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Neues aus dem Hause Computec

Bei Computec stehen in Kürze einige drastische Änderungen an. Darüber möchte ich euch einen kurzen Überblick geben.

Core:
Zunächst einmal informiert Computec über eine etwas kryptische und mit Anglizismen verstopfte Pressemitteilung vom 3.11, dass PC Games, PC Action, play3, N-Zone, X3 und Wii Player – Das Magazin zur so genannten Games Group zusammengelegt werden.

Der Inhalt ist schnell und simpel zusammengefasst. Zwar machen jetzt schon einige Redakteure einen Redaktionsspagat, in dem sie für N-Zone und play3 oder play3 und X3 schreiben, aber eben nicht alle. Um doppelte Arbeit zu vermeiden, also dass ein Redakteur FIFA bei play3, ein Redakteur FIFA bei PC Games und ein Redakteur FIFA bei PC Action testet, gibt es zukünftig wohl nur noch einen, der für alle Hefte testet „größtmöglicher Ausnutzung von natürlichen Synergien“. Das bedeutet höchstwahrscheinlich, dass es keine klassischen Redaktionen mehr geben wird.

Damit nicht gilt PC Games = PC Action, soll jedes Objekt so genannte Markenverantwortliche geben, die drauf aufpassen, dass PC Games sich weiterhin wie PC Games liest und PC Action sich weiterhin wie eine PC Action anfühlt.

Die „Unit“ wird geleitet von Petra Fröhlich (u. a. Chefredakteurin PCG, PCA) und Florian Brich (Objektleiter Konsolenmagazine) als „Publishing Director Computec Games Group“.

So weit, so gut.

Die Sache ist im Prinzip nicht neu und ist bei kleinen Verlagen (Airmotion Games, LiveEmotion) gang und gebe. IDG macht es zuweilen bei GameStar und GamePro auch, CyPress hat es auch schon gemacht, was vor allem deren PlayStation-Magazinen massiv schadete und auch Computec hat damit lange, vor allem erfolglose, Erfahrung. Der Unterschied bei Xbox-Zone und PlayZone lag beispielsweise bei zwei Euro mehr und dafür 32 Seiten weniger Umfang. Auch PC Action und PC Games hatten schon mal die „vereinte“ Kraft angewendet, was laut Lesermeinung ein einziges Desaster war und auch nicht lange durchgehalten wurde.

Warum diesmal also der Aufschrei, wenn’s nichts neues ist? Zum einen, weil Verlage solche für die Leser meist unschönen Sparmaßnahmen nicht groß per Pressemitteilung ankündigen und diese dann noch als Qualitätsverbesserung verkaufen. Zum anderen, weil diesmal nicht nur die Redaktionen eines Segments „Konsole“, „PC“ oder einer Familie „Zone“ oder „3“ zusammengeschmissen werden, sondern alle, die sich im Segment der „Core-Gaming-Magazine“ bewegen.

Wie sich die geplanten Maßnahmen auf die Hefte auswirken, lässt sich wohl erst ab Januar 2009, sprich der März-Ausgabe der PC Action beurteilen. Solange gilt: Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird!

Casual:
Computec besteht nun aber nicht nur aus dem „Core-Gaming-Segment“, sondern bedient noch weitere Zielgruppen. Die Casual-Gamer. Für die gab es am 4.11 eine weitere Pressemitteilung. Diese werden in einer nicht näher bezeichneten „zweiten Säule“ bedient. Games Aktuell und Cynamite.de sollen die breite Masse der erwachsenen Spieler mit wenig Zeit und viel Interesse am Thema bedienen und Games and More die Menschen, die gelegentlich unterhalten werden wollen und für die Games and More ein Mitnahmeprodukt sein soll.

Interessant ist der folgende Punkt:

„Da sich die Identität der Marken in Print und Online deutlich von den Core-Gaming-Produkten unterscheidet, wurde die Redaktion bewusst nicht der neuen Computec Games Group angeschlossen, um die besondere Ausrichtung nicht zu gefährden.“

Fragt sich allerdings, ob in der Games-Group dann nicht auch die besondere Ausrichtung der PC Action gefährdet ist, denn schließlich soll doch durch Markenverantwortliche die Identität der jeweiligen Hefte gewahrt bleiben.

Verantwortet wird das Segment von Thomas Szedlak, dem Chefredakteur von Games Aktuell und Games and More.

Bliebe nur noch folgendes zu klären: Was wird aus den kleinen Redaktionen inkl. der schlecht laufenden Hefte Kids Zone und Widescreen-Vision?

Zwischenmitteilung:
Eine Antwort auf die Zukunft der beiden Titel hatte ich mir heute eine Antwort erhofft, die zweite Zwischenmitteilung von Computec zum 3. Quartal des Geschäftsjahres blieb dort leider eine Antwort schuldig.

Ein paar interessante Details:
Die Einzelhandelsumsätze gingen um 4% auf 13,2 Mio. Euro zurück. Scheinbar konnten Preiserhöhungen und der massive Einsatz sündhaft teurer Premium-Ausgaben nicht alle Auflagenrückgänge auffangen. Außerdem rechnet man mit weiterem Auflagenrückgang.

Es wurde mehr Geld mit Werbung gemacht, +16% auf 7,2 Mio. Euro

Sqoops läuft weiterhin sehr schlecht. Im ersten Halbjahr wurden die Anteile teilweise wertberichtigt und auch im dritten Quartal befand sich Sqoops deutlich in der Verlustzone. Dies dürfte auch erklären, warum mittlerweile dreiseitige Anzeigenstrecken des Spieleshops in nahezu allen Computec-Heften zu finden sind und Sonderhefte von play3 und Wii Player auf nahezu jeder Seite mit Sqoops-Preisschildern dicht gepflastert werden.

