy-Preis: DM 7,50 (€ 3,83)
Chefredakteur: Ulf Schneider
Druckauflage: 90.000 Exemplare (Verlagsangabe)
Ich lese deinen Blog inzwischen mit schöner Regelmäßigkeit, muss aber sagen, dass mir dein Hang zur Besserwisserei ziemlich auf den Keks geht. Du kritisierst den Schreibstil der Autoren, schaffst es aber nicht mal drei Sätze ohne Rechtschreibfehler zu Papier zu bringen. Oder was ist ein „Phrasenschein“ und wo bitte versteckt sich der gelungene Stil in einem Satz wie „Ebenfalls beliebt, Handys aufs Cover zu hieven“.
Und deine Kritik an sämtlichen Layouts empfinde ich inzwischen nur noch als lächerlich. Magazine und auch deren gemachten Fehler noch weiter zu kritisieren ist wirklich eine tolle Beschäftigung neben dem anstrengenden Schulalltag. Leiste erst einmal selbst etwas, bevor du an alles und jedem Kritik äußerst.
Tippfehler passieren und sind kein Weltuntergang — weder bei mir noch bei irgendwelchen Heften.
Ich habe das Coverdesign kritisiert, nicht das Layout im Innenteil.
Wirklich aufmerksam scheinst du hier ja nicht mitzulesen, aber Verrisse bleiben eben eher im Gedächtnis als ein Lob.
Konstruktive Kritik gerne, ein Rundumschlag nach x Monaten Klappe halten hilft herzlich wenig. Dir trotzdem noch einen schönen Tag.
@Doppelwhopper: also ganz ehrlich, ich finde deine kritik lächerlich, geradezu kindisch. muss man den erst ein heft herausgeben, um selbst kritik üben zu können. ich lese hier super gerne, weil ich sehr oft der selben meinung bin, vlt. nicht immer, aber selbst dann schreib ich nicht so einen müll hierein.
vor allem warum liest du hier regelmäßig, obwohl dir hier die angebliche besserwisserei auf den keks geht? ich finde nicht, dass ein gründliches aufdecken von fehlern was mit besserwisserei zu tun hat. mit dieser logik ist wirklich jede kritik besserwisserei. und wenn man einen hirnrissigen schreibstil kritisiert ist das eine sache, aber dass dann mit tippfehlern ins verhältnis zu setzen, die wirklich immer passieren können und keinen stören. außerdem hat Evil ja auch nicht den anspruch, hier geschwollerner als die Zeit zu formulieren.
ich werde nicht dafür bezahlt, aber ich sehe echt nicht ein, weshalb Evil hier mit unlogischer kindischer kritik runtergeputzt wird, die er meines Erachtens nach gar nicht verdient.
@Evil: lass dich nicht entmutigen und bleib kritisch!
und schreib mal was über gute Hefte, die PC Review z.b.
wieviele schlechte hefte es gab, unglaublich
ein magagzin, dass sich ganze 3 ausgaben lang am kiosk gehalten hat, muss ja so gut sein, dass man es unmöglich kritisieren kann ohne besserwisserisch zu sein (*ironie*)
ernsthaft: Layout mag ja geschmackssache sein, wobei ich finde, dass Evil meist recht hat, egal was er kritisiert. gewisse dinge sind immer geschmackssache. und einzelne tippfehler und formulierungen zu kritisieren ist doch echt schwachsinn. das hier ist Evils hobby, der macht das nicht beruflich, da kann man auch mal unkonzentriert sein.
zumal wenn man jemanden kritisert ohne selbst was geleistet zu haben, gleichzeitgi demjenigen vorwirft, er wisse alles besser, ohne was geleistet zu haben, das ist doch hirnverbrannt, zumal ich diesen blog als leistung bezeichnen würde.
btw: Wann kommt den die kioskrundschau? freu mich schon auf den computec verriss 🙂 (alles andere kann ich mir nicht vorstellen)
Schauen wir mal, vielleicht entscheide ich mich diesmal für ein paar neutrale Worte 😉
Der Kiosküberblick ist ein recht zeitaufwändiger Eintrag — den nehm ich nach dem Ende der Abiklausuren Mitte Mai in Angriff.
ok dann mal viel glück für die klausuren, aber bitte nicht mit kritik für computec sparen, eine redaktion für gefühlte 20 magagzine… da geht einfach mal gar nicht.
sind „nur“ 4 magazine
die sich dafür mittlerweile gleich lesen, besonders PCA und PCG..
Ich wollte mich nur dem lustigen Fastfood-Nick-Name-Reigen hier anschließen.
Schöner Eintrag Evil. Ich staune immer wieder, wie viele Hefte komplett an mir vorbei gingen.