Ansonsten gibt sich Computec weiter pessimistisch. Die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen würden momentan zu einer Reduzierung der Werbeausgaben führen, was sich negativ auf die Ertragslage auswirken würde.

Die stagnierende Entwicklung der existierende Publikationen, würden auch zukünftig neue Investitionen in neue Zeitschriftentitel, neue Geschäftssegmente und Medien unabdingbar machen.

Das dürfte dann wohl heißen, man bindet sich noch mehr Verlustbringer wie Sqoops ans Bein und quetscht Objekte wie die play3 weiterhin aus, statt das Heft zu pflegen und vor neuen Mitbewerbern die sich seit kurzem auf dem Markt tummeln und er es in kürze tun werden zu schützen.

Ein kleiner Gag zum Abschluss:

„[…]Nein, das geht einfach nicht, also haben wir mit unseren Chefs so lange diskutiert, bis endlich die 16 Seiten mehr diesen Monat drin waren“

82,25 Inhalt + 24,75 Seiten Werbung + 9 Seiten Eigenwerbung = genauso viel Inhalt wie bei allen anderen Ausgaben diesen Jahres (+/- 1 bis Seiten).

Dafür ist der komplette Community-Teil und die Top-10 aus der aktuellen play3 geflogen. Aber Hauptsache, die Anzeigen für Gamesvote.de (zwei Seiten), Nowdio (eine Seite) und Sqoops (drei Seiten) haben genug platz im Heft. Schönen Dank.

PS3M – Interview mit Richard Löwenstein zum Heftlaunch

Diesen Mittwoch fällt das Monopol der play3 im Segment der PlayStation-Magazine. Zum bevorstehendem Launch von PS3M habe ich ein für euch ein Interview mit dem Chefredakteur Richard Löwenstein geführt. An der Beantwortung meiner Fragen hat sich zusätzlich Herausgeber Florian Petrich beteiligt.

Evil:
PS3M 11/2008Hallo Richard!
Gut ein Dreivierteljahr nach dem gamesTM-Start lesen wir uns nun wieder, diesmal zum Start eures PlayStation-Magazins „PS3M“.

Nun ist die PlayStation 3 schon eineinhalb Jahre auf dem Markt. Warum macht es so spät nach dem Konsolenlaunch noch Sinn ein neues Heft zu starten? Oder passt das Wort „erst“ in diesem Zusammenhang wohlmöglich sogar besser?

Richard Löwenstein:
Schön, gell?

Ja, womöglich passt das Wort „erst“ sogar besser. Einmal, weil natürlich mehr potenziellen Kunden am Start sind. Außerdem gesteht Sony der PS3 ja einen deutlich längeren Lebenszyklus zu als noch der Playstation 2. Wenn das wirklich so kommt, hätte die Konsole noch fünf bis sieben fruchtbare Jahre vor sich. Und PS3M also auch.

Florian Petrich:
Wir sind ja auch noch ein recht junger Verlag und haben deswegen auch noch ein paar Monate abgewartet. Denn wenn wir was machen wollen, dann richtig.

Evil:
360 Live und gamesTM nutzen jeweils die Layoutvorlagen englischer Hefte. Bei PS3M scheint dies nicht der Fall zu sein. Warum habt ihr euch gegen Imagines „Play“ und für einen eigenen Entwurf entschieden?

Richard Löwenstein:
Das ist richtig, wir arbeiten diesmal ohne Lizenz. Grund? Weil wir inzwischen ein Team aus Redaktion, Druckvorstufe und Organisation aufgebaut haben, die eine Lizenznahme nicht mehr unbedingt vorteilhaft erscheinen lassen. Das durch den Wegfall des Lizenzkaufs gesparte Geld können wir mittelfristig in unsere Leute und in die Heftausstattung investieren. Ach, und außerdem ist ja nicht ausgeschlossen, dass es auf redaktioneller Ebene dennoch eine Kooperation gibt. Im Übrigen hab ich bei Play – und allen anderen Playstation-Magazinen von der Insel – den Eindruck, dass sie sich nicht auf deutsche Verhältnisse übertragen lassen. Die arbeiten alle mit riesigen Bildern, mit sehr wenig Text. Das würde ich deutschen Lesern nicht zumuten wollen.

Evil:
Angekündigt ist PS3M mit 84 Seiten zum Preis von € 3,90. Damit liegt euer PlayStation-Magazin preislich jeweils über ihren Schwesterheften, jedoch bei gleicher Ausstattung oder sogar einem geringeren Umfang. Durch welche Inhalte rechtfertigt sich diese Preisdifferenz?

Florian Petrich:
Zunächst ist es ja so, dass wir in Monaten mit vielen Themen und vielen neuen Spielen den Umfang erhöhen, so gleich zum Start für die erste Ausgabe, die mit 100 Seiten erscheinen wird. Zweitens heben wir den Preis für gamesTM um vorsichtige 10 Cent an mit der nächsten Ausgabe, was hauptsächlich den höheren Papierkosten geschuldet ist. Beide Hefte kosten also 3,90 EUR. Und drittens können wir bei einem Heft für die Xbox 360 einfach nicht von der schönen Zahl 3,60 weg. Und das Allerwichtigste: Bei allen drei Heften kommt es uns auf die inhaltliche, journalistische Qualität an. Eine richtig spannende Seite ist uns deutlich mehr wert, als 10 halbherzige, optisch nicht ansprechende Peripherie-Themen.

Evil:
Play3 musste aufgrund des reduzierten Heftumfangs viel Kritik von mir einstecken, auch weil immer wieder Spiele nicht getestet werden. Wie handhabt ihr das, werden Naruto, Singstar und Co. bei euch ausselektiert oder getestet? Muss ich bedingt durch den Heftumfang auf Reportagen oder ähnliches verzichten?

Richard Löwenstein:
Wir wollen grundsätzlich schon alle Spiele testen. Aus einem „Buzz!“ kann durchaus eine covertaugliche Geschichte werden, so wie wir in der ersten Ausgabe von PS3M ja auch umsetzen. Und „Naruto“ ist doch toll! Es kann und wird allerdings passieren, dass hin und wieder, zum Beispiel im heißen Herbst, mal kein Platz für Reportagen bleibt. Grundsätzlich haben aber auch solche Geschichten ihren festen Platz im Magazin.

Florian Petrich:
Und wenn mal ein Spiel bei uns nicht auftaucht, dann eher deshalb, weil wir daran wenig Gutes und Berichtenswertes finden. Denn einfach nur eine Seite zu füllen wäre schade, wenn so viele wirklich spannende Games gründlicher gecheckt werden könnten.

Evil:
Beim Blick in die Leseprobe musste ich feststellen, dass Previews im 10er System mit 0,5er Abstufungen eingeschätzt werden. Ist das nicht Augenwischerei, wodurch wird eine so genaue Einschätzung gerechtfertigt?

Richard Löwenstein:
Sagen wir’s so: vom Gefühl her hat man als Gamer doch immer wieder mal den Eindruck, dass von zwei eigentlich fast gleichtollen Spielen das eine ja doch irgendwie, irgendwo ein bisschen mehr zündet. Zum Beispiel weil die Ladepausen kürzer sind. Nehmen wir mal an, Bioshock würde ohne Ladepausen auskommen. Dann hätte das Game ein paar Pünktchen hinter dem Komma mehr verdient. Aber vielleicht keine ganze Stelle vor dem Komma. Kurz gesagt: Wertungen mit Nachkommastellen lassen eine deutlich bessere Differenzierung zu, sie lassen sich außerdem gut auf das früher übliche und von vielen liebgewonnene 100-Prozent-Schema übertragen, und sind deshalb keine Augenwischerei. Das gilt für Tests, aber eben auch für Previews. Denn bitte nicht vergessen: für eine ganze Reihe von Previews liegen uns fast vollständige Versionen vor, die einen fast ebenso kompletten Eindruck machen wie Testmuster.

Evil:
Die PlayStation 3 spielt Filme auf Blu-ray ab. Wie umfangreich werdet ihr über Neuerscheinungen berichten oder gehören Filme gar nicht in ein PlayStation-Heft?

Richard Löwenstein:
Doch, gehören sie. Aber Blu-ray bildet sicher nicht den Schwerpunkt. Wir sprechen ein paar Empfehlungen aus.

Florian Petrich:
Wir werden sicher in regelmäßigen Abständen Specials zu den besten Filmen bringen. Aber in erster Linie geht es uns um Games und Gamer. Da wollen wir ein klares Profil.

Evil:
Du/dein, ihr/euer, man, Sie/Ihr. Aus welchen Gründen habt ihr euch für welche Leseransprache entschieden?

Richard Löwenstein:
Du. Gefühlssache. Ich mag die persönliche Anrede, weil sie bei speziellen Textformaten einen sehr dichten und intensiven Stil ermöglicht. Weil die meisten Kollegen in der Redaktion das ähnlich sehen, haben wir uns auf das „du“ geeinigt. Auch wenn der Schreibstil in PS3M grundsätzlich eher erwachsene bzw. anspruchsvolle Leser anspricht, glaube ich doch, dass sich Gamer im Herzen immer einen verspielten Kern bewahren. Um den anzusprechen, halte ich das „Sie“ für verkehrt.

Evil:
Momentan wächst die Auswahl an Videospieleheften wieder stärker. Von Heften für einen Euro bis hin zu rund 10 Euro ist alles dabei. Warum sollte ich nun zu PS3M greifen, was sind eure Alleinstellungsmerkmale? Ich möchte an dieser Stelle nicht das Schlagwort „Emotionaler Schreibstil“ hören, das kann ich auch vom Dummycover des Heftes ablesen.

Richard Löwenstein:
Der Schreibstil ist mir aber ein sehr wichtiges Merkmal, sorry, deswegen muss ich’s nochmal erwähnen. Ich glaube nämlich tatsächlich, dass PS3M vor allem deshalb lesenswert ist, weil wir das Gefühlserlebnis über unsere Wortwahl direkt ins Hirn des Lesers injizieren. Klingt doof, ist aber so. Dann arbeiten wir mit einer von großen Geldgebern unabhängigen, jahrelang erfahrenen Redaktion, die sich mit allen Genres und Plattformen bestens auskennt. Wir können gute von schlechten Spielen verlässlich unterscheiden, und die entscheidenden Merkmale auch rüberbringen. Naja, und außerdem ist PS3M hoffentlich hübsch anzuschauen und durch überzeugende Bilder geprägt. Beim Design hat unser Art Director Igor Clukas gute Arbeit geleistet, finde ich. Dazu kommen einige exklusive Ausstattungs-Merkmale – Themen, Analysen, großer Community-Bereich etc.

Florian Petrich:
Ganz wichtig ist die Glaubwürdigkeit. Bei uns sind Leute am Start, denen man ihr Urteil abnimmt, mit denen man diskutieren kann, die im Forum unterwegs sind. Die ihre ehrliche Meinung wiedergeben. Das mag zwar nicht jeder Spiele-Publisher immer schön finden, aber letztlich schafft es Vertrauen bei den Lesern und damit auch ein optimales Umfeld für Anzeigen.

Evil:
Da DVDs langsam wieder den Eindruck erwecken unattraktiver für Käufer zu sein, müssen diese durch etwas Anderes (Große Poster, Aufkleber, Schlüsselbänder etc.) kompensiert werden oder reicht das „pure“ Heft inzwischen auch aus?

Richard Löwenstein:
Also, ich neige dazu, mein eigenes Verhalten auf andere Menschen zu übertragen. Und ich habe wirklich noch NIE ein Heft nur wegen irgendeines Gimmicks gekauft. Sondern immer wegen der Inhalte, der Bilder und der Texte. Bei 360 Live und gamesTM haben wir durch Konzentration auf das Wesentliche schon eine sehr treue Stamm-Leserschaft aufbauen können. Warum sollte das also bei PS3M nicht funktionieren? Was nicht heißen soll, dass wir nicht doch irgendwann ein Schlüsselband beilegen. Oder vielleicht auch mal was wirklich praktisches.

Florian Petrich:
Ich glaube viel zu sehr ans Internet, als dass wir hier Experimente mit einer Art Mini-Offline-Web machen müssten. Auf ps3m.de gibt’s massig Multimedia, echte Interaktivität und vor allem sind wir dort mit Sicherheit schon zwei Schritte weiter, als auf DVD, die ja lange vorproduziert werden muss.

Evil:
Mundpropaganda, Spots auf Giga, ein glänzendes Cover – was kommt von eurer Seite, damit man vom Erscheinen von PS3M auch erfährt bzw. das Heft ab dem 22.10 am Kiosk wahrnimmt?

Florian Petrich:
Klar, das schönste sind für uns immer glückliche Leser, die von ihrem neuen Lieblingsheft erzählen und ihre Freunde für uns begeistern. Aber wir unterstützen das in der Tat mit Spots auf Giga und MTV, mit Medienkooperationen, arbeiten eng mit einer ganzen Reihe von Händlern zusammen, die PS3M promoten. Und wir werden sehr präsent im Internet sein.

Evil:
Vielen Dank an euch beide für das Gespräch.

Daten und Fakten:
Start: 22. Oktober 2008
Erstausgabe: 11/2008
Verlag: Airmotion GmbH
Segment: PlayStation-Magazin
Erscheinungsweise: monatlich
Copy-Preis: EUR 3,90
Chefredakteur: Richard Löwenstein
Druckauflage: 60.000 Exemplare (Verlagsangabe)
Webseite: PS3M

GamersPLUS – Interview mit Thomas Cap zum Heftlaunch

Am 24. Oktober kommt GamersPLUS auch in die deutschen Läden. Kurz vor Erscheinen der Erstausgabe hier zu Lande habe ich für euch ein Interview mit Chefredakteur Thomas Cap geführt.

Evil:
GamersPLUS 11/2008Hallo Thomas,
freut mich, dass du dich freiwillig für ein Interview zur Verfügung gestellt hast.

Thomas Cap:
Kein Problem, in Deutschland kennt uns ja noch nicht jeder und das ändere ich nur zu gerne.

Evil:
Das Cover der Gamers.at 10/2008 erinnert von der Gestaltung her ein wenig an das Abo-Cover eines Mitbewerbers. Traut ihr euch mit denselben Gestaltungs- prinzipien auch an unsere deutschen Kioske oder muss da mit Neonfarben bzw. Gold und Silber nachgeholfen werden?

Thomas:
Dass ein Cover wie eine Abo-Edition aussieht, scheint in Deutschland inzwischen ein großes Kompliment zu sein, darum verstehe ich es mal als solches und sage danke! Natürlich kämpfen wir, wie alle Magazine, mit dem häufigen Problem: „So viele interessante Themen, aber so wenig Platz“ – und auch wir möchten natürlich dem potentiellen Leser schon am Cover viele Highlights der aktuellen Ausgabe verraten. Ganz prinzipiell sind wir aber keine Freunde überladener Covers und möchten dieses Konzept soweit möglich auch beibehalten.

Evil:
Von unseren PC-Spieleheften gibt es zahlreiche Varianten mit einer unterschiedlichen Anzahl an DVDs, Extraseiten und Gimmicks wie Schlüsselbändern. „Pure“ Magazin-Ausgaben sind entweder gar nicht vorhanden oder lassen sich nicht abonnieren. Von euch hingegen gibt es nur eine Version „ohne alles“. Seid ihr damit nicht für einen großen Käuferkreis unattraktiv?

Thomas:
Ich bewundere die Mühe und Arbeit, die viele Kollegen anderer Verlage in ihre DVDs, Sonderausgaben, Beilagen und Extrahefte stecken, und auch der organisatorische Aufwand, der in der Produktion dreier oder mehr unterschiedlicher Ausgaben eines ansonsten identischen Hefts steckt, verlangt Respekt, doch wir denken uns irgendwie: „Kann der Leser nicht all das auch einfacher bekommen?“. Wir leben in einer Zeit, in der das Web allgegenwärtig ist. Wenn sich etwas auf den zur Verfügung stehenden Heftseiten nicht ausgeht, dann gibt es immer noch unsere Websites, unser Forum usw.; gleiches gilt für Downloads und Specials – und was „Goodies“ betrifft: Jeder bekommt gern Geschenke, aber wir bleiben lieber bei einem möglichst günstigen Preis, denn um 2,95 Euro gibt es derzeit nicht viele 116 Seiten starke Hochglanzmagazine. Die Euros, die sich unser Leser dadurch spart, kann er dann natürlich in Goodies investieren – vorzugsweise welche, die nicht gleich in der Ecke landen und verstauben.

Evil:
Ihr seid seit vielen Jahren das erste reine PC-Spielemagazin, das seine Leser duzt. Ist eure Zielgruppe so viel jünger oder wie kommt es zu dieser Entscheidung?

Thomas:
Auch wenn mich mein Marketing für diese Aussage nicht lieben wird, aber ich möchte hier einmal festhalten, dass ich unsere Leserschaft nicht zuallererst als Vertreter ganz spezifischer Alters- und/oder Einkommensstufen sehe. Wir machen ein Magazin für Spieler – wenn sich jemand selbst als solcher versteht, ist er für mich ein potentieller Leser – und da wir im Verlag auch alle Spieler sind, also verdammt viel gemeinsam mit unseren Lesern haben, würde es uns im Gegenteil sogar komisch vorkommen, sie zu siezen. Denn wie reden Spieler untereinander? Siezen sich – auch wildfremde – Leute, wenn sie das erste Mal ein Multiplayer-Spiel miteinander zocken? Mir wäre das nicht aufgefallen und im Heft machen wir es daher auch nicht anders, also sofort per du zu sein.

Evil:
Im News-Teil befasst sich eine Seite mit Spielen auf dem Mac bzw. iPhone. Apple verbinde ich mit Lifestyle und Layout-Abteilungen, nicht mit Spielen. Was für ein Interesse hat ein gewöhnlicher PC-Spieler daran?

Thomas:
Ähnlich wie die vorige Frage: Ich verstehe einfach nicht, warum man immer noch versucht, die Spieler in eine ganz kleine, ganz bestimmte Schublade zu quetschen. Viele vertreten scheinbar immer noch die Ansicht, dass „der Video-/Computer-Spieler“ in der Früh aufsteht, den PC/die Konsole anwirft und dann zockt, bis ihm die Augen zufallen. Aber gerade „wir Spieler“ sollten es eigentlich besser wissen. Spieler haben auch andere, aber sehr wohl gemeinsame Interessen – zum Beispiel Tech Gadgets, bestimmte Bücher, Comics und Filme – solange es in Maßen und in passenden Zusammenhängen passiert, werden wir diese Themen daher am Rande auch durchaus anschneiden.

Evil:
Mit ist aufgefallen, dass ihr einen „Creative Sound Award“ vergebt und damit geworben wird, von welchem Hersteller eure Test-PCs stammen. Führt so was nicht zwangsläufig zu Interessenkonflikten im Hardware-Teil?

Thomas:
Jeder erwartet jetzt von mir wahrscheinlich eine Abhandlung darüber, dass Marketing/Sponsoring und die Redaktion bei uns nichts miteinander zu tun haben. Obwohl das natürlich stimmt, würde es im Fall der Hardware sowieso nichts ändern, weil wir für Hardware und Software getrennte Redaktion haben. Unsere Hardware-Seiten werden vom Team o.v.e.r.clockers betreut, deren große Online-Community auch in Deutschland vielen ein Begriff sein dürfte. Vor jeder Ausgabe machen wir uns nur die Themen und die geplante Seitenzahl aus, den Rest erledigt das Team alleine. Ob unsere Awards gebrandet sind oder nicht oder auf welchen Systemen wir die Spiele testen ist ihnen daher ziemlich egal.

Evil:
Generell bin ich kein Freund von Wertungsdiskussionen und kein Liebhaber des Prozentsystems, fragen muss ich dennoch: Eine große deutsche Spielseite hat in ihrem Test am 11.09. Stalker: Clear Sky ziemlich „abgewatscht“ (39%), mit der Begründung, es sei praktisch unspielbar gewesen. In eurem am 12.09. erschienenem Heft hab ich kein Wort dazu gelesen und der Titel hat 85% bekommen. Fließen Bugs bei euch nicht mit in die Wertung ein?

Thomas:
Hier schneiden wir eigentlich gleich drei nicht ganz einfache Themen an. Wie du bin ich kein Freund von Wertungsdiskussionen – obwohl diese zu meinem Job regelmäßig dazugehören – und das Prozentwertungssystem hat sicher seine Mängel, aber unterm Strich ist es momentan einfach das generell am weitesten akzeptierte. Jetzt zur eigentlichen Frage: Fließen Bugs bei uns nicht in die Wertung ein? Kurze Antwort: Natürlich tun sie das. Wir testen jedes Spiel auf drei grundverschiedenen Testrechnern und im Falle von S.T.A.L.K.E.R. hatten wir mit keinen nennenswerten Problemen zu kämpfen. Dass es den Kollegen anders ging, ist natürlich bedauerlich; dass es gelegentlich auf die richtigen und aktuellsten Treiber oder einfach nur „Glück“ ankommt, ist eine der Schwachstellen des PC-Gamings, die man nicht bestreiten kann.
An dieser Stelle möchte ich aber noch etwas anderes ansprechen: Die anscheinend vorherrschende Meinung, dass ein Magazin/eine Website regelmäßig ein Spiel „vernichten“ muss, da es sonst nicht kompetent/streng/kritisch genug ist. Gerade in den letzten Jahren beschleicht mich immer wieder das Gefühl, dass hinter mancher besonders schlechten Wertung mehr Inszenierung als Tatsache steckt. Da wird mit Klagen und Gegenklagen gedroht, in den Foren kochen die Emotionen über, es wir zu weitgreifenden Boykotten aufgerufen – ein „GZSZ“-Autor könnte es nicht besser machen. Hier sollten manche Kollegen vielleicht besser aufpassen: Am Ende des Tages sind unsere journalistische Kompetenz und Ehrlichkeit oft das einzige, was uns von einem Werbemenschen unterscheidet, und man darf das Vertrauen der Leser nicht missbrauchen – weder in die eine noch die andere (Wertungs-)Richtung.

Evil:
Von euch kommen nur sechs Ausgaben im Jahr, dazu werden auch noch drei Monate Sommerpause gemacht. Als Einkaufsberater fällt GamersPLUS damit wohl flach und so gigantisch groß ist euer Testteil nicht. Aus welchem Grund sollte ich mir euer Heft also zulegen?

Thomas:
Die Sache mit den sechs Ausgaben ist zwar korrekt, gegen die anderen Behauptungen muss ich mich allerdings etwas wehren. „Nur“ sechs Ausgaben bedeutet bei uns ja keine zweimonatige Erscheinungsweise – stattdessen versuchen wir, unsere Termine so zu legen, dass wir genau während der „heißen Phasen“ erscheinen, also wenn besonders viele interessante Titel anstehen. Wir kommen also eigentlich GENAU dann, wenn Kaufentscheidungen anstehen. Auch die Kritik am Umfang ist, finde ich, nicht gerechtfertigt (höre ich zugegebenermaßen auch zum ersten Mal). Sowohl Anzahl als auch Umfang der Tests sind bewusst gewählt. Eines stimmt allerdings: Ja, wir testen nicht jeden Kaffeemaschinen-Simulator, und ja, wir strecken Titel, die man genauso gut auf zwei oder vier Seiten ausgiebig und intensiv testen kann, nicht auf 15 Seiten, nur weil sich die Zahl auf dem Cover gut macht und die Publisher sich sowieso immer viele Seiten wünschen.
Diese beiden Punkte könnten für viele Leser durchaus auch zwei der von dir gesuchten Kaufargumente darstellen. Hinzu kommen der günstige Preis von nur 2,95 Euro und natürlich der Hinweis, den ich mir als Chefredakteur nicht verkneifen darf/kann: Das Heft wird einfach immer so gut wie nur möglich!

Evil:
Wenn ich momentan ans Zeitschriftenregal schreite, werde ich von World of Warcraft-Sonderheften nahezu erschlagen – es liegen aktuell sechs verschiedene aus. Es scheint da also durchaus ein Markt vorhanden zu sein. Auf Anhieb hab ich davon bei euch nichts gesehen. Sind MMORPGs im Heft kein Thema für euch?

Thomas:
Wir sind kein Magazin mit MMORPG-Schwerpunkt, das ist gewiss, aber wir berichten regelmäßig über die wichtigsten Titel und Neuankündigungen. World of WarCraft: Wrath of the Lich King war Cover-Story unserer Nullausgabe auf der GC, in der Erstausgabe von GamersPLUS wird sich außerdem ein ausführliches Tagebuch zu unserer ersten Rundreise durch das neue Add-on finden und dann gibt es auch noch einen Test von Warhammer Online: Age of Reckoning. Ich glaube, das beantwortet die Frage 🙂

Evil:
Danke fürs Gespräch – wir lesen uns sicherlich zum Launch von GamersPlus am 24.10. wieder.

Thomas:
Gern geschehen! Ich bin gespannt auf dein Feedback und das deiner Leser!

Daten und Fakten:
Start: 24. Oktober 2008
Erstausgabe: 11/2008
Verlag: consol.media / Panini
Segment: PC-Spiele-Magazin
Erscheinungsweise: 6x jährlich
Copy-Preis: EUR 2,95
Chefredakteur: Thomas Cap
Druckauflage: 150.000 Exemplare (Verlagsangabe)
Webseite: GamersPlus

consolPLUS – Interview mit Michael Furtenbach zum Heftlaunch

Am 12. September ist es soweit und das in Österreich sehr erfolgreiche Videospiele-Magazin consol.AT startet unter dem Namen consolPLUS auch in Deutschland. Kurz vor Erscheinen dieser ersten deutschen Erstausgabe habe ich für euch ein Interview mit dem Redaktionsdirekter des consol.MEDIA Verlags, Michael Furtenbach, geführt.

Magaziniac.Blog – Exklusiv-Interview:

Evil:
consolPLUS 10/2008Hallo Michael,
schön, dass du dich bereit erklärt hast, für die Magaziniac-Leser ein paar Fragen zu beantworten.

Warum bist du davon überzeugt, dass sich das Konzept der consol.AT auch nach Deutschland erfolgreich ausweiten lässt? Man hat schließlich schon so manches Lizenzheft scheitern sehen …

Michael:
Das Schöne ist ja, dass wir von keinem Lizenzheft sprechen! consolPLUS ist von den original consol-Redakteuren und wird speziell für den Panini Verlag erstellt. Außerdem ist es sicher keine schnelle Zweitvermarktung, sondern ein eigens Produkt, das komplett in alle anderen consol-Produkte, wie Online, Radio, Video und so weiter, eingebunden sein wird. Wir stehen also zu 100% hinter dem Produkt – und mehr noch: Mit dem Panini Verlag haben wir einen tollen Partner gefunden, der durch seine Produkte, wie Comics, Videospiele-Romane oder Anime-DVDs, schon lange mit der Materie vertraut ist, die Infrastruktur aufweist und ebenso von Spielen begeistert ist, wie wir es sind.

Evil:
Ihr seid hier am Kiosk bislang nicht präsent, habt auf der Games Convention aber Leseproben verteilt. Was tut ihr dafür, dass weitere potentielle Leser, die nicht in Leipzig waren, auf euch aufmerksam werden?

Michael:
Wir waren in den letzten Wochen selbst verwundert, wie bekannt wir schon sind. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an unsere bisherigen deutschen Abonnenten, die oft in Foren die Werbetrommel rühren! Auch unser MP3-Podcast wird schon seit längerer Zeit von mehr deutschen Hörern als von Österreichern konsumiert, und von unserer PDF-Version der Probe-Ausgabe konnten wir inklusive der iTunes-Zugriffe schon mehrere hunderttausend Downloads verzeichnen. Das sind aber eigentlich nur die redaktionellen Dinge – das eigentliche Marketing wird dann noch in den nächsten Wochen vom Panini Verlag übernommen werden.

Evil:
Wird consolPLUS komplett in Österreich produziert oder habt ihr hier bei uns auch noch den einen oder anderen Redakteur sitzen?

Michael:
Im Moment ist die Produktion in Österreich, aber wir werden über kurz oder lang– abhängig vom Erfolg – auch in Deutschland Redakteure anwerben. Anfragen liegen bereits auf unserem Tisch.

Evil:
consol.AT kostet bei euch EUR 3,85, consolPLUS wird bei uns EUR 2,95 kosten. Warum ist unsere Ausgabe so viel günstiger, wird da an der Ausstattung gespart?

Michael:
Nein! Dem Panini Verlag war es von Anfang an sehr wichtig, gemeinsam mit uns ein hochwertiges Magazin auf den Markt zu bringen. Der Preisunterschied hat mehrere Gründe. Erstens ist der deutsche Markt (+ Schweiz) ungleich größer als der österreichische, deshalb kann man mit deutlich höheren Mengen kalkulieren, was im Verhältnis geringere Druckkosten ermöglicht. Zum anderen soll consolPLUS kein Experiment sein, sondern auch durch den Preis zeigen, dass wir uns längerfristig etablieren möchten.

Evil:
Der wohl spannendste Punkt: Ihr habt bei euch in Österreich nicht so mit der Indizierungsproblematik zu kämpfen, habt bei der Berichterstattung also kaum Einschränkungen. Hier sieht das natürlich ein klein wenig anders aus. Werden entsprechende Artikel bei uns geschwärzt, fliegen ganz aus dem Heft oder werden durch andere ersetzt? Erfahre ich in der deutsche Ausgabe überhaupt, dass in der AT-Version mehr drin steht?

Michael:
Ein sehr wichtiges Thema – sowohl für uns als auch für die Leser. Ich kann nur sagen, dass es nicht so schlimm ist, wie es sich vielleicht manchmal darstellt. So kamen wir in der ersten Ausgabe bei keinem geplanten Artikel in die Verlegenheit, irgendwas weglassen zu müssen. Natürlich gibt es in Deutschland Gesetze, an die wir uns halten müssen, aber wir werden unseren deutschen Lesern Lösungen anbieten können. Da sich die beiden Hefte nicht bis auf die letzte Seite gleichen, würde selbst bei einem consol.AT-Artikel, der in Deutschland so nicht gedruckt werden darf, die Seitenzahl nicht reduziert, sondern dieser durch einen mindestens genauso spannenden anderen Artikel ersetzt werden.

Evil:
Kann ich bei Bedarf weiterhin die consol.AT in Deutschland abonnieren?

Michael:
Das ist eine Frage, die noch nicht ganz ausdiskutiert ist. Ich bin mir aber sicher, dass die deutschen Leser ihre consolPLUS-Ausgaben so schätzen werden, dass in weiterer Folge gar keine Notwendigkeit in dieser Richtung entsteht.

Evil:
Hierzulande liegen vielen Heften DVDs zur Aufwertung bei. Ist eine DVD mit redaktionellen Videos für euch kein Thema?

Michael:
Nein, in Zeiten von HD-Videos im Internet investiere ich die Zeit, die für die Produktion einer DVD aufgewendet werden müsste, lieber in gute Reportagen im Heft und zusätzliche Online-Services, die unsere Leser nutzen können. Eine DVD macht in meinen Augen nur das Heft teurer.

Evil:
Wir haben hier zwei Multiformat-Hefte (Konsole only), warum sollte ich mir da consolPLUS holen? Was bietet ihr mir Neues, was ist bei euch anders?

Michael:
consolPLUS ist als Ganzes anders! Klar, wir haben auch Previews und Reviews im Heft – hey, wir sind ein Videospiele,Magazin! 😉 Jedoch ist consolPLUS viel persönlicher als die anderen Magazine. Viele der Hobbys der Redakteure, wie Comics, Musik, Science-Fiction und vieles mehr, fließen extrem stark in das Heft ein. So ist auch unserer erstes Cover sicher mutig, aber es garantiert, dass alle Leser sofort signalisiert bekommen: „Hier bekomme ich etwas Besonderes“. Stolz sind wir auch auf unser Gamemind-„Heft im Heft“, das immer wieder kräftig über den Tellerrand schaut, frei nach dem Motto: „Videospiele, das Universum und der ganze Rest“. Ich bin mir sicher, dass die Videospieler die ab dem 12. September die 2,95 Euro für die erste Ausgabe investieren es nicht bereuen werden!

Evil:
Euer Heft erscheint derzeit acht Mal pro Jahr – wenn ich in die Mediadaten schaue, erkenn ich da kein Muster. Wovon ist abhängig, wann eine Ausgabe erscheint? Ich bin es schließlich gewohnt, dass ich mein Stammheft jeden dritten Mittwoch am Kiosk erblicke.

Michael:
Wir erscheinen immer dann öfters, wenn es mehr zu berichten gibt! Gerade jetzt zum Start im Herbst/Winter erscheinen wir fast monatlich. Das System hat sich ganz gut bewährt. Wir hoffen, auch die deutschen Leser markieren sich schon bald die consolPLUS Termine rot in ihren Kalendern.

Evil:
Wie stehen die Chancen für eine monatliche consolPLUS/consol.AT?

Michael:
Das liegt ganz beim Leser! Der Panini Verlag plant derzeit acht Ausgaben pro Jahr mit uns. Sollten sich aber unsere hochgesteckten Ziele erfüllen, muss das ja nicht so bleiben 😉

Evil:
Ich muss noch mal zurück zu den Mediadaten. Ende November erscheint bei euch consol.AT #60, bei uns hingegen steht da 01/2009. Nun haben November und Jänner/Januar aber nicht viel miteinander zu tun. Warum nummeriert ihr bei consolPLUS nicht auch einfach die Hefte der Reihe durch und schreibt vorne Ausgabe #3 drauf und daneben brav Dezember 2008?

Michael:
Also am 12. September wird die Ausgabe #1, Oktober/2008 erscheinen … ;-). Wir wissen, wie wichtig vielen Lesern diese Details sind und haben ihnen immer gut zugehört!

Evil:
Kommen wir zum Thema Online: Das Internet ist ja doch ein Schreckgespenst recht vieler Verlage, dem schon viele Leser zum Opfer gefallen sind. Wenn ich Tests und Previews auf der Webseite einer Zeitschrift lesen kann, bevor ich die gedruckte Version in Händen halte, frag ich mich, wozu ich da eigentlich noch Geld ausgeben soll. Wie läuft das bei euch ab?

Michael:
Schreckgespenst? … Wir haben hier in Österreich gegen jeden Trend (auch bei uns schrumpft der Print-Markt) ständig steigende Verkaufszahlen. Der Grund dafür ist, dass in unserem Konzept alle consol-Projekte sehr eng verzahnt sind! In der Tat wissen wir, dass sich die Leute unser Heft kaufen, weil sie von unseren Internet-Produkten begeistert sind. Der Start des MP3-Podcast vor rund zwei Jahren löste einen richtigen Push des Print-Magazins aus.

Evil:
Was habt ihr im Heft, was ich online nicht bekomme?

Michael:
Wir sehen das Heft nicht als einzelnes Objekt! Der typische consol.AT-Leser kauft sich in Österreich ja nicht nur das Heft, sondern ist auch auf unserer Webseite, hört den Podcast und weiß, dass alles ein rundes Ganzes darstellt. Wir arbeiten derzeit sehr hart daran, dass wir genau das auch in der neuen deutschen Ausgabe hinbekommen! Ich könnte natürlich jetzt wieder mit dem Argument kommen, man könnte eine längere Reportage über mehre Seiten lieber im Print als online lesen, bloß kommen solche Sätze meisten auch von Leuten, die noch nicht begriffen haben, dass sich das Leseverhalten der neuen Generation komplett geändert hat. Dem tragen wir meiner Meinung jedoch Rechnung, eben weil wir uns zu jedem unserer Produkte täglich Gedanken machen!

Evil:
Es gibt schon so viele Spiele-Sites und mit consolplus.de ist nun eine weitere hinzugekommen. Gibt es einen oder mehrere Anlässe, warum ich gerade bei euch vorbeischauen sollte?

Michael:
Viele, denn bei keiner Videospiele-Webseite bist du so nahe an der Redaktion! Was andere nur versprechen, erfüllen wir mit unserem Gamemind-Blog, dem Redaktions-Update, dem wöchentlichen MP3-Radio und vielen Kleinigkeiten, weswegen sich unsere Leser bei uns einfach wohlfühlen. Wir reagieren auf alle Anregungen im Forum und gehen in all unseren Medien auf Kommentare zu unseren Produkten ein. Die Leser sollen wissen, dass wir alles lesen, was sie schreiben und ihnen am Herzen liegt. Das klingt jetzt vielleicht geschwollen, aber es ist Fakt – und darauf sind wir stolz!

Evil:
Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle für die Beantwortung der Fragen!

Und wie die erste Ausgabe sich macht, lesen wir hoffentlich bald 😉

Daten und Fakten:
Start: 12. September 2008
Erstausgabe: 10/2008
Verlag: consol.media / Panini
Segment: Multiformat-Magazin
Erscheinungsweise: 8x jährlich
Copy-Preis: EUR 2,95
Chefredakteur: Alexander Amon
Druckauflage: 150.000 Exemplare (Verlagsangabe)
Webseite: consolplus

10/2008 – Die letzte Ausgabe der MAN!AC

Die reißerische Überschrift bitte ich zu entschuldigen, aber es passt einfach zu gut. Pünktlich zum 15. Geburtstag mit der Ausgabe 11/2008 ändert Deutschlands ältestes noch existierende Videospiel-Magazin seinen Titel von MAN!AC zu M! Games.

Mit der Titeländerung einhergehen dürfte ein umfassender Relaunch. Auf der Vorschauseite heißt es dazu:

M! Games-Logo„M!ehr Retro“
„M!ehr Meinung“
„M!ehr Videospiele“

Maniac (verrückt, irre, wahnsinnig) ist weder ein sonderlich positiv behaftetes Wort noch kann man es wirklich mit Videospielen assoziieren. Irgendwo liegt es da schon nahe den Titel „massenkompatibler“ zu machen und ein „Games“ mit einzufügen. Zumindest weiß Frau Müller nun, wo sie das Heft in ihrem Kioskregal einsortieren muss, nämlich neben Games Aktuell, PC Games, Games and More, gamesTM […] und nicht bei „da wo noch Platz ist“.

Hoffen wir, dass es den gewünschten Effekt auf die Verkaufszahlen hat und die Seele des Heftes nicht leidet.

Viel Erfolg Jungs,
wir lesen uns beim Relaunch.

(Quelle: M! Games-Logo -> Man!ac 10/2008, S. 98)